Starkstromanschluss korrekt?

Diskutiere Starkstromanschluss korrekt? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe E Gemeinde, ich hab ein paar Fragen an die Experten. Vor Kurzem habe ich mir eine neue Garage gekauft. Ich hatte u.a. die Option ein...
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Rumbaschtler

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Hallo liebe E Gemeinde,
ich hab ein paar Fragen an die Experten. Vor Kurzem habe ich mir eine neue Garage gekauft. Ich hatte u.a. die Option ein Starkstromanschluß mit zu kaufen (16A), was ich auch getan habe. Da am Anfang mal die Sicherung geflogen ist und plötzlich alles dunkel war, hab ich mich mit der Installation mal beschäftigt.
Diese sieht wie folgt aus:
In der ersten Verteilerdose (nach dem dezentralen Sicherungskasten) kommt ein 5 adriges Kabel an (2,5mm²) von dem alles in der Garage verteilt wird (16A Starkstrom Steckdose und 230V Licht und Steckdose). Ich vermute es handelt sich um die 3 Phasen, den Nullleiter und dem Schutzleiter. Dies kam mir ein wenig suspekt vor und hab den zuständigen Elektriker um Stellungnahme gebeten. Dieser meinte das ist alles i.O. ist und den gültigen Regeln entspricht.
Da vermutlich demnächst die Rechnung für die Schlußrate kommt möchte ich dies Thema vorher geklärt bzw. evtl korregiert haben. Daher wende ich mich nun an die Experten in der Community um eine unabhängige Aussage zu kommen. Dafür jetzt schon mal vielen Dank.
Meine Fragen lt. nun:

1. Habe ich ein vollwertigen Starkstromanschluss der mit 16A belastet werden kann oder nicht? Meine Sorge ist, dass wenn ich auf den 230V Strang (welcher auf einer Phase mit dran hängt )schon Licht laufen habe und noch ein Verbraucher z.B. Heizlüfter und nun noch den Starkstromanschluss bis zum Limit belaste wird die Sicherung fliegen, da eine Phase dann überlastet ist.

2. Der Elektriker hat mir gesagt das es mittlerweile Pflicht ist, dass wenn eine Sicherung fliegt, der Rest der Sicherungen auch mit fliegen muss. Ist das korrekt? Das würde doch gegen ein Konzept sprechen bei dem ich min auf einem Kreis noch Power habe z.B. für Licht.

3. Was müsste installationstechnisch gemacht werden damit ich Starkstrom und Licht/230V getrennt habe (neue Kabel ziehen, mehr Querschnitt)?

4. Wie hoch wären die ca. Installationskosten bei einer evtl. Änderung wenn der Abstand vom SIcherungskasten bis zu meiner Verteilerdose ca. 20m beträgt.

Viele Grüße und noch mal vielen Dank
 
Zu 1) Nein Du hast für den ganzen Anschluß nur ca 11kW.
Die Frage ist allerdings was bestellt wurde.
Sehr nachteilig ist hier, daß das Licht bei Sicherungsfall mit aus geht, z.B. wenn Du mit einer Maschine dort arbeitest und ein Ausfall der Beleuchtung dann eine Gefahr darstellen könnte. Auf jeden Fall muß auch ein FI Schutzschalter mit maximal 30mA für die Steckdosen vorhanden sein.

Zu 2) hier ist vermutlich die Verwendung eines dreipoligen Automaten gemeint. damit hat der Elektriker recht.
Konkret heißt es dazu in der VDE 0100-460 Punkt 462.3:
"Wenn ein Teil eines Betriebsmittels oder eine Umhüllung aktive Teile enthält, die mit mehr als einer Versorgung verbunden sind, muß ein Warnhinweis so angebracht sein, dass jede Person, die Zugang zu den aktiven Teilen hat, auf die Notwendigkeit der Trennung dieser Teile von den verschiedenen Versorgungen hingewiesen wird, wenn nicht eine Verriegelungsvorrichtung besteht, die die Trennung aller betreffenden Stromkreise sicherstellt."

Da Warnhinweise recht schnell verloren gehen oder übersehen werden ist die Verwendung dreipoliger Automaten durchaus die bessere Wahl.

Zu 3) um beides zu trennen wird eine zusätzliche Zuleitung benötigt die das Licht versorgt.
Sinnvoller wäre vielleicht der Austausch der Zuleitung gegen einen stärkeren Querschnitt (grob geschätzt 6-10mm²;Absicherung mindestens 35A)aus der Hauptverteilung (Zählerplatz) und eine Unterverteilung in der Garage zu setzen, da hätte man dann alle Sicherungen+FI vor Ort und muß nicht erst ins Haus zum wieder ein schalten.

zu 4) Installationskosten lassen sich ohne Ortskenntnis nicht abschätzen.
 
...Danke für die schnelle Antwort.
Bestellt habe ich eine zusätzliche Drehstromsteckdose mit 16A.
Ich denke auch, dass es auf die Variante mit 5x6mm² und Unterverteilung hinauslaufen wird. Wenn ich mich recht erinnere war der Sicherungkasten bereit randvoll. Ich vermute dort ist gar kein Platz mehr für eine einfache 16A Fi Sicherung.
 
Wenn Du eine zusätzliche Dose bestellt hast dann sollte dafür auch eine zusätzliche Sicherung geschaffen sein.

Für jedes Gerät welches über 2kW Wechselstrom oder dann 6kW Drehstrom benötigt ist ein eigener Stromkreis gefordert.
Eine 16A CEE Drehstromdose sollte eigentlich dazu gedacht sein solche Geräte zu betreiben ansonsten macht diese kaum Sinn. Hätte der Fachmann eigentlich mit dem Auftraggeber abstimmen sollen.

Ein Sicherungskasten sollte niemals "voll" sein. Es ist immer notwendig daß noch Platz drin ist um keine übermäßige Erwärmung zu erzeugen.

Ich hab für meine Garage ein 5x6mm² gezogen mit 35A Absicherung (Neozed Lasttrennschalter) dann ein kleinen IP54 Hensel Verteiler mit 8 Plätzen gesetzt und darin FI und 2 Sicherungen (1x Drehstrom 3polig 1x Licht etc)untergebracht.
Entfernung sind bei mir nur 10m bis zum Kasten
 
...ich muss noch mal anders rum Fragen. Wenn ich auf der einen Phase (230V,16A) schon ca. 2500W abnehme z.B. durch Licht und ein Wasserkocher. Welche Last kann ich dann noch der Drehstromsteckdose zumuten damit nicht alles dunkel wird? Vermutlich nicht mehr viel.

Ich hatte schon ein Begehungstermin vor Ort mit dem Elektriker. Ich hatte das Gefühl man wolle mir irgendwas ausreden, das ich das überhaupt nicht benötige. Ich vermute allerdings man will aus einer Sache rauskommen ohne dafür die Kosten zu tragen. Und sobald ich die letzte Rate bezahlt habe ist mein Faustpfand futsch.
 
Du kannst auf jedem Aussenleiter nur 16 A beziehen! Bei mehr macht dann die vorgeschaltete Sicherung den Hahn zu! Deshalb würde ich für die CEE Steckdose da einen eigensicheren Motorschutzschalter verwenden und für die Vorsicherungen 3 einzelne C16! Bei Überlastung fällt dann nur die überlastete Sicherung und nicht alle 3 ! Der Motorschutzschalter sichert deine 16A Cee-Steckdose ab und schaltet diese dann bei einem Phasenausfall auch komplett ab!
Wie gesagt du hast die Möglichkeit wenn auch unter Einschränkung da auch mal eine 16 A Cee Drehstromsteckdose zu verwenden.
Das ein FI mit Delta I =30mA erforderlich ist brauch ich wohl nicht extra erwähnen.
 
Was soll das mit dem Motorschutzschalter?
So was hat in einem Wohngebäude als Absicherung nichts verloren. Auslösestrom ist hier manipulierbar.

Ist für den Bau schon eine Abnahme gelaufen?
Wenn nicht gebe alles was Dir komisch vorkommt als Mangel an, der Auftragnehmer muß dann die Mangelfreiheit beweisen oder den Mangel beseitigen.
Nach einer Abnahme mußt Du den Mangel beweisen, ohne VDE oder DIN Kenntnisse oder Möglichkeit zum Nachschlagen wird das schwer.
 
Erzähl mal noch solch einen Müll! Ein eigensicherer Motorschutzschalter lässt sich nur in eine Richtung einstellen und zwar nach Unten! Der Kurzschlussschutz ist fest eingestellt! Und da er Eigensicher ist kann und darf er auch ohne Vorsicherung betrieben werden! Zudem hat er den riesen Vorteil den Auslösestrom so einzustellen , das der angeschlossene Motor auch zuverlässig geschützt wird!
Es gibt keine Norm die den Einsatz auch in Haushalten verbietet ob dir das passt oder nicht. Für den Schutz von Motoren und dazu gehört auch deren Zuleitung gibt es nichts besseres als Motorschutzschalter!
 
Es gibt die Norm, aber man muß auch weiter Denken.
Motorschutzschalter sind meines Erachtens nach nicht laienbedienbar und haben somit dort nicht verloren.
Mal abgesehen davon , daß der Motorschutzschalter teurer ist als ein Linocur oder dreipoliger LSS macht es gar keinen Sinn diesen dort ein zu setzen.
Die Einstellbarkeit ist völlig überflüssig da diese dazu gedacht ist um den Schalter auf die fest angeschlossene Maschine perfekt ein zu stellen.
An einem Anschluß an dem über eine CEE Dose alles mögliche angeschlossen werden kann und soll ist dieser völlig sinnbefreit.

Das man den Motorschutzschalter nicht vorsichern muß ist klar aber das hilft hier auch nicht weiter.
 
Motorschutzschalter in einem Verteiler habe ich bis jetzt nur bei fest angeschlossenen Motoren eingebaut.

Wenn eine Motor über eine 16A CEE abgesteckt wird, sollte der Motorschutzschalter am Motor/Maschine sitzen.
 
Alle Vorschläge mit Motorschutzschalter usw. laufen hier erst mal ins Leere.
Der TE hat eine CEE parallel mit einer Schuko an einer 2,5er Leitung. Hier kann er entweder das Eine oder das Andere nutzen. Wenn er beides voll belasten will, bleibt nur eine 2. Zuleitung 3xnn für die "Licht"stromkreise und Trennung in der neuen Garage. Ob die Zuleitung nun in den Auftragsumfang der Garage gehört, kann ich nicht beurteilen.
 
Ich weiß nicht warum hier immer wieder Motorschutzschalter ins Gespräch kommen. Hier geht es um eine Elektroinstallation, nicht um eine Motorsteuerung...

Der Punkt ist, dass euer Elektriker wahrscheinlich einen zu kleinen Unterverteiler genommen hat und nun Notlösungen anbietet.
Fakt ist, dass man aus einem Drehstromkreis auch Wechselstromkreise ziehen kann, dann ist der Stromkreis aber allpolig abschaltbar zu machen (3-pol. LS). Ist sicher nicht die sauberste Lösung, aber der Fragesteller könnte sich eventuell damit anfreunden.
Optimale Lösung dafür: Ein Drehstromkabel nur für selbigen, ein Wechselstromkabel nur für den "Lichtstrom". Kabel natürlich ausgewählt für die entsprechenden Umgebungsbedingungen, Spannungsfall etc. und natürlich entsprechend abgesichert.

Was mich aber stutzig macht, und das wurde auch schon erwähnt, ist, dass im UV nicht mal mehr Platz für einen FI/LS ist. Das KANN im Neubau gar nicht sein. Wenn eine erforderliche Wärmeberechnung durchgeführt wurde, bleibt immer Platz, unabhängig davon muss immer Reserveraum eingeplant werden. Wenn man das Ding also vollknallt, so ist eine unzulässige Erwärmung fast zwingend zu erwarten. Und wenn dann nachgerüstet werden soll... aus die Maus. Man denke nur an zukünftige Anwendungen Stichwort Smart Grid, Smart Home, Elektromobilität. Das kommt!

Ich würde das nicht so abnehmen und im Zweifel einen Gutachter zu rate ziehen.
 
So stellen wir das Ding doch mal auf die Beine. Garagenanschluss als Drehstromausführung mit 3*16A.
Der kann in 3 Wechselstromkreise aufgeteilt werden und da Schukosteckdosen vorhanden sind muss auch FI Vorhanden sein.
In aller Regel wird in der Garage dann eine UV errichtet.
Als Option gibt es noch die Möglichkeit da eine 16 A CEE-Dose zu errichten. Da bei einem Drehstromkreis eine allpolige Abschaltmöglichkeit gegeben sein muss werden da meist 3 polige LSS verbaut. Selektivität ist eh nicht gegeben. Deshalb wird meist der 3 polige LS nur als Backupschutz oder Freischaltmöglichkeit verwendet.
Was spricht also dagegen einen 4 Poligen FI als allpolige Freischaltmöglichkeit zu verwenden. Und damit nicht alles lahm gelegt wird eben 3 einpolige LS.
Um einen zusätzlichen Schutz für die 16 A CEE-Dose zu erhalten bietet sich ein Eigensicherer Motorschutzschalter an. Dieser schützt Motoren auch bei Ausfall nur eines Aussenleiters. Da der MS auch ohne Gefährdung Laienbedienbar ist sehe ich keinen Grund darauf als Schutz für Motoren zu verzichten! Ja durch richtige Auswahl lässt sich so auch der Strom für die CEE begrenzen! Ich benötige für eine Kreissäge mit 2 kW oder für einen Kompressor mit 4 kW keine 11 kW ! Oder um es anders zu sagen dem Motor reichen 5A warum soll ich da 16 A bereitstellen als Dauerleistung?
Und wie gesagt bei Überlastung eines Aussenleiters macht dem die Sicherung ein Ende! Wie gesagt alles Normgerecht und mit dem gegebenem Sachverhalt auch die höchste Verfügbarkeit der Anlage!
 
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