Sat-Anlage Erdungsanschluss erneuern/wiederherstellen

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tlanger

Guest
Hallo liebe Mitglieder,

kürzlich musste ich bei einem Besuch auf dem Dachboden unseres Mehrfamilienhauses feststellen, dass unsere Sat-Anlage überhaupt nicht geerdet bzw. an den Potentialausgleich angeschlossen ist.

Den Zustand will ich natürlich nicht einfach so hinnehmen und will das entsprechend ändern lassen.

Kurz zu den aktuell vorherrschenden Bedingungen.

Der Mast mit 2 Sat Schüsseln ragt sogar noch über die Dachspitze hinaus. Auf dem Dachboden befindet sich eine gelb-grüne Ader, die allerdings nicht angeklemmt ist und einfach lose da liegt.

Hier ein Foto:
https://s2.postimg.org/wsaafb37p/Kabel_Dachboden.jpg

Diese Ader läuft zur Aussenwand des Hauses und wenn ich das richtig verfolgen konnte endet sie bei der Potentialausgleichsschiene, wo sie auch angeschlossen ist.

Aber, wenn ich das richtig verstanden habe, muss der Querschnitt für eine Erdung 16mm² CU betragen. Ich muss nochmal nachmessen, glaube aber nicht dass es bei uns der Fall ist. (Kann Querschnitte schlecht abschätzen)
Dann wäre die Ader nutzlos.


Vom Keller zum Speicher wurde ebenfalls ein Leerrohr verlegt. Allerdings geht das durch das Haus und nicht an der Außenmauer entlang.
Sollte man somit auch nicht verwenden, da man einen Blitz ja nicht wirklich durch das Haus ableiten will.

Bleibt also nur, eine neue 16mm² Leitung außen am Haus nach unten zu führen und an den Fundamenterder anzuschließen, sehe ich das richtig?

Natürlich erfolgt dann auch noch der Anschluss der Koax Kabel etc. per 4mm² Aderleitung.
 
tlanger schrieb:
Bleibt also nur, eine neue 16mm² Leitung außen am Haus nach unten zu führen und an den Fundamenterder anzuschließen, sehe ich das richtig?

Wenn du den Stand der Technik erreichen willst ... Nein.
 
Was müsste ich denn machen, um den Stand der Technik zu erreichen?
 
Da brauchst Du nichts nachmessen, das ist mindestens 16mm², Mehrdrähtige Adern gibt es nicht unter 16mm².
 
Oh sehr schön! Das macht die Sache natürlich einfacher, danke dir Octavian!
 
tlanger schrieb:
Was müsste ich denn machen, um den Stand der Technik zu erreichen?
Zunächst mal alle Beiträge von Dipol lesen.

Lutz
 
tlanger schrieb:
kürzlich musste ich bei einem Besuch auf dem Dachboden unseres Mehrfamilienhauses feststellen, dass unsere Sat-Anlage überhaupt nicht geerdet bzw. an den Potentialausgleich angeschlossen ist.
Normal kommt von Norm, es sei denn es geht um die Erdung und den Potenzialausgleich von Antennen. Da gilt mehrheitlich, dass normal nicht normkonform ist. :cry:

tlanger schrieb:
Der Mast mit 2 Sat Schüsseln ragt sogar noch über die Dachspitze hinaus.
Die wurden vermutlich ohne Windlastberechnung angedockt, da sollte man nachrechnen ob das max. zulässige Mast-Biegemoment eingehalten wird.

Außenantennen die sich nicht innerhalb der als sich bezeichneten Fassadenzonen befiden, sind erdungspflichtig. Die Höhendifferenz zwischen Antennen und Dachfirst spielt normativ keine Rolle.

tlanger schrieb:
Wie bereits festgestellt wurde, ist das ein mehrdrähtiger Leiter mit 16 mm² Querschnitt, bestehend aus 7 Einzeladern mit 1,7 mm Durchmesser. Mehrdrähtige Erdungsleiter sind schwieriger als Einzelmassivdraht gegen die elektrodynamische Wucht von Blitzen zu fixieren, weshalb sie temporär für Antennenerdungen untersagt waren.

Verbinder und Erdungsleiter müssen nach den Prüfnormen IEC 62561-1 und EN 62561-2 blitzstromtragfähig sein. 16 mm² Cu hält an sich sogar einen seltenen Monsterblitz mit 200 kA aus. Woran es in der Praxis buchstäblich klemmt, sind die Verbinder. Eine Kette ist bekanntlich nur so stark wie das schwächste Glied, bei weniger als drei Ableitungen müssen die Verbinder - hier Mastschelle und HES - Klasse H = 100 kA zertifiziert sein. Die meisten in der Praxis verwendeten Banderdungsschellen sind aber nur für Starkstrom-PA konzipiert, nicht normkonform und von fraglichem Nutzen.

tlanger schrieb:
Sollte man somit auch nicht verwenden, da man einen Blitz ja nicht wirklich durch das Haus ableiten will.
So ist es.

Niemand führt 50 mm² Blitzableiterdraht für Blitzschutzanlagen oder die von @T.Paul angedeutete getrennte Fangstange nach dem Stand der Technik innen durch. Bei Erdungsleitern von Antennen, welche die gesamte Blitzlast alleine tragen müssen, wird das aus blitzschutztechnischem Unverstand aber ständig praktiziert.

tlanger schrieb:
Natürlich erfolgt dann auch noch der Anschluss der Koax Kabel etc. per 4mm² Aderleitung.
Bei konventionellen Antennenerdungen ist der PA der Kabelschirme und Komponentengehäuse - auch bei einem Multischalter im UG - grundsätzlich am geerdeten Antennenträger und möglichst nur dort anzuschließen.
 
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