Sind 100A (69 kW) für ein MFH mit 132kW max. Last korrekt?

Diskutiere Sind 100A (69 kW) für ein MFH mit 132kW max. Last korrekt? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, Entschuldigung für meine Schreibfehler. Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Ich wollte fragen, ob der Stromanschluss des MFH...
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Markus72

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Hallo zusammen, Entschuldigung für meine Schreibfehler. Deutsch ist nicht meine Muttersprache.
Ich wollte fragen, ob der Stromanschluss des MFH wo ich wohne, korrekt dimensioniert ist. Baujahr ist 2009.
Die Hauptleitung sieht aus, mit 100A abgesichert zu sein. Es ist auf der plombierten Plastikkiste zu lesen. Das ergibt eine Leistung von nur 69 kW. Das Leitungskabel sieht auch aus, genau für max. 100A geeignet zu sein. (Es sollte 25 mm2 sein)

Im Gebäude sind aber vorhanden:
10 standard Anschlüsse mit 11 kW jeweils: 8 Wohnungen + 2 Gewerbe. Das allein beträgt schon 110 kW.
1 Mini Appartment: 3,7 kW
2 Mini Appartements mit insgesamt 7,4kW (wenn nicht 11kW)
Dazu kommt das Gebäude allgemein: Wärmepumpe 5,4 kW, Hitzer, Aufzug, Treppenhaus, etc.. (kW sind unbekannt, aber bestimmt nicht weniger als 11kW)

Alles zusammen beträgt dann mindestens 132kW von theoretischen Leistung. Klar werden die Wohnungen/Gewerbe niemals 11kW gleichzeitig aufnehmen. Ich möchte aber klären, ob einer so unterdimensionierte Anschluss für unseres Gebäude die technische Vorschriften erfühlt.
 
Solange die Sicherungen nicht durchbrennen wird der Gleichzeitigkeitsfaktor dafür sorgen dass alles passt...

Ciao
Stefan
 
Re: Sind 100A (69 kW) für ein MFH mit 132kW max. Last korrek

Markus72 schrieb:
Ich wollte fragen, ob der Stromanschluss des MFH wo ich wohne, korrekt dimensioniert ist. Baujahr ist 2009.
Die Hauptleitung sieht aus, mit 100A abgesichert zu sein. Es ist auf der plombierten Plastikkiste zu lesen. Das ergibt eine Leistung von nur 69 kW. Das Leitungskabel sieht auch aus, genau für max. 100A geeignet zu sein. (Es sollte 25 mm2 sein)

Im Gebäude sind aber vorhanden:
10 standard Anschlüsse mit 11 kW jeweils: 8 Wohnungen + 2 Gewerbe. Das allein beträgt schon 110 kW.
1 Mini Appartment: 3,7 kW
2 Mini Appartements mit insgesamt 7,4kW (wenn nicht 11kW)
Dazu kommt das Gebäude allgemein: Wärmepumpe 5,4 kW, Hitzer, Aufzug, Treppenhaus, etc.. (kW sind unbekannt, aber bestimmt nicht weniger als 11kW)

Alles zusammen beträgt dann mindestens 132kW von theoretischen Leistung. Klar werden die Wohnungen/Gewerbe niemals 11kW gleichzeitig aufnehmen. Ich möchte aber klären, ob einer so unterdimensionierte Anschluss für unseres Gebäude die technische Vorschriften erfühlt.

Es gibt in der DIN 18015-1 eine Tabelle 4.1, dort sind erforderliche Anschlussleistungen für Wohnungen mit/ohne WW-bereitungen zusammengestellt. Für 10 WE wären ohne WW 55kVA ausreichend, für 13WE (inkl. der Appartments) wären 61kVA ausreichend. Absicherung 80A oder 100A. Grob geschaetzt, wuerde ich sagen, passt.

Nun stellt sich noch die Frage, was dich zur Überprüfung der Anschlussleistung und des Hausanschlusses bewegt...
 
In der Frage war von 2x Gewerbe die Rede. Das kann alles sein: von 1kW bis 1000kW. :?
 
werner_1 schrieb:
In der Frage war von 2x Gewerbe die Rede. Das kann alles sein: von 1kW bis 1000kW. :?

Nicht kann, hoechstens "koennte", der TE hat ja explizit geschrieben:

"10 standard Anschlüsse mit 11 kW jeweils: 8 Wohnungen + 2 Gewerbe."
 
Vielen Dank für die schnelle Antworten. Es ist schon beruhigend.
Wir haben festgestellt, dass der Elektriker mehrere schlechte Arbeiten ausgeführt hat. Dann hätte es mich nicht gewundert, wenn er Etwas auch am Hausanschluss gespart hätte.
Auf jeden Fall bleibt mit 100A nicht viel Spielraum, wenn jemand in der Zukunft mehr Leistung brauchst, z.B. 32A statt 16A .
Die 2 Gewerbe sind ein Büro (ca. 150m2) und ein kleiner Raum, der eher als Lager benutzt wird.
Ich werde nach dieser Tabelle 4.1 suchen. Es ist interessant.

Ist es aber richtig, dass keine Sicherungsschalter für den Strom allgemein und für den Aufzug im Verteilerschrank vorhanden sind?
Am Eingang des Schranks gibt es nur 3x Schraubsicherungen (ohne Bezeichnung), und dann viele 16A Schutzschalter für alle anlagen (Wärmepumpe, zusätzliche Hitzer, Lichts, ecc.). Für den Aufzug gibt es keinen Schutzschalter im Hauptschrank.
Ich weiß nicht wie viel kW für den Strom allgemein zu rechnen sind.
 
Markus72 schrieb:
Auf jeden Fall bleibt mit 100A nicht viel Spielraum, wenn jemand in der Zukunft mehr Leistung brauchst, z.B. 32A statt 16A .

Dann kann man beim zustaendigen EVU eine "Leistungserhoehung" beantragen.

Markus72 schrieb:
Ist es aber richtig, dass keine Sicherungsschalter für den Strom allgemein und für den Aufzug im Verteilerschrank vorhanden sind?
Am Eingang des Schranks gibt es nur 3x Schraubsicherungen (ohne Bezeichnung), und dann viele 16A Schutzschalter für alle anlagen (Wärmepumpe, zusätzliche Hitzer, Lichts, ecc.). Für den Aufzug gibt es keinen Schutzschalter im Hauptschrank.
Ich weiß nicht wie viel kW für den Strom allgemein zu rechnen sind.

Es muesste einen Zaehlerplatz fuer allgemeinen Stromverbrauch geben. Dahinter sollten sich alle algemeinen Lasten befinden, die vom gesamten Haus gemeinschaftlich genutzt werden. Ob der Aufzug per LSS oder Sicherung abgesichert ist, vermag man aus der Ferne kaum zu sagen. Bilder helfen da manchmal. Im Schrank sollte es auch eine Legende geben, die die Zuordnung der SIcherungen zu den Geraeten angibt. Und es sollte Pruefprotokolle von der ersten Inbetriebnahme 2009 nach DIN VDE 0100-600 geben.
 
Ich habe einige Bilder hier geladen:

https://postimg.org/gallery/2fj2iyle2/

Die allgemeine Lasten und die Wärmepumpe haben getrennten Zähler (die 2 Zähler sind nicht gekennzeichnet). In diesem Bereich des Schranks ist alles gemischt und ich kann nicht erkennen ob, die 2 zusätzliche Heitzer (für wenn die Wärmepumpe Außerbetrieb geht), an welchen Zähler angeschlossen sind. Alle Sicherungsschalter sind gekennzeichnet, aber die 3 großen Schraubsicherungen nicht. Mann kann nicht erkennen von wie vielen A sie sind und ob sie für das ganze Gebäude zuständig sind (ich glaube ja), oder nur für den Aufzug.

In anderen Bereiche des Schranks, wo die Zähler der Wohnungen sind, sind die Zähler zwar mit den Namen  gekennzeichnet, die dazugehörigen Sicherungen aber nicht. E ist nicht so selbstverständlich zu schätzen welche deine Sicherungen oder Trenner sind.

Noch schlimmer, mehrere Schutzdeckel (für die freien DIN Schiene Plätze) fehlten und die 3 Schiene mit 400V waren mit Hand problemlos zugreifbar. Die fehlende Deckel hatte ich selbst besorgt.

Im Schrank ist kein Prüfprotokoll angehängt. Ich werde den Verwalter fragen.
Sollte nicht auch ein Prüfprotokoll für jede Wohnung an beim Kauf der Wohnung dem Käufer gegeben werden?
 
Vor jedem Zähler sitzen selektive Leitungsschutzschalter. Und die Schraubsicherungen sind für eine Elektrofachkraft durchaus in der Stärke zu beurteilen. Kennfarbe Gelb=25A
 
Pumukel schrieb:
Vor jedem Zähler sitzen selektive Leitungsschutzschalter. Und die Schraubsicherungen sind für eine Elektrofachkraft durchaus in der Stärke zu beurteilen. Kennfarbe Gelb=25A

Die Sicherungsart und Nenngroesse sprechen fuer einen Aufzug in der Groessenordnung 11-14kW...


Markus72 schrieb:
Im Schrank ist kein Prüfprotokoll angehängt. Ich werde den Verwalter fragen.
Sollte nicht auch ein Prüfprotokoll für jede Wohnung an beim Kauf der Wohnung dem Käufer gegeben werden?

Im Schrank sollte kein Pruefprotokoll haengen, sondern eine Plantasche mit Legende.
Welche Unterlagen beim Wohnungskauf von wem an wem zu uebergeben sind, ist im Kaufvertrag festzulegen.

Was genau sind denn nun die Bedenken oder Sorgen des TE? Der Zaehlerschrank sieht nun nicht wirklich lebensgefaehrlich aus, die Leistungsbemessung passt, Messung unterschiedlicher Verbraucher mit Sondertarifen ist auch drin. Aus Langeweile wird der TE wohl kaum alles in Frage stellen...
 
Markus72 schrieb:
Noch schlimmer, mehrere Schutzdeckel (für die freien DIN Schiene Plätze) fehlten und die 3 Schiene mit 400V waren mit Hand problemlos zugreifbar. Die fehlende Deckel hatte ich selbst besorgt.

Foto vorher nachher? Die selber ergänzten Abdeckungen würde ich der Verwaltung / Eigentümergemeinschaft in Rechnung stellen. Stichwort Gefahrenabwehr.

Gruß Leprechaun
 
Muss ja eh nochmal jemand ran, denn entweder sind es die falschen oder sie wurden ohne Verriegelung eingesetzt, denn dafür muss die Abdeckung und damit die Plombe ab...
 
Die 3x25 A Schraubsicherungen sind dann nicht für den ganzen Schrank und auch nicht für den Aufzug. Die 4 Schutzschalter, die daneben sind, sind für das Licht Treppenhaus, Keller, Sprechanlage, Satanlage. Für den Aufzug gibt es Nichts im Schrank.

Es gibt keine Plantasche mit Legende. Wie es in den Bilder zu sehen ist, sind fast alle Schutzschalter über den Zähler nicht gekennzeichnet. Mann kann nur raten welche deine Sicherungen sind. Sie sind bisjetzt nie rausgeflogen :)
Alle Schalter im unteren Bereich sind nicht gekennzeichnet. (Diese sind keine Sicherungen, nur Schalter).

Nun habe ich keine Sorgen mehr. Ich habe aber bessere Schränke gesehen, wo jeder Schalter gekennzeichnet ist.

Der Schrank ist nicht mehr lebensgefährlich, weil ich 3 DIN Deckel 8-9 cm lang auf den 400V Schienen eingebaut habe. Foto davor habe ich nicht gemacht. Allen war es bekannt. Ich hatte es in den letzten Jahren bei der Versammlung schon gemeldet. Dann habe ich es selbst erledigt. Für nur 3 € Kosten hatte ich keine Lust, eine Erstattung zu verlangen. Ich musste sowieso zum Baumarkt :)

Für die abgebrochene Siegeln habe ich das Bild dem Verwalter gesendet. Wer weiß ob er Etwas dafür unternimmt.
Die Deckel sind richtig. Wir hatten Überspannungschaden am Satanlage gehabt, wegen einer nicht richtig befestigten Klemme. Vielleicht war der Elektriker bei der Reparatur daran. Ist es strafbar, wenn diese Siegel gebrochen sind?
 
Der Aufzug sollte auch einen FI haben, je nach Steuerungstyp des Antriebsmotors Typ A oder B/B+. mit 30mA.
 
Markus72 schrieb:
Alle Schalter im unteren Bereich sind nicht gekennzeichnet. (Diese sind keine Sicherungen, nur Schalter).
Mach mal deutlichere Bilder von den " Schaltern" unter den Zählern . Ich wette 1000 zu 1 das das Selektive Leitungsschutzschalter sind!
Üblicherweise im Bereich von 35 A bis 63 A
 
Re: Sind 100A (69 kW) für ein MFH mit 132kW max. Last korrek

Markus72 schrieb:
Ich wollte fragen, ob der Stromanschluss des MFH wo ich wohne, korrekt dimensioniert ist. Baujahr ist 2009.
Die Hauptleitung sieht aus, mit 100A abgesichert zu sein. Das ergibt eine Leistung von nur 69 kW. Das Leitungskabel ... für max. 100A geeignet zu sein.
.......
Klar werden die Wohnungen/Gewerbe niemals 11kW gleichzeitig aufnehmen. Ich möchte aber klären, ob einer so unterdimensionierte Anschluss für unseres Gebäude die technische Vorschriften erfühlt.
2009 stand E-Mobilität nicht auf Mutties Agenda, aber bei geschätzten 20 Stellplätzen - dann mit Anschluss für die E-Mobilität ist der Anschluß hoffnungslos unterdimensioniert. Ich würde eine Leistungserhöhung beantragen.

mfG
 
@Pumukel:
Ja. Du hast gewonnen :) Ich hatte mich vertun. Aber das war nicht das Problem (ich weiß nicht, was bei dieser Stelle vorgeschrieben ist). Was unschön ist, ist dass alle diese Schalter nicht gekennzeichnet sind.

Im Schrank gibt es keinen FI Schalter. Auch nicht für die Wärmepumpe. Die Sicherungen für den Aufzug sind vielleicht woanders versteckt. Im Treppenhaus sehe ich keine weitere Kiste. Für den Aufzug wären dann weitere 11-15kW zu rechnen.

In den Wohnungen gibt es einen FI Schalter nur für die Bäder. Bauarbeiten hatten am ende 2008 angefangen und am Ende 2009 abgeschlossen. Der Elektriker hätte es ein bisschen zukünftiger planen können und ein FI Schalter für die gesamte Wohnung vorsehen.
Dafür ist es aber der Architekt vielleicht schuldig. Er hat an verschiedenen Stellen so viel gespart, dass wir nun letztendlich eine Klage wegen Baumangeln erstellt haben müssen.

Es gibt Etwas eventuell auch für den Elektriker. Er hat u.A. Starkstromkabeln ohne Kabelkanal in einem gemeinsamen Schacht, zusammen mit Sat- Sprechanlage Kabeln und Wasserrohren einfach gelegt. Alle Kabeln und Rohren zusammen. Das führt auch zum 50 Hz Geräusch in der Sprechanlage.

Das MFH hat eine große Tiefgarage gemeinsam mit anderen Gebäuden (60 Stellplätze oder mehr). Sie hängt aber nicht an unserem Schrank.
 
Hmm, klingt nach viel Elektropfusch. :wink:

Sollte das Erdkabel wirklich nur 4x oder 5x 25qmm haben reicht das für die abgerufene Stromentnahme auch nicht.

Sowas kenne ich von einem 8WH Haushalt, mit 4x 25qmm HAK-Zugang in den Wohnungen gab kein Drehstrom.
 
Markus72 schrieb:
Was unschön ist, ist dass alle diese Schalter nicht gekennzeichnet sind.
Man kann sich auch echt anstellen ... Das ist reine Logik ... In jedem Feld das gleiche: Links ist für oben, rechts für den unteren Zählerplatz. Genau wie man schreibt - Von Links nach Rechts und von Oben nach Unten. Das versteht jede Fachkraft auch ohne Kennzeichnung.
 
@T.Paul:
Ich hatte mich Etwas in der Richtung vorgestellt, aber die Eigentümer sind keine Elektrofachkraft. Eine Legende wäre hilfreich gewesen :)

Hier ist ein Bild von der Hauptleitung, die direkt vom HAK kommt. Es ist unter der ersten Deckel links ohne Siegel.
Das HAK Kabel hat einen Außendurchmesser von 2,7 cm. In unserem Keller sehe ich keine zusätzliche Erdung. Sollte der PEN Leiter von der HAK größer als die Phase Leiter sein?

https://postimg.org/image/vq5mix9h5/
 
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Thema: Sind 100A (69 kW) für ein MFH mit 132kW max. Last korrekt?
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