Alte Verteilung erneuern, worauf explizit achten?

Diskutiere Alte Verteilung erneuern, worauf explizit achten? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Servus miteinander, ich bin gelernter Elektriker, jedoch schon 9 Jahre aus der Gebäudetechnik raus und in der Industrie tätig. Nun sollte ich...
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quorle

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Servus miteinander, ich bin gelernter Elektriker, jedoch schon 9 Jahre aus der Gebäudetechnik raus und in der Industrie tätig.
Nun sollte ich bei meiner Schwester die Hauptverteilung im Keller erneuern.
Was bisher vorhanden ist:
- HAusanschluss 3x50A
- 1 Zähler für Wohnraum
- 1 Zähler mit Rundfunkempfänger für Wärmepumpe
- 1 40/0,03 RCD + 3 B16 LS für die Wärmepumpe
- 1 40/0,03 RCD + 3 x B10 + 1 x C16 + 4 x L16 + 5 x B16 + 3 x L20 + 3 x L16 + 6 x H16 + 2 x Relais für Treppenhaus und noch ein klingeltest. ( restliches Haus )

Wie soll es jetzt werden:

Die alten Zähler bleiben drin. Daran wird nichts gemacht. Einspeisung von 50A bleibt auch. Nach den Zählern folgende Aufteilung:

- 1 40/0,03 RCD + 3 x B16 für Wärmepumpe
- 1 40/0,03 RCD + 1 x 3*B16 + 3 x B16 ( Keller )
- 1 40/0,03 RCD + 3 x B10 + 13 x B16 ( restliches Haus )
- 1 C25 LS ( Abgang vorm RCD restliches Haus ) für Garage ( dort kommt ein Aufputzgehäuse mit separaten 25/0,03 RCD )

Alles was bis zum Zähler geht bleibt bestand.

So wäre mal meine Planung gewesen. Doch da ich schon etwas länger aus der Gebäudetechnik raus bin, wollte ich mal eine Meinung einholen, ob das so passen würde, oder was ich vergessen habe, bzw. worauf man noch achten sollte ( Netzversorger informieren, da für einen Tag die Hausanschlusssicherungen gezogen werden, Neue Anmeldungungen beim Netzversorger? )
 
quorle schrieb:
..............

- 1 C25 LS ( Abgang vorm RCD restliches Haus ) für Garage ( dort kommt ein Aufputzgehäuse mit separaten 25/0,03 RCD ))

RCD restliches Haus und dahinter noch einen RCD Garage ???

Das dürfte nicht fachgerecht sein ...
.
 
Warum ein C25 LS für die Garage?


Für Steckdosen und Licht ist maximal eine 16A-Absicherung zulässig.

Wenn du im Aufputzgehäuse weitere LS-Schalter setzen willst sind diese nicht selektiv zum vorgeschalteten C25, d.h. es löst bei Kurzschluss fast immer der erste LS im Stromkreis aus.

Außerdem sollte der FI an den Anfang der Leitung, damit auch die Leitung zur Garage geschützt ist (Erdkabel?).

Sinnvoll wäre hier ein kombinierter FI/LS 16A für die Garage in der Hauptverteilung, wenn die Leitung überhaupt so hoch abgesichert werden darf (je nach Länge und Querschnitt).


- 1 40/0,03 RCD + 3 x B10 + 13 x B16 ( restliches Haus )

Der FI muss vor Überlast geschützt werden!

Entweder dadurch, dass nach dem FI maximal 40A je Phase dranhängen oder durch eine geeignete Vorsicherung (35A).

Ein schöner Brandsatz ist das mit 238 A hinter dem FI....

Bei 3xB16 je Phase könnte man noch mit Gleichzeitigkeitsfaktoren argumentieren, aber bei dieser massiven Überlast hört der Spaß auf :)

Es sollte generell eine zweite Sicherung nach der Zählervorsicherung rein, damit die Anlage auch ohne Eingriff in den HAK abgeschaltet werden kann.
 
Entweder 63A FIs verwenden oder vor jeden FI noch einen Linocur mit 35(40)A Schmelzeinsätzen.

Überspannungsschutz wäre auch an zu denken.

Ich würde empfehlen das "restliche Haus" auf mehrere FIs auf zu teilen, sofern das möglich ist.
Zu klären wäre auch ob an dem Automaten mit 20A die angedachten 16A ausreichen.

H und L Automaten zu ersetzen ist auf jeden Fall eine wichtige Maßnahme.
 
TS0404 schrieb:
Ein schöner Brandsatz ist das mit 238 A hinter dem FI....
Kannst du hierfür auch nur einen einzigen Fall liefern?

Ich habe vor Kurzem eine Uraltanlage umgebaut: 63A HAK, 25A FI, dahinter 2 DLE je 25A ohne Verriegelung, E-Herd 3x 16A, diverse 16A Stromkreise. Keine Spur eines Brandes zu finden.

TS0404 schrieb:
Bei 3xB16 je Phase könnte man noch mit Gleichzeitigkeitsfaktoren argumentieren, aber bei dieser massiven Überlast hört der Spaß auf
Wo ist eine massive Überlast bei einer 50A Vorsicherung? :roll:
 
238A auf drei Phasen verteilt macht nur noch 79A.
Die 50A Vorsicherung begrenzt aber weiter.
Trotzdem ist das natürlich zu hoch.
Das Dabei nicht mehr passiert ist nur dem Umstand geschuldet, daß eine Wohneinheit kaum mehr als 20A Spitze verwendet.
Hab bei mir mal gemessen und komme maximal auf 5kW Gesamtleitstung.
 
Octavian1977 schrieb:
Das Dabei nicht mehr passiert ist nur dem Umstand geschuldet, daß eine Wohneinheit kaum mehr als 20A Spitze verwendet.
Das ergibt dann bei einem 40A FI ca. 50% Reserve und wenn - wie es sein sollte - 2x 40A FI verwendet werden, 75% Reserve.
 
so ungefähr.

Schutzziele sind allerdings mit gesicherten Werten zu erreichen und nicht mit "üblicherweise" auftretenden Werten.
 
Bei Verteilungen älteren Baujahres sind oft noch die Zuleitungen 4adrig als TN-C Netz.
Dies ist bei Erneuerungen als TN-S Netz (5 adrig) aus zu führen.
Aufteilung des PEN bereits im HAK
 
Wenn du schon neu machst dann richtig mit FI/LS, so ist nur ein Stromkreis betroffen und der FI schützt sich selbst! Und wenn du auf Nummer sicher gehen willst dann vor Alles einen selektiven 63A FI!
 
Also zu dem C25 LS:

Abgriff nach Zähler, nach dem C25 LS weiter mit 5x4mm² zur Garage und dort dann einen RCD 24/0,03 und hinter dem RCD 3x16 LS und einen 3*16A LS für Kraft. Somit dient der C25 LS ja nur als Leitungsschutz und den Personenschutz übernimmt der RCD ab Garage. So war es angedacht.


Weiter gehts zu den restlichen RCD´s:

Somit sollte ich eurer Meinung nach vor jedem RCD einen 35A Neozed Lasttrenner setzen? Dann stellt sich mir aber die Frage, woher soll der ganze Platz kommen? Denn die 3 Laststrenner würde ich nicht mehr unter kriegen.

Klar ist rechnerisch die Gesamtleistung höher, als der angesetzte 40A RCD, jedoch ist mir nicht bekannt, dass alle LS gleichzeitig mit voller Leistung ausgereitzt werden. Selbst bei meiner Wohnung ist nur ein RCD 25/0.03 verbaut und dahinter 6 x B16 LS
:roll:

Nun zum HAK:

in diesem sind 50A NH Sicherung verbaut und es geht eine 5 Adrige Zuleitung vom HAK zum Verteiler.
 
Ein C25 LSS ist nicht selektiv zum 16 A LSS
Es ist nicht klar, welcher LSS bei einem Fehler auslöst. Da gehören Schmelzsicherungen hin.
Ich würde auf 32 /35 A Schmelzsicherungen bei min. 6mm² gehen.
 
So, ich habe mir eure Ratschläge zu Herzen genommen und folgendes Entwickelt ( siehe Bild ).

https://s26.postimg.org/54jb6fscl/Unbenannt.jpg

Nun die Frage, würde das so passen?

Die Warscheinlichkeitsrechnung:

Keller:
B16A x 0,5 x 6 Stk. = 48A/3 Phasen = 16A pro Phase

Erdgeschoss:
( B16A x 0,5 x 13 Stk. ) + (B10A x 0,5 x 3 Stk. ) = 119 A/3 Phasen = 39,7A pro Phase

1. OG:
( B16A x 0,5 x 3 Stk. ) + ( B10A x 0,5 x 3 Stk. ) = 39 A/3 Phasen = 13A pro Phase
 
Wenn ich Deine Zeichnung richtig lese gibt es dann EINEN Lasttrenner 35A für alle?
Und der 25A Lasttrenner sitzt auch hinter dem 35A Lasttrenner?

Das sollte so nicht sein, einen Lasttrenner Je Abgang vorsehen, diese dann mit 35A und einmal mit 25A bestücken.
Das Bad vom entsprechenden Geschoß versorgen, und in diesen Kasten auch den LS/FI dafür.

Material würde ich von Hager verwenden und zwar mit Quickconnect Technik-> wartungsfreie Federklemmen.

Von ABB halte ich nicht sonderlich viel.
 
Rückrufaktionen von Fi Schutzschaltern, (ist schon ein paar jahre her) häufigere defekte FIs bei Prüfungen, bis Dato Automaten und Fis nur für Schraubanschluß.


Aber selbstverständlich ist das nur eine persönliche Meinung/Erfahrung.

Mein Favourit bleibt Hager, als Alternative gerne Siemens oder Eaton, auf gar keinen Fall Kopp oder Düwi
 
Rückrufaktionen sind immer ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein und Erkennung von Mängeln (wie das bei anderen Herstellern ist, weiß man nicht).

Geräte mit Steckanschluss gibt es ebenfalls (benutze ich nur noch). Austausch von einzelnen LSS an einer Phasenschiene ist ebenfalls problemlos möglich.
 
Werde heute Nacht nochmal umzeichnen. Aber jetzt wird es platztechnisch nicht mehr gehen. Gibt es keine platzgünstigere Lösung für die Vorsicherung der RCD‘s? Ich bringe vielleicht mit ach und Krach 4 solcher Lasttrennschalter unter, dass ist dann aber schon die Obergrenze.

Also ich muss sagen, dass ich mit ABB noch nie Schwierigkeiten gehabt habe und auch in Ausbildungszeiten würde dies von uns immer verbaut. Klar jetzt in der Industrie verbauen wir hauptsächlich Siemens, aber auch noch ABB.
 
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