Loch gebohrt - teilweise Strom weg - schaltkasten unzulässig

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Steffi_1707

Guest
Hallo !

Wir haben gestern ein Loch gebohrt (oben im der ecke - meines Erachtens nichts in der nähe), und auf einmal hat es die Sicherung raus gehauen.
Sicherung wieder rein, nun gehen so gut wie alle steckdosen nicht mehr. Nur noch das Licht und 2 steckdosen auf Brust Höhe. (Zumal wir viel zu wenig steckdosen in der Wohnung haben)

Ich bin gleich zum elektriker gegangen und wollte mich vorab erkundigen was man machen kann. Hab ihm alles erklärt, Und der ist erschrocken als er unseren sicherungskasten gesehen hat.

In der Küche ist (vor dem Malheur) 1 Steckdose belegt mit Kühlschrank, Mikrowelle, Kaffeemaschine, spülmaschine.
Wohnzimmer 1 Steckdose belegt mit Fernseh, receiver, Konsole, Lampe, Anlage, alles halt mit mehrfachsteckern betrieben.

Deswegen war der Elektriker so entsetzt.
Nun haben wir alle Elektrogeräte auf die schnelle von einer Steckdose mit Verlängerungskabeln verteilt, aber ich habe angst, so wie der Elektriker meinte, dass ein Brand vorhersehbar sei und wir sofort aus der Wohnung ausziehen sollen.

Heut abend kommt ein bekannter das Loch anschauen, ob wir nicht doch eine Leitung getroffen haben, aber ich hab jetzt trotzdem schiss, wenn alles auf einer Sicherung läuft.

Ist der Kasten zulässig oder was kann ich da tun ?
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https://s1.postimg.org/4q9c1z6qy3/IMG-20171009-_WA0000.jpg
 
Die Installation ist wahrscheinlich ein Sanierungsfall und ca. 50-60 Jahre alt.

Da muss alle neu gemacht werden, es werden auch noch zweiadrige Stromkreise vorhanden sein (wie es auch unter der Sicherung steht '2 x 1,5')

Die Schadstelle sollte schnellstmöglich gefunden und repariert bzw. stillgelegt werden, ansonsten besteht Brandgefahr.

Alles über Steckerleisten zu betreiben ist keine gute Idee, dadurch wird die Belastbarkeit der Installation auch nicht größer und es besteht Überlastungsgefahr.
 
Diese zwei Stromkreise sind nicht in der Lage heutigen normalen Strombedarf in einer Wohnung zu decken.
Dazu kommt, daß diese Typen von Automaten Brandgefährlich sind und keinen ausreichenden Schutz bieten.
Es fehlen Abdeckstreifen neben den Automaten und diese Umwicklung mit irgendwelchem Klebeband kommt mir auch sehr verdächtig vor.

Auch meines Erachtens nach ein DRINGENDER Sanierungsfall, der Vermutlich mindestens am Zählerkasten anfängt.

die Angabe "2x1,5mm²" deutet auf klassische Nullung hin was ein weiteres ernst zu nehmendes Problem darstellt.
 
Vorsicht: Da anzunehmender weise klassich genullt wurde, kann es durchaus sein, das man nun an den nicht mehr funtionierenden Steckdosen einen Stromschlag bekommen kann. Dringend instandsetzen lassen, solange nicht versuchen zu benutzen.
 
Bitte lass den Schaden professionell beheben, da hier eine Gefahrenstelle geschaffen wurde.

Auch würde ich den Vermieter informieren, dass 1) die Elektrik ein Sanierungsfall ist und 2)eine Leitung angebohrt wurde.

Streng genommen darf nur der Eigentümer entscheiden, wer sich an seiner Elektrik zu schaffen macht.
 
Nunja den Schaden den der Mieter verursacht hat, darf dieser auch fachgerecht (auf seine Kosten) beheben (lassen)
Bei Gefahr im Verzug ist der Mieter auch berechtigt sofort Maßnahmen zu ergreifen ohne auf eine Aktion des Vermieters zu warten.
 
Ich sehe das etwas strenger.

Nur in akuten Notfällen sollte der Mieter auch selbst einen Handwerker beauftragen.

Als Eigentümer möchte ich schon selbst entscheiden, welcher Handwerker zu welchen Kosten an meinem Eigentum tätig wird.

Zumindest könnte man mal den Eigentümer anrufen.

Reagiert dieser nicht oder lässt sich Zeit, kann man natürlich selbst einen Handwerker bestellen.

Aber den Schaden zu verschweigen wäre ein No-Go.

Viele Wohnungsgesellschaften oder Verwalter haben übrigens feste Handwerker und lassen auch nur diese die Reparaturen durchführen.

Es wäre eine Gute Idee, solche Dinge für den Notfall im Mietvertrag/Hausordnung zu regeln.
 
Bist du Mieter ? Dann deiner Haftpflicht melden das du einen Schaden angerichtet hast. Die zahlen das defekte Kabel.

Das muss man aufklopfen und dann professionell flicken.

Machst du es selber ? Klopf die Wand auf bis du die Leitung siehst. An der Schadstelle durchschneiden und ein Stück neues Kabel dazwischen einfügen, mit Klemmen verbinden. Am besten machst du da ne Abzweigdoese hin.

Solange deine Anlage alles aushält gibt es kein Grund die gesamt Elektrik auszutauschen. Hat ja auch die letzten 80Jahre funktioniert. Hast du Kinder ..... dann wäre mir die Sicherheit das Wert.
 
Habe den Vermieter kontaktiert und der meinte, wir sollen schauen dass wir das Kabel reparieren, wie ist ihm egal. Hauptsache es funktioniert.
Als ich ihn auf das veraltete sicherungsding abgesprochen habe, meinte er nur, dass es unter bestandsschutz fällt und solange es funktioniert, brauch man da nichts sanieren/erneuern.

Ich hab keine Ahnung in wieweit das ne "tickende Zeitbombe" ist. Zumal der Vermieter das nicht als Dringlichkeit ansieht. Der Vormieter hatte 3 Terrarien dran hängen und es ist nicht passiert, war sein Wortlaut.

Vielleicht wende ich mich mal an den Mieterbund. Sind leider vertraglich an den Mietvertrag gebunden, sodass wir nicht einfach ausziehen können, aber ich hab keine Lust dass, wenn ich nun waschmaschine und Staubsauger gleichzeitig anmache, dass irgendwas passiert bzw passieren kann.

Achja, für das defekte kabel kommt ein bekannter elektriker, der das repariert.
 
Steffi_1707 schrieb:
Als ich ihn auf das veraltete sicherungsding abgesprochen habe, meinte er nur, dass es unter bestandsschutz fällt und solange es funktioniert, brauch man da nichts sanieren/erneuern.
Bestandsschutz gibt es nicht. Man kann auch mit einem uralten Auto auf der Autobahn langrasen. Das sagt nichts über den Zustand der Bremsen aus. Aber vielleicht rückt sowieso die Feuerwehr demnächst wegen des "sicherungsding" an. :shock:

Steffi_1707 schrieb:
Der Vormieter hatte 3 Terrarien dran hängen und es ist nicht passiert, war sein Wortlaut.
Das heißt absolut nichts, denn das ist keine große Last.
 
Wenn Du den Elektriker eh da hast wegen der Leitungsreparatur lasse doch einen E-Chek machen.

dabei festgestellte Mängel muß der Vermieter unverzüglich beheben.

Die wichtigeren Gesetze fordern zunächst nur, daß eine elektrische Anlage "sicher" ist, von Funktion ist da noch lange nicht die Rede. siehe hierzu Energiewirtschaftsgesetz.

Eine Funktion sagt über den Zustand einer Anlage nur sehr wenig aus, zum TüV mußt Du mit Deinem Auto ja auch obwohl funktionert.

Eine Elektrische Anlage gilt nach VDE dann als sicher, wenn sie den zum Erstellungszeitpunkt gültigen Normen entspricht UND an geänderte Anforderungen fachgerecht angepasst wurde.
Geänderte haben sich im Laufe der Zeit zum einen Der Leistungsbedarf sowie auch die Anprüche an die Versorgung.
PC & Co können an durch solche Anlagen Schäden und Ausfälle sowie Datenverlust erleiden.

Ein Kontakt zum Mieterschutzbund ist da sicher Hilfreich.
 
Wahnsinn, was es in Deutschland noch für E-Anlagen gibt!
 
viktor12v schrieb:
Wahnsinn, was es in Deutschland noch für E-Anlagen gibt!

Ich bin auch für eine Austausch-/Nachrüstpflicht aller alten Elektroanlagen:

- klassischer Nullung
- textillummantelten Adern
- fehlendem FI

sowie

- Komplettaustausch, wenn die Anlage älter als 50 Jahre ist
- Verbot von Schraubverbindungen in der festen Installation, wenn technisch verfügbar


bei Neuvermietung/Verkauf etc.

Bei jedem Auto werden Teile wie Bremsbeläge in festen Intervallen getauscht, aber die Elektrik kann ein halbes Jahrhundert unangetastet bleiben...
 
Ein riesen Schritt wäre ja schon mal eine Prüfpflicht alle 10 Jahre.
 
TS0404 schrieb:
- Komplettaustausch, wenn die Anlage älter als 50 Jahre ist
Bei jedem Auto werden Teile wie Bremsbeläge in festen Intervallen getauscht, aber die Elektrik kann ein halbes Jahrhundert unangetastet bleiben...
Ja wenn eine Elektroanlage die über 50 Jahre alt ist auch immer unangetastet bleibt, dann hält sie auch noch 50 Jahre länger.
Die Häuserblöcke unserer Wohnanlage sind um 1964-68 erbaut worden und das einzige was ich an Schwachpunkte dort an den Elektroanlagen sehe, sind die Sicherungskästen:
https://s1.postimg.org/3ighbya2zf/IMG_1384.jpg
Mal ein Blick hinter der Haube:
https://s1.postimg.org/1rd19dqg8r/IMG_1383.jpg
Die Leitungen, überwiegend in NYM mit PVC-Mantel in den Decken und NYIF (aber kein Bröckelkram) in den Wänden sind auch nach 53 Jahren im guten Zustand.
Sogar die Dolüklemmen in den Abzweigdosen, wo ich hereingesehen hatte sind noch fest.
 
Schwachpunkte sind allein schon all die Schrauben, Staub und Korrosion an Kontakten.
Dabei ist der Fortschritt durch Erkenntnisse der Zeit und dadurch eingeführte Gegenmaßnahmen noch nicht integriert.

Es gibt meines Erachtens nur 2 Gründe warum so was nicht noch häufiger abbrennt:
1. in dieser Zeit wurde ordentlicher gebaut als heute
2. Anlagen in Wohngebäuden werden nur im geringen Maße belastet.

Ich möchte nicht wissen was mit solchen Anlagen passiert wenn hier noch in Zukunft Solaranlagen für die Steckdose angeschlossen werden.
PC & Co haben schon jetzt etliche Probleme mit TN-C Anlagen.
 
In den 70er Jahren wurden bei uns in der Gegend schon FI-Schutzschalter verbaut.
 
Bei jedem Auto werden Teile wie Bremsbeläge in festen Intervallen getauscht[/code]

Ich tausche bei einem Auto die Bremsbeläge bestimmt nicht nach Intervallen, sondern wenn der Belag "abgebremst" bzw. abgeschliffen ist. In bestimmten Intervallen tausche ich z.B. den Zahnriemen.

mfg audi-raser
 
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