deutsches Induktionskochfeld in USA anschliessen

Diskutiere deutsches Induktionskochfeld in USA anschliessen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi zusammen, ich bin in die USA ausgewandert und wohne nun in einem Haus mit deutscher Küche (Zufall). Wir haben ein deutsches Gaggenau...
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So für gan"s" begriffsstutzige bei uns entsteht das Drehstromnetz aus 3 Wechselspannungen die um 120 Grad Phasenverschoben sind.
Bei den Amis hast du in aller Regel nur ein 2 Phasennetz wo die beiden Phasen um 180 Grad verschoben sind . Damit man sich das Leichter vorstellen kann nimm einen Trafo mit einer Mittelanzapfung und Erde diese, damit erhältst du L1 , N und L2. Da die Wicklungen L1 nach N und N nach L2 gleichsinnig gewickelt sind addieren sich die beiden Teilspannungen von je 110V zu 220V . Für den TE bedeutet das Betrieb an L1 und L2 ist problemlos möglich, sofern die Netzfrequenz dem nicht entgegensteht! Auch in Deutschland könnte ein Herd auch nur einphasig betrieben werden! Noch etwas da die Speisende Netzfrequenz 60 Hz hat kann die Ausgangsfrequenz des Trafos auch nur 60 Hz betragen. Trotzdem ist L2 gegenüber L1 um 180 Grad phasenverschoben. :Beispiel L1 hat gegenüber N seine max positive Spannung , dann hat L2 gegenüber N seine maximale negative Spannung!
 
Sparky schrieb:
Wenns nicht so traurig wäre, würde ich lachen.

Ich weiss nicht, wo du entlaufen bist, aber du solltest dich nochmal einfangen lassen, wäre besser für dich.

Nichts zum Inhalt, okay. Ich schlussfolgere daraus dass du begriffen hast wieso deine redundanten pseudo-besserwisserischen Beiträge fehl am Platze waren, du aber nicht die Eier hast das einzugestehen. Kennt man ja schon von dir.

Bis zum nächsten mal.
 
Vielen Dank schon mal fuer die lebhafte Diskussion :)

Ich muss ergänzen und zugeben, dass ich die Sache mit den 180 grad Phasenverschiebung im Internet gelesen habe, in einigen Artikeln/Seiten die das US Stromsystem erklären.

Was ich sicher weiß und selbst nachgemessen habe (ich war natürlich vorsichtig mit dem Multimeter) ist folgendes:
- das Kochfeld ist aktuell mit 3 kabeln angeschlossen, 2 davon messen jeweils 120V gegen die Erdung und die dritte Leitung ist genau genommen keine Leitung sondern der Metal-conduit - das ist hier in älteren Gebäuden Standard. Die Leiter sind durchgängig in Stahlrohren im Haus verlegt und das Rohr selbst dient als Erdung. Das Erdungskabel des Kochfelds ist also einfach an die Metaldose selbst geschraubt.
- Es gibt keinen Neutralleiter am Kochfeld.
- Der Kabelquerschnitt ist recht dick, mindestens 10-gauge, das entspricht 2.59mm durchmesser.
- Im Sicherungskasten ist eine Doppelsicherung für das Kochfeld verbaut, diese nimmt also 2 Plätze in Anspruch und es steht 40A drauf. Ich kann gerne ein Photo davon machen, allerdings erst in ein paar Tagen, da ich gerade auf Reise bin.
 
Wenn ich das richtig sehe, ist die Mehrzahl von euch der Meinung, dass mein Plan funktionieren sollte. Eure Kommentare, zusammen mit ein paar weiteren Informationen (siehe unten) machen mich doch recht zuversichtlich.

Die Sache mit der Frequenz scheint kein Problem zu sein, ich habe mehrere Datenblätter von Bosch Kochfeldern gefunden die unter frequenz, "50, 60 hz" stehen haben. Hier ein beispiel: https://products.bsh-partner.com/pi...45FB1E.pdf?errorUrl=http://www.bosch-home.com

Ich habe übrigens doch ein passendes Induktionskochfeld bei einem US Händler gefunden, allerdings ein Miele für $2000. Hätte nichts gegen ein Miele, aber es macht für mich keinen Sinn so ein teures Kochfeld in eine 30 Jahre alte Küche einzubauen. Bei Miele USA habe ich ein paar Daten gefunden:
Electrical Requirements:
208V, 60Hz, 40 Amps, 6700W
240V, 60Hz, 40 Amps, 7700W
Power Cable: 3' 111 /4" (1.2 m)
Total connected load in kW: 7.7
Fuse rating in A: 32
Number of phases: 1

The cooktop is approved and ready for
connection to a grounded connector
with three connecting wires, sheathed
by a flexible metal hose.
It must be connected to an assigned
line in an approved connecting socket.
The appliance must be able to be disconnected
from the power supply on all
poles by disconnecting devices! (When
turned off, a contact distance of at least
¹/₈" (3 mm must be present!) The disconnecting
devices are overcurrent protection
elements and protective circuit
breakers.
Black: Connect to L1 (hot)
Red: Connect to L2 (hot)
Green: Connect to GND (ground)
208/240 V, 60 Hz, 40 A

Es wäre nun interessant jemanden bei Miele oder Bosch zu kennen, der weiß ob die Hersteller überhaupt die Kochfelder für den US Markt modifizieren. Die werden nicht viele 58cm Geräte hier verkaufen und da kann ich mir es kaum vorstellen, dass die gross was umbauen für den US Markt. Viel Unterhaltungselektronik wird ja schon länger global einheitlich hergestellt.[/quote][/url]
 
Das Kochfeld von Miele wird schon passen, sonst würden die es da nicht vertreiben und du wärest auch nicht der erste, der es dort einbaut. Das ist identisch, als wenn man in EU nur ein Lichtstromnetz mit 230V zur Verfügung hat, das lässt sich ja auch daran betreiben und auch da sind die Leitungen und Absicherung dicker. Also kann man das auch problemlos in der Heimat bestellen. Dann aber mit irren Versandkosten und Zollformalitäten. Macht auch nicht jeder Versandhändler.

Einzig, wo man drauf achten muss, manche Induktionskochfelder haben ein Leistungsmanmagement, welches Phasengleichheit bei den Kochfeldgruppen erkennt und so die maximale Gesamtleistung reduziert. Müsste man aber abschalten können.

mfG
 
Hallo chulio,

du vermutest da ganz richtig. Die von dir angeführten Spezifikationen unterscheiden sich nicht von denen hier in EU.

Wir haben hier Induktions-Kochfelder welche mit 2 Phasen versorgt werden, oder anders ausgedrückt, 2 x 16A zugeführt bekommen.

Wenn man diese beiden Zuleitungen brückt, weil man nur eine hat, dann muss die Zuleitung 32A liefern können.
Das entspricht auch der Spezifikation deines US-Miele-Kochfeldes.

Wie du schriebst, hat deine Leitung aber nur 20A.
Da sollte sich ein US-Electrician die Sache angucken und entscheiden wie er die Absicherung mit 40A hinbekommt. Eventuell brauchst du eine neue Zuleitung.
 
TS0404 schrieb:
Warum heißt es Einphasen-Dreileiternetz, wenn es angeblich zwei Phasen sind?

Diese Bezeichnung bezieht sich auf die Stromversorgung vom Versorger zum Kunden.

Ein Transformator mit Mittelanzapf kann daraus 2 Phasen machen, welche aber nicht als Phasen im eigentlichen Sinne bezeichnet werden, weil sie nicht vom Versorger kommen. Dennoch sind es zwei Phasen.
 
Ja, dem stimm ich auch zu.

Für mich bleibt der Trafo aber letztlich nur ein Symmetrierglied, das zwei gegeneinander verschobene Wechselspannungen bereitstellt.

Nichts anderes passiert auch bei symmetrischer Signalübertragung von Mikrofonen oder Ethernet.

Ich würde nicht generell von einem Zweiphasensystem sprechen, weil sich das i.d.R. auf das Verteilnetz bezieht, nicht auf die letzten paar Meter (oder hier yards) zum Kunden.

Am Versorgungssystem ändert sich ja nichts, Mehrphasigkeit bedeutet für mich immer auch "Drehfeld".

Aber hier geht es nur darum, eine Ader einzusparen und gleichzeitig große Lasten wie Klimatisiereung (natürlich fürs ganze Haus) zu betreiben.
 
TS0404 schrieb:
Ja, dem stimm ich auch zu.

Für mich bleibt der Trafo aber letztlich nur ein Symmetrierglied, das zwei gegeneinander verschobene Wechselspannungen bereitstellt.

Nichts anderes passiert auch bei symmetrischer Signalübertragung von Mikrofonen oder Ethernet.

Nicht ganz. Durch die Erdung des Mittelanzapfs hast du quasi zwei unabhängig voneinander belastbare Phasen, keine Symmetrie mehr.

Bei symmetrischer Übertragung von Mic. und Ethernet,
wird dem Umstand entsprochen, dass ein Stromfluss nur zwischen den beiden Leitern stattfindet, Störungen die auf beiden Leitern gleichzeitig erscheinen, löschen sich damit selbst aus.

Ganz anders sähe es aus, wenn diese symmetrischen Leitungen durch einen Mittelpunktleiter geerdet wären. Dann könnten Ströme von jedem Aussenleiter nach Erde abfliessen und die Symmetrie wäre dahin.

Ich würde nicht generell von einem Zweiphasensystem sprechen, weil sich das i.d.R. auf das Verteilnetz bezieht, nicht auf die letzten paar Meter (oder hier yards) zum Kunden.

Da gebe ich dir recht, es wird tatsächlich auch nicht von einem Zweiphasensystem gesprochen.
Faktisch sind es dennoch zwei Phasen.

Am Versorgungssystem ändert sich ja nichts, Mehrphasigkeit bedeutet für mich immer auch "Drehfeld".

Auch hier stimme ich dir zu, das ist die Allgemeine Definition.
Aber hier geht es nur darum, eine Ader einzusparen und gleichzeitig große Lasten wie Klimatisiereung (natürlich fürs ganze Haus) zu betreiben.
Ja, und um eine höhere Spannung zur Verfügung zu haben wo sie benötigt wird, dafür sorgt nunmal die Phasenverschiebung.....oder sollte ich vielleicht besser sagen die Gegenphasigkeit.
 
:!:

Man beachte das Wort "Transformator".

Da die einzelnen Farmen oft weit vom offizielen Netzknotenpunkt entfernt sind, wird der farmeigene Trafo nicht mit der nominalen Netzspannung eingespeist, sondern zur Querschnittverringerung werden höhere Spannungen verwendet. Demzufolge sitzt dann der farmeigene Trafo oben am Mast des Endes der Überlandleitung.

Diese Aussage gilt natürlich nicht nicht für das urbane Netz.
.
 
Projekt erfolgreich abgeschlossen!

Danke nochmal an alle die geantwortet haben!

Insgesamt ging alles schneller und einfacher als ich mir das vorgestellt hatte. Das Kochfeld kam innerhalb von wenigen Tagen aus Deutschland an. Versand war gar nicht mal so teuer und amazon hat die deutsche Mwst. automatisch abgezogen.

Ein problem hatte ich dann schon: 2 Elektriker haben mir abgesagt nachdem sie die deutsche Anschlussbuchse am Kochfeld gesehen haben mit den 6 Anschluessen und dem Kunststoffdeckel darueber. Wollten den job nicht machen. Ich kann das durchaus verstehen. Die werden sich gedacht haben, dass das Risiko zu hoch ist (hier wird ja auch viel verklagt), fuer zu wenig Geld, dass sie dafuer verlangen koennen.

Also habe ich es einfach selber gemacht. Ich habe das deutsche Anschlusskabel verwendet und per Diagram fuer 240V angeschlossen. Ich habe das Anschlusskabel zusaetzlich im geerdeten Metalschlauch verlegt, wie es die amis ueblicherweise machen.

Alles funktioniert bestens und wir koennen jetzt einen grossen Topf mit Wasser in 4 min. zum Kochen bringen!

Frohe Weihnachten und danke nochmal!
 
Re: Projekt erfolgreich abgeschlossen!

chulio schrieb:
2 Elektriker haben mir abgesagt nachdem sie die deutsche Anschlussbuchse am Kochfeld gesehen haben mit den 6 Anschluessen und dem Kunststoffdeckel darueber. Wollten den job nicht machen. Ich kann das durchaus verstehen. Die werden sich gedacht haben, dass das Risiko zu hoch ist (hier wird ja auch viel verklagt), fuer zu wenig Geld, dass sie dafuer verlangen koennen.
Ja, die Amis sind schon ein merkwürdiges Volk. Dafür kann man eine Pumpgun an jeder zweiten Ecke legal kaufen und es verklagt einem keiner. Das mache mal in D.

mfG
 
RE.

Hallo zusammen!

Es wurden schon sehr viele Infos zu diesem Thread veröffentlicht - m.E. auch Vieles, was zutrifft.

Meiner Meinung nach sollte der 1-phasige Betrieb aus technischer Sicht möglich sein - Achtung - die Angaben des Herstellers unbedingt zu beachten! Wie mehrmals erwähnt, gilt hier in der Regel eine Leistungsbeschränkung!

Bitte zu beachten, für welche Netzform und welche Netzparameter der Hersteller sein Kochfeld freigibt!
Ferner, welche Prüfzeichen am europäischen Kochfeld sind!

Ein in Europa erworbenes Kochfeld trägt grundsätzlich mal eine CE-Kennzeichnung. Für den Betrieb in den USA ist - soweit ich informiert bin - eine UL-Kennzeichnung gefordert. Hier fließt beispielsweise auch das EMV -Verhalten ein! Was die Spannung und Frequenz angeht - in Europa gilt grundsätzlich Netzspannung und Frequenz +- 10% - hierfür gibt es eine Norm. Wie das in den USA aussieht ist eine andere Sache - bei 240V + 10% wärst auf jeden Fall schon drüber!!
Wie sieht es mit der Schutzmaßnahme bei indirektem Berühren aus?

Fazit: Technisch wäre das ganze mit Einschränkung machbar.
Rechtlich wirst in einigen Punkten nicht sauber sein!
Zu beachten ist, dass es beim Rechtlichen nicht nur um Gewährleistungsansprüche gegenüber des Herstellers geht, sondern auch um Folgen bei Schadensfällen!! Und hier könnte es durchaus unangenehm werden.

Ich rate zum Kauf eines in den USA zugelassenen Kochfeldes - wenn auch deutlich teurer.

LG Manuel
 
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Thema: deutsches Induktionskochfeld in USA anschliessen
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