LAN, Multimediafeld, Patchpanel, Cat.7, Duplex, Simplex

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Schuldenuhr

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Hallo,

wir bauen gerade und werden Februar / März mit der Elektroinstallation beginnen. Bei der Planung der reinen Elektroinstallation sind wir mit unserem Elektriker auf einem guten Wegaber beim Thema Netzwerktechnik sind noch einige Fragen offen.

Wir brauchen im neuen Haus keinen Telefondosen in den Räumen. Auch brauchen wir keine Antennendosen da wir seit ein paar Jahren keinen klassischen Fernseher mehr haben und ihn auch nicht vermissen. Alles was uns und die Kinder interessiert schauen wir ganz gezielt über Mediatheken oder Streamingdienste. Das wollen wir auch so beibehalten.

Wir brauchen also "eigentlich" nur 7-8 Netzwerkdosen welche mit Cat.7 Kabel im Leerrohr angebunden werden sollen. Dann haben wir noch einen Netzwerkdrucker und ein NAS. Hierzu habe ich einige Fragen:

1. Wie unterscheiden sich in der Praxis Cat.7 Kabel bis 1000 MHz von den (deutlich teureren) bis 1500 MHz?

2. Lohnt sich bei meiner eher überschaubaren Netzwerktechnik ein Multimediafeld im zentralen Zählerschrank/Verteiler oder eher ein 10" oder 19" Wandgehäuse + 2 Steckdosen + 12 Port Patchpanel + Switch + NAS + Router des Internetprovider?

3. Ein Netzwerkkabel soll unter der Erde in ein Nebengebäude führen, dafür würde ich ein Cat.7 Erdkabel nehmen, verlegt man das dann auch im Leerrohr oder einfach so im Sand?

4. Wann machen 2-fach Netzwerkdosen und Duplex Kabel Sinn und wann reichen 1-fach Dosen und Simplex Kabel?

5. Welche Leerrohre würden ihr für Cat.7 Simplex und Duplex empfehlen? 16 mm?

6. Was ist noch zu beachten? Woran sollte man nicht sparen? Kennt jemand unter den vielen eine gute Internetseite oder ein PDF wo das Thema Netzwerktechnik im Einfamilienhaus gut erklärt ist?

Herzlichen Dank
 
1. Im Preis

2. Von einem Multimediafeld im Zählerschrank würde ich abraten, wenn genug Platz für eine andere (meist preiswertere) Lösung vorhanden ist.

3. Man verlegt das normalerweise im Leerohr. Wenn das Nebengebäude über einen eigenen Stromanschluss verfügt, ist eine Potentialtrennung (etwa durch eine Glasfaserleitung) oder ein zusätzlicher Potentialausgleich vorzusehen.

4. Das kann man pauschal nicht beantworten. Eine Zweifach-Dose ist dann sinnvoll, wenn Du an einem Ort zwei Netzwerkdosen brauchst. Das hängt eigentlich von deinem Nutzungsverhalten ab, das hier niemand kennt.

5. Das kann man auch nicht so einfach beantworten. Es kommt zum Beispiel auch auf die Länge der Rohre und die Anzahl der Biegungen an. 16 mm ist in den meisten Fällen allerdings zu klein
 
Moin Schuldenuhr,

Schuldenuhr schrieb:
Wir brauchen also "eigentlich" nur 7-8 Netzwerkdosen welche mit Cat.7 Kabel im Leerrohr angebunden werden sollen. Dann haben wir noch einen Netzwerkdrucker und ein NAS. Hierzu habe ich einige Fragen:

1. Wie unterscheiden sich in der Praxis Cat.7 Kabel bis 1000 MHz von den (deutlich teureren) bis 1500 MHz?

Für den privaten Gebrauch ist ein Cat7 völlig ausreichend. Es überträgt auf 50m Länge eine Frequenz von 600MHz. Dadurch, dass man bei Gigabit-Netzen jeweils zwei Adernpaare parallel schaltet, bekommt man die doppelte Datenrate.
In Industrie-Umgebungen wird oft auch der Standard Cat7a verwendet, welches längere Leitungen und eine bessere Abschirmung gegen EMV bietet, brauchst du nicht.

2. Lohnt sich bei meiner eher überschaubaren Netzwerktechnik ein Multimediafeld im zentralen Zählerschrank/Verteiler oder eher ein 10" oder 19" Wandgehäuse + 2 Steckdosen + 12 Port Patchpanel + Switch + NAS + Router des Internetprovider?

Ob sich ein Multimediafeld lohnt, kannst nur du selbst entscheiden.
Für das LAN braucht es nur die von dir aufgezählten Geräte. Den Router würde ich an einem Ort aufstellen wo die Versorgung mit WLAN gesichert ist, falls gewünscht.

3. Ein Netzwerkkabel soll unter der Erde in ein Nebengebäude führen, dafür würde ich ein Cat.7 Erdkabel nehmen, verlegt man das dann auch im Leerrohr oder einfach so im Sand?

Die Gefahr für so dünne Kabel sind Wühlmäuse und Ratten welche gerne an den Kabeln nagen, auch in der Erde. Deshalb ist ein schützendes Rohr immer von Vorteil.

4. Wann machen 2-fach Netzwerkdosen und Duplex Kabel Sinn und wann reichen 1-fach Dosen und Simplex Kabel?

Du kannst an einem Kabel immernur einen Rechner oder ein LAN-Gerät betreiben, wenn du zwei Geräte am gleichen Ort betreiben willst, brauchst du zwei Kabel oder ein Duplex-Kabel.

5. Welche Leerrohre würden ihr für Cat.7 Simplex und Duplex empfehlen? 16 mm?

16mm reichen für Simplex, aber für Duplex brauchst du mindestens 20mm Rohr.

6. Was ist noch zu beachten? Woran sollte man nicht sparen? Kennt jemand unter den vielen eine gute Internetseite oder ein PDF wo das Thema Netzwerktechnik im Einfamilienhaus gut erklärt ist?

http://www.netzmafia.de/skripten/netze/netz5.html#5.7
 
Jegliche Kabel die Unterirdisch gelegt werden, sollten dringlich in Rohren gelegt werden.

Bei Schäden an den Kabeln sind diese sonst nur mit erheblichem Aufwand tauschbar.

Als Rohr sollte man hier ausreichende Querschnitte Verwenden. Kunststoffabwasserrohre z.B. DN 100 scheinen zwar überdimensioniert, kosten aber wenig und bieten auf für etliche Erweiterungen später ausreichend Platz.

Auch wenn in Rohren auch normale Leitungen liegen dürften, ist dringlich an zu raten ausschließlich Kabel zu verwenden da eindringendes Wasser sonst zu Problemen führt.
 
Für Duplexleitungen ist es besser eine Rohrstärke von M25 zu verwenden.
 
Schuldenuhr schrieb:
Wir brauchen im neuen Haus keinen Telefondosen in den Räumen. Auch brauchen wir keine Antennendosen da wir seit ein paar Jahren keinen klassischen Fernseher mehr haben und ihn auch nicht vermissen. Alles was uns und die Kinder interessiert schauen wir ganz gezielt über Mediatheken oder Streamingdienste. Das wollen wir auch so beibehalten.
Klingt zwar böd, aber ich hoffe, ihr baut am richtigen Platz. Nicht, das du alle Leitungen einsparst und dann gibt es dort nur einen mageren Internetanschluss und wenn 2 gleichzeitig streamen beginnt das große Ruckeln :lol:
Ansonsten würde ich auch ins Nebengebäude ein dickes Rohr legen. Man sollte auch darüber mal nachdenken das Nas dorthin auszulagern bzw. wenn wichtiges drauf ist ein im Haus eins im Nebengebäude zur Datensicherung
Und im Übrigen, wenn der Router in den Keller wandert in einen Netzwerkschrank, dann sollte man auch in jede Etage möglichst zentral ein Netzwerkkabel legen und dort dann einen Wlan Accesspoint anschließen. Die gibt es sogar unterputz und ferngespeißt (Power over Ethernet)
 
Ein gesundes neues Jahr euch allen und danke für die vielen hilfreichen Antworten :D

Die meisten Fragen sind zwar beantwortet aber es gibt ein paar Folgefragen:

1. Für das Cat7 Erdkabel ins Nebengebäude, wie macht man das mit dem zusätzlichen Potentialausgleich? Beide Gebäude haben einen eigenen Stromanschluss, der Neubau einen Fundamenterder und Potentialausgleich und der Altbau nur einen Erdspieß. Kabellänge zwischen den Gebäuden vielleicht 25 m.

2. Abgesehen vom Arbeitszimmer (Notebook + Netzwerkdrucker) reicht es wohl wenn ich Simplex Kabel verlege. Dann passt es auch gut mit dem 12 Port Switch und Patchpanel. Würde dann aber anstatt 16 mm das 20 mm Leerrohr nehmen. Kann mir da jemand einen Tipp geben welches Rohr man da verwendet? Installationsrohr, Betonrohr, Datenrohr und welche Bedeutung haben die verschiedenen Farben?

3. Bezüglich Router im HAR: Momentan nutze ich eine Funklösung und wollte erst im neuen Haus die 25 Mbit VDSL nutzen. Ich dachte mir das so, dass der normale Telefonanschluss im HAR ankommt. Von dort geht es dann zum vom Provider vorgeschriebenen Router (verschiedene FritzBox Modelle) und von dort dann zum Switch und von dort zum Patchpanel oder? In den Fluren jeder Etage vielleicht noch einen AccessPoint für WLAN (wegen 20 cm Stahlbetondecken) an die Netzwerkdose.

4. Darf man hier als Verbraucher im Rahmen der Materialsuche Firmen, Marken, Produkte nennen?


Vielen Dank mal wieder

@bigdie: In unserem Ort liegt bis zum Kvz Glasfaser, die letzten 200 m dann Kupfer. 16 oder 25 Mbit werden sicher möglich sein. Es wurde aber auch Leerrohr bis an die Grundstücksgrenzen verlegt für den Fall, dass man später FTTH verlegt. Das mit dem Backup im Nachbargebäude ist eine gute Idee. Auch das mit dem Power over Ethernet.
 
Wie gesagt am einfachsten ist es den Router dorthin zu bauen, wo auch der Switch ist. Und dann halt in jede Etage einen Accesspoint Und wenn man im Keller kein Wlan braucht, kann man das in der Fritz auch deaktivieren. Größeres Problem ist da ehen Dect für das Telefon. Das hat zwar mehr Leistung als Wlan geht in der Regel also durch eine Decke, aber ob es duch 2 Decken geht, ist eher fraglich. Dafür gibt es aber auch Repeater.
 
Schuldenuhr schrieb:
1. Für das Cat7 Erdkabel ins Nebengebäude, wie macht man das mit dem zusätzlichen Potentialausgleich?
Für dein Computernetzwerk brauchst du keinen zusätzlichen Potentialausgleich.

Würde dann aber anstatt 16 mm das 20 mm Leerrohr nehmen.

Nimm besser 25mm, vielleicht musst du später nochmal was nachziehen.
3. Bezüglich Router im HAR: Momentan nutze ich eine Funklösung und wollte erst im neuen Haus die 25 Mbit VDSL nutzen. Ich dachte mir das so, dass der normale Telefonanschluss im HAR ankommt. Von dort geht es dann zum vom Provider vorgeschriebenen Router (verschiedene FritzBox Modelle) und von dort dann zum Switch und von dort zum Patchpanel oder? In den Fluren jeder Etage vielleicht noch einen AccessPoint für WLAN (wegen 20 cm Stahlbetondecken) an die Netzwerkdose.

Erstmal, es gibt keinen vorgeschriebenen Router. Du hast die freie Wahl.
Wie ich schon in meinem ersten Post schrieb, du solltest den Router so im Haus aufstellen, dass er mittels WLAN so ziemlich alles abdeckt.
Accesspoints brauchst du dann sicher nicht, eventuell einen Repeater.

Der Router braucht dann aber zwei LAN-Kabel zum HAR.
Eines für das WAN und eines für das LAN.

4. Darf man hier als Verbraucher im Rahmen der Materialsuche Firmen, Marken, Produkte nennen?

darfst du
 
Sparky schrieb:
Wie ich schon in meinem ersten Post schrieb, du solltest den Router so im Haus aufstellen, dass er mittels WLAN so ziemlich alles abdeckt.
Accesspoints brauchst du dann sicher nicht, eventuell einen Repeater.
Wenn ich eine Anlage neu mache, dann plane ich mit Sicherheit nicht eine Notlösung mittels Repeater ein. Da kommt in jede Etage und auch im Garten ein Accesspoint hin, am Besten ein Mesh System. Gibt es mittlerweile auch bei der Fritzbox. Und dann brauch ich den Router auch nicht Zentral aufstellen. Das sieht im Wohnzimmer auch meistens besch.. aus
 
bigdie schrieb:
Wenn ich eine Anlage neu mache, dann plane ich mit Sicherheit nicht eine Notlösung mittels Repeater ein. Da kommt in jede Etage und auch im Garten ein Accesspoint hin, am Besten ein Mesh System. Gibt es mittlerweile auch bei der Fritzbox. Und dann brauch ich den Router auch nicht Zentral aufstellen. Das sieht im Wohnzimmer auch meistens besch.. aus

Du darfst das machen wie du willst.
Ich würde das eben anders machen und mein Wohnzimmer liegt auch nicht zentral im Haus und in selbigem muss auch nicht der Router stehen.

Du darfst auch kreuz und quer durchs Haus Kabel für Accesspoints ziehen, Strippenziehen ist ja schliesslich dein Beruf, ich würde aber völlig kabellos einen Repeater hinhängen.
 
Sparky schrieb:
ich würde aber völlig kabellos einen Repeater hinhängen.
Achso, der geht dann mit stiller Energie.
Ist dir aber schon bewußt, das du damit die Übertragungsrate halbierst, in der Praxis schaffst du nicht mal die Hälfte. Außerdem Teilt sich die Bandbreite eines Wlans auch auf alle Benutzer auf. Mit mehreren Accesspoints steht an jedem die volle Bandbreite zur Verfügung.
 
bigdie, du hast schlicht und ergreifend keine Ahnung.
Auf dein Gelabere gehe ich deshalb garnicht ein.
 
:lol:

Auch 2018 wieder richtig lustig hier im Forum ...

Hatte schon befürchtet dies könnte sich ändern :oops:
.
 
Schuldenuhr schrieb:
1. Für das Cat7 Erdkabel ins Nebengebäude, wie macht man das mit dem zusätzlichen Potentialausgleich? Beide Gebäude haben einen eigenen Stromanschluss, der Neubau einen Fundamenterder und Potentialausgleich und der Altbau nur einen Erdspieß. Kabellänge zwischen den Gebäuden vielleicht 25 m.

Dann musst du sicherstellen, dass über die Netzwerkleitung keine Ausgleichsströme der beiden Elektroanlagen fliessen können (siehe DIN EN 50310). Das kann mit unterschiedlichen Methoden realisiert werden:

1. Die Verbindung der Haupterdungsschienen beider Gebäude mittels einer Potentialausgleichsleitung. Diese Methode bedarf der Zustimmung des Versorgungsnetzbetreibers

2. Die Herstellung der Netzwerkverbindung mittels einer Glasfaserverbindung

3. Die Verwendung von Potentialtrenneinrichtungen in der Netzwerkverbindung, falls die Netzwerkleitung aus Kupfer besteht. Siehe etwa:

http://www.baaske-medical.de/media/cont ... 30-V20.pdf
 
Ein Potentialausgleich bedarf nicht der Zustimmung des Netzbetreibers.
Sollte es sich um ein TT Netz handeln ist das Problem mit einem zusätzlichem PA 16mm² gelöst.
Bei einer Einspeisung mit TN-C Netz kann ich nur DRINGEND davon abraten die Verbindung mit Kupfer zu machen, auch mit zusätzlichem Potentialausgleich.
Es wäre dringend an zu raten das mit Glasfaser zu verbinden, so daß hier keine elektrische Verbindung besteht.
Ansonsten liefern auf der Netzwerkleitung laufende Ausgleichsströme arge Probleme.

Alternative hierzu wäre auch eine Änderung einer Einspeisung. Hier muß dann der Schutzleiter von einer Anlage genommen werden und die PEN Brücke der zweiten Entfernt werden. Dazu ist allerdings messtechnisch etliches zu Prüfen und auch im Voraus einiges zu bestimmten, damit die Schutzmaßnahme der Anlagen weiterhin funktionert.
 
Ist eigentlich völlig überflüssig. Die Datenadern sind Potentialfrei, und wenn du den Schirm nur einseitig auflegst, kann auch kein Ausgleichsstrom fließen.
 
An die Potentialfreiheit glaube ich da nicht sonderlich.
Durch Kapazitäten zur Erde die sich zwangsläufig ergeben, ist es da mit Potentialfrei schnell wieder rum und die Ströme die nötig sind Datenübertragung zu stören sind sehr klein.

Ich kenne durchaus Anlagen in denen regelmäßig Adern von Netzwerkleitungen aufgrund solcher Ströme durch brannten.
Nach Einbau von Optokopplern wurde das dann beseitigt.
 
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