Stromkabel durch Wasserversorgungsschacht ziehen?

Diskutiere Stromkabel durch Wasserversorgungsschacht ziehen? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, ich plane im 2.OG eine Küche einzubauen, hierzu benötige ich neben den Wasseranschlüssen auch noch drei Kabel für E-Herd, Backofen...
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heuri

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Guten Tag,

ich plane im 2.OG eine Küche einzubauen, hierzu benötige ich neben den Wasseranschlüssen auch noch drei Kabel für E-Herd, Backofen und Spülmaschine (1x NYM-J 5x2,5 "Drehstrom" + 2x NYM-J 3x2,5).

Wäre es denn erlaubt, die Stromkabel über den Wasserversorgungsschacht zu ziehen? (Dort ist aktuell die Abwasserleitung, Kalt, Warm und Warm-Zirkulation - https://picload.org/view/ddopddoi/20180 ... 9.jpg.html
Oder spricht eine Brandschutzverordnung bzw. die VDE dagegen? (Bein leider in diesem Hinblick Laie)

Der Versorgungsschacht führt über Keller -> Küche EG -> Bad 1. OG -> "geplante Küche" 2. OG.

Vielen Dank!
 
Die el. Leitungen zusammen mit anderen Medienleitungen zu verlegen ist kein Problem.
Achtung: Maximale Leitungslänge beachten; ggf, sind größere Querschnitte zu verwenden.
 
Vielen Dank für Deine Antwort und den Tipp mit den maximalen Leitungslängen :).
 
werner_1 schrieb:
Die el. Leitungen zusammen mit anderen Medienleitungen zu verlegen ist kein Problem.
Achtung: Maximale Leitungslänge beachten; ggf, sind größere Querschnitte zu verwenden.

Ich wundere mich immer wieder wie so nonchalant das Thema des gemeinsamen Verlegens von el. Leitungen und Medienleitungen hier durchgewunken wird.

Da können einem die besorgten Fragesteller richtig leidtun ...
.
 
patois schrieb:
Ich wundere mich immer wieder wie so nonchalant das Thema des gemeinsamen Verlegens von el. Leitungen und Medienleitungen hier durchgewunken wird.

Da können einem die besorgten Fragesteller richtig leidtun ...
.

Danke für den kritischen Einwand. Welche Risiken sollte man hierbei beachten? Grundsätzlich liegt es mir schon Nahe, die Verlegung Gesetzeskonform durchzuführen und selbst bei einem Versicherungsfall (Brand oder dergleichen) keine Probleme durch derartige Baumaßnahmen zu bekommen.
 
patois schrieb:
Ich wundere mich immer wieder wie so nonchalant das Thema des gemeinsamen Verlegens von el. Leitungen und Medienleitungen hier durchgewunken wird.
Dann teile hier doch mit, wo das Problem liegt und lass den Fragesteller nicht in der Luft hängen.

Aber wahrscheinlich hast du das ja schon per PN gemacht. :wink:
 
heuri schrieb:
patois schrieb:
Ich wundere mich immer wieder wie so nonchalant das Thema des gemeinsamen Verlegens von el. Leitungen und Medienleitungen hier durchgewunken wird.

Da können einem die besorgten Fragesteller richtig leidtun ...
.

Danke für den kritischen Einwand. Welche Risiken sollte man hierbei beachten? Grundsätzlich liegt es mir schon Nahe, die Verlegung Gesetzeskonform durchzuführen und selbst bei einem Versicherungsfall (Brand oder dergleichen) keine Probleme durch derartige Baumaßnahmen zu bekommen.

Es dreht sich nicht um "Gesetzeskonformität", sondern um physikalische Gesetze, die es angebracht erscheinen lassen die Leitungen getrennt zu verlegen. In Industrie-Anlagen werden deratige Leitungen mit mindestens einem Abstand von 10cm verlegt, was oftmals in internen Betriebsvorschriften statuiert wird.

Warum also sollte man im privaten Bereich diese Vorsicht nicht walten lassen, wenn man die Möglichkeit (Neubau) dazu hat :?:

Achtung, Schirm aufspannen, Shit storm ist zu erwarten! :mrgreen:
.
 
Vielen Dank für die Aufklärung.
Bei einem Neubau würde ich natürlich diese Vorgehensweise über den Wasserversorgungsschacht nicht gehen, sondern das Haus grundsätzlich schon so geplant haben, dass im 2. OG eine Küche vorgesehen ist.

Bei meinem bestehenden Haus kann ich jedoch nicht einfach einen separaten Schacht durch das komplette Haus legen. Die Option über den Wasserversorungssschacht sehe ich somit als wirtschaftlich sinnvollste Option (wenn sonst nichts dagegen sprechen würde), da ich so oder so einen Deckendurchbruch beim Versorgungsschacht vom 1. OG zum 2.OG für die Wasserleitungen machen muss, und somit gleich die Stromleitungen noch nachziehen kann.
 
heuri schrieb:
Die Option über den Wasserversorungssschacht sehe ich somit als wirtschaftlich sinnvollste Option (wenn sonst nichts dagegen sprechen würde), da ich so oder so einen Deckendurchbruch beim Versorgungsschacht vom 1. OG zum 2.OG für die Wasserleitungen machen muss, und somit gleich die Stromleitungen noch nachziehen kann.

Dagegen spricht technisch überhaupt nichts. Zu beachten ist allerdings der Aufbau des Schachtes hinsichtlich Brandschutzanforderungen (aus dem Baurecht). Je nach Gebäudeklasse könnte es sich um einen Installationsschacht als eigenen Brandabschnitt handeln, dann wäre innerhalb des Schachtes keinerlei Brandschottung bei Geschossdecken erforderlich, ausgehende Leitungen wären aber zu schotten, Schachtwände müssen entsprechende Anforderungen erfüllen (F30/60/90...)
Oder es handelt sich um einen Installationsschacht durch mehrere BA, dann waere an den Geschossdecken entsprechende Schottung vorzusehen.
Die Frage, was ist nun was, wäre wohl in einem Expertenforum Bau besser platziert...
 
Nunja für die Leitung wäre auch noch zu beachten, daß die nicht einfach da lose drin hängt sondern spätestens alle 50cm befestigt ist.
Die gegebenenfalls erhöhte Temperatur aufgrund von Heizungs- und Warmwasserleitungen ist zu bedenken.

Die Zuleitungen sind aus dem Verteiler der entsprechenden Etage zu ziehen, deshalb erschließt sich mir der Sinn einer Verlegung im Schacht nicht.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Bzgl. des Objektes handelt es sich um ein Reiheneckhaus, daher gibt es auch nur einen Verteiler im Keller und nicht im jeden Stockwerk. Ich habe mittlerweile die alten Fotos vom Rohbau gefunden und dort kann man gut erkennen, dass beim Bau selber sogar die Schächte für die Stromleitungen genutzt wurden/werden (EG noch ohne installierte Wasserleitungen - https://picload.org/view/ddlgadwi/eg.jpg.html

Die Leitungen werden erst ab dem EG dem Schacht zugeführt, ich denke das war damals so der Plan, da direkt vom Verteilerkasten horizontal die Kabel gezogen wurden, und erst in der Küche (EG) quasi zu OG1 und 2 weitergezogen werden (Dann über den Schacht).

Bzgl. der Brandschottung habe ich leider nichts bei den Fotos gefunden.
 
Auch für ein Einfamilenhaus ist es ziemlicher Pfusch wenn Etagenverteiler fehlen.
Leider wird dieser Murks oft so gemacht, um "Kosten zu sparen"
Üblicherweise ist davon aus zu gehen, daß Leitugnslängen damit überschritten wurden.
Würden die Leitungen dafür ausreichend dimensioniert ergäben sich Kosten die über dem Preis von Geschoßverteilern liegen.
 
Auch wenn du gebetsmühlenartig diesen Satz runterleierst wird er nicht richtiger.

Ein Großteil der Installationen in D sind zig Jahre alt und über die Zeit gewachsen. Nur wenn ich eine Installation komplett erneuere, lohnt es sich über Etagenverteiler nachzudenken. Und oftmals ist der Weg durch eine Geschossdecke kürzer als quer durch eine Etage. Desweiteren soll es auch noch Bungalows geben :wink: , die nur eine Etage besitzen.
 
Spannugnsfall ist mit 3% ein zu halten und das schon seit jahrzehnten.
Wer das erreichen will legt kein 1,5mm² über 2-3 Geschosse und auch 2,5mm² wird da knapp, dazu kommt Häufung an Steigepunkten.

Wenn ich das alles ignoriere und vom Keller bis unter das Dach nur 1,5mm² ziehe ist es wirklich billiger, aber eben nicht fachgerecht.
erhöhe ich die Querschnitte auf ausreichende Maße ist der Mehrpreis schon drin.
 
Zumindest sollte man darüber nachdenken, im Schacht 1 dickes Kabel zu verlegen und oben eine Verteilung zu setzen
Ansonsten, wie schon erwähnt müssen die Leitungen in Steigeschächten befestigt werden. Man müsste also den Schacht öffnen.
Theoretisch gibt es auch Spannkabel, das könnte man oben befestigen und frei hängen lassen.
 
bigdie schrieb:
Ansonsten, wie schon erwähnt müssen die Leitungen in Steigeschächten befestigt werden. Man müsste also den Schacht öffnen.
Theoretisch gibt es auch Spannkabel, das könnte man oben befestigen und frei hängen lassen.

Wie oft wurden 5x10 Steigleitungen durch stillgelegte Schornsteinzüge gezogen und nichts befestigt (ja wie auch).
Wir hatten das bis vor 40 Jahren oft gemacht und je mehr Leitungen im Zug waren desto mehr stützten die sich gegenseitig an den Schachtwänden ab.
Vergeht der Weichmacher mit den Jahren, dann kann auch nichts daran passieren.
 
bigdie schrieb:
Zumindest sollte man darüber nachdenken, im Schacht 1 dickes Kabel zu verlegen und oben eine Verteilung zu setzen
Ansonsten, wie schon erwähnt müssen die Leitungen in Steigeschächten befestigt werden. Man müsste also den Schacht öffnen.
Theoretisch gibt es auch Spannkabel, das könnte man oben befestigen und frei hängen lassen.

Ich muss gleichfalls eine Leitung aus dem Keller zu einer UV im 1.Stock legen. Da der Schacht zusammen mit Kaltwasser noch offen ist, könnte ich die Leitung 5x16mm noch befestigen.
Allerdings wollte ich die Leitung austauschbar in einem größeren Steckrohr verlegen, in dem Platz für weitere Steuerleitungen ist (z.B. Verriegelung der DLE im OG-KG, Bewegungsmelder und Heizungsfühler von außen unterm Dach).

Es ist klar, dass eine freihängende Leitung unter ihrem Eigengewicht auf Zug belastet wird und sich bei entsprechender Länge längen oder im Grenzfall sogar reißen wird. Ähnliche Einsatzgrenzen existieren selbst für Stahlseile z.B. bei Hochhaus-Aufzügen oder in der Tiefseeforschung.

Um diese Belastung auszuschließen, habe ich vor, die Leitung im Keller uber einen unter der Decke befestigten Steckbogen einzuführen, so dass sie nicht frei im Rohr hängt, sonder unten in dem Bogen aufsteht. Auch oben sollen die Leitungen in einem Bogen ausgeführt werden, damit an der Austrittskante keine scharfen Knickstellen entstehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei dieser Verlegeart die Leitung unzulässig belastet wird.

Ich würde diese Verlegung auch dem Fragesteller empfehlen, der sicher nicht daran interessiert ist, den Schacht in 2 Geschossen aufzureißen.
Allerdings hat er das Problem ein passendes Steckrohr in den Schacht zu bekommen, aus dem im EG und 1.OG je drei Wasserleitungen abzweigen und der u.U. auch noch mit Dämmmaterial verfüllt ist.

Dazu würde ich ein erstes Steckrohr mit einer Spitze versehen und versuchen diese 2m vom Keller aus in den Schacht einzuschieben. Danach mit verklebten Muffen (zum ggf. teilweisen Zurückziehen) weitere Rohrstücke nachschieben, in der Hoffnung, dass das Rohr sich seinen Weg an den Abzweigen vorbei bis ins 2.OG sucht.

In dieses Rohr eine nach Querschnitt, Spannungsfall und Verlegeart (in Dämmung?) passende Leitung einziehen und oben -wie schon vorgeschlagen- eine kleine UV setzen.

Wie heißt es so schön: Versuch macht klug :)

Gruß H&O
 
H&O schrieb:
Es ist klar, dass eine freihängende Leitung unter ihrem Eigengewicht auf Zug belastet wird und sich bei entsprechender Länge längen oder im Grenzfall sogar reißen wird. Ähnliche Einsatzgrenzen existieren selbst für Stahlseile z.B. bei Hochhaus-Aufzügen oder in der Tiefseeforschung.

Um diese Belastung auszuschließen, habe ich vor, die Leitung im Keller uber einen unter der Decke befestigten Steckbogen einzuführen, so dass sie nicht frei im Rohr hängt, sonder unten in dem Bogen aufsteht.

Gruß H&O

Das ist nicht praktikabel. Wie soll denn die Leitung unten in dem Steckbogen aufstehen können? Sind da besondere Haltevorrichtungen vorhanden oder machst Du etwa einen 90° Knick? Biegeradius beachten!

Im Allgemeinen und im Besonderen haben Leitungen in Schächten nichts verloren, sie sind immer nur waagerecht zu verlegen.

Leprechaun
 
Leprechaun schrieb:
H&O schrieb:
Es ist klar, dass eine freihängende Leitung unter ihrem Eigengewicht auf Zug belastet wird und sich bei entsprechender Länge längen oder im Grenzfall sogar reißen wird. Ähnliche Einsatzgrenzen existieren selbst für Stahlseile z.B. bei Hochhaus-Aufzügen oder in der Tiefseeforschung.

Um diese Belastung auszuschließen, habe ich vor, die Leitung im Keller uber einen unter der Decke befestigten Steckbogen einzuführen, so dass sie nicht frei im Rohr hängt, sonder unten in dem Bogen aufsteht.

Gruß H&O

Das ist nicht praktikabel. Wie soll denn die Leitung unten in dem Steckbogen aufstehen können? Sind da besondere Haltevorrichtungen vorhanden oder machst Du etwa einen 90° Knick? Biegeradius beachten!

Im Allgemeinen und im Besonderen haben Leitungen in Schächten nichts verloren, sie sind immer nur waagerecht zu verlegen.

Leprechaun

Klar warum gibt es dann extra Steigschächte und warum werden da die Leitungen mit C-Schienen und Hammerfußschelle befestigt?

In einem Rohr hängt die Leitung auch frei und kann sich darin bewegen.
 
Leprechaun schrieb:
Im Allgemeinen und im Besonderen haben Leitungen in Schächten nichts verloren, sie sind immer nur waagerecht zu verlegen.

Das ist ja mal eine interessante Aussage!

Darf man fragen, wie dein Strom vom Keller in die oberen Geschosse kommt, WLAN?
Auch wäre interessant zu erfahren, wie du in einem Steckbogen einen 90°-Knick hinbekommst.:wink:

Zu meinem Vorhaben:

Das 5x16mm ist so steif, dass es bei einer Steighöhe von max 3m mit Sicherheit nicht infolge seines Eigengewichts durch einen Rohrbogen durchrutscht. Im Gegenteil braucht es meist 2 Mann, -einer der unten schiebt und einen 2. der oben zieht-, damit es überhaupt durch den Bogen durchgeht. Wird zur Sicherheit noch ein Stück Rohr waagrecht ansteckt und mit entsprechenden Klemmen an der Decke befestigt, steht die Leitung stabil in dem Bogen unten auf.

H&O
 
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