Elektroinstallation EFH - Steckdosen mit 1,5mm² oder 2,5mm²?

Diskutiere Elektroinstallation EFH - Steckdosen mit 1,5mm² oder 2,5mm²? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, wir sind derzeit in der Planung was die Sanierung unseres EFH angeht. Hierzu haben wir 2 Elektriker vor Ort gehabt die uns...
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Rukain

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Hallo zusammen,

wir sind derzeit in der Planung was die Sanierung unseres EFH angeht. Hierzu haben wir 2 Elektriker vor Ort gehabt die uns jeweils ein Angebot bzw Voranschlag unterbreitet haben.
Im wesentlichen Unterscheiden sich die Angebote darin, dass Firma a) sämtliche Stromleitungen mit 5x2,5mm² anfahren möchte, Firma b) mit 5x1,5mm².
Auf nachfragen bestätigen beide Firmen, dass ihre Methode entweder Zukunftsweisender bzw. absolut ausreichend ist.
Natürlich ist das Angebot der Firma a) mit 2,5mm², alleine schon wegen dem Kupferpreis um eine Stange teurer, was aber nicht unbedingt als ausschlaggebende Kriterium sein muss, wenn diese Variante wirklich die sinnvollere und logischere ist.

Wie würdet ihr dies Handhaben?
Zur Info, bei dem Haus handelt es sich um ein "normales" Haus mit ca. 150qm² Wohnfläche (+75 qm² Nutzfläche im Keller) auf 2 Stockwerken verteilt.
Hauptverteilung sitzt im Keller, UV (die noch installiert werden muss) im OG damit die jeweiligen Leitungslängen überschaubar bleiben.

Für eure Ratschläge und Tipps bin ich dankbar.

Beste Grüße,
Rukain
 
So generell kann man das nicht beurteilen.

Ich speise Steckdosen, welche mit 16A abgesichert sind, mit 2.5mm² (WaMa, Trockner, Geschirrspüle)

Steckdosen in normalen Wohnkreisen (im Regelfall mit 13A abgesichert) mit 1.5mm²

Weiteres muss man Häufung, Leitungslänge, Verlegeart berücksichtigen.
 
Eine derart pauschale Leitungsdimensionierung ohne weitere Angaben ist nicht möglich.
 
Ich danke euch für eure Antworten!

Als Angaben könnte ich folgendes nachreichen:
Leitungslänge beträgt ca. 15 maximal 20Meter, jeder Raum bekommt einen eigenen Stromkreis für jeweils Strom, Licht und elektr. Rollläden.
In den meisten normalen Wohn/Schlafräumen werden ca.12-15 Steckdosen verteilt sein.

Derzeit ist das Haus vollständig mit B16 Automaten bestückt, so kenne ich dies auch von unserem Elternhaus BJ1982.

Waschmaschine/Trockner und Co. sitzen im Keller und werden separat (gerne auch mit 2,5 mm2 angefahren..

Weitere konkrete Infos könnte ich bei Bedarf nachreichen.

Welche Option mir in den Sinn gekommen ist, aber ich weiß nicht ob sinnvoll und praktikabel:
Mit 2,5mm2 in den jeweiligen Raum an den ersten Verbraucher und von dort weiter mit 1,5mm2?
 
Rukain schrieb:
Welche Option mir in den Sinn gekommen ist, aber ich weiß nicht ob sinnvoll und praktikabel:
Mit 2,5mm2 in den jeweiligen Raum an den ersten Verbraucher und von dort weiter mit 1,5mm2?

Nein das wird so nicht gemacht..
Der Leitungsquerschnitt ist nach Verlegeart und Länge zu bestimmen, pauschal alle Steckdosen mit 2,5mm2 zu verlegen halte ich für quatsch.
Setze Zentrale Etagenverteiler das die Leitungslänge möglichst gering bleibt und verleg 1,5 wenn die Bedingungen es zulassen (ist auch leichter zu verlegen und anzuschließen).
 
Ja, es gibt eine ziemlich zentrale UV im OG, was die Leitungslänge natürlich deutlich verkürzt.
Um diese entsprechend weiter zu „kürzen“ dachte ich an die Mischung aus 2,5 und 1,5 aber wenn die Quatsch ist, wird diese Idee gleich wieder begraben.

Habe gerade nochmal grob nachgemessen, im OG ist die maximal Leitungslänge 15 Meter, im EG ca 20 Meter.

Was die Verbraucher angeht, hieß es (seitens des Elektrikers) dass diese immer mehr steigern, was durchaus stimmt, aber der Verbrauch dieser sollte doch gesunken sein in den letzten Jahren? :?
 
es sind 3% Spannungsfall ein zu halten ab Zähler.
mit 1,5mm² kommt das bis maximal 18m hin.

Man kann natürlich Teilstrecken mit höherem Querschnitt verlegen um das Ziel des Spannungsfalles zu erreichen.
Es macht keinen Sinn pauschal für Waschmaschine oder Trockner 2,5mm² zu verlegen.
Der Spannungsfall ist nach der Vorsicherung zu bemessen, da ist es egal was nachher hinten dran hängt, bzw in die Steckdose gesteckt wird.

Unterverteilungen sind je Etage eine zu setzen.
Im Keller langt am Zählerplatz ein seitlich angereihter Verteiler in dem dann auch die Vorsicherugnen für die UVs Platz finden
Bei 2 Geschossen gehe ich von EG und OG aus hier wäre dann jeweils ein Verteiler zu setzen.

Für neue Anlagen ist auch ein Überspannungsschutzkonzept um zu setzen, was die meisten Elektriker sicher vergessen und vor allem auch die Verlegung von 5 adriger Leitung (TN-S oder TT System) ab dem Hausanschlußkasten.

zu Überspannungsschutz lies Dir mal den Dehn Blitzplaner durch.
Sinn macht es entweder im Vorzählerbereich oder (bei mehr als 0,5m Leitungsweg) direkt neben dem HAK einen Typ I Ableiter zu setzen, in den Unterverteilungen dann den Typ II Ableiter. Typ III Ableiter dann nach Bedarf an empfindlichen Geräten.
 
Aussage 1 : Jeder raum bekommt einen eigenen Stromkreis für Licht, Steckdosen, Rolläden.

Aussage 2: Sämtliche Stromkreise werden 5pol. gespeist.


Nachfrage: wird in jedem Raum eine 5-pol. Drehstromleitung gelegt, und dort in die 3 Einzelkreise aufgeteilt?

Wenn ja, sehe ich das als unnötig an, da ein aufgeteilter Drehstromkreis am selben RCD hängen muss. Eine Trennung von Licht und Steckdosen ist imho nur dann sinnvoll, wenn sie auch auf verschiedenen RCD verteilt sind.
 
Wichtiger ist doch, dass sauber gearbeitet und verlegt wird.
Ein 2,5mm" NYM nützt dir nichts, wenn darüber kein Trittschutz angebracht wird und sämtliche Gewerke draum rumtreten oder sogar Leitern und Böcke darauf abstellen.
Ein 1,5mm" ist nicht erlaubt, wenn die Leitung komplett in der Fußbodenisolierung liegt, was bei einer Bündelung schnell der Fall ist - wir aber so gemacht. Von der Leitungslänge her kommst du mit einem 1,5er eigentlich immer hin, selbst wenn vom Keller ins OG gelegt wird.

Wenn ich mir so einige Installationen von Elektrofachbetrieben in Neubauten anschaue, wird mir nur schlecht - da ist Pfusch an der Tagesordnung.
Also, ich würde mir Referenzbauten der beiden Betriebe geben lassen und zwar solche, wo noch kein Putz drauf ist, da kann man besser beurteilen, welchen man nimmt.

Und Hand auf Herz: Bei einer Elektroinstallation unter 5k€ kann man nichts dolles erwarten, weder bei der Ausstattung noch bei der Ausführung, denn eine ordentliche Ausführung kostet Zeit und somit Geld.
Wenn man etwas mehr als Minimum und dies sauber verlegt haben möchte sollte man nicht unter 10k€ veranschlagen, bei etwas Hausautomation 15-20k€.

mfG
 
Von der Leitungslänge her kommst du mit einem 1,5er eigentlich immer hin, selbst wenn vom Keller ins OG gelegt wird.

Der Spannungsfall wird wohl kaum eingehalten werden können.
Öhne Kenntnis der Vorimpedanz ist eine solche pauschale Aussage "Anstiftung" zur Baugefährdung. Die jedoch straffrei ist.
 
Wenn ich mir so einige Installationen von Elektrofachbetrieben in Neubauten anschaue, wird mir nur schlecht - da ist Pfusch an der Tagesordnung.

Hier spricht ein nichtwissender Experte. Von Schiefen und zu dünnen Wänden, von Boden mit 9 cm Schieflage auf 10 m müssen die anderen Gewerke fertigwerden. Klar das da die Schutzklassen Einhaltung und Verlegearten Probleme bekommen.

Von verbockten Erdern ganz zu schweigen.
 
Und Hand auf Herz: Bei einer Elektroinstallation unter 5k€ kann man nichts dolles erwarten, weder bei der Ausstattung noch bei der Ausführung, denn eine ordentliche Ausführung kostet Zeit und somit Geld.
Wenn man etwas mehr als Minimum und dies sauber verlegt haben möchte sollte man nicht unter 10k€ veranschlagen, bei etwas Hausautomation 15-20k€.


Man kann auch für Millionen nicht fachgerechte Elektrik abliefern. Siehe Berliner Zentralflughafen.
 
Günstig muss auch nicht immer minderwertig sein. Es kommt es auch immer darauf an wie die Auftragslage beim Unternehmer aussieht... Vielleicht braucht er noch einen "Lückenfüller" ...

Und für 5-7k€ sollte man eine solide Grundinstallation bekommen.

In der Regel (aber was ist schon die Regel...) wird die normale Hausinstallation mit 1,5mm² ausgeführt. (zumindest im Norddeutschen Raum). Das halte ich auch persönlich für sinnvoll. Lediglich die leistungsintensiveren Verbraucher sollten separat und teils mit 2,5mm² versorgt werden.
In einem neuen EFH werden die meisten Räume separat abgesichert. Die Zuleitungslängen belaufen sich meist auf 10-15m. Über den Spannungsfall mache ich mir da überhaupt keine Gedanken, da u.a. auch nie die Leistungsspitzen erreicht werden.

Natürlich müssen die verlegten Kabel&Leitungen gegen Schäden geschützt werden. Aber dafür ist der ausführende Unternehmer zuständig. Ebenso für die Dimensionierung der Kabel&Leitungen.
 
fuchsi schrieb:
Aussage 1 : Jeder raum bekommt einen eigenen Stromkreis für Licht, Steckdosen, Rolläden.

Aussage 2: Sämtliche Stromkreise werden 5pol. gespeist.

Nachfrage: wird in jedem Raum eine 5-pol. Drehstromleitung gelegt, und dort in die 3 Einzelkreise aufgeteilt?

Das nutzen einzelner Leitung hat etwas damit zu tun, dass teilweise ein BUS System integriert wird.
Daher auch 5x1,5.
Ob und wie Licht und Stromkreise unterschiedliche RCD bekommen, muss noch mit dem Elektriker besprochen werden.

@ Moorkate, sämtliche Leitungen werden über die Decke verlegt. Datenleitungen zusätzlich in Leerrohre gepackt.

@ Octavian1977, eine UV im EG ist aus Platzgründen leider nicht möglich. Daher müssen die Leitungen im EG über den Versorgungsschacht in den Keller laufen und haben durch bis zu 20 Meter.
Diese könnten also, zur Einhaltung des Spannungsfalls, zum ersten Punkt (ca. 12 Meter) höher dimensioniert und von dort abgehend mit 1,5mm geführt werden?
 
Zum Spannungsfall wäre zu betrachten, welche Strecken dann mit welchem Querschnitt ausgestattet werden. Dann kann dieser Berechnet werden.
Nur mal ganz fiktiv ohne realen Hintergrund ohne ein Beispiel:

Spannungsfall bis zum Anschlußpunkt 0,5% 15m 2,5mm² 1,5% und 5m 1,5mm² 1% ergäbe dann 3% also in Ordnung.

Wenn man es Rechnet kommen sicher andere Zahlen raus wie gesagt NUR FIKTIV zur Erklärung.

Bus Systeme werden in separaten Leitungen gezogen, auf keinem Fall innerhalb der NYM Leitung. Allein schon weil
Schirmung und Verdrillung fehlt aber auch die notwendige Isolierung gegenüber Kleinspannungen.
fünfadrig in jeden Raum zu legen macht keinen Sinn.
Wenn Automatisierung gewünscht wird dann entweder KNX Leitungen mit verlegen oder bei anderen Versionen z.B. SPS zentral eben andere Steuerleitungen wie JY(St)Y in ausreichendem Querschnitt und Adernanzahl verlegen.

Das es im EG keinen Platz für den Verteiler gibt halte ich für ein Gerücht, für den Steigeschacht ist ja schließlich auch Platz und Wände gibt es dort garantiert mindestens 4 Stück.
Wenn einem der Anblick des Kastens nicht gefällt gibt es von etlichen Herstellern für deren Kästen auch Bilderrahmen zum Anbringen, auch einen kleinen Spiegel könnte man daran befestigen.
 
Abermals danke für die hilfreichen Antworten.

Was BUS angeht, so werden ausschließlich Grüne KNX Leitungen bzw. CAT-Leitungen verlegt.

Bezgülich UV im EG, würde ich eine in den Versorgungschacht hängen, hätte ich einen Mehrgewinn von maximal 2-2,5 Leitungslänge, da der Hauptverteiler direkt darunter sitzt. Ob sich dies rentiert?!
 
Rukain schrieb:
Bezgülich UV im EG, würde ich eine in den Versorgungschacht hängen, hätte ich einen Mehrgewinn von maximal 2-2,5 Leitungslänge, da der Hauptverteiler direkt darunter sitzt. Ob sich dies rentiert?!

Ist allerdings auch eine Komfortfrage.

Alle Stromkreise eines Stockwerkes werden im selben Stockwerk gesichert.

Im Fehlerfall muss man keine Treppen laufen.

Muss man selber abschätzen, ob einem das Wert ist oder nicht.
 
CAT Leitungen dürfen nicht in Dosen mit Niederspannung eingeführt werden, KNX/EIB Leitungen schon.

Vor allem läuft man bei Sicherungsausfall möglicherweise dann im DUNKELN die Treppe runter. Auch bei absichtlichen Abschaltungen ist es nervig in den Keller zu latschen, ausschalten, wieder hoch um dann fest zu stellen, daß man die Sicherung vertauscht hat.
 
fuchsi schrieb:
Ist allerdings auch eine Komfortfrage.
Alle Stromkreise eines Stockwerkes werden im selben Stockwerk gesichert.
Im Fehlerfall muss man keine Treppen laufen.
In den Keller läuft man 1-2 mal pro Tag. Wenn man dann 1-2 mal pro Jahr weniger wegen einer Störung in den Keller läuft, hat das nichts mehr mit Komfort zu tun. Wenn es häufiger ist, hat der Elerktriker anzutanzen, wegen mangelhafter Elektroanlage. :(
Octavian1977 schrieb:
Auch bei absichtlichen Abschaltungen ist es nervig in den Keller zu latschen, ausschalten, wieder hoch um dann fest zu stellen, daß man die Sicherung vertauscht hat.
Dann ist man entweder besoffen, wenn man nicht mehr weiß, welches Schlafzimmer und Wohnzimmer sind und sollte tunlichst die Finger davon lassen oder der Elektriker hat es falsch beschriftet, dann darf der kommen. :wink:
 
Octavian1977 schrieb:
CAT Leitungen dürfen nicht in Dosen mit Niederspannung eingeführt werden, KNX/EIB Leitungen schon..

Könntest du mir bitte genauer erläutern was damit gemeint ist?
Wenn ich einen Taster mit einer Cat Leitung anfahren, was bzw welche Norm spricht da dagegen?
Sämtliche Cat Leitungen die als Datenleitungen im Netzwerk genutzt werden, werden natürlich separat (Leerrohr) verlegt und angeschlossen.
 
Thema: Elektroinstallation EFH - Steckdosen mit 1,5mm² oder 2,5mm²?
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