Leitungsverlegung über Filigrandecke Neubau

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schimalostra

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Guten Tag!
Bei uns steht der Hausbau an und somit auch die Planung der Elektroinstallation. Vorweg: Alle Arbeiten werden von einem Meisterbetrieb begleitet, die Ausführung soll größtenteils selbst erfolgen.

Ich habe mir heute einen Installationsplan für mein EG erstellt. Die Leitungsverlegung soll mit Betonkabel über die Filigrandecke passieren. Nun habe ich noch ein paar Fragen, da mir die Erfahrung aus der Praxis fehlt.

1. Ist es sinnvoll Beleuchtung und Steckdosenkreise zu trennen? Lohnt sich der Mehraufwand?

2. Ich möchte vom Flur/Eingang einiges an Außenbeleuchtung schalten. Zum Beispiel möchte ich Links und Rechts am Haus jeweils 2 Lampen über einen Schalter schalten. Das würde ja bedeuten, dass an diesem Schalter folgende Leitungen ankommen:
- Zuleitung HV
- 4 x Lampenleitung
Wäre so ja kein Problem, aber unter diesem Schalter kommen noch weitere Schalter, wo auch wieder einige Leitungen ankommen. ( Flurbeleuchtung UG, Flurbeleuchtung OG Eingangsbeleuchtung mit Bewegungsmelder,Beleuchtung Dachüberstand, Klingelschalter )
Ist es gängige Praxis das alle Leitungen von oben in dieses Schalterfeld eingeführt werden, oder habe ich einen Denkfehler?

3. Netzwerk und Antennenkabel müssen im Rohr verlegt werden?

4. Lampenkabel für die Außenwandlampen einfach über die Filigrandecke hängen lassen und später beim Klinkern mit einarbeiten?

5.Kabel für späteres Carport/Schuppen wird wie nach draußen verlegt?

Ich bedanke mich im Vorfeld!
 
schimalostra schrieb:
1. Ist es sinnvoll Beleuchtung und Steckdosenkreise zu trennen? Lohnt sich der Mehraufwand?
Aus meiner Sicht nicht. Ich habe auch neu gebaut und größten teils Licht und Steckdosen zusammen gesichert.

2. Ist es gängige Praxis das alle Leitungen von oben in dieses Schalterfeld eingeführt werden, oder habe ich einen Denkfehler?
Natürlich jede Leuchte in den betreffenden Schalter und die Versorgung einmal durchgeschliffen.

3. Netzwerk und Antennenkabel müssen im Rohr verlegt werden?
Ist empfehlenswert.

4. Lampenkabel für die Außenwandlampen einfach über die Filigrandecke hängen lassen und später beim Klinkern mit einarbeiten?
Ja.

5.Kabel für späteres Carport/Schuppen wird wie nach draußen verlegt?
Z.B. NYY vom Keller aus oder über die Bodenplatte nach draußen oder von der Decke aus. Wir kennen die örtlichen Gegebenheiten nicht.
 
Ah alles klar, danke.
Kann ich die Außenwandlampen (6 Stück ) nicht auch durchschleifen und dann zum schalter? Hätte dann dann ja quasi an 4 Wandauslässen Außen 2 Strippen raushängen. Kann man das so machen oder wird es eher nicht so gemacht und jede einzelne Außenlampe zum betreffenden Schalter geführt?
 
Das kommt auf die Leuchten an. In manchen ist so wenig Platz, dass es nahezu unmöglich ist, dort 2 Leitungen einzuführen und anzuschließen.
 
schimalostra schrieb:
Ah alles klar, danke.
Kann ich die Außenwandlampen (6 Stück ) nicht auch durchschleifen und dann zum schalter? Hätte dann dann ja quasi an 4 Wandauslässen Außen 2 Strippen raushängen. Kann man das so machen oder wird es eher nicht so gemacht und jede einzelne Außenlampe zum betreffenden Schalter geführt?
Das würde ich auf keinen fall machen lieber jede Leitung einzeln zum betreffenden Schalter denn die Leuchten sitzen ja nicht alle auf einem Fleck. Verbindungsleitungen lieber in 5-Ader verlegen wegen Steueradern
Ohnehin mache folgendes, die Leitungen müssen so lang sein dass diese in der höhe der später einzusetzenden Schalterdosen enden.
Das mit der Leitungsführung für die Außenleuchten zwischen Verblend und Hintermauerwerk geht ohne weiteres, diese dann mit Lochband an der Auslassstelle fixieren, denn Maurer mauern nur und denken wenig.
Was nimmst du für Leitungen zum Einlegen, NYY oder NY2XY ?
 
Ich nehme NY2XY. Also ist es egal wie viele Leitungen aus der Decke zu meinem Schalterfeld gehen, solange ich die Installationszone nicht überscheite? (10cm von Schaltermitte ? )
 
schimalostra schrieb:
Ich habe mir heute einen Installationsplan für mein EG erstellt. Die Leitungsverlegung soll mit Betonkabel über die Filigrandecke passieren. Nun habe ich noch ein paar Fragen, da mir die Erfahrung aus der Praxis fehlt.
Entscheidend ist doch,ob du es oder dein Meister es überhaupt schafft, die Leitung über die Filigrandecke zu legen. Man sieht immer häufiger - morgens die Filigrandecke gelegt, nachmittags ist die Decke fertig geschüttet. Willst du, während die das Eisen für die obere Lage raufwerfen dazwischenkriechen?

Bei vielen Neubauten die ich so kenne, nageln die Elektriker die Leitungen hinterher auf den Rohfussboden fest, wo denn zwar alle drüberlatschen, aber scheint ja gutzugehen. Das wäre zwar auch nicht mein Ding, aber das soll glatt 2000,-€ günstiger bei der Decke kommen, wenn man diese in einem Rutsch durchmachen lässt.
Und die Lüftungsbauer bohren auch meistens hinterher die Löcher für die Be- und Entlüftung. Dann dürfte in dem Bereich keine Leitung liegen.

mfG
 
Bleib auf dem Teppich. Das ist ein Wohnungsbau und kein Industriebau. Hier entscheidet der Bauherr wenn der Rohfußboden gegossen wird. Des weiteren sollten Deckendurchbrüche bereits vor dem Legen der Filigrandecke bekannt sein. Genauso die genaue Lage für spätere Leuchtenauslässe und dort werden Deckenauslassdosen gesetzt. Wenn nötig sogar solche die auch einen Trafo aufnehmen können.
 
Um genau zu sein habe ich ein Wochenende Zeit für die Leitungsverlegung auf der Decke. Werde mit dem wichtigsten Beginnen, also Lampenleitungen und Raumzuleitungen, danach versuche ich den gesamten Rest über die Decke anzufahren, sodass ich im Notfall den Rest über den Fußboden oder Schlitze in der Wand machen kann.

Mir ist noch immer nicht ganz klar, wie ich Kabel am schönsten vom HWR nach draußen verlegen sollte, für das Carport und Außensteckdosen. Durch die Wand bohren? Wenn ja, wie genau, wegen abdichten usw. ? Würde mich über praxisnahe Tipps freuen.
 
Pumukel schrieb:
Bleib auf dem Teppich. Das ist ein Wohnungsbau und kein Industriebau. Hier entscheidet der Bauherr wenn der Rohfußboden gegossen wird. Des weiteren sollten Deckendurchbrüche bereits vor dem Legen der Filigrandecke bekannt sein. Genauso die genaue Lage für spätere Leuchtenauslässe und dort werden Deckenauslassdosen gesetzt. Wenn nötig sogar solche die auch einen Trafo aufnehmen können.
Gerade im Wohnungsbau wird das immer mehr. Ich habe ja auf der Arbeit genug Zeit und schwinge mich öfters auf's Fahrrad, fahre auch durch das anliegende Baugebiet, sehe das ja öfteres und schnacke auch mit den Handwerkern. Die Firma macht pro Kolonne 4-5 Decken in der Woche, nur bei aufwändigen Objekten kommen die öfters. Zeit ist bekanntlich Geld.
Klar bestimmt letztendlich der Bauherr, wenn die Decke gegossen wird, aber die Masse macht doch auf den Bau nichts mehr selber, weil man mit Muskelhypothek in der Bauphase nichts mehr spart und außerdem schnell reinwollen. Das stört doch eher den schnellen Ablauf oder es wird teurer.

Die legen auf dem Bau heutzutage sowieso ein erstaunliches Tempo vor. Das ein Bau richtig offen überwintert und austrocknet, gibt es doch fast nicht mehr. Das an der Schule angrenzende Neubaugebiet war vor den Sommerferien noch Wiese, wo der Bauer noch Gras gemäht hat, nach dem Sommerferien erschlossen und die ersten sind noch vor Weihnachten eingezogen - bei konventioneller Bauweise versteht sich.

schimalostra schrieb:
Mir ist noch immer nicht ganz klar, wie ich Kabel am schönsten vom HWR nach draußen verlegen sollte, für das Carport und Außensteckdosen. Durch die Wand bohren? Wenn ja, wie genau, wegen abdichten usw. ? Würde mich über praxisnahe Tipps freuen.
Was für einen Schalenaufbau hast du?
Wenn dein Carport direkt an dem Haus steht, muss eh vernünftig der Dachanschluß erstellt werden, sonst hast du über kurz oder lang Feuchteschäden im Haus. Ich würde auch hier die Leitung ausreichend lang über die Deckenplatte rausschauen lassen und im Vormauerwerk etwas unterhalb des Dachanschlusses herausführen lassen. Aber dabei stehen und nimm gleich einen vernünftigen Drehstromanschluß, damit du später zum Laden deines E-Mobils das Stromnetz mit in die Knie zwingen kannst.

Beim späteren Bohren durch die Wand kann sich die Kerndämmung um den Bohrer wickeln und du hast dort evtl. eine Wärmebrücke, also wenn vorsichtig bohren und die Dämmung vorher ausstechen. Wenn du die Leitungen vorher durch das Hintermauerwerk legst, kannst du haben, dass dir die Maurer diese hinter der Dämmung einpacken und so verschwinden lassen. Alles schon gehabt! Anzeichnen und Beschriften nützt auch nichts- viele auf dem Bau sprechen unsere Sprache nicht mehr oder achten nicht darauf. Entweder Leitung an der Stelle mit einem Winkel nach außen befestigen oder dabeistehen und aufpassen!

mfG
 
Alles klar,danke.
Noch eine Frage :D
Ich möchte im Flur UG die Beleuchtung für den Flur im OG über einen Taster schalten. Wo bleibe ich denn mit dem Tasterkabel ab, bis die Decke gegossen ist?
 
schimalostra schrieb:
Ich möchte im Flur UG die Beleuchtung für den Flur im OG über einen Taster schalten. Wo bleibe ich denn mit dem Tasterkabel ab, bis die Decke gegossen ist?
Wo ist das Problem, bei der späteren Installation des OG ein Loch durch die Decke zu bohren?
 
Für diese Zwecke solltest du wissen wo Deine Wände stehen und an entsprechenden Stellen durch die Decke Leerrohre ziehen. In diese Leerrohre wird dann später die entsprechende Leitung eingezogen.
 
Für diese Zwecke solltest du wissen wo Deine Wände stehen und an entsprechenden Stellen durch die Decke Leerrohre ziehen. In diese Leerrohre wird dann später die entsprechende Leitung eingezogen.

Ich Frage mich gerade wo Planer und Bauleiter sind die dafür die verantwortung übernehmen müssen.
 
elektroblitzer schrieb:
Für diese Zwecke solltest du wissen wo Deine Wände stehen und an entsprechenden Stellen durch die Decke Leerrohre ziehen. In diese Leerrohre wird dann später die entsprechende Leitung eingezogen.

Ich Frage mich gerade wo Planer und Bauleiter sind die dafür die verantwortung übernehmen müssen.

Da ist wohl nicht nur eine Art BBQÜ vorgesehen, sondern auch ein BBVOLP durch den AG/AN in Personalunion...

schimalostra schrieb:
Bei uns steht der Hausbau an und somit auch die Planung der Elektroinstallation. Vorweg: Alle Arbeiten werden von einem Meisterbetrieb begleitet, die Ausführung soll größtenteils selbst erfolgen.

Noch Fragen?
 
Wenn ich das hier alles so lese, dann muss ich leider feststellen dass es hier welche gibt die wohl noch nie oder kaum einen Neubau installiert haben, und dadurch von Decken einlegen auch nicht über die notwendigen Kenntnisse verfügen.
Ein Beispiel ist es mit den Deckendosen, das sagt schon alles.
 
'nen Planer wird das wohl in EFH-Bereich kaum geben. Der rechnet nach HOAI ab, das wird heutzutage teurer als die Elektroinstallation selber.

Bei meinem Kumpel ist der E-Meister mit ihm durch den Rohbau gelaufen und hat denn mit dem Wachsstift Symbole an die Wand gemalt. Für einen verschriftlichen Plan hätte er 500,-€ + Märchensteuer extra berappen müssen, also hat er einfach die Wände abfotografiert und sich das Geld gespart.

mfG
 
Thema: Leitungsverlegung über Filigrandecke Neubau
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