Kabelverlegung in Leichtbauwand (Beispiel)

Diskutiere Kabelverlegung in Leichtbauwand (Beispiel) im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, über eine Google-Suche bin ich auf das Thema http://www.elektrikforum.de/ftopic24157-0.html und damit auf dieses Forum gestoßen. Das...
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Hallo,

über eine Google-Suche bin ich auf das Thema http://www.elektrikforum.de/ftopic24157-0.html und damit auf dieses Forum gestoßen. Das o.g. Thema wollte ich nun nicht wieder aus dem Grab ziehen, aber dennoch ein vielleicht interessantes Beispiel aus der Praxis liefern. Ich bin gespannt, wie Ihr sowas seht...

Wir sind kürzlich in einen Neubau eingezogen und haben dies beim Aufbau der Küche gleich mit einem Leitungstreffer gefeiert. :| Geplagt von Selbstzweifeln (ich hab doch alles zehnmal geprüft...) habe ich dann mal ein Endoskop in die Wand geschoben und bin auf allerlei Interessantes gestoßen.
Es handelt sich um CW75 Profile mit 2x12,5mm GK auf beiden Seiten. Im Hohlraum liegt neben der Verkabelung auch Dämmwolle.

Zum einen liegen mitten unter zahlreichen NYM-Kabeln (die so gedrängt sind, dass sie nicht ausweichen können) auch ein paar Cat7- und Koaxkabel ohne Leerrohr.
https://s14.postimg.org/4azlptivx/IMG_0578.jpg

Die seitlichen Kanten der H-Profile in den CW-Ständern wurden natürlich nicht entgratet, die durch die Öffnungen gezwängten Kabel sehen teilweise so aus.
https://s14.postimg.org/wb3pa3u25/IMG_0584.jpg

Aber mein Hauptproblem: die Kabel wurden ziemlich wahllos außerhalb der Installationszonen verlegt. Die Dübelmitte befindet sich hier exakt 103mm unter der Decke - und nur selten können die Kabel ausweichen wie an dieser Stelle, meist findet sich ein zwischen GK und Dämmung gepresstes Bündel - irgendwo in der Wand.
https://s14.postimg.org/4nqzw0gl9/IMG_0591.jpg

Meisterwerk?

Danke fürs Lesen, ich musste das mal loswerden...
 
Was ich noch vergessen habe: Backofen, Kochfeld 3phasig und Geschirrspüler sind (natürlich) separat abgesichert. Die restlichen 10 Arbeitsplatten-Steckdosen, 2 Gerätedosen (für Kühlschrank und Mikro) und zusätzlich 18 Steckdosen in den beiden Kinderzimmern, insgesamt also 30 Schuko-Dosen, hängen an EINER B16A Sicherung.

Ich weiß nicht so ganz, wie ich das finden soll...
 
Die Installation ist grob mangelhaft.

Die Leitungen müssen innerhalb der Installationszonen verlegt werden, wenn keine Leerrohre verwendet werden müssen diese vor den Dosen zugentlastet werden.

Kabeldurchführungen sind zu entgraten und mit einem Schutz zu versehen.

30 Steckdosen sind ziemlich viel für eine Sicherung, aber grundsätzlich zulässig (solange die elektrischen Parameter eingehalten werden).

In der Küche sollten aber Großgeräte immer getrennt gesichert werden (auch Mikrowelle, Wasserkocher, Kaffeeautomat etc.).
 
Zugentlastung für Hohlwanddosen? Wie soll denn das aussehen?
Da dies eine feste Installation ist ist auch keine Zugentlastung notwendig.
Und wenn wäre diese unabhängig von der Verwendung von Leerrohren.

Installationszonen sind zwingend ein zu halten das ist sicher ein Mangel, auch die 30 Steckdosen an einer Sicherung, denn gerade in der Küche befinden sich üblicherweise Geräte mit hohem Stromverbrauch wie Kaffeemaschine und Wasserkocher. Folglich müssten die Arbeitssteckdosen in der Küche mindestens mal eine Eigene Sicherung haben.

Die Leitungsdurchführungen müssen auf jeden Fall so gestaltet sein, daß diese nicht beschädigt werden. Üblicherweise werden in den Profilen Löcher vorgegeben in denen dann auch durch umbiegen der Blechstreifen zumindest oben und unten ein Kantenschutz entsteht.
Seitlich wäre dieser dann noch durch entsprechende Kantenschutzprofile zu realisieren.
Entgraten allein ist nicht zielführend, da die dünnen Bleche allein genug für Schaden sorgen.
 
Octavian1977 schrieb:
Zugentlastung für Hohlwanddosen? Wie soll denn das aussehen?


Besser gesagt: Die Leitungen müssen befestigt werden, sonst ist das keine feste Verlegung und NYM nicht zulässig. "Zugentlastung" ist hier missverständlich.
 
Die sind in der Wand so befestigt wie auch in anderen Installationsweisen auf z.B. Pritschen, Kanälen oder in Sammelhaltern.
Befestigungen bzw Zugentlastungen kommen dort dann zum Einsatz wenn hier die Leitungen durch häufiges nachbelegen in Bewegung kommen.
In einer geschlossenen Wand eher unüblich.
 
Leerrohr? Ist aber auch nicht so wichtig, hatte mal aufgeschnappt dass IuK oder RuK-Kabel in Leerrohre gelegt gehören. Seis drum.

Wichtiger ist mir momentan, neben der Reparatur der getroffenen Leitung einen sicheren Zustand herzustellen, vor allem hinsichtlich Installationszonen und ungeschützte „Kabelmesser“ im Ständerwerk. Eine Neuverkabelung dürfte einen Neuaufbau des kompletten Trockenbaus bedeuten. Wir sind grade erst eingezogen. :? Wisst Ihr, wie man bei sowas üblicherweise vorgeht?

Danke für Eure Antworten!
 
Was ist IuK und RuK???

Wenn die Installation neu ist Mangel anzeigen und beheben lassen.
Allerdings kann der Elektriker hier zu Recht sagen, daß dieser Mangel schon im Verlauf der Arbeiten ersichtlich gewesen ist und dieser somit nicht rechtzeitig angezeigt wurde.
Entfernen und wieder Montieren der Wand könnte also zu Lasten des Bauherrn erfolgen.
Hat man eine Bauleitung beauftragt müsste diese dafür gerade stehen.
 
Leitungen für TV, und Netzwerk gehören selbstverständlich in Leerrohre.

Außerdem ist für diese ein Abstand zu Energieleitungen vor zu sehen.
 
'gehören selbstverständlich' und 'muss sein' sind aber 2 Paar Schuhe.

Je nach Formulierung in der Auftragserteilung sind Regeln, die in einer DIN, aber nicht in der VDE, TAB usw. stehen nicht zwingend erforderlich.
 
IuK = Information und Kommunikation / RuK = Rundfunk und Kommunikation, hab ich so in Ratgebern zur Norm aufgeschnappt...

Die Wohnung befindet sich in einer größeren Anlage, diese wurde von einem Bauträger neu gebaut und schlüsselfertig an die Eigentümer übergeben. Ich vermute, in den anderen Wohnungen schauts ähnlich aus. Daher ist auch der Bauträger mein primärer Ansprechpartner.
 
m01 schrieb:
Die Wohnung befindet sich in einer größeren Anlage, diese wurde von einem Bauträger neu gebaut und schlüsselfertig an die Eigentümer übergeben. Ich vermute, in den anderen Wohnungen schauts ähnlich aus. Daher ist auch der Bauträger mein primärer Ansprechpartner.

Und das ist schon der Grund für mich dass ich mir nie eine Neubauwohnung in einen solchen Bau kaufen würde wo das Innenleben nur aus GK-Platten besteht.
Die Wohnungen kosten ein Heidengeld und dafür wird in inneren nur die billigste Bauweise angewendet die in der Bauwirtschaft vorzufinden ist.
Dazu kommt, das diese Wände oft von ungelernten Arbeitskräften mit Migrationshintergrund aufgestellt werden, die mit den Leitungen auch nicht gerade zimperlich umgehen.
Ich persönlich hasste das in Neubauten immer und meine Erfahrungen waren oft schlecht gewesen.
Entweder es wurden Wände einfach verschlossen wo wir noch nicht fertig waren oder fertige Wände über das Wochenende teilweise wieder abgerissen weil dort Aussteifungsprofile fehlten.
Dann wurden Leitungen entfernt, in die Wand irgendwo reingedrückt und verschwanden ins Nirwana.

GK- Wände, in Bürohäusern gerne aber nicht in Wohnungsbau weil da so manches nicht zusammenpasst.
 
m01 schrieb:
Leerrohr? Ist aber auch nicht so wichtig, hatte mal aufgeschnappt dass IuK oder RuK-Kabel in Leerrohre gelegt gehören. Seis drum.

Das duerfte sich so in der DIN 18015 wiederfinden, allerdings ist unklar, was der Bauherr beim Elektriker beauftragt hat.

m01 schrieb:
Wichtiger ist mir momentan, neben der Reparatur der getroffenen Leitung einen sicheren Zustand herzustellen, vor allem hinsichtlich Installationszonen und ungeschützte „Kabelmesser“ im Ständerwerk.

Bei unbewegten Leitungen in der Staenderwand sind scharfe Kante erstmal kein Problem.

Octavian1977 schrieb:
Allerdings kann der Elektriker hier zu Recht sagen, daß dieser Mangel schon im Verlauf der Arbeiten ersichtlich gewesen ist und dieser somit nicht rechtzeitig angezeigt wurde.

Wie bitte? Man darf also pfuschen und sich dann damit rechtfertigen, das einem ja keiner gesagt haette, das man gerade Pfusch baut?
 
@Strippe-HH: sehe ich ähnlich, deswegen sind wir Mieter. ;) Auch, weil die Preise für solche Immobilien tatsächlich jenseits von gut und böse sind.

Ich sehe mich neben der eigenen Sicherheit aber auch als Mieter für die Wohnung verantwortlich, schließlich will ich da ein paar Jahre leben und irgendwann nicht einen Haufen Pfusch hinterlassen. Ich schätze, die Reparatur wird sich wohl erst mal aufs gelochte Kabel beschränken.

Habt Ihr Erfahrungswerte, wieviel ich von der Wand entfernen muss, damit der Elektriker ausreichend hinkommt? Genügt eine Bohrung für eine UP-Dose? Kann man bei der Gelegenheit gleich eine UP-Schuko daneben setzen (ist zufällig ein passender Stromkreis, an dem sonst nur eine einzige Schuko hängt...)?
 
Scheint ja kein Einzelfall zu sein, wenn ich mir so die Sanierung hier in der Schule anschaue, kommt mir alles sehr bekannt vor.
TS0404 schrieb:
Die Installation ist grob mangelhaft.
Die Leitungen müssen innerhalb der Installationszonen verlegt werden, wenn keine Leerrohre verwendet werden müssen diese vor den Dosen zugentlastet werden.
Kabeldurchführungen sind zu entgraten und mit einem Schutz zu versehen.
Octavian1977 schrieb:
Installationszonen sind zwingend ein zu halten .....
Seitlich wäre dieser dann noch durch entsprechende Kantenschutzprofile zu realisieren.
Entgraten allein ist nicht zielführend, da die dünnen Bleche allein genug für Schaden sorgen.
Jup - nur wissen es die EFK es anscheinend nicht: "Hat mir mein Meister gesagt das ich es so machen soll." In der Leere wird nicht mehr gelehrt, sondern gezeigt, wie es am schnellsten geht. Nach 3½ Jahren ist auch das letzte Schulwissen weg, also die Leere erfolgreich.
Und wenn die 3,5cm tief 15cm an der Dose vorbei schlitzen schlitzen und 4cm Putz raufgeschmiert wird, da die Wand schief und uneben war, findet man die Leitungen nur noch unter Last mit der Wärmebildkamera. Für mich ist seit dem die Installationszone eine Zollstocklänge links und rechts neben jeder Dose und Baukante.

Octavian1977 schrieb:
Leitungen für TV, und Netzwerk gehören selbstverständlich in Leerrohre.
Außerdem ist für diese ein Abstand zu Energieleitungen vor zu sehen.
Das ist eine antiquierte Ansicht. Heutzutage installiert der Fachmann, so wie es ihm gefällt. Leerrohre kosten unnötig Zeit und Geld.

Octavian1977 schrieb:
Hat man eine Bauleitung beauftragt müsste diese dafür gerade stehen.
Bei uns in der Form eines gut gekleideten Architekten mit empfindlichen Schuhen, der mit seinem Porsche vorfährt. Der misst garantiert nach, ob die Installationszonen eingehalten wurden

Strippe-HH schrieb:
Dazu kommt, das diese Wände oft von ungelernten Arbeitskräften mit Migrationshintergrund aufgestellt werden, die mit den Leitungen auch nicht gerade zimperlich umgehen.
. Zu deren Ehrenrettung muss aber gesagt werden, dass viele Deutsche die Montageanleitungen auch nicht lesen können.
Auf der neuen Lehrertoilette hat so eine Fachkraft, den Schalter, Heizungsregler und Steckdosen beim Fliesen sehr sauber herausgearbeitet. Ich kann mich beeumeln, mal sehen wie die EFK darauf reagiert, wenn die die Blenden montieren wollen.


mfG
https://s9.postimg.org/hos6ii7gr/image.jpg

https://s18.postimg.org/i2wqr9ped/SAM_4327.jpg

https://s18.postimg.org/scz5qjhut/SAM_4336.jpg
 
SPAM ???

:?:
:?: Sind Beiträge wie der von Moorkate nicht fast schon SPAM :?:
:?:
 
:!:
:!: Wieso? - fühlst du dich in deiner Ehre gekränkt, da ich Pfusch anprangere? :!:
:!:

mfG

PS: Da ist keine Werbung dabei! So sieht leider die Realität aus, wenn man 'Billig will ich' zu Maxime macht.
 
Moorkate schrieb:
:!:
:!: Wieso? - fühlst du dich in deiner Ehre gekränkt, da ich Pfusch anprangere? :!:
:!:
mfG

PS: Da ist keine Werbung dabei! So sieht leider die Realität aus, wenn man 'Billig will ich' zu Maxime macht.

Mir stellt sich nur die Frage, ob dein "Sermon" hier im Forum überhaupt jemand interessiert ???

Auch ein langweiliger "Sermon" kann als SPAM empfunden werden,
das muss nicht immer etwas mit Werbung zu tun haben ...
.
 
Wenn der Architekt sich den Schuh anzieht und die Bauleitung für alle Gewerke übernimmt muß er auch dafür gerade stehen wenn er diese versaut.
Daß er dazu eigentlich kein Fachmann ist spielt keine Rolle das ist sein Organisationsverschluden, er hätte schließlich einen Fachmann beauftragen können.
 
Offtopic

Ach Leute, deits net streitn.
Ich lese Moorkates Postings eigentlich immer gerne.

/Offtopic
 
Thema: Kabelverlegung in Leichtbauwand (Beispiel)
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