230V oder 24V für SmartHome im Neubau?

Diskutiere 230V oder 24V für SmartHome im Neubau? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, bei unserem Neubau wird es langsam aber sicher Ernst und bald steht der Termin mit dem Elektriker an. Ich habe mich für die...
X

xor

Beiträge
65
Hallo zusammen,

bei unserem Neubau wird es langsam aber sicher Ernst und bald steht der Termin mit dem Elektriker an. Ich habe mich für die Smart Home Lösung Homematic entschieden. Automatisieren bzw. zusätzlich zur klassischen Bedienung über die Taster an der Wand möchte ich die Rollos und das Licht per Smartphone bedienen können. Ein paar Steckdosen für die Weihnachtsbeleuchtung müssen dann auch über Homematic angesteuert werden.

Bezüglich der Ausführung der Verkabelung bin ich mir aber noch unsicher, was nun am Ende die beste Lösung sein wird. Alles auf 230V auslegen oder doch ein Mix aus 230V und 24V?

So würde ich es machen wollen:

Steckdosen – normale Installation von Dose zu Dose im Raum - außer die Steckdosen für die Weihnachtsbeleuchtung, welche dann direkt in die Unterverteilung im HWR geführt werden müssen

Lichtauslässe – alle Leitungen für die Lichtauslässe sollen in die Hauptverteilung im HWR geführt werden, damit ich diese auch über Homematic steuern kann

Lichtschalter – hier würde ich gern nur 24V nutzen, da ich für Homematic nicht mehr benötige… Ausführung als Taster wegen der Optik und auch hier jeden Lichtkreis direkt in die Hauptverteilung im HWR. Dank teils 4 Lichtschaltern und mehr je Lichtkreis ist hier eine Tasterschaltung sowieso eher von Vorteil (unabhängig von Homematic)

Rollos – hier mit 4x1,5mm² bzw. 5x1,5mm² von der Hauptverteilung im HWR zu jedem Jalousietaster und zusätzlich dann noch von jedem Jalousietaster zur Hautverteilung im HWR mit 2x2x0,8mm² für die Homematic Bedienung am Schalter

LAN – alles soll komplett in Leerrohren bis zur Dose verlegt werden, damit ggf. später einmal Kupfer durch Glas ersetzt werden kann (sollte 10G und mehr mal erschwinglich werden)

SAT – nur Leerrohre, da wir als Telekom Mitarbeiter unser Entertain über LAN nutzen

Zukunft - genug Leerrohre nach außen und auf den Dachboden legen

Dabei habe ich mir folgende Gedanken gemacht:

Sollte das Haus mal verkauft werden müssen, ist für die Jalousien schon alles für die klassische Bedienung vorhanden. Hier muss nur am Jalousietaster und in der Hauptverteilung umgeklemmt werden. Für das Licht können dann entsprechende Stromstoßrelais in der Hauptverteilung verbaut werden. Da das Haus massiv mit Ytong und massiver Decke gebaut wird, mache ich mir über die Schaltgeräusche der Relais in der Hauptverteilung im HWR keine Sorgen. Grundsätzlich stelle ich mir aber die Frage, ob in ferner Zukunft überhaupt noch ohne Smart Home gelebt wird… Der Fall der Rückrüstung könnte also auch nie passieren – aber ich habe zumindest die Vorkehrungen dafür getroffen. Durch die 2x2x0,8mm² für die Lichttaster sollte man ja auch einiges an Kosten sparen im Vergleich zum klassischen NYM-J 3x1,5mm² (17 Meter Leitungslänge werden wir wohl an keiner Stelle überschreiten)

Dieses Konzept möchte ich dann so mit der Elektrofirma besprechen. Programmieren kann ich das ohne Probleme selbst, nur die Installation muss eben passen. Hier werde ich für das Homematic System eben die Zuarbeit für den Elektriker leisten. Hat dieses Konzept Nachteile, an welche ich so jetzt nicht gedacht habe? Mir würde hier nur die 24V Verdrahtung für die Lichttaster einfallen, da man hier bei Bedarf eben nicht mal für 230V abzweigen kann. Aber da ich genug Steckdosen verbauen lasse, sehe ich hier sowieso keinen Bedarf für Nachträgliche Änderungen.

Ich bedanke mich schonmal im Voraus für Eure Meinungen – je mehr Meinungen ich einholen kann, desto besser! :)

MfG xor
 
Wenn ich schon 3*1,5mm² für Steckdosen lese geht mir die Hutschnur hoch! 1,5mm² ist auf Kante genäht genau wie 2*2*0,6 für Telefon! Lichtauslässe in 5*1,5mm² ausführen! 2 Adern als Reserve sind immer noch billiger als 1 ne fehlende Ader! Ob du nun deine Lichtschalter oder Jalosieschalter mit 24 V oder mit 230V betreibst ist Jacke wie Hose und auch da gilt Adern in Reserve vorhalten. Grundsätzlich auf Abzweigdosen verzichten und tiefe Schalterdosen einbauen.
 
Pumukel schrieb:
Wenn ich schon 3*1,5mm² für Steckdosen lese geht mir die Hutschnur hoch! 1,5mm² ist auf Kante genäht genau wie 2*2*0,6 für Telefon!
Was für ein Unsinn 3x1.5 kannst du UP sogar mit 20A belasten. Reicht im Wohnungsbau völlig.
Und was legst du denn für telefon 0,8. Was macht das für ein Sinn, wenn die Telekom zu dir 0,6 verlegt 8km lang und du dann die letzten 15m 0,8 verlegst?

Im Übrigen, lege parallel zu jedem Stromkabel noch eine KNX leitung von Dose zu Dose Falls d u die Heimautomatisierung mal auf ein Bussystem umstellen willst. Kann man ja auch mal anders benutzen und z.B. hinter die Steckdose ein Relais bauen und so die Steckdose schaltbar machen.
Und da sind wir dann gleich beim nächsten Thema keine flachen Schalterdosen verbauen lassen.
 
Ach noch eins. Ich schalte mein Licht mit einer siemens Logo. Theoretisch könnte man das auch per Smartfone, kannst mir aber gleuben, der Spieltrieb lässt irgendwann nach und dann benutzt man die Taster, geht nähmlich schneller. Und da wir bei Tastern sind, das was ich am häufigsten benutze, bei der ganzen Automatisierung ist ein Zentral Aus Taster über meiner Eingangstür. Über der Tür, damit er nicht aus Versehen betätigt wird. Der schaltet dann bei Dunkelheit auch gleich noch das Treppenlicht ein (das ist dann die Automatisierung. Bedienen übers Smartfone ist ja nicht automatisch sondern höchstens fernbedient. Was noch schön ist, wenn mein Wecker klingelt geht die kleine Leseleuchte hinter mir am Bett an.
Ansonsten gibt es auch mit 24V angesteuerte Trennrelais für Rolladen. Man kann dann die 230V vom Steckdosenstromkreis nehmen und kann zur Ansteuerung auch Telefonleitung nehmen und mit 24V arbeiten, das erspart viele dicke Leitungen.
 
1,5mm2 geht maximal bis 19A, also maximal 16A Sicherung.
Ob das ausreicht ist jeweils zu ermitteln.

Für Kleinspannugnen sind nach VDE mindestens 0,5mm2 (d=0,8mm) zu verwenden.
Für Netzwerkleitungen ziemlich überdimensioniert, aber für Telefon, Klingelanlagen, Bus-Systeme durchaus zu empfehlen.

AlleVersorgungsleitungen an eine Zentrale stelle zu ziehen macht wenig Sinn und erhöht nur immens die Materialkosten.
Zum Schalten vor Ort gibt es Aktoren zum dezentralen Einsatz. Entweder verwendet man dann Bus Leitungen zum Ansteuern der Leuchten, etc. oder aber man zieh jeweils Steuerleitungen (0-42V) zur Zentralen stelle.
Spart Unmengen an Kupfer und Leitungen.
Auch hier muß man nicht von jeder stelle eine einzelne Steuerleitung ziehen sondern kann mit mehradrigen (z.B.6x2x0,8) durch mehrere Schaltstellen gehen.

Ich Persönlich denke, daß man mit einer SPS deutlich bessere Ergebnisse erziehlen kann als mit diesen Smart Home Bastel Systemen.
Dabei ist es eigentlich Egal ob man dafür eine S7-1200, Phönix, Wago, oder sonstiges verwendet.
Eine Logo/Easy/Alpha XL würde für zum Licht schalten auch langen.
 
Octavian1977 schrieb:
1,5mm2 geht maximal bis 19A, also maximal 16A Sicherung.
Ob das ausreicht ist jeweils zu ermitteln.
25°Umgebungstemp. 21A
Für Kleinspannugnen sind nach VDE mindestens 0,5mm2 (d=0,8mm) zu verwenden.
Für Netzwerkleitungen ziemlich überdimensioniert, aber für Telefon, Klingelanlagen, Bus-Systeme durchaus zu empfehlen.
Unsinn, es gibt gar kein Netzwerkkabel 0,8
Und selbst hinter einer Telefonanlage kommst du auf 800m analog mit 0,6 und 150m ISDN und da ist es egal, ob 0,6 oder 0,8
 
Stimmt die Tabelle ist ja für 30°C

Macht allerdings kaum Sinn, da man bei 16A schon nur 18m weit kommt aufgrund des Spannungsfalls.

Das mit 0,6mm noch so einiges geht weiß ich auch, es kann aber auch mal nicht mehr gehen.
Sprechanlagen mancher Hersteller haben auch bei kurzen Strecken Probleme mit 0,6mm.
 
Es ging um Telefon und die heutigen Sprechanlagen gehen auch alle mit 0,6. Das Einzige was da bei sehr langer Leitung Probleme machen könnte, wäre der Türöffner. Da kannst du dann aber auch 2 Adern parallel nehmen.
Heute zieht man am besten eh Netzwerkleitung für die IP Sprechanlage und die ist wie gesagt auch nicht 0,8

Das 3x1,5 mit 20A absichern, macht keinen Sinn, weil es kein passendes Gerät gibt. Der Spannungsfall ist eigentlich immer Enfernungsabhängig. Kann ich genauso sagen 2,5mm² macht keinen Sinn zu verlegen, könnte ja sein ich brauch mal mehr als 30m oder 24m beim Herd, also legen wir gleich 16mm² zu jeder Steckdose.
 
Ich hatte schon einige Anlagen die, auch bei relativ kurzen Wegen (EFH) mit dem 0,6er Draht nicht zurecht kamen. (klingel geht nicht richtig, keine Sprechverbindung, usw)
Siedle kann das, aber nicht jeder baut sich eine Siedle ein.

Das ein oder andere Gerät gibt es durchaus für 20A, natürlich dann mit Festanschluß oder für CEE Steckverbindung.
 
kannst ja dickeres nehmen je nach Stromstärke die 3 poligen gibt's bis 125A.

Ichhab bisher nur einmal einen in der Hand gehabt und der war glaube ich 63A. Außerhalb von Camping Bedürfnissen sieht man die eh selten
 
Ich danke Euch schon mal bis hierher und greife ein paar Aussagen auf.

Pumukel schrieb:
Wenn ich schon 3*1,5mm² für Steckdosen lese geht mir die Hutschnur hoch! 1,5mm² ist auf Kante genäht genau wie 2*2*0,6 für Telefon!
Grundsätzlich auf Abzweigdosen verzichten und tiefe Schalterdosen einbauen.
Der beauftragte Elektrofachbetrieb wird die Leitungen entsprechend der geltenden Normen und der vorhandenen Gegebenheiten auswählen – ob das am Ende 1,5mm² oder 2,5mm² Leitungen sind, ist mir an dieser Stelle egal. Hier wird eine Fachkraft die richtige Entscheidung treffen. Die Steckdosen sind am Ende auch weniger das Problem bei meinen Fragen. Ich bin mir auch sehr sicher, dass in unserem Neubau keine Abzweigdosen gesetzt werden, sondern in tiefen Dosen verdrahtet wird. Gibt es denn überhaupt im Neubau noch klassische Abzweigdosen? Wir haben innen nur geputzte, gespachtelte und gemalerte Wände. Wir wollen keine Tapete. Eine Abzweigdose würde somit sowieso komplett aus optischen Gründen nicht möglich sein.

Das mit den Lichtauslässen in 5x1,5mm² setze ich mit auf die Liste.

bigdie schrieb:
Im Übrigen, lege parallel zu jedem Stromkabel noch eine KNX leitung von Dose zu Dose Falls d u die Heimautomatisierung mal auf ein Bussystem umstellen willst. Kann man ja auch mal anders benutzen und z.B. hinter die Steckdose ein Relais bauen und so die Steckdose schaltbar machen.
Und da sind wir dann gleich beim nächsten Thema keine flachen Schalterdosen verbauen lassen.
Homematic basiert ja auf dem RS-485 Bus. Der Bus selbst bleibt in der Hauptverteilung im HWR, wo auch die ganzen Aktoren für Rollos und Licht und ggf. schaltbare Steckdosen sitzen.

Octavian1977 schrieb:
Ich Persönlich denke, daß man mit einer SPS deutlich bessere Ergebnisse erziehlen kann als mit diesen Smart Home Bastel Systemen.
Dabei ist es eigentlich Egal ob man dafür eine S7-1200, Phönix, Wago, oder sonstiges verwendet.
Eine Logo/Easy/Alpha XL würde für zum Licht schalten auch langen.
Ich möchte natürlich auch gern die passenden Rauchmelder verbauen, welche bei Alarm schonmal überall das Licht anmachen und die Rollos hochfahren. Auch soll eine Wetterstation aufs Dach, dass bei Windstärke xyz die Rollos runterfahren. Eine Heizungssteuerung möchte ich ggf. auch (da sehe ich die Leitungen im Etagenverteiler vor, sodass nur die Ventile getauscht werden müssten).

Ich kenne die oben genannten Systeme nicht, bin mir aber sicher, dass Homematic kein Bastel System in dem Sinne ist. Hier bin ich eben sehr flexibel und vor allem unabhängig bei Änderungen in der Programmierung, da ich niemanden bestellen muss, der mir das macht. Mir ist eben wichtig, dass ich a) alles lokal per Schalter/Taster bedienen kann und b) alles per Smartphone bedienen kann und c) alles automatisieren kann. Für 11 Rollos und das Licht im Haus und zwei/drei schaltbaren Steckdosen bin ich bei ca. 1500 Euro Material für die Homematic Aktoren und die Steuereinheit und kann beliebig per Funk erweitern, wenn ich das mal möchte.

Letzten Endes steht und fällt sowieso alles mit der Elektrofirma. Wenn diese sich weigert die Installation so vorzunehmen, dann muss ich am Ende eh schauen, welches System die mir bieten können und wie teuer das am Ende wird.
 
Ich bin mir auch sehr sicher, dass in unserem Neubau keine Abzweigdosen gesetzt werden, sondern in tiefen Dosen verdrahtet wird. Gibt es denn überhaupt im Neubau noch klassische Abzweigdosen?
Es ging hier nicht um Abzweigdosen oder nicht. Wenn ich 3 Steckdosen nebeneinander setze, kann ich das auch mit flachen Dosen, weil ich ja keine zusätzlichen Klemmen brauche. Hab ich aber tiefe Dosen, geht die Verdrahtung eh besser und ich kann bei Bedarf auch mal ein Dosenrelais hinter eine Steckdose setzen und sofern ich ein Buskabel liegen habe, muss ich das ja nicht als Bus benutzen sondern kann da auch einfach aus der Verteilung heraus 24V für das Relais drüber schicken.
Homematic basiert ja auf dem RS-485 Bus. Der Bus selbst bleibt in der Hauptverteilung im HWR, wo auch die ganzen Aktoren für Rollos und Licht und ggf. schaltbare Steckdosen sitzen.
Homematik ist halt ein System, wo man nicht weis, gibt es das in 20 Jahren noch und ein Haus baut man ja für 100 Jahre. Deshalb eine Leitung für Plan B
Hier bin ich eben sehr flexibel und vor allem unabhängig bei Änderungen in der Programmierung, da ich niemanden bestellen muss, der mir das macht.
Deshalb hab ich halt die Logo, weil ich die programmieren kann und die Software dazu billig ist. Ich würde mir auch nichts einbauen, was ich nicht selber programmieren kann. Bei Homematik gibt es aber nicht viel verdrahtetes sondern hauptsächlich Funk. Ich hab immer den Eindruck das verdrahtete wird eher stiefmütterlich behandelt und Funk (außer Wlan) kommt mir nicht in die Bude.

Bei einem ganzen Haus würde ich außerdem darauf achten nicht alles Zentral zu machen. Lieber in jeder Etage ein oder mehrere kleine Verteiler als einen riesigen Schrank im Keller. Es gibt z.b. bei Stribel und John auch Kleinverteiler, da ist die Tür ein Bilderrahmen.
Weis allerdings nicht, ob und wie man das bei Homematik verbinden kann. Die Siemens Logo´s hängt man ans Netzwerk, jede kann einzeln programmiert werden und wenn eine ausfällt, geht das andere alles noch, nur die übergreifenden Sachen gehen nicht mehr.
 
Bei Brandalarm zusätzlich noch Stromkreise einschalten ist keine gute Idee, wenn es wirklich brennt ist das Öl ins Feuer.
Systeme die bei Brand aktiviert werden, verlegt man mit besonders gesicherten Leitungen und Systemen, die im Brandfall auch wirklich dann funktionieren ohne zusätzliche Probleme zu verursachen.

Ein wertiges und Zukunftssicheres System wäre KNX, allerdings auch eben preislich nicht ganz billig.

Mit SPS kann man programmieren was man will, vor allem kann man bei verwenden von Standard komponenten (Öffner, Schließer, analogwerte 0-20mA (0-10V)) die Zentrale SPS auch gegen eine beliebige andere tauschen

RS485 ist nur der Stecker und die Leitung, was danach darüber übertragen wird und was es bedeutet, versteht nur Homematik.
 
Thema: 230V oder 24V für SmartHome im Neubau?
Zurück
Oben