4-poliger RCD 2-polig - bester Weg mit Phasenschiene

Diskutiere 4-poliger RCD 2-polig - bester Weg mit Phasenschiene im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, Ich bin schon länger stiller Mitleser hier, aber jetzt habe ich auch mal eine Frage aus der Praxis. In unserer Wohnung...
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Blacksea

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Hallo zusammen,

Ich bin schon länger stiller Mitleser hier, aber jetzt habe ich auch mal eine Frage aus der Praxis.

In unserer Wohnung (Phase, N, PE) soll ein FI nachgerüstet werden. Die Wohnung ist dabei per Wechselstrom (1-phasig) vom Hausverteiler angebunden. Der Elektriker meinte nun, auch aus Gründen, dass ggf. später einmal auf Drehstrom gewechselt werden soll (bei der WEG meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich...), am Besten ein 4-poliger FI zu verbauen ist. Das man den an mit nur einer Phase betreiben kann (vor allem bzgl. Test-Taste) und wie man den prinzipiell anschließt ist mir klar (gibt ja auch von Haeger die entsprechenden Manuals).

Was ich mich frage: wie ist die eleganteste/konformste Art, das in Verbindung mit einer Phasenschiene dann an die LS-Automaten weiterzuführen?

1. Den 4-poligen FI nur mit der einen Phase durchleiten, die anderen beiden frei lassen und dann eine Verdrahtungsbrücke zu den LS-Automaten, die alle mit einer gekürzten (kürzbaren) 1-poligen Phasenschiene verbunden sind?
2. Die Phase an alle 3 Eingänge des 4-poligen Fi anlegen (aber wie? gekürzte Phasenschiene der Länge drei?), wenn das mit der Testtaste passt und dann eine 3-Poligen 3P FI Phasenschiene verwenden?
3. Die Phasen an nur einen FI Eingang (Testtaste) und dann allen drei Ausgängen des 4-poligen FI verbinden und mit 3P FI Phasenschiene an die LS-Automaten. Mit Verdrahtungsbrücken? Und in den mittleren Phasenausgang des Fi 2 Brücken (L1FI zu L2FI, L2FI zu L3FI). Ist das überhaupt zulässig, gleichzeitig zwei Verdrahtungsbrücken an einem Kabelausgang und die Phasenscheine am Schienenausgang eines Slots zu haben?
4. etwas anderes?
5. doch lieber nur 2-poliger FI? Gibt es da dann eine 1P FI Phasenschiene, oder dann wie 1. mit Drahtbrücke auf die LS-Schiene über den ersten Automaten?

:?:

Was ist die Art die man normalerweise gehen würde? Welche sind zulässig, was sind Vor- und Nachteile? Was davon ist überhaupt nicht zulässig (am Besten mit Begründung)? (Immer angenommen die Testtaste ist nicht zwischen den Phasen geschaltet sondern zwischen N und eine der Phasen). Ich denke Variante 1 sollte in jedem Fall gehen, aber ist das auch die einzige Variante?

Ich würde gerne etwas als Referenz haben, dass ich dem Elektriker vorschlagen kann, da ich mir auch denken kann, dass er nicht automatisch die "Beste" Lösung wählen wird.

Ich habe im Internet viel gesucht, aber besonders zu Punkt 2/3 habe ich nicht gefunden wie denn die Eingänge gebrückt werden dürften.

Danke euch!
 
Also wenn schon ein 4-poliger FI verwendet werden soll, würde ich Variante
Blacksea schrieb:
...
2. Die Phase an alle 3 Eingänge des 4-poligen Fi anlegen (aber wie? gekürzte 1P Phasenschiene der Länge drei?), wenn das mit der Testtaste passt und dann eine 4-Polige 3P FI Phasenschiene verwenden?
anwenden. (Testtaste kein Problem)

Ich würde gerne etwas als Referenz haben, dass ich dem Elektriker vorschlagen kann, da ich mir auch denken kann, dass er nicht automatisch die "Beste" Lösung wählen wird.
letztlich: Kunde schafft an, auch wenn es nicht unbedingt die bessere (beste) Lösung ist.
...
 
Danke leerbua!

Das scheint mir auch die eleganteste Lösung zu sein, nur habe ich tatsächlich im Internet kein Bild einer solchen Installation finden können und habe mich daher gefragt ob irgendwas dagegen spricht.

Wird Variante 1 (Drahtbrücke auf 1-polige LS Schiene?) auch gemacht?
 
Blacksea schrieb:
Danke leerbua!

Das scheint mir auch die eleganteste Lösung zu sein, nur habe ich tatsächlich im Internet kein Bild einer solchen Installation finden können und habe mich daher gefragt ob irgendwas dagegen spricht.
Vermutlich wird die 1-phasige Anwendung standartmäßig mit 2-poligen FI´s gelöst.

Wird Variante 1 (Drahtbrücke auf 1-polige LS Schiene?) auch gemacht?
Ebenso möglich, widerspricht jedoch bereits dem Grundgedanken der Vorbereitung auf Drehstrom!
Bei 2. "fliegt" nur die Brücke am FI Eingang raus und alles paletti.
 
Okay, danke, dann weiß ich jetzt was ich ihm vorschlagen kann, wenn er es nicht eh von sich aus macht!
 
die Brücke am FI Eingang macht man natürlich dann mit entsprechnder flexibler Ader und Hülse in z.B. 16mm²

Den Automaten für den Herd macht man dann auch schon 3 polig.
Wenn zum Herd nur ein 3 adriges liegt legt man das auf eine der Sicherungen, liegt da schon ein 5 adriges UNBEDINGT alle 3 Phasenleiter auf eine der drei Herdsicherungen legen, sonst ergibt sich eine Überlastung des Neutralleiters.

Für eine Wohnung setzt man dann 2 FIs damit bei Auslösung nicht gleich alles Dunkel ist.

Eingansseitig werden die Fis dann mit KCL Brücke von Hager verbunden.
Um gleich auf aktuellem Normstand zu sein, könnte man auch noch einen Überspannungsschutz nachrüsten, ist aber ohne Gesamtkonzept nur bedingt Hilfreich.
 
Meinst du die Zuleitung oder die Brücke selbst mit flexibler Ader? Ich hatte gedacht gekürzte 1-Polige Phasenschiene wäre hier o.k., da ich nicht so recht weiß ob 2x 16mm2 in einen Eingang passen, oder geht das?

Mit den zwei FIs ist so ne Sache (auch vom Platz bei einreihig 12TE), da bis auf die Küchenbeleuchtung eh alle andere an einer Sicherung hängt, und da ist der Hausflur und das Allgemeinstrom-Licht dort sogar näher.

Ja, die Neutralleiterüberlastung war der ursprüngliche Ausgangspunkt, das an der Elektro etwas gemacht werden soll. Was ich davon verstehe und was in Foren viel erwähnt wird, ist, dass das ziemlich kritisch sein soll bzw zumindest nicht so unbedenklich.

Die hiesigen Elektriker scheinen das aber nicht so kritisch zu sehen und haben meine Bedenken bzgl. Überhitzung, Schmelzen/Spröde werden der Isolierung und ggf. Brand als ziemlich unbegründet abgetan. :? (Ursprünglich 3 separate 16A LS via 5-polig 2,5mm2 mit einem Neutralleiter, alles an Wechselstrom).
Das hat dann ein Meisterbetrieb geändert, allerdings nur auf 2 separate 16A LS via 2,5mm2 und einfach als zweiten Neutralleiter die 3 Phase (braun) verwendet. (Also zwei Zuleitungen, separat unabhängig abgesichert und 2x Neutralleiter (blau, braun) zurück, direkt selben Gerät (ein Anschluss)).
Auf meine Frage ob er denn braun einfach als Neutralleiter verwenden dürfe und ob zwei separat abgesicherte Stromkreise mit Einzeladern in einem Rohr zulässig sein, meinte er ja und hat das auch in der Rechnung/Rapport so reingeschrieben, was er gemacht hat. Hat mich aber schon irgendwie gewundert, da ich teilweise ein paar andere VDE Normen gesehen habe, aber da ich nicht alle kenne oder Zugriff darauf habe, geht das vielleicht auch. Und er haftet ja auch, wurde ja dokumentiert was er gemacht hat, falls das nicht erlaubt war...
 
Am Eingang des Fis wirst Du kaum die Möglichkeit haben Phasenschiene und Zuleitung fachgerecht an zu bringen.
Wie Du an den Abgängen erkennen kannst ist Schienenanschluß und Leiteranschluß in Getrennten Klemmen vorgesehen.
In eine Klemme dürfen üblicherweise nur Adern gleichen Querschnittes eingebracht werden.

Der Herdanschluß mit 2x Phase und 2x N ist so nicht zulässig, da der Neutralleiter in dem Fall blau sein muß.
Allerdings ist das eine Zwischenlösung die immerhin ohne Schäden zu verursachen 7,2kW statt 3,6kW am Herdanschluß ermöglicht. Die Beiden Herdkreise verlangen eigentlich einen 2poligen Automaten.
 
Octavian1977 schrieb:
Die Beiden Herdkreise verlangen eigentlich einen 2poligen Automaten.
Das ist aber Octavians Meinung, weil er meint, 1 Herd seien mehrere Geräte.

Anders sieht es aus, wenn dort ein separates Kochfeld an 2 Außenleitern und ein Backofen per Stecker am 3. Außenleiter angeschlossen wird. Dann ist es ein aufgeteilter Drehstromkreis, der eine allpolige Abschaltmöglichkeit erfordert. Im Allgemeinen durch einen FI gegeben.
 
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