Philippinen-Sicherung soll geerdet sein

Diskutiere Philippinen-Sicherung soll geerdet sein im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich lebe auf den Philippinen und habe nun bei unserem neu gebauten Haus ein Problem. Hab nicht viel Ahnung von der Materie...
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leachim

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Hallo zusammen,

ich lebe auf den Philippinen und habe nun bei unserem neu gebauten Haus ein Problem. Hab nicht viel Ahnung von der Materie brauche aber zum Verständnis etwas Hilfe.

Vom E-Werk kriegen wir hier nur 2 Kabel ins Haus geliefert. Hab unseren Elektriker jeweils 3 Kabel zu den einzelnen Steckdosen legen lassen. Die "Erde" ist mit 4 Stäben und dann noch mit Kabel im Fundament verbunden.

Bei der Bauabnahme meinte nun der Engineer das 5 (von 10) Sicherungsautomaten geerdet seien.

1. Ist das gefährlich?
2. Der Engineer meinte noch wenn es behoben ist zahlen wir weniger Strom. Kann das stimmen?
3. Hat unserer Elektiker da irgendwo paar Drähte verbunden die nicht verbunden gehören?

Wäre nett wenn Ihr euch bitte mit fachausdrücken zurückhaltet bin halt nur Laie.
 
Hallo,
Sicherungsautomaten werden nicht geerdet.
Da gibt es ein Problem mit der Übersetzung ...
 
Teilweise wird in diesen Ländern auch zu eigentlich illegalen Methoden geraten um "Strom zu sparen"
Genau genommen handelt es sich dabei um Methoden die dann eigentlich Strom verbrauchen, dabei aber den Zähler rückwärts laufen lassen oder bremsen.

Auch wenn das dort oft üblich ist bin ich der Meinung, daß wer etwas nutzt auch bereit sein soll dafür zu bezahlen.

Wie genau das funktioniert ist mir nicht geläufig, in Vietnam ist es z.B. üblich das man abends einen Stab in die Erde steckt und der Zähler nachts dann rückwärts läuft.
 
@leachim:

ohne weitere Informationen können wir uns hier keinen Reim darauf machen, was da los ist.

Könntest Du Fotos von den wichtigsten Teilen, wie Zähler, Unterverteilung mit den Sicherungsautomaten machen?

Sind da auch Fehlerstromschutzschalter / RCDs verbaut?
 
Hier Bild von der Steckdose. Glaube da liegt das Problem.

https://s10.postimg.org/6okeprq21/k-20180313_115633.jpg

Der Elektriker hat den Null-Leiter und die Erde gekoppelt.

Vermute mal wenn ich das grüne Kabel (Erde) entferne entspricht das dem was der Engineer haben will.

Ist die Verdrahtung soweit ok damit ich alle 3 Einsteckmöglichkeiten nutzen kann?
 
An der Steckdose müssen drei Drähte ankommen.
Schutzleiter, Neutralleiter und Phase.
Einen Nulleiter darf es da nicht geben auch ist das verbinden von Neutral und Schutzleiter ein absoluter faut-pas.

Ausherhalb unserer Westlichen Welt wird allerdings immer noch häufig ein kombinierter Schutz und Neutralleiter (Nulleiter) verlegt.
Dabei werden dann bis zur Steckdose nur 2 Adern verlegt und der Nulleiter erst dort aufgelegt.

Aufgrund der massiven Nachteile und Gefahren dieser klassischen Nullung ist diese in Deutschland seit 1973 unzulässig und bereitet gerade bei heutigen vernetzten Systemen zusätzliche Schäden und Probleme.
 
Lebe auf den Philippinen.

Schutzleiter wird nicht vom E-Werk geliefert. Es kommen nur 2 Leiter im Haus an.

Passt die verdrahtung der Steckdose wenn man das grüne Kabel entfernt?
 
Hallo leachim,

So n' bisschen kenne ich mich auf den Philippinen aus, war etwa 7-8 mal dort.
Kommt ganz darauf an, auf welcher Insel du wohnst.

Auf Luzon gilt: 220V, 60Hz, Y-Verteilsystem.
Eine Erdung kennen die Philippinen nicht.

Steckdosen sind meist 2-polig, gibt aber auch sehr gemischte Systeme.

Lass dich nicht von dem Titel "Ingeneer" beeindrucken, jeder der irgendwie mit Technik zu tun hat, ist ein Ingeneer, oder eine "ingeneering" Person.
Hat absolut nichts mit einem Ingenieur, wie bei uns bekannt, zu tun.

Du darfst und würde ich dir auch empfehlen, ungeachtet der lokalen Gepflogenheiten, ein Dreileitersystem mit FI (RCD) installieren.

Die Materialien dazu importierst du am besten aus der Heimat.
In Manila bekommst du zwar alles auch zu kaufen, aber meist von minderer Qualität, sogar bis hin zu Falsifikaten, was bei einem RCD garnicht lustig wäre.
 
Hallo leachim,

wie Sparky schon schrieb, das Beste wäre im Haus ein Verteilsystem mit RCD / Fehlerstromschutzschaltern.

Idealerweise mehrere FIs. Das entspräche dann einem TT-System mit lokaler Erdung und Potentialausgleich.
Der lokale PE darf dann nirgendwo mit dem vom Versorger ankommenden N / PEN, oder wie die Euch heissen mögen, verbunden werden. Der lokale PE führt zu allen Schutzkontakten der Steckdosen und auch zu den metallischen Gehäusen fest angeschlossener Geräte. Prinzipiell ist er überall mit hinzuziehen, auch wenn er dort nicht gebraucht wird.


Alles vom Hausanschluss, über Zähler bis zur ersten Verteilung mit RCD muss sorgfältigst schutzisoliert verlegt werden. Diese Bereiche soll man räumlich möglichst klein halten, damit ein Kurzschluss des ankommenden L zur lokalen Erde (PE), oder damit verbundenen metallischen Teilen, sicher verhindert wird. Also so früh wie möglich die RCDs setzen.

Wenn es eine weiter verzweigte Anlage mit mehreren Unterverteilungen wird, ware es ratsam gleich nach dem Zähler eine selective RCD 300mA zu setzen.

Auf diese Weise bekommst Du im Haus einen sehr hohen Sicherheitslevel, egal was der Versorger liefert (auch, wenn dem Versorger sein PEN reisst, und damit auf hoher Spannung gegen Erde liegt, kann im Haus nichts passieren).
 
Ist dort denn ein TT-System moeglich? Wenn ja kannste doch selber nen Erde irgendwo reinhauen, vermutlich besser als die klassische Nullung.
Wahrscheinlich sind RCDs dort ebenfalls unueblich oder?

Bei uns in Brasilien konnte ich das auch so realisieren, konnte sicherstellen dass der Trafo am Sternpunkt geerdet war, PE war aber keiner vorhanden, also das ganze mit Kreuzerder zumindest verbessert
 
Danke für die Tips aber leider gibt es hier auf unserer Insel keine FI-Schalter zu kaufen und noch weniger einen der Ihn einbauen könnte.

Evtl. würde das sogar den hiesigen Bestimmungen (ja die gibt es obwohl sie vermutlich selten eingehalten werden) widersprechen.

Erde hab ich ja in meinem Haus aber wie man weiter oben sehen konnte hat sie der Elektriker halt mit dem Null-Leiter vom E-Werk verbunden (mangels dem fehlenden 3ten Kontakt in der Steckdose).
 
Das ist schade, wenn Du mangels FI keine sichere Installation bauen kannst.

Wenn Du schreibst, dein Elektriker hat die Hauserdung mit dem Nulleiter des Versorgers verbunden, wäre das ja prinzipiell richtig, wenn er es direkt nach dem Hausanschluss gemacht hat. Es muss dann dieser Nulleiter (PEN) baldmöglichst aufgespalten werden in getrennte Neutralleiter und Schutzleiter. Und dieses getrennte System zu allen Steckdosen und Verbrauchern geführt warden. Darf auch später nicht mehr miteinander verbunden werden. Auf deinem Foto von der Steckdose kann man schlecht erkennen, wie was zugeordnet ist?

Einfach den grünen (Schutzleiter?) zu entfernen, wie Du meinst, wird gefährlich sein. Da dann keine Schutzmassnahme mehr wirkt im Ernstfall.
 
Leute andere Länder andere Sitten und ob und inwieweit da das Netz geerdet ist ist noch Fraglich! Zumal da auch ein Netz mit 2 L und geerdeter Mittelanzapfung am Trafo in Frage kommt.
 
Octavian1977 schrieb:
An der Steckdose müssen drei Drähte ankommen.
Schutzleiter, Neutralleiter und Phase.
Einen Nulleiter darf es da nicht geben auch ist das verbinden von Neutral und Schutzleiter ein absoluter faut-pas.

Ausherhalb unserer Westlichen Welt wird allerdings immer noch häufig ein kombinierter Schutz und Neutralleiter (Nulleiter) verlegt.
Dabei werden dann bis zur Steckdose nur 2 Adern verlegt und der Nulleiter erst dort aufgelegt.
Soll ja auch noch andere Netze geben z.B. wie bei den Amis. Um Da 230V zu haben, hast du 2 Phasen aber nicht Drehstrom sondern Mittelpunkt der einen Wicklung geerdet also auf beiden Leitungen die ins Haus kommen jeweils 115V gegen Erde, Zwischen den 2 Adern 230V. Kann auch 2x110 /220V sein
 
Das Foto zeigt doch eine 3 fach NEMA 1-15 TYP A Steckdose?

Hat sie nur Buchsen für 2 flache Stifte aber keinen runden Schutzleiter?

Wenn das wirklich so ist, gehört wahrscheinlich der grüne der Erdung nicht dran?

An diese Steckdosen dürften dann nur schutzisolierte Geräte angeschlossen werden.

Aber mangels Kenntnissen der philippinischen Gepflogenheiten fischen wir hier ziemlich im Trüben.

Wir vermuten zwar, dass dort echter Drehstrom als Sternnetz 220/380 V 60 Hz vorhanden ist?

Private Häuser aber wahrscheinlich nur mit Wechselspannung angespeist werden?

Am besten wäre es, wenn sich der TE einen wirklich kompetenten lokalen Techniker bestellt, der dem Chaos ein Ende macht.
 
Hallo zusammen,

der Thread ist zwar schon etwas älter aber durch SARS-Cov-2 ist die Zeit ja eh etwas stehen geblieben ...

Wir haben auch ein Haus auf den Philippinen in der Provinz Quezon. Unser Elektrizitätsversorger ist Meralco und bei uns kommen von der oberirdischen Versorgungsleitung via Transformator zwei "heiße" Drähte durch ein Rohr und ein Kabel, das mit einem Pfahl geerdet ist, in einem zweiten Rohr, also 2L+PE oder, wenn man es pragmatisch sieht, 2L+PEN, 2x115V/60Hz. Leider braucht man deshalb leider die meistens doch unverhältnismäßig teuereren 2P- Leitungsschutzschalter. Der Vorteil ist - wenn man amerikanische Gerätschaften hat - dass man diese ohne Step-Dow-Trafo verwenden kann, wenn man entsprechend verschaltet.

In anderen Provinzen werden aber auch 230V/60Hz L+N geliefert. Für kommerzielle Anwendungen gibt es auch 400V/3L und vermutlich noch anderes.

Mit Fundament- und/oder Ringerder sieht es hier ganz duster aus.

Grüße
Bernd
 
Ein PEN wird das kaum sein, da dieser wie von Dir beschreiben von einem Erder kommt.

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Thema: Philippinen-Sicherung soll geerdet sein
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