Höchsteffizient Sonnenenergie ausgenutzt

Diskutiere Höchsteffizient Sonnenenergie ausgenutzt im Forum Off-Topic & Sonstige Tipps und Probleme im Bereich DIVERSES - Hallo Leute, ich möchte euch von einer besonderen "Begegnung" brichten. War bis vergangenem Wochenende in Australien. Auf meiner Fahrt...
S

Sparky

Beiträge
1.633
Hallo Leute,

ich möchte euch von einer besonderen "Begegnung" brichten.

War bis vergangenem Wochenende in Australien. Auf meiner Fahrt Richtung Port Augusta/SA sah ich im dortigen Flachland einen gleissend hellen Punkt am Horizont. Erst dachte ich, das ist eine Spiegelung, aber der helle Punkt erschien heller als die Sonne.

Je näher ich kam, desto heller wurde der Punkt und das am hellen Tag, mittags, die Sonne stand fast senkrecht, keine Wolke am Himmel.

Wie kann das sein?

Bei weiterer Annäherung sah ich, dass sich der helle Punkt auf einem Turm befand. Ein Leuchtturm, dachte ich?
Nee, so helle Leuchttürme habe ich noch nie gesehen und das am hellichten Tag, das muss was anderes sein.

Ich grübelte, wie man solch eine Helligkeit erzeugen könnte, Gasentladungslampe oder so, aber warum, wozu?
Etwas beleuchten, am Tag?

Ich wollte das genau wissen und änderte kurzerhand meine Route um dorthin zu fahren. Ich stand dann davor:

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/egjv-30-a74c.jpg

Das Foto unterdrückt etwas die wahre Helligkeit, auch weil es von der Seite aufgenommen wurde.

Hier gezoomt:

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/egjv-31-bf45.jpg

Ein Riesengelände, sah wie ein überdimensionales Gewächshaus aus. Natürlich abgesperrt, mit bewachtem Gate u.s.w.

Ich wurde einfach nicht schlau aus dem Gesehenen. Am Gate stand der Name Sundrop und ein Hinweis, dass etwas angebaut wird.

Mehr hat mich aber interessiert, wie man eine solche Helligkeit zustande bringt.

Erst im Internet habe ich dann das ganze Projekt gefunden:

https://en.wikipedia.org/wiki/Sundrop_F ... Aerial.jpg


Das ist ein Sonnenlichtsammler der von vielen tausend Spiegeln angestrahlt wird und daraus mittels Turbinen Strom erzeugt, zur Versorgung der riesigen Anlage.

Na Mahlzeit.
 
Diese Technik ist nicht sonderlich neu.
In Spanien gibt es auch solche Anlagen.
Die Wärme wird dort in einen Zwischenspeicher geführt und nach Bedarf über eine Turbine zur Stromerzeugung geschickt.
Nachts und bei Bewölkung läuft das Ding dann aus dem Speicher.
Ein ziemlich ähnliches System in klein gibt es von Sunoyster. Erzeugt Heißwasser (bis 130°C) über die Konzentration mittels Spiegel auf eine Vakuumröhre. Zusätzlich sitzen bei dem System noch Solarzellen in der Röhre die gleichzeitig Strom Produzieren.
 
Jo klar, ich kann mir vorstellen, dass das System kein Wunderwerk ist.

Was mich allerdings beeindruckt hat, war der Umfang der Solarnutzung.

Dort wird mit der gewonnenen Energie erstmal Meerwasser entsalzt, eine Gewächsplantage auf Temperatur gehalten, Heisswasser und letztendlich auch Strom erzeugt.

Die ganze Anlage ist absolut selbstversorgend und kann noch überschüssigen Strom abgeben. Dazu liegt eine HV-Anbindung zur nächsten Stadt.

Hier habe ich noch einen Bericht darüber gefunden:
https://www.huffingtonpost.de/2017/03/0 ... 52596.html

Für mich war diese "Begegnung" absolut überraschend.
Ich wusste davon vorher nichts, bin durch reinen Zufall dort gelandet. Plötzlich stand ich davor :mrgreen:
 
Toll ist diese Technik auf jeden Fall, es ist nur Schade, daß da nicht mehr von gebaut wird.

Unsere unfähige Regierung könnte durchaus in Spanien solche Anlagen aufbauen und Betreiben, Geld ist genug da.
Als Staat sollte man nicht drauf warten und schon gar nicht drauf bauen, daß Konzerne freiwillig investieren.

Auch wäre das ein schönes Entwicklungsprogramm für Länder wie Marokko, Ägypten etc.
 
Octavian1977 schrieb:
Unsere unfähige Regierung könnte durchaus in Spanien solche Anlagen aufbauen und Betreiben, Geld ist genug da.
Als Staat sollte man nicht drauf warten und schon gar nicht drauf bauen, daß Konzerne freiwillig investieren.

Das sehe ich allerdings ganz anders: Das ist ein kommerzielles Projekt und der Betreiber erzielt damit Gewinn.
Es ist nicht staatliche Aufgabe kommerzielle Projekte voranzutreiben.
Deutschland ist geographisch auch garnicht in der Lage soetwas umzusetzen und in fremden Ländern frage ich mich wozu?

Wozu sollte Deutschland soetwas tun?

Wir haben mehr als genug Wasser, Wind/Solarstrom den wir sogar ins Ausland verschenken, Agrarprodukte zum wegschmeissen.

All das hat Australien nicht.
Agrarprodukte sind dort extrem teuer, da lohnt sich solch eine Anlage.
 
Sparky schrieb:
Wir haben mehr als genug Wasser, Wind/Solarstrom den wir sogar ins Ausland verschenken, Agrarprodukte zum wegschmeissen.

All das hat Australien nicht.
Agrarprodukte sind dort extrem teuer, da lohnt sich solch eine Anlage.
Das wundet mich jetzt. Australien ist doch gegenüber D relativ dünn besiedelt, also müsste es doch Agrafläche/pro Person ohne Ende geben, auch wenn die Hälfte Wüste ist. Ist jetzt so ein Gedankengang von mir - ich war (leider) noch nie dort.

Bei den anderen sehe ich es genauso wie Oktavian. Spätestens als in den Achtzigern die Problematik des aus Kernkraft gewonnen Strom offentsichlich wurde, hätten die damaligen Regierungen große Teile der Sahara kaufen müssen. Die hätte man uns wahrscheinlich für etwas mehr Entwicklungshilfe (Panzer, Milan und G3) sogar geschenkt.
Dadurch hätten wir eine Endlagerlösung und Sonne satt gleichzeitig gehabt. Aber leider sind unsere Politiker stark kurzsichtig und nur auf den nächsten Wahltermin fixiert, den sie scheuen wie der Teufel das Weihwasser.

mfG
 
Moorkate schrieb:
Das wundet mich jetzt. Australien ist doch gegenüber D relativ dünn besiedelt, also müsste es doch Agrafläche/pro Person ohne Ende geben, auch wenn die Hälfte Wüste ist. Ist jetzt so ein Gedankengang von mir - ich war (leider) noch nie dort.
Das ist richtig, wundert mich ja selbst. Muss allerdings sagen, dass die Bewässerung der Flächen den Hauptaufwand ausmachen.
Wir (meine Frau und ich) sind diesmal durch Südaustralien gefahren. Weinanbau soweit du gucken kannst.
Da gibt es das Barossa-Valley, das Clare-Valley, den ganzen Murray-River entlang (>2000km) Weinanbaufläche, soetwas habe ich vorher noch nie gesehen.
Hier mal nur ein Eindruck von der Grösse einer Winery:

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/egjv-32-e27f.jpg

Davon gibt es eine Menge. Weinkontainer soweit das Auge reicht.
Das geht dort auch nur, weil der Fluss in der Nähe das ganze Wasser liefern kann.

Der Australier sagt selbstironisch: Wenn du einen guten australischen Wein trinken, oder ein gutes australisches Steak essen willst, dann kaufe es in deinem Heimatland.
Denn alles was gut ist, wird exportiert und die Australier selbst bekommen den minderwertigen Rest.

Naja, Ironie, ganz so schlimm ist es nicht.

Nochmal zu Agrarprodukten: Gemüse und Obst ist relativ teuer, ergo lässt sich mit solch einer Solar-Plantage viel Geld verdienen. Zumal die Hauptaufgabe solcher Anlagen darin besteht, Wasser aufzubereiten.

Bei den anderen sehe ich es genauso wie Oktavian. Spätestens als in den Achtzigern die Problematik des aus Kernkraft gewonnen Strom offentsichlich wurde, hätten die damaligen Regierungen große Teile der Sahara kaufen müssen. Die hätte man uns wahrscheinlich für etwas mehr Entwicklungshilfe (Panzer, Milan und G3) sogar geschenkt.
Dadurch hätten wir eine Endlagerlösung und Sonne satt gleichzeitig gehabt. Aber leider sind unsere Politiker stark kurzsichtig und nur auf den nächsten Wahltermin fixiert, den sie scheuen wie der Teufel das Weihwasser.

Um Gottest Willen, da bin ich ganz weit entfernt von deiner Meinung.
 
Moorkate schrieb:
Bei den anderen sehe ich es genauso wie Oktavian. Spätestens als in den Achtzigern die Problematik des aus Kernkraft gewonnen Strom offentsichlich wurde, hätten die damaligen Regierungen große Teile der Sahara kaufen müssen. Die hätte man uns wahrscheinlich für etwas mehr Entwicklungshilfe (Panzer, Milan und G3) sogar geschenkt.
Dadurch hätten wir eine Endlagerlösung und Sonne satt gleichzeitig gehabt. Aber leider sind unsere Politiker stark kurzsichtig und nur auf den nächsten Wahltermin fixiert, den sie scheuen wie der Teufel das Weihwasser.

mfG
Und wie hättest du den Strom nach Deutschland gebracht. Mittelmeer kein Problem, In italien muss nur die Mafia etwas mitverdienen, Österreich oder Schweiz kann man ja dafür Strom abgeben, aber Bayern bleibt unüberbrückbar :D Die brauchen keine Hochspannungsmaste, bei denen kommt der Strom aus der Steckdose.
 
Man muss mit der leitung doch nicht durch (besser über) Bayern, man könnte die Leitung auch "außen rum von oben durch die Ostsee" verlegen, Hochspannungsmasten haben wir genug, da fallen ein paar zusätzliche gar nicht mehr auf...

Ciao
Stefan
 
Strom sollte man nicht über solche Strecken transportieren.
Örtlich in Methan umwandeln und als Gas transportieren.
Vorteile: 1. deutlich geringere Transportverluste und 2. beliebig Speicherbar.

Der Staat hat sicher nichts damit zu tun kommerzielle Interessen zu verfolgen, allerdings geht es dabei um die Umsetzung eines wesentlich wichtigeren Zieles. Wenn dabei noch Geld herausspringt dann erst recht.

In einem anderen Land das zu installieren würde dem Staat etwas einbringen und zusätzlich die teuren Stromerzeugungen aus fossilen Energien in die wohlverdiente Pleite treiben.

Wir zahlen so viel Geld an andere EU Staaten da wäre es deutlich besser die in Form von Zukunftsinvestitionen inklusive der Schaffung von Arbeitsplätzen zu tätigen.
 
Eigentlich wollte ich ja keinen politischen Thread aufmachen.....

Der Punkt wo der Hund das Wasser lässt ist hier doch ein ganz anderer, hier wird direkt vor Ort alles umgesetzt.
Port Augusta liegt am Meer und direkt nach der Küste kommt Wüste. Dazwischen nichts nennenswertes zur Nutzung.

Die haben da einfach das Meer angezapft, entsalzen das Wasser, erzeugen ihren notwendigen Strom und verkaufen davon auchnoch welchen, bewässern optimal und lassen Tomaten wachsen und verkaufen diese über die Supermärkte. Alles an einem Ort. Ohne zusätzliche Energie einkaufen zu müssen.
Besser geht nicht.

Der deutsche Bauer braucht sowas doch nicht. Nach der Saat braucht er nurnoch auf die Ernte zu warten. Keine aufwendige Bewässerung und Schutzmassnahmen gegen gefrässige Tiere, jedenfalls nicht in dem Umfang wie die Aussies.

Ich habe dort die aufwendigsten Bewässerungsanlagen zur Versorgung der Rebstöcke gesehen, km-weite Netze über den Anpflanzungen wegen gefrässiger Vögel und vieles mehr.
In den sieben Wochen, wo ich jetzt dort war, hat es nicht einen Tag geregnet.

Das sind ganz andere Voraussetzungen um solche Projekte zu bauen.

Bei uns (Italien) werden solche Tomaten zur Erntezeit tonnenweise vernichtet um den Preis zu stabilisieren.
Ganz andere Verhältnisse.
 
Octavian1977 schrieb:
Vorteile: 1. deutlich geringere Transportverluste und 2. beliebig Speicherbar.
Gas transportieren geht genausowenig verlustfrei. Allein die Verdichtung kostet unmengen Energie. Das da eine HGÜ mehr Verluste hat, glaub ich kaum
 
Verlustfrei hat auch keiner behauptet.
Strom, auch über HGÜ, zu transprotieren ist auf jeden Fall Verlustreicher.

Sonst würden unsere Gaskraftwerke wahrscheinlich in Russland stehen.
 
bigdie schrieb:
Und wie hättest du den Strom nach Deutschland gebracht. Mittelmeer kein Problem, In italien muss nur die Mafia etwas mitverdienen, Österreich oder Schweiz kann man ja dafür Strom abgeben, aber Bayern bleibt unüberbrückbar :D Die brauchen keine Hochspannungsmaste, bei denen kommt der Strom aus der Steckdose.
Ganz einfach, statt die Höchstspannungsleitungen von Norden nach Süden zu ziehen, ganz einfach über die Alpen. Warum sollen nur wir unsere Natur damit verschandeln, während die BayWü ihre interessanten Industriearbeitsplätze für sich behalten wollen.
Anstatt dass unsere Landespolitiker gesagt hätten: "Nö, der Strom bleibt hier, wer den haben möchte, kann hochkommen". Statt dessen wird er unter Kostenbeteiligung aller nach unten transportiert. Das nennt man dann "Schaden vom Volk abwenden".

Aber Ernst beiseite, den Strom hätte ich dort auch in Gas umgewandelt und neben den Alpen durch Pipelines durch.

Das mit dem Ankauf der Sahara und der anschliessenden Solarnutzung wäre sogar ein riesiges Umwelt und humanitäres Projekt gewesen. Unter dem Schatten der Solarfelder hätte sich die Natur die Wüste stückweit wieder zurückerobert.
Millionen von Flüchtlingen hätten sich nicht erst den Weg auf Nussschalen durch Mittelmeer schlagen und in riesigen Auffanglager ausharren müssen, sondern hätten vor Ort Arbeit gefunden. Und die Besten davon hätte man mit einem Fünf-Jahresvisum nach Europa zu Deckung des Fachkräftemangels ausstatten können. Nun treffen der Bosporus-Adolf, Urban und die Bayern die Auswahl, wer rein darf oder wer nicht und wie viele.

Für das Geld was Gorleben und die Castortransporte schon gekostet hat, hätte man locker ein komplettes Atommüllendlager bauen können. 100km Sandwüste drum herum, hätte jeden davon abgehalten ein Plakat hochzuhalten. Und hätte Dank der atomverliebten Franzosen noch kräftig daran verdient, da die ihr 'Aha' auch loswerden müssen. Jetzt bunkern die dies an der ostlichen Landesgrenze oder laden das in einem ihrer Überseegebiete ab und betreiben ihre altertümlichen Anlagen weiter.
Was für eine vertane Chance.

Mal sehen, ob sich die Bayern für D solidarisch zeigen und dies jetzt unter ihren Gebirgen abladen lassen. Schließlich dürfen die immer min. zwei Ministerposten in Bonn/Berlin stellen, ein Vorrecht, dass nicht einmal NRW mit mehr Einwohnern hat.

mfG
 
Also bei uns ist Druckluft die uneffektivste Enegie und die wird nur auf 7 Bar verdichtet, nicht auf 90 Bar. Allein mit unseren Kompressoren kannst du mehrere Einfamilienhäuser locker beheizen. Zum Druck mindern musst du das Gas dann wieder aufheizen, damit die Ventile nicht einfrieren und du brauchst ja in regelmäßigen Abständen auch wieder Pumpstationen.

Der Grund das die Gaskraftwerke nicht dort sind wird wohl einfach die größere Energiedichte sein und die Kosten der Trasse. Und HGÜ was zu Zeiten von Quecksilbergleichrichtern auch nicht wirklich effektiv und Thyristoren dieser Leistungsklassen gibt es auch noch nicht ewig.

Und bei der Effizienz musst du dann ja auch die Wandlung in Gas mit einbeziehen.
 
Hier wird wieder mal so getan, als ob man Strom in Gas umwandeln könnte. Wenn ihr euch damit beschäftigt hättet, wüsstet ihr, dass erst mal mit Hilfe von Strom Wasser in H2 und O2 aufgespaltet werden muss. Danach kann man aus CO2 und H2 CH4 erzeugen. Alles in Industrieanlagen mit Hilfe von Strom. Dann kommt der Transport (siehe bigdie).
 
Schwachfug den erzeugten H2 kannst du genauso verbrennen oder sogar verflüssigen und Transportieren. Dazu muss ich nicht erst Methan erzeugen! Zumal bei der Verbrennung von Wasserstoff nur Wasser frei wird und nicht wie bei Methan CO2 und Wasser zumal Methan auch Zu CO verbrennen kann.
 
Octavian1977 schrieb:
Sonst würden unsere Gaskraftwerke wahrscheinlich in Russland stehen.
In Gaskraftwerken wird vorrangig L-Gas verbrannt, welches für Heizzwecke in Haushalten nicht geeignet ist. Dies kommt zum überwiegenden Teil aus D und NL. Außerdem wird Erdgas nur zu ca. 27% zur Stromerzeugung verwendet.
 
Pumukel schrieb:
Schwachfug den erzeugten H2 kannst du genauso verbrennen oder sogar verflüssigen und Transportieren.
Es war hier aber von Erdgas die Rede. Wir beziehen kein H2 aus Russland. :roll:
 
Thema: Höchsteffizient Sonnenenergie ausgenutzt
Zurück
Oben