Stromkabel in unterirdischem Luftkanal verlegen

Diskutiere Stromkabel in unterirdischem Luftkanal verlegen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Morgen zusammen, ich habe ein Frage zur Verlegung von Stromleitungen: Folgende Situation: In einer alten Kirche soll in naher Zukunft...
B

Blindleistung

Beiträge
2
Guten Morgen zusammen,

ich habe ein Frage zur Verlegung von Stromleitungen:

Folgende Situation: In einer alten Kirche soll in naher Zukunft die Heizung erneuert werden(Wärmepumpe) und ein neuer UV im Heizraum installiert werden. Es ist eine Warmluftheizung, die warme Luft vorne im Kirchenschiff ausspuckt und kalte Luft durch einen gemauerten unterirdischen Kanal (80cm*100cm) aus dem Zählerraum hinten in der Kirche ansaugt.

Die Frage: Darf man in diesen bestehenden Kanal die neue Zuleitung für die Heizung (Größenordnung 5x10) legen (in Kabelkanal, Stahlrohr, auf Pritsche, ...)? Lufttemperatur dort maximal 20°C.

Alternative wären Aufklopfen der gesamten Kirche oder Kernbohrung durch den 3m dicken Kirchturm. Beides eigentlich keine Alternativen :)

Danke für die Antworten. Das erspart uns ggf. Diskussionen mit dem Planer.

Gruß
Blindleistung
 
Aus elektrischer Sicht spricht nichts dagegen.
Ich würde mir allerdings dazu noch mal genau die Bauordnung des entsprechenden Bundeslandes und die Leitungsanlagenrichtline durchlesen.

Ich vermute sehr das Kabel muß in diesem Schacht promatiert werden.
Gibt es ein Brandschutzkonzept?
 
Durch diesen Schacht können auch Lüftungskanäle gelegt werden. Somit ist dann auch sichergestellt , das die Luft die angesaugt wird auch wenn die Leitung ausbrennt nicht mit Rauchgasen verseucht wird. Das dürfte deutlich billiger als das verlegen der Leitung im Promatkanal werden.
 
Pumukel schrieb:
Durch diesen Schacht können auch Lüftungskanäle gelegt werden. Somit ist dann auch sichergestellt , das die Luft die angesaugt wird auch wenn die Leitung ausbrennt nicht mit Rauchgasen verseucht wird. Das dürfte deutlich billiger als das verlegen der Leitung im Promatkanal werden.

Das Problem der Rauchweiterleitung liesse sich auch mittels Kanalrauchmelder und Abschaltung der Heizung loesen.

Der Verweis auf die LAR von Octavian war schon gut, besser waere aber ein Blick in die M-LueAR. Die gilt auch fuer Warmluftheizungen. Punkt 5.1.5 waere da mal zu studieren...
 
Danke für die Antworten.

Wenn ich das richtig verstehe, ist es also aus Elektrikersicht überhaupt kein Problem, aber der Brandschutz muss eben berücksichtigt werden.

Aktuell gibt es das Projekt nur in meinem Kopf, das Wort "Brandschutzkonzept" hat in dem Gebäude noch nie jemand ausgesprochen. (aktuell Tür zum Heizraum mit Öllager aus Holz :shock: ).

Naja, laut LueAR BaWü müssten dann wohl Brandschutzklappen eingebaut werden:

... neben den Lüftungsleitungen auch andere (z.B. brennbare) Installationen zulässig, wenn alle ein- und ausführenden Lüftungsleitungen an den Durchtrittsstellen (auch zur Lüftungszentrale) durch Brandschutzklappen K30/60/90 [...] gesichert sind

oder für das Kabel ein "Kanal im Kanal" gebaut werden, der irgendwelchen Brandschutzvorschriften entspricht.

Mir ist wichtig, dass es zumindest Lösungen zu dem Problem gibt, wie teuer das dann wird, ist natürlich eine andere Frage, aber eher zweitrangig.

Naiv gefragt: warum packe ich das Kabel nicht in ein Stahlrohr, dann kann das Kabel fröhlich vor sich hinschmoren, ohne dass jemand zu Schaden kommt.
 
Weil das 0815 Stahlrohr zum Thema Brandschutz keine Zulassung hat.
Zudem wird das Stahlrohr heiß und entzündet daran dann wieder Brände.

Zusätzlich ist es durchaus sehr leicht möglich Stahlrohr mit Hilfe von Strom zum schmelzen zu bringen.
So funktioniert Schweißen 8)
Promatplatten oder auch eine Brandschutzeinhausung mit 1000°C Wolle ergeben auch eine Isolierung welche die Hitze nicht durchleitet. Der Feuerwiderstand ist natürlich zeitlich begrenzt z.B. F30, 90 oder 120.
 
NÖ. F30, T30, G30 gibt es nicht mehr

Die Brandwiderstandsklassen haben sich geändert.

Heißen jetzt REI30 EI30 usw.

R Tragende Wand
E Raumabschluß
I Wärmeisolierung
S Rauchdicht
C Selbstschließend
.....


prinzipiell kann man aufgrund der neuen Bezeichnungen nicht mehr auf die Funktion des Bauteils schliessen. Z.B.: Brandschutztüre hieß früher T30, heute EI30, genauso wie eine nicht tragende Brandschutzwand.
 
fuchsi schrieb:
NÖ. F30, T30, G30 gibt es nicht mehr

Ich gebe zu, das fuer das Staatsgebiet von Oestereich deine Aussage schon richtig ist. In D gilt aber nach wie vor die Normenreihe DIN 4102-x, samt ihrer Begriffe und Pruefungen. Damit koennen auch Bezeichnungen ausserhalb der DIN EN 13501 verwendet werden. In Oestereich wurde die nationale Norm wohl komplett ersetzt.
 
Lüftungsanlagen sind immer nach Verordnungsrecht prüfpflichtig.
Daher ist grundsätzlich mit der prüfingenieur zu klären ab die Leitung so verlegt werden kann.

Nicht das nachher im prüfprotokoll ein Mangel steht und alles geändert werden muss auf kosten des Errichters.
 
Thema: Stromkabel in unterirdischem Luftkanal verlegen
Zurück
Oben