Verteilerschrank für Sat

Diskutiere Verteilerschrank für Sat im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich plane gerade die Sat-Verteilung in unserem Haus im Rahmen einer Kernsanierung. Folgende Situation: Das Haus verfügt über...
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Julian33

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Hallo zusammen,

ich plane gerade die Sat-Verteilung in unserem Haus im Rahmen einer Kernsanierung. Folgende Situation: Das Haus verfügt über keine Blitzschutzanlage, HES ist im Keller vorhanden und der Dachsparrenhalter mit 16mm² CU bereits daran angeschlossen. Dass ich zwecks Schleifenvermeidung den PA der Verteilung mittels 4mm² Kabel am Mast anschließen muss, habe ich auch schon herausgefunden. Ich würde die Sat Verteilung (ich plane einen 16x Multischalter und einen SAT-IP Server) gerne schön aufgeräumt in einem Schaltschrank unterbringen würde, bin ich auf der Suche nach einem passenden Schrank. In Betracht ziehe ich entweder einen Hager Verteilerkasten oder einen 19" Wandschrank.

Was mir aktuell etwas Kopfzerbrechen bereitet ist die schleifenfrei Erdung des Hager- oder 19" Schranks.
Wäre es möglich, den 19 Zoll Wandschrank zu verwenden, die Lochblechplatte mit Multischalter und Erdungsblock isoliert (z.B. durch dicke Gummiunterlagen) darin einzubauen und mit 4mm² mit dem Antennenmast zu verbinden, während der Schrank direkt an der HES angeschlossen wird. Mein Sat>IP Server würde dann unter der Sat Verteilung stehen und wäre natürlich mit dem Sat Kabel NACH dem Erdungsblock verbunden.

Ähnliches wäre mit dem Hager Schrank möglich - Lochblech mit Verteilung vom Schrank isoliert und an Antennenmast angeschlossen und Schrank an HES.

Was spräche eigentlich bei den beiden beschriebenen Varianten dagegen, den kompletten Schrank an den Antennenmast anzuschließen, wenn darin keine andere als die beschriebene Technik installiert wird?

Vielen Dank für eure Rückmeldung!
 
Eine Erdung ist möglichst vermascht auf zu bauen.
Schleifenbildung ist dabei egal.

Wenn es hierbei um den Blitzschutz der Anlage gehen soll kannst Du das so eh vergessen.
Die Anlage ist, wenn ein Blitzschutz wirksam sein soll, vor Einschlägen mit entsprechenden Fangstangen und Ableitern zu schützen, die keine leitfähige Verbindung zur Antennenanlage aufweisen, sogar Trennungsabstände einhalten müssen.
 
Blöööde Gedanken...

Julian33 schrieb:
...
die Lochblechplatte mit Multischalter und Erdungsblock isoliert (z.B. durch dicke Gummiunterlagen) darin einzubauen und mit 4mm² mit dem Antennenmast zu verbinden, während der Schrank direkt an der HES angeschlossen wird. Mein Sat>IP Server würde dann unter der Sat Verteilung stehen und wäre natürlich mit dem Sat Kabel NACH dem Erdungsblock verbunden.

Ähnliches wäre mit dem Hager Schrank möglich - Lochblech mit Verteilung vom Schrank isoliert und an Antennenmast angeschlossen und Schrank an HES.

Was spräche eigentlich bei den beiden beschriebenen Varianten dagegen, den kompletten Schrank an den Antennenmast anzuschließen, wenn darin keine andere als die beschriebene Technik installiert wird?

...
Nun ja, bei den ersten Varianten bestünde doch die Möglichkeit daß du oder auch eine andere Person Komponenten des Schrankes und denselben gleichzeitig berühren. Diese stellen dann aber auch wieder eine Art "Potentialausgleich" her. :-(

dto. für Fall 3.

Sarkasmus ON:
Ist selbstverständlich egal, stellt vermutlich ja NUR im Fehlerfall ein Problem dar. :-(
Zyn. OFF
 
Julian33 schrieb:
Dass ich zwecks Schleifenvermeidung den PA der Verteilung mittels 4mm² Kabel am Mast anschließen muss, habe ich auch schon herausgefunden.
Manche Dinge ändern sich, so auch das bis zur aktuellen Ausgabe von IEC 60728-11:2016, deutsche Klassifikation DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 bei Direkterdung rigorose Schleifenverbot bei konventionellen Direkterdungen.

Schleifenfreier PA sollte induktive Blitzstromeinkopplungen aus Einschlägen in die Nachbarschaft verhindern. Nachdem aber kaum noch jemand bei Gewitter alle Endgeräte aussteckt, hat man sich im IEC und CENELEC der Praxis angepasst, weil:
  1. Insbesondere nicht ausgesteckte Endgeräte mit Schukostecker die Schleifen gegen den PEN schließen.
  2. Sich durch das Zusammenwachsen der Medien bei Kombination erdungspflichtiger Antennen mit BK- oder Telekom-Netzen eine interne Diskrepanz der IEC 60728-11 ergab, da die Schirme von Erdkabeln stets direkt an der HES anzuklemmen sind.
  3. Bereits in der Nomausgabe von 2005 wurde der schleifenfreie PA bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen aufgegeben, weil dieser über korrosionsanfällige Blitzschutzanlagen kritisch hochohmig werden kann.
  4. Bei löblicherweise zur Vermeidung gefährlicher Näherungen außen über das Dach und Fassade - primär mit 8 mm Blitzableiterdraht - geführten Erdungsleitern ergibt sich das gleiche Problem.
Julian33 schrieb:
Was mir aktuell etwas Kopfzerbrechen bereitet ist die schleifenfrei Erdung des Hager- oder 19" Schranks.
Wäre es möglich, den 19 Zoll Wandschrank zu verwenden, die Lochblechplatte mit Multischalter und Erdungsblock isoliert (z.B. durch dicke Gummiunterlagen) darin einzubauen und mit 4mm² mit dem Antennenmast zu verbinden, während der Schrank direkt an der HES angeschlossen wird. Mein Sat>IP Server würde dann unter der Sat Verteilung stehen und wäre natürlich mit dem Sat Kabel NACH dem Erdungsblock verbunden.
Das war die Standardlösung bei autarken erdungspflichtigen Antennen, widerspricht aber der Forderung, dass dein HAGER-Schrank mit einem Funktions-PA-Leiter an die HES geführt werden muss.

Julian33 schrieb:
Was spräche eigentlich bei den beiden beschriebenen Varianten dagegen, den kompletten Schrank an den Antennenmast anzuschließen, wenn darin keine andere als die beschriebene Technik installiert wird?
Außer dem Funktions-PA auch, dass nach DIN 18015 ohne Wenn und Aber ein zentraler Kommunikationsverteiler gefordert ist, womit ein schleifenfreier PA bei erdungspflichtigen Dachantennen nur noch möglich ist, wenn sie in geschützen Räumen wie insbesondere LPZ 0B getrennter Fangeinrichtungen aufgestellt werden.

Obwohl getrennte Fangeinrichtungen nach Blitzschutznormen schon seit den 80ern für alle Dachaufbauten empfohlen werden und nach der strengen Formulierung der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2005-10 für erdungspflichtige Dachantennen eigentlich Pflicht war, hat es kaum jemand beachtet.

2018 lautet die multimediale PA-Standardlösung für Dachantennen mit suboptimaler konventioneller Direkterdung: 4 mm² Cu am geerdeten Antennenträger anschließen und möglichst abstandslos mit den Antennenkabeln zum MS im zentralen Kommunikationsverteiler führen, ab da nicht schleifenfrei mit 6 mm² Cu weiter an die HES. In der Form wurde es schon lange im Dibkom-Kabelnetzhandbuch dargestellt, als im DF-Forum noch diverse untaugliche Lösungsmodelle mit galvanischen Trennungsgliedern erfolglos durchexerziert wurden.

Wo wie meistens aus fehlendem blitzschutztechnischen Problembewusstsein Erdungsleiter innen mit gefährlichen Näherungen zu anderen Leitungen verlegt wurden, ist ein parallel verlegter PA-Leiter sinnloser Aktionismus.

Aktuell müssen berührbare Erdungsleiter in einem 3 mm starken PVC-Rohr verlegt werden, weiß und beachtet aber auch kaum eine EFK und das macht gefährliche Näherungen auch nicht ungeschehen.
 
Dipol schrieb:
Aktuell müssen berührbare Erdungsleiter in einem 3 mm starken PVC-Rohr verlegt werden, weiß und beachtet aber auch kaum eine EFK und das macht gefährliche Näherungen auch nicht ungeschehen.
Wo gibt es denn 3 mm PVC-Rohr? Wobei PVC…

Lutz
 
Dafür gibt es Ableiter mit Isolierung, die bringen das schon mit.
 
elo22 schrieb:
Wo gibt es denn 3 mm PVC-Rohr?
Gewiss nicht beim Elektro-GH und im Internet muss man laaange suchen.

elo22 schrieb:
... vom km-Wert bescheiden ist, weshalb in der Blitzschutznorm 3 mm hochvernetztes PE gefordert wird. Aber auch ein PE-Schutzrohr habe ich noch an keiner Blitzschutzanlage entdeckt, wo es z. B. an stark frequentierten Eingängen von Einkaufszentren usw. Berührungsschutz nötig ist werden im Blitzschutzbau HVI- oder CUI-Leitungen mit 6 mm PE verwendet.

Im Zuge der gerade laufenden Revision der IEC 60728-11 hat das zuständige deutsche Normengremium beim IEC die Löschung dieser Passage beantragt.

DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 schrieb:
Sofern der Erdungsleiter berührt werden kann oder an einem Ort installiert ist, an dem sich mehrere Personen in großer Anzahl oder über einen längeren Zeitraum aufhalten, ist ein Schutz gegen direkte Berührung erforderlich. Zu diesem Zweck ist ausreichend den Erdungsleiter innerhalb eines Schutzrohres (PVC, 3 mm dick) zu verlegen.
Ab welcher Personenstundenzahl das wohl gefordert ist?

Wer seine Erdungsleiter - wie das 2012 im für Antennensicherheit zuständigen DKE/K 735 beschlossen wurde - außen und bei einem Neubau an eine eigene Anschlusfahne verlegt, muss sich um PVC- oder PE-Rohre bzw. hochspannungsfest isolierte Leitungen keine Gedanken machen, die praktisch nur mit 8 mm Blitzableiterdraht zu kombinieren sind.
 
Octavian1977 schrieb:
Eine Erdung ist möglichst vermascht auf zu bauen.
Schleifenbildung ist dabei egal.
Kürzlich Maschenweiten von Blitzschutzanlagen mit denen von Erdungsanlagen vermengt, hier PA und Erdungsanlagen. :roll:

Octavian1977 schrieb:
Wenn es hierbei um den Blitzschutz der Anlage gehen soll kannst Du das so eh vergessen.
Die Anlage ist, wenn ein Blitzschutz wirksam sein soll, vor Einschlägen mit entsprechenden Fangstangen und Ableitern zu schützen, die keine leitfähige Verbindung zur Antennenanlage aufweisen, sogar Trennungsabstände einhalten müssen.
Mal wieder das typische Octavian-Halbwissen, immerhin diesmal eine Erwähnung des Stichworts Trennungsabstand.

Octavian1977 schrieb:
Dafür gibt es Ableiter mit Isolierung, die bringen das schon mit.
Typische Ausdrucksweise wie sie für blitzschutztechnischen Laien normal ist. Von einer EFK soltte man aber erwarten, dass sie hochspannungsfeste Leitungen nicht als Ableiter (= ÜSE) bezeichnet.

Aber Hauptsache zwei Beitragspunkte mehr auf dem Konto.
 
Mein Multiswitch hängt übrigens im Keller in einem handelsüblichen Werkzeugschrank, welcher übrig war. Muss also nicht zwangsläufig ein teurer Schrank von Hager sein.
 
Dipol schrieb:
2018 lautet die multimediale PA-Standardlösung für Dachantennen mit suboptimaler konventioneller Direkterdung: 4 mm² Cu am geerdeten Antennenträger anschließen und möglichst abstandslos mit den Antennenkabeln zum MS im zentralen Kommunikationsverteiler führen, ab da nicht schleifenfrei mit 6 mm² Cu weiter an die HES. In der Form wurde es schon lange im Dibkom-Kabelnetzhandbuch dargestellt, als im DF-Forum noch diverse untaugliche Lösungsmodelle mit galvanischen Trennungsgliedern erfolglos durchexerziert wurden.

Vielen Dank für die tolle Antwort! :)

Zusammengefasst - der Antennenträger bleibt mit 16mm² Cu an der HES. Meinen Verteilerschrank verbinde ich mit 4mm² Cu mit dem Antennenträger (neben den 4 Kabeln von der LNB) UND mit 6mm² CU ebenfalls mit der HES?! Richtig soweit?
 
Julian33 schrieb:
Zusammengefasst - der Antennenträger bleibt mit 16mm² Cu an der HES.
.. und gehört aber auch mit nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig zertifizierter Klemme am Antennenträger und einer HES für Blitzschutzpotenzialausgleich angeklemmt, wenn das nicht noch eine der üblichen Alibi-Erdungen mit fraglicher Tauglichkeit werden soll.

Julian33 schrieb:
Meinen Verteilerschrank verbinde ich mit 4mm² Cu mit dem Antennenträger (neben den 4 Kabeln von der LNB) UND mit 6mm² CU ebenfalls mit der HES?! Richtig soweit?
100 Punkte, es sei denn der Erdungsleiter wurde ohne Trennungsabstände neben den Antennenkabeln innen verlegt, denn dann kann er auch ohne zusätzlichen 4 mm² PA-Leiter mitsamt seinen gefährlichen Näherungen gleich als kombinierter Erdungs-/PA-Leiter (exakter Blitzeinleiter) genutzt werden. :cry:
 
Dipol schrieb:
100 Punkte, es sei denn der Erdungsleiter wurde ohne Trennungsabstände neben den Antennenkabeln innen verlegt, denn dann kann er auch ohne zusätzlichen 4 mm² PA-Leiter mitsamt seinen gefährlichen Näherungen gleich als kombinierter Erdungs-/PA-Leiter (exakter Blitzeinleiter) genutzt werden. :cry:

Alles klar, da werde ich drauf achten! Aktuell hat der 16mm² Erdungsleiter keine weiteren Kabel in der Nähe, wobei ich den genauen Abstand morgen messen kann. Weißt du zufällig, welchen Trennungsabstand einhalten muss? Der 4mm² Leiter kommt dann wie von dir beschrieben direkt neben die Kabel vom LNB zum Verteilerschrank. Muss beim 6mm² PA-Leiter vom Verteilerschrank zur HES auch ein bestimmter Trennungsabstand eingehalten werden?

Danke nochmal für die großartige Hilfe!
 
Julian33 schrieb:
Weißt du zufällig, welchen Trennungsabstand einhalten muss? Der 4mm² Leiter kommt dann wie von dir beschrieben direkt neben die Kabel vom LNB zum Verteilerschrank. Muss beim 6mm² PA-Leiter vom Verteilerschrank zur HES auch ein bestimmter Trennungsabstand eingehalten werden?
Dass Blitzströme auf Antennenerdungsleitern nicht ungefährlicher als auf min. zwei Ableitungen von Blitzschutzanlagen sind, wurde in anderen Themen schon mehrfach beschrieben.

Dieser physikalische Fakt ist bislang nicht in die für Antennensicherheit primär maßgebliche IEC 60728-11 eingeflossen, die Einhaltung ausreichend isolierender Trennungsabstände gleichwohl ein Gebot der Vernunft.

Bei einem Erdungsleiter in Blitzschutzklasse 3 für normale Wohngebäude reicht die vereinfachte Faustformel: Beginnend mit 0 m an der HES sind längenabhängig 4 % in Luft und 8 % durch und über feste Stoffe ausreichend isolierend. Ergibt bei 10 m Länge somit Abstände von 0,40 bzw. 0,80 m, die bei Innenableitung gewöhnlich nicht einzuhalten sind. Dass im Falle eines Direkteinschlag auch Kabel und PA-Leiter mit Teilblitzströmen belastet werden, bleibt normativ unberücksichtigt.

Nicht ohne Grund wird seit den 80ern in den Normen empfohlen, dass Antennen möglichst mit getrennten Fangeinrichtungen geschützt werden sollen.
 
Hallo zusammen,

da ich gerade dabei bin die oben beschriebenen Leiter zu verlegen, sind mir noch 1-2 Fragen gekommen, die ihr mir sicherlich genauso kompetent beantworten könnt wie bisher :)

Um das ganze noch einmal kurz zusammenzufassen: Der Antennenträger bleibt mit 16mm² Cu an der HES. Trennungsabstand zu anderen Kabeln 80cm bei 8m Länge. Meinen Verteilerschrank habe ich mit 4mm² Cu neben den 4 Kabeln von der LNB mit dem Antennenträger verbunden.

Nun meine Frage: Muss der 6mm² Cu Leiter vom Verteilerschrank zur HES auch einen Trennungsabstand zum 16mm² Cu Leiter (Antennenträger zu HES) einhalten oder können diese dicht nebeneinander (10-15cm) verlegt werden?

Als Ergänzung zu dieser Frage: Ich möchte zukünftig evtl. eine Photovolatikanlage aufs Dach bauen. Da ich nun einfach die Möglichkeit habe, würde ich dafür einen zusätzlichen Cu Leiter von der HES auf den Dachboden legen. Macht das Sinn? Wenn ja, sind 16mm² Cu in Ordnung? Kann ich diesen Leiter direkt neben den vorhandenen 16mm² Cu Leiter vom Antennenträger zur HES legen oder müssen auch hier Trennungsabstände eingehalten werden?

Vielen Dank für eure Antworten!
 
Muss der 6mm² Cu Leiter vom Verteilerschrank zur HES auch einen Trennungsabstand zum 16mm² Cu Leiter (Antennenträger zu HES) einhalten oder können diese dicht nebeneinander (10-15cm) verlegt werden?
IDEALFALL:
Blitze werden vor der Gebäudehülle und bevor sie in schützenswerte Dachaufbauten wie insbesondere exponierte Dachantennen und PV-Anlagen eindringen konnten, abgefangen und ohne Einkopplungen in andere Leitungen gegen die Erdungsanlage abgeleitet.

Das schließt die Einhaltung äquivalenter Trennungsabstände und auch Vermeidung von Parallelführungen zu nicht blitzstromtragfähigen PA-Leitern mit ein. Wie ausführlich geschildert ist das ein Gebot der Vernunft, aber nach IEC 60728-11 für Direkterdungen noch immer nicht gefordert, weshalb eine normativ korrekte Antwort nur lauten kann: Es gibt kein Muss sondern nur ein vernuftbasiertes KANN!
Ich möchte zukünftig evtl. eine Photovolatikanlage aufs Dach bauen. Da ich nun einfach die Möglichkeit habe, würde ich dafür einen zusätzlichen Cu Leiter von der HES auf den Dachboden legen. Macht das Sinn? Wenn ja, sind 16mm² Cu in Ordnung? Kann ich diesen Leiter direkt neben den vorhandenen 16mm² Cu Leiter vom Antennenträger zur HES legen oder müssen auch hier Trennungsabstände eingehalten werden?
Wenn man auf Gebäuden ohne Blitzschutzanlagen Antennen suboptimal konventionell erdet, kann der Erdungsleiter auch für den Potenzialausgleich von PV-Modulen, wofür abweichend von den strengeren Erdungsvorschriften für Antennen normativ 6 mm² Cu genügt, mitverwendet werden. Dazu hat der in den Praxisfragen von Fachzeitschriften omnipräsente Herr Hörmann sich in zwei Ausgaben der de ausführlich ausgelassen und entgegen üblicher Souveränität auch etwas verheddert. Bei Bedarf Quellennachweis wenn ich wieder in Stuttgart bin.

Bei Innenableitung mit zwangsläufiger Unterschreitung der Trennungsabstände macht es keinen Sinn getrennte Erdungs- und PA-Leiter mit Näherungen zu verlegen, denn wo ohnehin Einkopplungen von Teilblitzströmen hingenommen werden, kann der Erdungsleiter auch im UG den Potenzialausgleich mit übernehmen.

Dass 16 mm² Cu per se auch seltene "Hausrüttler" (Kachelmann-Jargon) schadlos übersteht, wurde an anderen Stellen bereits erwähnt. 200 kA Blitzstromtragfähigkeit von Erdungsleitern nutzt aber wenig, wenn ungeprüfte Verbinder schon bei Durchschnitsblitzen von 25 kA schlapp machen.
 
Hallo nochmal!
Ich muss mich mit dem Thema nochmal zurückmelden. Die Installation der Sat Anlage habe ich exakt so ausgeführt wie hier besprochen (16mm2 vom Antennenmast zur HES, 4mm2 vom Antennenmast zum Verteilerschrank neben den Kabeln, 8mm2 vom Verteilerschrank zur HES). Nun habe ich im Dachgeschoss noch eine Klimaanlage installieren lassen, für die am Innengerät auch ein Potentialausgleich durchgeführt werden muss. Besteht die Möglichkeit, die Klimaanlage am Potentialausgleich der Satanlage mit anzuschließen (z.B. an der Erdungsschiene im Satverteilerschrank)? Oder sollte ich eine neue Leitung zur HES im Keller legen?
Vielen Dank für eure Hilfe, ihr habt mir das letzte mal schon super weitergeholfen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Besteht die Möglichkeit, die Klimaanlage am Potentialausgleich der Satanlage mit anzuschließen (z.B. an der Erdungsschiene im Satverteilerschrank)? Oder sollte ich eine neue Leitung zur HES im Keller legen?
Da mittlerweile auch beim PA von Antennen nicht mehr die Schleifefreiheit sondern möglichst enge Vermaschung präferiert wird, darf auch ein Wohnungsübergabepunkt an einen PE in der Unterverteilung vermascht werden.

Da ich noch DBP-Regelwerke kenne, in denen das Einziehen von Kabeln erdungspflichtiger Dachantennen neben "Post-" oder BK-Leitungen strikt untersagt war, müssen sich meine Nackenhärchen erst an die neue Liberalität gewöhnen.

Ein Regelwerk, nachdem es untersagt wäre einen 16 mm² Cu-Erdungsleiter von Dachantennen für den PA der Klimaanlage zu nutzen, kenne ich nicht. Ich ziehe aber auch bei einem korrosionsgeschützten Erdungsleiteranschluss am Antennenträger einen eigenen 6 mm² Funktions-PA-Leiter zur HES vor.

Vielen Dank für eure Hilfe, ihr habt mir das letzte mal schon super weitergeholfen!
Der Verdacht, dass die Grenze zur Verleitung von Eigenleistungen durch unqualifizierte Laien überschritten wurde, hat sich erhärtet.
 
Ich ziehe aber auch bei einem korrosionsgeschützten Erdungsleiteranschluss am Antennenträger einen eigenen 6mm2 Funktions-PA-Leiter zur HES vor.

Danke für die Antwort! Habe mit dem Elektriker abgesprochen, dass wir das so machen. Er hat vorgeschlagen, mit dem 6mm2 von der Klima im Dachgeschoss zum Erdungsanschluss der ebenfalls neuen Klima ein Stockwerk darunter zu gehen und von dort zur HES. Spricht etwas gegen diesen Vorschlag oder wäre jeweils ein separater Leiter vorzuziehen?
 
Thema: Verteilerschrank für Sat
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