Hauptsicherung löst aus

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Hallo,

da ich bisher immer super Tipps von euch bekommen habe schildere ich mal das Problem.

Wir sind mit 3 * 63 A (LSS mit Aufschrift C63 A)am Zählerkasten vom Energieversorger angeschlossen. Heute hat 2 mal der LSS der 2ten Phase ausgelöst, als es sehr sonnig und warm war.
Wir wissen bereits aus Messungen mit einem Zangen-Amperemeter das wir dauerhaft ca. 50 A und öfter auch 63 - 65 A entnehmen, ist jetzt aber jahrelang kein Problem gewesen.

Würde es eventuell was bringen den LSS zu erneuern (ist 2006 installiert worden), altern diese Teile ? oder einen Lüfter in den Zählerkasten einbauen lassen ? Der Schrank steht in der prallen Sonne mit Südausrichtung. (eine Heizung ist komischerweise bereits drin).

Größere Hauptsicherungen wollen wir vermeiden.

Was mir auch seltsam vorkommt ist wie es damals 2006 aufgebaut wurde. Am Zählerschrank C63 A LSS, dann in der Hauptverteilung 125 A NH1 Trenner, danach 3 Neozed-Sicherungselemente mit 63 A. Warum kombiniert man LSS mit Schraubsicherungen ? Finde die Neozed eigentlich total unpraktisch, ich kann von außen nicht feststellen ob eine durchgebrannt ist.

Danke für Anregungen
 
:lol:

Dann hast du die Neozed noch nie genau angeschaut, bzw. das Datenblatt und die Konstruktionszeichnung nicht gründlich genug studiert ...
.
 
Was ist denn das für eine Konstellation?
LSS im Vorzählerbereich geht schon mal gar nicht, eher ein SLS oder SHS.
Schleierhaft ist mir auch das 125A NH Lasttrenner Element dahinter und dann wieder 63A Neozedelemente.

Und dass du auf einer Phase über 60A ziehst, das kann auch nicht ganz richtig sein.
Was Hängt denn an der Anlage überhaupt, Durchlauferhitzer, Nachtspeicherheizung?
 
Durchlauferhitzer, Nachtspeicherheizung?

Richtig Strippe das sieht nach einem Aufteilungsfehler aus.
Konzessionierten Elektrobetrieb rufen, oder besser noch den der das verbockt hat mit der fehlenden Selektivität.
 
Wenn wirlich 65A gezogen werden, und das ganze in einem Außenverteiler angebracht ist, warum soll dann jener LS nicht an warmen Tagen auch mal auslösen dürfen?

Daß das ganze natürlich im Kurzschlußfall in einem Endstromkreis nicht selektiv ist, ist wohl richtig, hat mit diesem Problem aber nichts zu tun.

Ergo: Aufteilung prüfen lassen, wenn wirklich dauerhaft mehr als 63A benötigt werden, ist die Anlage entsprechend anzupassen.
 
Hallo,

da alle größeren Verbraucher Drehstrommotoren sind (außer ein paar Leuchten und kleine Heizungspumpen) ist die Verteilung auf den Phasen schon sehr gleichmäßig.

Es sind 6 Stück 15 KW Motoren angeschlossen, diverse Pumpen mit 1,1 KW - 7,5 KW mit Drehstrommotoren.
Das ganze wird über eine Beckhoff-Steuerung gesteuert so das immer nur 2 der großen Motoren gleichzeitig laufen.

Was halt seltsam ist, das das ganze seit 12 Jahren zuverlässig funktioniert hat und nun nicht mehr und auch erst seitdem es so warm ist.

Und natürlich sieht man theoretisch das abgesprengte kleine rote Plättchen bei einer Neozed, aber da ist noch das Glas der Schraubhalterung das langsam trüber wird, das ganze ist hinter einer Plexiglasklappe der Verteilung...

Vielleicht erinnert sich der Elektriker der das 2006 gebaut hat, noch warum er es so gemacht hat, dokumentiert hat er jedenfalls nichts.
 
Wenn die Teile lange Zeit an ihrer Belastunggrenze gefahren werden, ist doch eher ein Wunder, dass diese nicht schon früher ausgefallen sind.

Und es ist ja auch eine Mehrabnahme durch eine Pumpe möglich, wenn die z.B. schwerer läuft (Lager, verschissene Teile etc)

mfG
 
Bei Motoren langt es auch wenn die Spannung etwas absinkt.
dadurch erhöht sich der Strom und das was Jahre gelangt hat ist nun nicht mehr genug.

Auch eine geringfügige Verschlechterung von Lagern an den Motoren und angetriebenen Gerätschaften erzeugt höhere benötigte Leistungen und somit auch höhere Ströme.

Neozed mit 63A aus zu statten ist keine so gute Idee, da ist an der Belastungsgrenze, meist ist die Wärmeabfuhr nicht ausreichend um diesen Grenzfall zu betreiben.

Für Endstromkreise sehe ich es aber auch als besser an Leitungsschutzschalter zu verwenden.

Eine 63A Sicherung sollte niemals betriebsmäßig mit mehr als 63A belastet werden, lieber etwas darunter.
Ausnahmen wäre nur beim Einschalten kurzzeitig zulässig.
 
Ich würde grösseren SLS einbauen. Dann sollte allerdings auch der Querschnitt der Verdrahtung im Schrank geprüft/vergrößert werden. Hier wäre ja dann 16^2 angebracht. Falls der Verteiler nicht direkt im Zählerschrank sitzt, muss dann auch die Abgangsleitung zur entfernten UV min. 25^2 sein. (natürlich abhängig von der Entfernung).

Gruß, Marcel
 
Was verträgt der Zähler überhaupt? Sollte ja schon ein 100A sein. Und den bekommt man noch selten.

Gruß Marcel
 
Also mal Klartext: Der LS 63 C 63 A ist nicht selektiv zu 63A GL Sicherungen ! Das bedeutet der C63 wird fast immer vor den Schmelzsicherungen (Egal ob Neozed oder NH) auslösen.
Diese Sicherungen stellen keinen Überlastschutz dar sondern nur einen Kurzschlussschutz. Ja und da der thermische Auslöser der LS auch temperaturabhängig ist löst der eben bei höheren Schranktemperaturen früher aus!
Normal wäre es wenn im HAK 100A NH oder 125A NH wären danach vor dem Zähler selektive Leitungsschutzschalter (SLS ) mit 63 A folgen (Kennlinie E) und danach normale Leitungsschutzschalter (LS) 63 A folgen egal ob da LS C 63A oder LS k63A ) folgen. Somit wäre die Selektivität vom Verbraucher bis zum HAK sichergestellt.
Ein Leitungsschutzschalter (LS) löst vor dem selektiven Leitungsschutzschalter (SLS) und dieser noch vor der Schmelzsicherung (GL oder NH) aus. Und das sowohl bei Überlast als auch bei Kurzschluss.
 
Mal die gealterten Schmelzeinsätze erneuern.
Das könnte schon helfen.

Leprechaun
 
Hallo,

es haben ja nicht die Neozed ausgelöst, sondern der LS 63 am Übergabekasten des EVU (ist halt 80 m weit weg).

Die Ursachen haben wir jetzt auch gefunden, einmal war es eine Heizungspumpe mit blockiertem Laufrad, komischerweise ohne sichtbare Anzeichen, wie Ausfall des Motorschutzes oder der Sicherung.

Zum anderen wurde beim Austausch eines BHKW nicht darauf geachtet, das das alte Überschußeinspeisung hatte, also sich den Strom für die Nebenaggregate vom eigenen Generator entnahm. Das neue wurde auf die Hauptverteilung angeklemmt, hat auch im Herbst, Winter und Frühjahr gut funktioniert, da die FU geregelten Kühlerlüfter und Heizungspumpen erst richtig Strom ziehen über 25 °C. Bei 30 °C haben wir z.B. 10,5 A messen können. Dei 15 °C warens nur 2,5 A

Danke für eure Anregungen
 
ww schrieb:
...
Zum anderen wurde beim Austausch eines BHKW nicht darauf geachtet, das das alte Überschußeinspeisung hatte, also sich den Strom für die Nebenaggregate vom eigenen Generator entnahm.
wer´s glaubt :roll:
...
Gibt es hier irgendwo ne versteckte Kamera?

Also erkläre doch mal was tatsächlich vorhanden ist, nicht daß nach weiteren 3 Seiten noch ne PV-Anlage auftaucht und der Föhn ne Macke hat :evil:
 
Hallo,
habe noch eine Frage zu meinem Problem.
der Elektriker war gestern endlich da (fast 2 Monate sind vergangen) und hat die alten ABB SHU 701 E63 (nicht C63 wie ich zuerst entziffert hatte, ist etwas rundlich geschrieben und schon ausgebleicht) gegen einen neuen Hager SLS E 63A HTN363E getauscht.
Dabei hat er auch die, im eigentlich für Einspeisung BHKW vorgesehen Kasten, NH1-Sicherungen mit 100 A gefunden.
Das ganze war aber ein Griff ins Klo. Nach 3 Auslösungen von L2 oder L3 innerhalb einer Stunde hab ich den Ursprungszustand wieder herstellen lassen.
Jetzt bin nicht nur ich, sondern auch der Elektriker ratlos warum der neue Hager deutlich früher auslöst als die alten ABB. Was mir aufgefallen ist, bei den alten ABB gibt keinen Anschluß für einen PEN, der Hager wird mit dem PEN verbunden. Auf meine Frage ob das was ausmachen könnte erhielt ich die Antwort "Nein".
Wir haben dann mal mit einer einfachen Meßzange beobachtet. "Grundlast" war bei 10 - 15 A immer meßbar. Bis zu 120 A für ein paar Sekunden wenn einer der 15 KW Motoren anlief. 55 - 65 A wenn 2 der Motoren gleichzeitig liefen, aber nur für 5 min.
Hatte ich schon erwähnt, die Steuerung erlaubt max. 2 Motoren gleichzeitig und zwischen den Starts über Sanftanläufe liegen 30 sec.
Der Elektriker will am Montag mal ein Meßgerät anbringen und den Stromverlauf für 1 Woche aufzeichnen.

@leerbua der Elektriker hat witzigerweise den Vorschlag gemacht auf das Dach des BHKW-Gebäudes (sogar S Ausrichtung) eine 9,6 KW Photovoltaik-Anlage zu installieren und damit im Sommer den Hauptanschluß zu entlasten.

Gruß
 
Die Hager haben einen N-Anschluss. Den wird der Elektriker sicher vergessen haben anzuschließen. Die alten ABB hatten den nicht.
 
abei hat er auch die, im eigentlich für Einspeisung BHKW vorgesehen Kasten, NH1-Sicherungen mit 100 A gefunden.

Wie und wo speist das BHKW denn nun ein? Mal war von Ueberschusseinspeisung die Rede (d.h. hinter dem Zaehler?) dann wieder an der Hauptverteilung (also Volleinspeisung vor dem Zaehler?)

Wir haben dann mal mit einer einfachen Meßzange beobachtet. "Grundlast" war bei 10 - 15 A immer meßbar. Bis zu 120 A für ein paar Sekunden wenn einer der 15 KW Motoren anlief. 55 - 65 A wenn 2 der Motoren gleichzeitig liefen, aber nur für 5 min.

Ein 15kW Motor, mit Sanftanlauf, und Anlaufstrom 120A? Das ist eine sehr eigenwillige Definition von Sanftanlauf, oder?
 
Hallo,

es sind 2 BHKW vorhanden. Das eine war schon immer auf Volleinspeisung angeschlossen, das 2. haben wir vor 2 Monaten wieder auf Überschußeinspeisung umklemmen lassen (nachdem es nach Ersatz des alten Überschußeinspeisers auf Volleinspeisung umgeklemmt war) um den Bezugsstrom zu entlasten.

Der Elektriker hat den N mit dem gelb-grünen Kabel das von der Sammelschiene des EVU-Kasten kommt verbunden. eine Aufteilung in PE und N erfolgt erst im Verteiler-Kasten auf der Biogas-Anlage (ca 80 m entfernt).
Könnte das ein Problem sein ?
Der Elktriker meinte es gibt keine Baugleichen SHU E63A mehr und der Hager würde sowiso mehr aushalten und besser passen, war aber leider anders.

Zum Thema Anlaufstrom: Der Motor treibt ein großes Rührwerk mit 4 m² großen Schaufeln, die in einer zähflüssigen Pampe stehen. Das ganze natürlich über ein hoch übersetztes Getriebe, aber trotzdem muß erst mal sehr hoher Anfagswiederstand überwunden werden. Wir haben es mal mit unserem von einem großen Traktor angetrieben 100 KVA Notstromaggregat versucht direkt zu starten, Traktor stirbt ab, selbst mit einem Stern/Dreieck Schalter gings nicht. Laut Datenblatt des Sanftanlauf ist bis zu 6fachen des Nennstroms OK und der liegt bei 25 A.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Empfehle dir den Elektriker zu wechseln ... :D
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Bei dem völlig unterdimensionierten Anschluß ist es schon sehr Grenzwertig das Ganze überhaupt so zu betreiben.
Einzige Möglichkeit die an sich bleibt ist die Begrenzung der Anlaufströme über Frequenzumrichter.
Lad Dir mal die Tabelle Curve select von Eaton herunter dort kannst Du Motoren und Sicherungen in Kurven anzeigen lassen und sehen was für Absicherungen bei welchen Motorströmen passen.
Dem armen Elektriker würd ich da jetzt nicht so in die Mangel nehmen der kann den zu kleinen Anschluß auch nicht flicken.
Es wundert mich, daß der VNB da mit spielt.
 
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