Hifi-Receiver ohne Erdung?

Diskutiere Hifi-Receiver ohne Erdung? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich habe schon länger einen Denon-Receiver, mir aber nie wirklich Gedanken um das Thema Sicherheit gemacht. Ich dachte immer das passt schon so...
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Karlson

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Ich habe schon länger einen Denon-Receiver, mir aber nie wirklich Gedanken um das Thema Sicherheit gemacht. Ich dachte immer das passt schon so. Nun habe ich mir noch einen alten gebrauchten Stereo-Receiver gekauft, bin dabei aber stutzig geworden. Neben dem normalen Stecker ist am Gehäuse des alten Stereo-Receiver noch eine Schraube zum Anbringen eines Erdungskabels. (An meinem Denon finde ich so eine nicht)

Ich habe mir dann aus Neugierde den Stecker des Denon angesehen und erstaunt festgestellt, dass er auch nur ein 2-Adriges kabel hat.

Beide Gehäuse sind aus Metall(Blech?) Müssten die nicht aus Sicherheitsgründen eine Erdung haben?
 
Beide Gehäuse sind aus Metall(Blech?) Müssten die nicht aus Sicherheitsgründen eine Erdung haben?
Das kommt auf die Schutzart an.
Bei Schutzklasse SKI ist ein Schutzleiter (PE) erforderlich.
Bei Schutklasse SKII ist kein Schutzleiter erforderlich und es darf auch keiner angeschlossen sein.
Die Schutzklasse steht auf dem Typenschild (SK II hat 2 ineinanderliegende Quadrate).
 
Der Denon hat zwei Vierecke am Strom Eingang. Ich denke mal das dürfte das sein. Bei dem anderen Receiver konnte ich gerade nichts finden. Muss den nachher nochmal ausbauen und ordentlich gucken.
 
Diese alten amerikanischen Geräte aus den 70-ern hatten hinten am Gehäuse oft diese Erdungsschrauben gehabt (GRD)
Mein Marantz, hatte das damals auch gehabt.
Da die Geräte nicht gerade Störeinstrahlfest gegen Oberwellen gewesen sind, hatte man sich dieser zusätzlichen Gehäuseerdung bedient um Brummkreise in den Lautsprecherboxen zu verhindern und auch damit die CB-Funker aus der Nachbarschaft nicht störten, was aber nicht immer was nutzte.
 
Bei den alten Stereoanlagen aus einzelnen Komponenten war die Erdungsschraube am Verstärker meist für den Plattenspieler gedacht, um durch die separate Masseleitung das Plattenspieler-Chassis mit der Verstärker-Masse zu verbinden.
 
Ein Lehrer hat mir in der Ausbildung mal gesagt,
dass bei Receivern oft die Elektronik in Kunststoff eingegossen sei damit das Gehäuse trotz Blech der SkII entspricht
und kein Schutzleiter erforderlich ist.
warum das so gemacht wird ist auch klar (Brummschleifen etc...)
 
Auf dem alten Receiver fehlt die Kennzeichnung der Schutzklasse tatsächlich komplett. Aber da ich ja jetzt weiß wofür die Erdungsschraube da ist (Plattenspieler) gehe ich mal davon aus, dass das Geräte "schutzisoliert" ist.

Ps: Viel ist da nicht in Kunststoff gegossen. Ich hatte den offen um eine Feinsicherung zu wechseln. Die 230V führenden Kabel sind einfach nur mit Klemmen auf den Anschlüssen aufgesteckt. Hoffe mal das hält so und fällt nicht irgenwann ab aufs Gehäuse....
 
Das ist auch keine Erdungsschraube sondern ein Potentialausgleich.
Die Schutzisolierung dieser Verstärker sehe ich auch immer ein wenig bedenklich, denn spätestens mit Anbringung der Hausantenne ergibt sich zwangsläufig eine Erdung des Gehäuses.
 
Ich weiß ja nicht, welches bei dir der "Alte" ist und welches nicht und wie alt der ist.
Früher hatten auch "SKI"-Geräte (mit Metallgehäuse) nur eine 2-adrige Anschlussleitung, obwohl innen nichts doppelt isoliert (vergossen) war. Es gab halt keinen Schutzleiter, weder in den Geräten noch in der Anlage.
Wenn du so ein altes Gerät hast, würde ich die Anschlussleitung ersetzen mit Schukostecker und PE-Anschluss.
 
Ich weiß ja nicht, welches bei dir der "Alte" ist und welches nicht und wie alt der ist.
Früher hatten auch "SKI"-Geräte (mit Metallgehäuse) nur eine 2-adrige Anschlussleitung, obwohl innen nichts doppelt isoliert (vergossen) war. Es gab halt keinen Schutzleiter, weder in den Geräten noch in der Anlage.
Wenn du so ein altes Gerät hast, würde ich die Anschlussleitung ersetzen mit Schukostecker und PE-Anschluss.

Das genaue Alter kenne ich leider nicht. Habe den selbst gebraucht gekauft und im Internet ist darüber kaum noch was zu finden. (Weder Datenblatt noch Anleitung) Abgesehen von der GND-Schraube gibt es in dem Gerät keine Vorbereitung für eine Erdung. Gerät ist ein Soundwave A900

Was würdet ihr denn da machen? So lassen wie es ist? Oder das Kabel wechseln und das Erdungskabel einfach an das Gehäuse anschrauben?

Edit: Hier sind Fotos von dem Geräte (nicht meine Seite): hifi-pictures.net/amplifiers-home/Soundwave%20A-900/amp.htm ichw eiß nicht ob ihr da was zur Isolierung erkennen könnt. Ich bin da nicht so der Experte. (Auf der linken Seite sind die Zuleitungen und der Trafo)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn dort die Gefahr eines Masseschlusses eines aktiven Leiters besteht, dann habe ich ja schon geschrieben: "... würde ich die Anschlussleitung ersetzen mit Schukostecker und PE-Anschluss."
 
Da muss nichts vergossen sein. Du hast drinnen einen passenden Trafo und die Anschlussleitung der 230V muss bis dort hin doppelt isoliert sein. Die Drähte dürfen nicht nur einfach an der Platine angelötet werden sondern es kommt noch ein Kabelbinder dran, das, wenn die Lötstelle mal nicht hält der lose Draht keinen Schaden machen kann. Und schon wird aus einem Gerät aus Metall ein SKII Gerät.
 
Wenn dort die Gefahr eines Masseschlusses eines aktiven Leiters besteht, dann habe ich ja schon geschrieben: "... würde ich die Anschlussleitung ersetzen mit Schukostecker und PE-Anschluss."
Die Gefahr besteht aber bei schutzisolierten Geräten auch in Metallgehäusen nicht.

Warum man nach IEC 60728-11 Gehäuse von Antennenbauteilen mit einem angedocktem Netzteil in den PA einbeziehen muss, wogegen bei fern- oder receivergespeisten Komponenten der PA der Kabelschirme genügt, weiß im Gremium DKE/K 735 auch niemand mehr.

Wer zu den Privilegierten mit Normenzugriff gehört, sollte sich das noch immer gültige Beiblatt 1 der DIN EN 50083 (VDE 0855):2002-01 ansehen, das einstens als Gemeinschaftswerk von 9 (!) DKE-Gremien erstellt wurde. Das Beiblatt ist auch ein Nachschlagewerk mit Erläuterungen zu den Themen Schutzklassen, Oberschwingungen, Potenzialunterschieden und Ableitströmen.
 
Die Gefahr besteht aber bei schutzisolierten Geräten auch in Metallgehäusen nicht.
Das ist richtig. Aber wenn der TE schon feststellt, dass die Anschlussleitung leicht ans Gehäuse fallen kann, dann ist das Gerät bestimmt nicht schutzisoliert.
 
Wer zu den Privilegierten mit Normenzugriff gehört, sollte sich das noch immer gültige Beiblatt 1 der DIN EN 50083 (VDE 0855):2002-01 ansehen, das einstens als Gemeinschaftswerk von 9 (!) DKE-Gremien erstellt wurde. Das Beiblatt ist auch ein Nachschlagewerk mit Erläuterungen zu den Themen Schutzklassen, Oberschwingungen, Potenzialunterschieden und Ableitströmen.
@ Dipol

Danke. :)
Ich weiß zwar, dass ein Dokument über die Probleme durch Ausgleichströme und Ableitströme mit Abhilfemaßnahmen erstellt wurde, hatte aber keine Ahnung wo es letztendlich zu finden ist. Danke daher für den Hinweis.

Gruß

Uwe
 
Das ist richtig. Aber wenn der TE schon feststellt, dass die Anschlussleitung leicht ans Gehäuse fallen kann, dann ist das Gerät bestimmt nicht schutzisoliert.
Selbst wenn da nur Steckkabelschuhe drauf sind, ist das erlaubt, wenn die Leitungen an der Platine z.B. nur noch mit einem Kabelbinder befestigt sind zusätzlich, oder Schrumpfschlauch drüber ist.
 
Der TE schrieb aber auch, dass er kein SKII-Symbol gefunden hat. Dann ist es auch kein SKII.

Und wenn ich da fachgerecht ein SKI draus mache - wo ist das Problem?
 
Der TE schrieb aber auch, dass er kein SKII-Symbol gefunden hat. Dann ist es auch kein SKII.

Und wenn ich da fachgerecht ein SKI draus mache - wo ist das Problem?
Wenn da kein Schukostecker dran war, ist es kein SKI und wenn du Fachrerecht einen Schukostecker anschließt, handelst du dir unter Umständen nur Probleme mit Brummschleifen ein, wenn du vieleicht die Musik vom PC einspeisen willst oder vom Fernseher oder oder.
 
Ich meine, er hat von einem "alten" Gerät geschrieben. Früher hatte alle Geräte nur einen 2-adrigen Anschluss.

Mit den Brummschleifen kannst du recht haben.
 
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