Wann wird es verboten?

Diskutiere Wann wird es verboten? im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo Elektrikaner, ich bin gelernter Elektriker und habe auch Jahre im Beruf gearbeitet, aber nun bin ich in einer ganz anderen Branche tätig...
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Texasritterr

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Hallo Elektrikaner,

ich bin gelernter Elektriker und habe auch Jahre im Beruf gearbeitet, aber nun bin ich in einer ganz anderen Branche tätig.

Ab und zu mach ich "Freundschaftsdienste" , hier mal eine Lampe oder Steckdose einbauen, halt Kleinigkeiten. Das ist doch erlaubt.

Nun wurde ich gefragt ob ich Leitungen verlegen würde, sowie einen neuen Sicherungskasten einbauen und verklemmen würde.
Wenn es eine Pure Neuinstallation wäre, wäre es eine schöne Arbeit. Ist das auch noch erlaubt?

Aber es ist eine Altbau-Wohnung, mit ausschliesslich 2-Poligen Leitungen und es sollen nicht alle neu ( So auch die Zuleitung).
Da wird´s doch schon Kriminell da ich ohne Schutzleiter hantiere, oder?
Und wenn ich eine neue Verteilung setze ( Ohne Schutzleiter), und auch ein paar Leitungen verlege und es passiert was. Wie wären dann die juristischen Folgen für mich?
 
Interessant ist da für Dich das Energiewirtschaftsgesetz und die Netzanschlußverordnung.
An elektrischen Anlagen dürfen nur eingetragene Fachbetriebe arbeiten:
NAV §13" ... Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden; ... Mit Ausnahme des Abschnitts zwischen Hausanschlusssicherung und Messeinrichtung einschließlich der Messeinrichtung gilt Satz 4 nicht für Instandhaltungsarbeiten..."

Also darfst Du als Fachkraft nur Reparaturen und Wartungen durchführen.

Handelt es sich um eine Anlage die keinen Anschluß an das öffentliche Netz hat (Inselanlage) darfst Du als Fachkraft auch alles andere.
Die Einhaltung der VDE schreibt das Energiewirtschaftsgesetz in §49 vor und somit auch, daß Laien nicht an elektrischen Anlagen arbeiten dürfen, bzw nur unter Aufsicht von Elektrofachkräften.

Abgesehen davon ist alles was Du neu machst nach der aktuellen Norm zu errichten.
setzt Du z.B. eine zusätzliche Steckdose muß diese einen FI Schutz 30mA haben und die klassiche Nullung ist verboten.
Generell weigere ich mich persönlich Anlagen mit klassischer Nullung zu erweitern.
Auch wenn es dazu leider keine Verpflichtungen gibt, sind solche Anlagen allein schon auf Grund ihres Alters ein Problem, dazu kommt noch die Problematik der klassischen Nullung mit all ihren Problemen.
Wenn man es genau nimmt dürften an klassisch genullten Anlagen keinerlei Rechner etc betrieben werden, denn die VDE fordert, daß Anlagen an geänderte Anforderungen angepasst werden müssen.
 
Dazu muß man allerdings auch sagen, daß Du nach VDE keine Elektrofachkraft mehr bist, zumindest mit der Beschreibung, daß Du seit Jahren in einem anderen Beruf arbeitest.
Um Elektrofachkraft zu sein werden nach VDE "einschlägige Kenntnisse der Normen" gefordert.
Wenn Du nicht regelmäßig noch Fachzeitschriften wie z.B. de oder ep ließt, ist das eher unwahrscheinlich.
Leider ist es ja so, daß man die VDE nicht im Netz einfach so mal lesen kann sondern diese kaufen muß.
 
Eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung, Baugefährdung, Sachbeschädigung, ist im Ernstfall durchaus möglich.
Deswegen ist es wichtig sich an die gültigen Normen zu halten und natürlich diese auch zu kennen.
Sagt dir Überspannungsschutz was? FI Pflicht für alle Steckdosen? PEN Verbot ab HAK?
 
Klar habe ich die VDE´s und Normen im Kopf, aber der Kunde wünscht....
Wenn ich das hier lese ( Danke Euch), werde ich dem ruighen Gewissens absagen, wer Geld für ein Haus hat muss doch auch Geld für eine Firma haben

MfG
TexasRitter
 
Eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung, Baugefährdung, Sachbeschädigung, ist im Ernstfall durchaus möglich.
Deswegen ist es wichtig sich an die gültigen Normen zu halten und natürlich diese auch zu kennen.
Sagt dir Überspannungsschutz was? FI Pflicht für alle Steckdosen? PEN Verbot ab HAK?
Einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

Als "ehemaliger" Elektriker sieht seine Installation sieht hinterher bestimmt sauber, als von 90% der aktuell Tätigen, da er es mit Sicherheit das in Ruhe mit ausreichend Zeit machen kann und nicht schnell, schnell, schnell - wie heutzutage üblich.

Mit freundlichen Grüßen
 
Das TN-C Netz ist für Gebäude mit Kommunikationsanlagen seit 2010 undzulässig, Telefon, Rechnernetze, Kabel, oder Antenne sind eben Kommunikationseinrichtungen
Seit 2016 ist dies auch endlich in die AR-N 1401 eingeflossen.
Somit ist in neu errichteten Anlagen der PEN ab HAK nicht mehr zulässig.

Es mag sein, daß manche ehemalige Fachkraft besser arbeitet als manche Firma, das bestreite ich auch nicht, sollte es aber zu einem entsprechenden Störfall kommen zählt das Gesetz. Eine elektrische Anlage birgt immer ein Restrisiko, auch nach neuesten Normen oder auch weiter gedacht, zudem ist keiner frei von Fehlern.
Eine Schraube am LSS vergessen fest zu ziehen langt schon um ein Haus ab zu brennen.
 
Interessant ist da für Dich das Energiewirtschaftsgesetz und die Netzanschlußverordnung.
Netzanschlussverordnung klingt in aktueller wie auch überholter Rechtschreibung nicht schlecht, aber das Regelwerk heißt nun mal Niederspannungsanschlussverordnung. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn dann bitte ganz richtig: NiederspannungsANSCHLUßverordnung oder
Verordnung über Allgemeine Bedingungen für den Netzanschluss und dessen Nutzung für die Elektrizitätsversorgung in Niederspannung
 
Als "ehemaliger" Elektriker sieht seine Installation sieht hinterher bestimmt sauber, als von 90% der aktuell Tätigen, da er es mit Sicherheit das in Ruhe mit ausreichend Zeit machen kann und nicht schnell, schnell, schnell - wie heutzutage üblich.

Die grundlegenden rechtlichen Vorschriften zu ignorieren ist strafbar. Aber PEn nimmt es weder technisch noch rechtlich nicht so genau.
Solange nichts passiert ist wird solches handeln nicht hinterfragt. Wenn es Zwischenfälle gibt sitzt man bei der Verhaltensweise in der Klemme.
Aber wer nichts selber macht gibt anderen hinterher die Schuld. Nicht wahr PEN?
 
Du muss einfach mal unter den heutigen Bedingungen auf den Bau arbeiten, da wird dir das Sprüche klopfen schon abgewöhnt werden.

Suchen übrigen noch Leute - kannst bei unserer Schlitzertruppe im anfangen, damit du dein Handwerk von der Pike an lernst. Wirst auch nach m im Akkordlohn bezahlt, so dass noch was ünrig bleibt, dass du nach Hause senden kannst.

mfG
 
Du muss einfach mal unter den heutigen Bedingungen auf den Bau arbeiten, da wird dir das Sprüche klopfen schon abgewöhnt werden.
Suchen übrigen noch Leute - kannst bei unserer Schlitzertruppe im anfangen, damit du dein Handwerk von der Pike an lernst. Wirst auch nach m im Akkordlohn bezahlt, so dass noch was übrig bleibt, dass du nach Hause senden kannst.
Akkordarbeit in der Elektroinstallation ist gar nicht mehr zulässig da die Arbeiten unsachgemäß ausfallen.
 
Akkordarbeit in der Elektroinstallation ist gar nicht mehr zulässig da die Arbeiten unsachgemäß ausfallen.
Das gilt aber nur für bestimmte Installationstätigkeiten und nicht für ausgelagerte Vorbereitungsarbeiten. Da wir "Schlitzen und Bohren" überwiegend an Subunternehmer abgegeben haben, kann ich es dir nicht genau sagen, ob da Akkordlohn bezahlt wird. Aber bei dem Tempo, in dem die das erledigen, denke ich mal, dass es Akkordlohn ist. Sind auch fast alles nur junge kräftige Männer, die aus dem Südosten kommen. Da kann keiner von uns Älteren mithalten.

Wenn es eng wird, fährt einer von uns mit solcher Leiharbeitertruppe los, die brauchen aber deutlich länger, da man diese auch immer wieder einweisen muss und die Fehlerquote und der Nacharbeitungsaufwand ist einfach höher.
Einzig positive ist, das moderater geschlitzt wird. Da sind einige von den Osteuropäern einfach schmerzlos. Die stellen die Säge auf Anschlag und pflügen in Maximaltiefe durch die Wand. Ich kontrolliere die ja mit und meckere dann rum, wenn die Schlitze mal wieder 3-4cm tief in einer dünnen Wand tief sind. Dann "Chef, machen jetzt anders", nächstes Mal wieder das gleiche Bild. Aber solange da nichts nach kommt, wird das auch so bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
 
für
Wenn es eng wird, fährt einer von uns mit solcher Leiharbeitertruppe los, die brauchen aber deutlich länger, da man diese auch immer wieder einweisen muss und die Fehlerquote und der Nacharbeitungsaufwand ist einfach höher.
Einzig positive ist, das moderater geschlitzt wird. Da sind einige von den Osteuropäern einfach schmerzlos. Die stellen die Säge auf Anschlag und pflügen in Maximaltiefe durch die Wand. Ich kontrolliere die ja mit und meckere dann rum, wenn die Schlitze mal wieder 3-4cm tief in einer dünnen Wand tief sind. Dann "Chef, machen jetzt anders", nächstes Mal wieder das gleiche Bild. Aber solange da nichts nach kommt, wird das auch so bleiben.
Das ist immer so wenn man mit solchen Kassuben eine Baustelle macht, aber ihr werdet ja nicht schlauer.
Leiharbeiter sind langsamer, das liegt klar auf der Hand, aber es gibt solche und solche. immerhin verdienen die oft nur den Mindestlohn, sind daher auch nicht so motiviert.
Aber was soll man machen, Facharbeiter sind Mangelware, der Nachwuchs will sich mit Drecksarbeiten nicht mehr abplagen und die "Alte Garde" verrentet immer mehr.
Aber die Schuld liegt auch in den Unternehmen, die damals in schlechten Zeiten sich reihenweise wegen Arbeitsmangel ihrer Belegschafteen reduzierten und die Leute fehlen heute in besseren Zeiten, weil diese woanders wieder fest im Sattel sitzen und was ganz anderes machen.
Der damals typische Unternehmerspruch "Du kannst ja gehen wenn dir das nicht gefällt" den nimmt jedenfalls heute keiner derjenigen in den Mund, dafür wird eben jetzt für jeden Interessenten der rote Teppich ausgerollt.
 
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Was siehst du denn als dünne Wand an, die man vertikal oder gar horizontal noch schlitzen darf?

DIN EN 1996-1-1/NA bzw. DIN 1053-1 sind deiner Meinung nach nicht ebenso praxisfremd wie die DIN 18014? :D
115mm Rohbaumaß. 17,5er Wände innen hast du nur noch dort, wo es die Statik erfordert.
Horizontal lässt sich nicht immer ganz vermeiden, weswegen wir bei längeren Strecken auch mal Stegleitungen vernageln, besonders bei in der Wand sitzenden Stufeneinbaubeleuchtung. Senkrecht hochgehen kannst du bei einer Holztreppe vergessen, da treffen die zu 100% eine Leitung, wenn die die zahlreichen Zapfenhalterung nach DIN bohren.
Der eine cm, den man eigentlich darf, passt oft nur, wenn der Kunde sich mit der spatanischen Mindestausstattung zufrieden gibt. Wenn da aber vier bis sechs Leitungen hochlaufen, dann muss man in der Praxis einfach tiefer rein, um die Leitungen unterzubringen.

Die Klempner dürfen ja nur bis 1m Höhe wegen den Wasserleitungen - ich meine bis 5cm - tief schlitzen. Wegen den Schallschutzanforderungen in einer anderen DIN langt das aber nicht und das interessiert die auch nicht. Die meisten Kunden wollen ebenerdige Duschen mit Einbauamatur und eine Regendusche aus der Wand. Denn ziehen die schon mal eine 7cm Rille bis zur Decke hoch, die Einbauamatur reicht fast durch die Wand.
Interessant wird es, wenn die Dusche dann rückseitig ans Treppenhaus grenzt. Dann bist du mit dem Kunden am diskutieren, dass da genau keine Einbauleuchte hin kann oder es wird im Bad noch eine 75mm Wand davorgezogen, die aber keiner zahlen will. Und der Fliesenleger meckert auch rum, da er eine Kante mehr hat, die nicht im Plan ist und will mehr Geld. Da kommt Eins zum Anderen.

Generell dickere Wände wird es nicht geben. Mir hat mal einer erzählt, man verliert bei 175mm-Innenwände 3-4qm Wohnfläche in einem Haus und bei einem 240mm Hintermauerwerk noch mehr, weswegen die nur noch 175mm haben. Du siehst, es beißen sich in der Praxis -Kosten, -Wohnraumwunsch und die -DIN's untereinander.

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Das ist immer so wenn man mit solchen Kassuben eine Baustelle macht, aber ihr werdet ja nicht schlauer.
Leiharbeiter sind langsamer, das liegt klar auf der Hand, aber es gibt solche und solche. immerhin verdienen die oft nur den Mindestlohn, sind daher auch nicht so motiviert.
Aber was soll man machen, Facharbeiter sind Mangelware, der Nachwuchs will sich mit Drecksarbeiten nicht mehr abplagen und die "Alte Garde" verrentet immer mehr.
Aber die Schuld liegt auch in den Unternehmen, die damals in schlechten Zeiten sich reihenweise wegen Arbeitsmangel ihrer Belegschafteen reduzierten und die Leute fehlen heute in besseren Zeiten, weil diese woanders wieder fest im Sattel sitzen und was ganz anderes machen.
Das liegt auch m Wesen der sehr stark schwankenden Konjunktur im Bau, die ihres Gleichen sucht. Ich darf nur an das Jahr 2006 erinnern, wo die Baukonjunktur binnen Quartalsfrist um 50% zusammengebrochen ist und die Kriese bis ins Jahr 2011 angehalten hat. Davor hatte sich diese auch wegen der auslaufenden staatlichen Förderung heißgelaufen.
Und jetzt ist es doch nicht anders. Es wird in den Ballungszentren trotz hoher Grundstückspreise gebaut wie verrückt, weil die Mieten hoch und die Zinsen niedrig sind. Wenn die EZB die Zinsen erhöht, wird das Kartenhaus schon einstürzen. Da muss man kein Prophet sein, um das vorauszusehen


Mit freundlichen Grüßen
 
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Sag mal, @PEN wie misst ihr dann die Stufenbeleuchtung aus, wenn die Treppe nach oben noch fehlt?
 
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