Überspannungsschutz bei Gartenleuchte

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OldIron

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Moin,
wie schütze ich meine Verteilung gegen Überspannung, die bei einem Nahfeldeinschlag von der Leitung zur Gartenleuchte(1m hoch) quasi rückwärts in's Haus kommt? Muß das ein Typ2 sein mit separater 15m Leitung vom Eintritt zur PAS oder reicht ein Typ3 Ableiter? So richtig habe ich im Netz nichts dazu gefunden.
MfG
 
Überspannungsschutz ist genau wie Brandschutz ein Konzept und keine Frage des Bauelementes.
 
Es soll der gleiche Typ sein, wie zwischen Zähler und Verteiler; bei mir ein Dehnguard Typ2.
 
Aha und der Tippgeber ist sich da sicher das der Typ 2 die Blitzspannung weit genug abbaut ?
Wie ich schon sagte Überspannungsschutz ist ein Konzept und das besagt das eine Überspannung schrittweise abgebaut wird. Deshalb gibt es den Typ 1 , den Typ 2 und den Typ 3 es gibt aber auch Kombiableiter die beinhalten Typ 1 und Typ2 Ableiter in einem Gehäuse.
 
Soweit mir inzwischen bekannt, wird derTyp1 zwischen HAK und Zähler nur verbaut, wenn eine Blitzschutzanlage vorhanden ist. Das ist hier nicht der Fall. Ich will nur die sekundäre Überspannung ableiten, damit der Typ3 Geräteschutz erhalten bleibt.
 
Da unterliegst du einem gewaltigem Irrtum. Wie schon gesagt soll die Blitzspannung die Als Überspannung in das Versorgungsnetz gelangt schrittweise auf ungefährliches Potential abgebaut werden. Deshalb ist das auch ein Konzept. Nur mal zum Nachdenken was denkst du was passiert wenn der Blitz auch nur 3 Meter neben Deiner Leuchte in den Boden einschlägt oder 400 m Entfernt in die Freileitung.
 
Ich habe mal nachgedacht: Die nächste Freileitung ist ca. 5km entfernt(Überland). Und die Leuchte kann er nicht treffen, da er vorher in meine Hütte schlägt, oder in eine 20m hohe Linde auf der anderen Straßenseite(Schutzwinkel). Und wenn die Hütte brennt, brauche ich keinen Überspannungsschutz mehr.
Die folgende Weisheit habe ich dem Dehn Blitzplaner entnommen, hat leider nur den Text kopiert und nicht die Bilder:

L1 L2 L3 N PE
16 A
Kombi-Ableiter
Typ 1
PEN
L1
DEHNventil ZP
DV ZP TNC 255
L2
1 x DV ZP TNC 255
L3
315 A
Art.-Nr. 900 390
auch erhältlich als Variante für 5-Leitersysteme
1 x DV ZP TT 255
Art.-Nr. 900 391
PEN
HES
Alternativ können Überspannungs-Ableiter
(z. B. DG M TNC 275, Art.-Nr. 952 300)
im Nachzählerbereich eingesetzt werden,
wenn
– keine Blitzschutzanlage
– keine Elektro-Einspeisung über Dachständer
– keine Antenne über Dach
– keine der vorgenannten Bedingungen im
Nachbargebäude vorhanden sind.

KW h
L1 L2 L3 PEN
Bild 8.1.3.6 Einsatz von SPDs im TN-System – Beispiel Einfamilienwohnhaus

BLITZPLANER Seite 227
 
Hast du schon mal was von einem Spannungstrichter gehört? Und wenn du denkst das ein Blitz nicht in deine Leuchte einschlagen kann auch da liegst du falsch. Ich wiederhole noch ein mal die Überspannung von mehren 10 bis 100 KV die bei einem Blitzschlag auch nur in der Nähe einer Leitung in dieser induziert wird soll durch die Überspannungsableiter auf eine Spannung von Kleiner 1500 V abgebaut werden. Das kann aber nur Schrittweise erfolgen. Deshalb gibt es den Grobschutz(Typ1) Den Mittelschutz (Typ 2 ) und den Feinschutz (Typ 3) Nachlesen über die Begrenzung der Spannung und des Stromes kannst du zb auch da Überspannungsschutz – Wikipedia
Ich wiederhole nochmal es gibt auch Kombiableiter die vereinigen den Grob und den Mittelschutz in einem Gerät.
Der Typ 2 ist aber nur ein Mittelschutz und der kann die Funktion des Grobschutzes nicht übernehmen.
 
Soweit mir inzwischen bekannt, wird derTyp1 zwischen HAK und Zähler nur verbaut, wenn eine Blitzschutzanlage vorhanden ist

Auch bei Einspeisung ueber Freileitung, Dachstaender usw. wird ein Typ 1 empfohlen. Grund dafuer duerfte klar sein...ein deutlich hoeheres Risiko eines Direkteinschlages.

Der Typ 2 ist aber nur ein Mittelschutz und der kann die Funktion des Grobschutzes nicht übernehmen.

Soll er in dem Fall ja auch nicht. Der TE fragt doch explizit nach:

wie schütze ich meine Verteilung gegen Überspannung, die bei einem Nahfeldeinschlag von der Leitung zur Gartenleuchte(1m hoch) quasi rückwärts in's Haus kommt? Muß das ein Typ2 sein mit separater 15m Leitung vom Eintritt zur PAS oder reicht ein Typ3 Ableiter?

Das Risiko eines Direkteinschlages in eine Gartenleuchte von 1m Hoehe ist sehr sehr gering, da ist das Schutzziel, wie vom TE beschrieben, schon richtig angesetzt. Geht man von einem Nahfeldeinschlag aus, reduziert sich natuerlich auch die zu erwartende (und zu begrenzende) Spannung auf der Leitung und somit reduzieren sich auch die Anforderungen an den Schutzpegel des Ueberspannungsableiters.
 
ich bezweifle aber mal das die Spannung unter 4 bis 6kV am Typ 2 bleibt. diese Überspannung kann durchaus noch viel größer werden. deshalb da besser einen Kombiableiter einsetzen.
 
@Pumukel
Der von Dir erwähnte Spannungstrichter untermauert meine Aussage noch. Bei einem Direkteinschlag steht an dem Ableiter die gesamte Blitzenergie an, das sind im Mittel ca. 30kA, die bewältigt werden müssen. Bei einem Naheinschlag breitet sich der Blitz zirkumpolar aus. Parallel zum Erdkabel wirkt nur die sog. Schrittspannung, das deshalb immer nur ein Teil der Blitzenergie aufnehmen kann. Das gilt selbst bei einem Einschlag unmittelbar neben der Leuchte. Mechanische Effekte seien hier einmal ausgeklammert. Daher reicht im Regelfall hier ein Typ2 Ableiter aus. Das geht übrigens auch aus den ABB Empfehlungen hervor.

MfG
 
Die Schrittspannung ist dabei irrelevant, sondern nur auf welches Potential die örtliche Erde angehoben wird.
Denn das ist das was der Ableiter gegen Phase(n) und Neutral- und Schutzleiter Ausgleichen muß.
Die Netzspannung auf der Phase ist dabei zu vernachlässigen da gegenüber der Blitzspannung unbedeutend.
 
Sorry, da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Gemeint habe ich den Anteil der Blitzenergie, der entlang der Leitung wirksam wird, ähnlich dem Anteil der als Schrittspannung bei Mensch oder Tier wirksam wird. Danke für den Hinweis.

MfG
 
Die Energie die dort langfließt ist hauptsächlich vom Potentialunterschied abhängig.
Der Widerstand der Leitung ist dabei gering genug, daß jede Menge Strom fließt welcher Schaden anrichten kann.
Sofern im Haus an der Eintrittstelle ein Typ 1 Ableiter sitzt ist auch die übertragene Energie nicht wichtig, sondern die welche auf dem Kabel bleibt und dort durch Wärme und magnetische Kraft Schäden anrichtet.
 
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