Kein Bullshit, sondern Realität, nur noch nicht bei Euch angekommen. Bei Euch im Osten sind die Löhne niedriger, als hier im Rhein-Main-Fankfurter Gebiet. Und sobald du in Rente gehst und dein Fachwissen weg ist, steht dein oberster Chef auch vor der Wahl "Eigenes Personal nachqualifizieren oder ausgliedern"
Meine Frau arbeitete in einem Zulieferbetrieb hauptsächlich für die Automobilindustrie. Vor 20 Jahren wurden die Reinigungskräfte noch abgefunden und durch Spiegelblank ersetzt, da angeblich günstiger. Vor 10-12 Jahren in der Krise, ging es richtig los, da ist auch ein weiterer Investor eingestiegen und somit neue Moden. Als Erstes wurde der ganze Betrieb als Holding in einzelne Unternehmen zerschlagen, die dann als Dienstleister für die Produktion zuständig waren und danach landete eine oder andere Abteilung beim Externen oder wurde samt Personal übernommen. Selbst das große Auslieferungslager, samt LKW-Flotte wurde vor drei Jahren von einem großen Logistiger übernommen - samt Stammpersonal. Diese haben eine Arbeitsplatzgarantie bis 2021, die von der Holding gezahlten Aufstockungsgehälter werden mit zukünftigen Lohnsteigerungen verrechnet, was ein jährlichen Realeinkommensverlust bedeutet. Nun sucht sie was Neues, aber anderen zahlen gleich schlechter oder stellen nur junges Personal ein.
Und selbst bei uns im Büro ist es letztendlich nichts anderes. Früher sollen wir sogar eine eigene Putzkraft gehabt haben, als wir vor 10 Jahren von einer größeren Sachverständigensoizität übernommen wurden, sind auch gleich mehrere Posten wegfallen oder in die Zentrale verlegt worden. Die IT machte zunächst T-Systems, Geräte waren nur noch mit Service geleast - nach drei Jahren durfte der nächste ran, da er unterboten hatte. Schulungen wurden zentralisiert (mit deutlichen Qualitätsgewinn), der Rest außer wir Sachverständigen, Unterchef und paar Schreibkräfte sind weg. Und jeder muss sein Pensum schaffen, deswegen freue ich mich, wenn die Handwerker ordentlich arbeiten!