Praxis Ringerder

Diskutiere Praxis Ringerder im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich möchte nächstes Jahr selber bauen und habe einige Fragen zum Thema Ringerder und Funktionspotentialausgleich die mir durch den...
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R.Markus

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Hallo zusammen,
ich möchte nächstes Jahr selber bauen und habe einige Fragen zum Thema Ringerder und Funktionspotentialausgleich die mir durch den Kopf gehen.
Da ich aus der Industrie komme hab ich damit nicht so viel zu tun.

Ausgangspunkt: Bodenplatte ohne Keller gedämmt mit erhöhten Erdübergangswiederstand und somit Funktionspotentialausgleich in der Bodenplatte und Ringerder außen rum im Erdreich.

1. Darf ich den Ringerder stückeln, vor allem bei größeren Längen über 50m Umfang.

2. Muss der Ringerder eine direkte Verbindung zur Haupterdungsschiene haben, oder reicht eine Verbindung zwischen Ringerder dann zum Funktionspotentialausgleich und dann erst zur Haupterdungsschiene aus.

3. Wie stelle ich fachgerecht eine Verbindung zwischen Ringerder und Funktionspotentialausgleich her.
Darf ich seitlich oder von unten aus der Bodenplatte einen V4A Runddraht verlegen oder gibt es spezielle Muffen bzw Abdichtungen die zu verwenden sind. Vielleicht mit Beispiel welches Produkt hierfür geeignet ist.
Auf den Herstellerseiten gibt es so viele verschiedene Produkte aber ich weis nicht welches das richtige ist.

4. Funktionspotentialausgleich in der Bodenplatte mit verzinktem Bandeisen.
Müssen Anfang und Ende des Rings bei der Haupterdungsschiene enden oder kann ich den Ring
mit eine V4A Runddraht an der Haupterdungsschiene abgreifen

Gruß Markus
 
Nachdem die Fragen in der ich-Form gestellt sind wird hier der Tenor lauten: DU überhaupt nicht - und die Antwort kann bereits ganz einfach aus den genannten Fragen hergeleitet werden.

So, und jetzt noch was konstruktives: sollte bis nächstes Jahr problemlos aufzuarbeiten sein. ;)
und auch wenn dir die (und wohl noch weitere ähnliche) Antwort(en) nicht zusagen werden, frag´ruhig bei Bedarf weiter, wir sind nicht immer so böse. :D

https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/fundamenterder-ds162-d.pdf
Erdung: Fundament- und Ringerder
ELEKTRO+ / Ausführung des Fundamenterders
 
Normalerweise kommt auch bei isolierter Bodenplatte ein Streifenfundament drunter und dort sollte dann auch der Erder in den Beton. Bei Dehn kann man das Standartwerk, den Blitzplaner kostenfrei herunterladen, da steht eigentlich alles drin. Eins vergessen die meißten Bauherren bzw. die ausführenden Firmen leider Regelmäßig.
1. muss die Ausführung dokumentiert werden.
2. schadet es nichts und kostet auch kaum mehr, wenn man auch schon Anschlussstellen für einen äußeren Blitzschutz und /oder Antennenerdung vor sieht. Selbst wenn sowas am Anfang gar nicht geplant ist. Spätere Nachrüstung wird immer mehr oder weniger Krampf und sehr teuer.
 
1. Darf ich den Ringerder stückeln, vor allem bei größeren Längen über 50m Umfang.

Ja. Maschengroesse des Ringerders ist zu beachten.

2. Muss der Ringerder eine direkte Verbindung zur Haupterdungsschiene haben, oder reicht eine Verbindung zwischen Ringerder dann zum Funktionspotentialausgleich und dann erst zur Haupterdungsschiene aus.

Geht beides. Fuer den Potentialausgleich ist eine entsprechend niederohmige Verbindung von Ringerder und PA-Leiter in der Bodenplatte an mehreren Stellen wichtig.

3. Wie stelle ich fachgerecht eine Verbindung zwischen Ringerder und Funktionspotentialausgleich her.
Darf ich seitlich oder von unten aus der Bodenplatte einen V4A Runddraht verlegen oder gibt es spezielle Muffen bzw Abdichtungen die zu verwenden sind.

Was soll denn abgedichtet werden? In die BoPla aus Beton C25/30 o.dgl. sollte doch ohnehin kein Wasser eindringen.

4. Funktionspotentialausgleich in der Bodenplatte mit verzinktem Bandeisen.
Müssen Anfang und Ende des Rings bei der Haupterdungsschiene enden oder kann ich den Ring
mit eine V4A Runddraht an der Haupterdungsschiene abgreifen

Bei einem "Ring" ist es relativ gleichgueltig, wo Anfang und Ende liegen...es ist eh dieselbe Stelle. Ansonsten...siehe 2.

Normalerweise kommt auch bei isolierter Bodenplatte ein Streifenfundament drunter und dort sollte dann auch der Erder in den Beton.

Nicht unbedingt. es gibt BoPla mit Streifenfundamente, mit Frostschuerzen und tragende BoPla ohne all das.
 
Ich würde einen VA4-Erder nehmen und diesen ganz unten im Fundamentgraben einlegen. Ist einfacher als einen Verzinkten fachgerecht einzubauen und man hat bessere Werte. Denn der heutige normale Fahrbeton hat oft schon eine WU-Güte und dann wird dein Erder nach ein paar Monaten wirkungslos. Elektriker erstellen daher immer noch bei frischen Beton ihr Protokoll, wenn die eins erstellen.
Und bei vielen BT/GÜ sind EFK beim Einbau selten vor Ort, dass erledigen die Betonbauer oft gleich mit, da es günstiger wird.
 
Ich würde einen VA4-Erder nehmen und diesen ganz unten im Fundamentgraben einlegen.

Du hast aber schon gelesen, das der TE eine Bodenplatte hat und kein Fundament? Unter dieser befindet sich im allgemeinen ein Planum.

Ist einfacher als einen Verzinkten fachgerecht einzubauen und man hat bessere Werte.
Denn der heutige normale Fahrbeton hat oft schon eine WU-Güte und dann wird dein Erder nach ein paar Monaten wirkungslos.

Anscheinend hat der TE die Problematik isolierte Bodenplatte verstanden...im Gegensatz zum Pseudo-Gutachter.

Und bei vielen BT/GÜ sind EFK beim Einbau selten vor Ort, dass erledigen die Betonbauer oft gleich mit, da es günstiger wird.

Noch guenstiger wird es, wenn man sich die Kosten fuer solch eine fundierte Begutachtachtung durch Leute wie dich erspart.
 
Ich würde hier empfehlen den Fachbetrieb der die restliche Anlage erstellt früh genug ein zu beziehen, denn der muß auch für diesen Teil der Anlage mit gerade stehen.

Übliches Material ist V4A und der Erder wird unter der Bodenplatte unterhalb jeglicher Abdichtugnsschicht direkt in Erde gelegt.
Ein Ringerder um das Haus ist die Notlösung wenn der Erder nachträglich erstellt wird oder unter der Bodenplatte vergessen wurde.

selbstverständlich werden ALLE Erder an der Hauptpotentialausgleichsschiene an geschlossen.

Ein Haus ohne Keller kann ich Dir nicht empfehlen.
Auch wenn der Keller einiges kostet würde ich auf keinen Fall darauf verzichten, der Stauraum fehlt dir nachher.
Da dann der nächste freie Platz für Stauraum unter dem Dach ist schleppst Du alles bis ganz nach oben.
Meine Frau würde mich erschlagen wenn ich alle Handwerkszeuge und Materialien die so mal gelagert werden müssen durchs ganze Haus trage.
 
Ergänzungs-Senf von mir:
2. Muss der Ringerder eine direkte Verbindung zur Haupterdungsschiene haben, oder reicht eine Verbindung zwischen Ringerder dann zum Funktionspotentialausgleich und dann erst zur Haupterdungsschiene aus.
Die hier primär maßgebliche DIN 18014:2014-03 kann man zu € 96,00 beim Beuth-Verlag kaufen, cleverer ist es sich das Normenhandbuch für das Elektrotechniker-Handwerk zu € 82,00 zuzulegen. Wenn es eine Norm mit überreichlich Sekundärliteratur einschließlich meiner Folien z. B. im "grünen" BEF, wo ich das Zitierrecht weidlich praktiziert habe, gibt, ist es die DIN 18014.

JEDE Anschlussfahne, somit auch die für die HES, ist mit dem in bewehrten Bodenplatten oder Fundamenten geforderten Funktions-PA-Leitern UND Ringerdern zu verbinden. Zudem sind Ringerder und Funktionspotenzialausgleich je 20 m Gebäudeumfang zu verbinden.
4. Funktionspotentialausgleich in der Bodenplatte mit verzinktem Bandeisen.
Müssen Anfang und Ende des Rings bei der Haupterdungsschiene enden oder kann ich den Ring
mit eine V4A Runddraht an der Haupterdungsschiene abgreifen
DIN 18014:2014-03 macht zur Lage der Schnittstellen keine Vorgaben. Außer Runddraht mit 10 mm Durchmesser ist u. a. auch noch Bandstahl, ebenfalls aus NIRO, Werkstoffnummer 1.4571 (V4A), zulässig.

Vorausschauende Planung berücksichtigt beim Einbau der Erdungsanlage Anschlussfahnen für Blitzschutzsysteme oder Außenableitung für Antennenerdung. Gleich gemacht verursachen die nur minimale Mehrkosten.
Fehlt nur noch Dipols Hinweis auf NAV §13.
Wie du weißt kostet mich diese Gebetsmühle aus bekannten Gründen etwas Überwindung. Die darfst du gerne generell übernehmen. :)
 
Danke für eure Antworten.

Da ich noch ziemlich am Anfang bin lese ich mich gerade erst in das Thema ein, um abschätzen zu können wie weit meine Fähigkeiten und mein Wissen
reicht um diese Arbeiten selbst auszuführen, oder ob Hilfe nötig ist.

Bei den Gedanken einen Ringerder oder einen Funktionsportentialausgleich von einem Betonbauer oder einer Baufirma ohne EFK ausführen zu lassen hab ich ein sehr
schlechtes Gefühl. Ach wenn das in Praxis oft so gemacht wird. Die Funktion mag zwar gegeben sein aber mit Sicherheit nicht normgerecht.

Mir ist es auch wichtig solche Arbeiten so auszuführen um für Erweiterungsmöglichkeiten gerüstet zu sein. Dies ist schon ein Grund für mich, sich damit zu beschäftigen.
z.B Thema Blitzschutz.

Bin selbst eine EFK im Sondermaschinenbau. Das eine Elektrofirma nötig ist die im Installateurverzeichnis des Netzbetreibers eingetragen ist ist mir bekannt.
 
Noch guenstiger wird es, wenn man sich die Kosten fuer solch eine fundierte Begutachtachtung durch Leute wie dich erspart.
Noch günstiger wird es, ein Stück VA4-Rundeisen aus der Bodenplatte schauen zu lassen, so wie manche Errichter es machen. Messprotokoll kommt aus dem Computer.

Also, die Mehrheit der eingebauten Fundamenterder wird fehlerhaft sein, da es keiner kontrolliert und man dies auch nicht unbedingt messtechnisch nachweisen kann, außer einer steckt wirklich nur ein 3m langen VA-Stab in den Boden.

Ja, ich gebe dir Recht, es wird teuer wenn wir kommen, denn wir konnen dies auch nicht per Ferndiagnose kontrollieren, sondern müssen punkgenau vor dem Schütten des Fundamentes auf der Baustelle sein. Und wenn da paar Stunden drauf gehen, dann wird es bei einem Tagessatz von 1150,-€ netto für den Kunden schon teuer.
 
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