Aufzugmotor für eine Signaluhr

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Werner W.

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Hallo liebe Leute,

hobbymäßig repariere ich alte Uhren.

Jetzt habe ich eine Signaluhr, das ist eine Uhr, die bei Arbeits- und Pausenbeginn bzw. -ende ein Signal ertönen lassen kann. Die Uhr hat ein mechanisches Werk, das bei einem gewissen Entlastungsgrad der Aufzugfeder von einem Elektromotor aufgezogen wird. So bleibt sie bei einem temporären Stromausfall nicht stehen.

Dieser Motor will nicht mehr. Von Elektrotechnik habe ich nur Grundkenntnisse. Ich habe den Motor ausgebaut, geprüft, ob an der Spule Spannung anliegt und ob die Spule Durchgang hat. Alles positiv. Die Welle lässt sich leicht ohne Radialspiel drehen und hat etwas Axialspiel.

Kann mir jemand von Euch sagen, worin der Defekt liegen könnte und ob man was daran machen kann. Fotos füge ich bei.

Liebe Grüße

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Falls dieser Motor einen Kollektor und Bürsten hat, sollte man diese überprüfen, da sie Verschleißteile sind.
Auch die Federn, welche dir Bürsten gegen den Kollektor drücken, sollte man überprüfem.
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Vorausgesetzt die Spule ist i.O., dann müsste sich der Spaltpol- Motor drehen. Vorausgesetzt der der Anschluß stimmt!!!
230V Netz - linker Anschluß der N; der dritte Anschluß von links der L; die beiden roten Adern müssten gebrückt werden.
Alternativ zum Test: L auf die rechte Klemme mit den zwei Schrauben. So gehts ohne Brücke.

MfG
Allstromer
 
Ja Allstromer, ich hatte auch gedacht, dass sich der Motor drehen müsste. Die Spule hatte ich auf Durchgang geprüft. Was anderes kann man doch nicht machen, oder? Die roten Kabel sind mit einem Schalter verbunden, der nachgeprüft geschlossen ist. An die äußeren Klemmen hatte ich ein Kabel mit Stecker angeschlossen, das ich mal so rum und mal anders rum in die Steckdose gesteckt habe. Hast du noch eine Idee?
 
Bei angelegter Netzspannung, wenn man mit einem Schraubenzieher in die Nähe des Eisenkerns kommt, am besten am Spalt beim Rotor, kann man dann das Magnetfeld "spüren"?

Und wenn man den Rotor manuell dreht? Erkennt man da keine Kraft?
 
Weder das eine noch das andere.

....Beim Messen der Spule habe ich einen Fehler gemacht. Sie hat doch keinen Durchgang.
Was nun? Reparatur oder Ersatz unmöglich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist wahrscheinlich schwierig mit Ersatz.

Die Spule besteht ja prinzipiell aus zwei Teilen, mit 100V und 120 Volt. Man könnte einen Trafo vorsetzen, der aus 230 Volt 100 oder 120 macht, und damit den funktionierenden Teil der Spule speisen. Was aber sicherheitsmäßig evtl. bedenklich sein könnte. Man weiss ja nie, was an der Schadstelle, wo die Wicklung durchgebrannt ist, dann passieren könnte und ob der 100V Teil überhaupt so dimensioniert ist, dass er die Leistung kann, wenn er der funktionierende ist.

Vielleicht lässt sich auch der Spulenkörper nur austauschen gegen einen elektrisch und mechanisch vergleichbaren?
Oder das Ding neu wickeln? Fragt sich, ob es den Aufwand wert ist? Das Wickeln einer solchen Spule erfordert auch gewisse Fachkenntnisse und spezielle Maschinen. Der Draht ist sehr dünn und es sind mehrere tausend Windungen.

Wäre auch möglich, die Spule mit dickerem Draht zu wickeln und dann mit kleinerer Spannung von einem Trafo zu speisen, wenn das besser händelbar wäre?
 
Liebe Leute,

ich habe den Motor zum Laufen gebracht. Ich weiß nur nicht wie. Vielleicht kann es mir von euch einer erklären. Ich bezeichne mich als interessierten Laien. Einen Spaltpolmotor hatte ich noch nicht zerlegt, wusste bis gestern auch noch nicht, dass der so heißt. Der Reihe nach:

Der Fehler zu Anfang war trivial. Es war parallel noch der Trafo für den Summer angeschlossen. Nach dessen Entfernung war zwischen den äußeren Klemmen kein Durchgang, zwischen der mittleren und der einen äußeren Durchgang und zwischen der mittleren und der anderen äußeren kein Durchgang.

In der Annahme, dass die Spule kaputt ist, zerlegte ich den Motor und wollte die Spule abwickeln, um den Fehler zu finden. Dabei konnte ich zu meiner Verwunderung das 110-V-Kabelchen ganz leicht unter dem Klebestreifen herausziehen. Siehe Bild. Danach hatten die beiden anderen Anschlüsse wieder Durchgang. Ich baute alles wieder zusammen und der Motor läuft jetzt.

Ich lerne gerne immer wieder was dazu. Über Kommentare von Euch zu dem Beschriebenen würde ich mich freuen.
Liebe Grüße

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Hallo,
der Draht, den du rausziehen konntest, war ganz sicher mal mit einem Wicklungsende zusammengelötet. Ich würde jetzt an der entsprechenden Stelle vorsichtig versuchen das Wicklungsende wiederzufinden und den Draht wieder anlöten.

Einen falschrum laufenden Spaltpolmotor habe ich noch nie gesehen. Evtl. den Motor falsch zusammengebaut?
 
Einen falschrum laufenden Spaltpolmotor habe ich noch nie gesehen.

Dann habe ich dir jetzt was voraus. Ich hatte den Motor tatsächlich falsch zusammen gebaut. Also alles nochmal gemacht. Auf das Reparieren von dem Draht habe ich verzichtet. 110V braucht man in Deutschland nicht.

Jetzt funktioniert alles. Was sagst du zu der "Wunderheilung" der Spule? (Mein Beitrag Nr. 9)

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Deine Wunderheilung hält von 12:00 Uhr bis Mittag. Normal ist der 110V Anschluss nur eine Anzapfung in der Mitte der Spule. Die beiden Enden waren da garantiert mit dem 110V Anschluss verlötet.
 
Die beiden Enden waren da garantiert mit dem 110V Anschluss verlötet

Glaubst du, dass schon jemand die defekte Spule in der Hand hatte und den abgefallenen Draht mit dem Klebstreifen auf die Spule geklebt hat? Ist dieser Klebestreifen (auf dem Bild Beitrag 9) nicht original?
 
Liebe Leute, die ihr euch an diesem Thema beteiligt habt,
ich möchte mich für eure Hilfe, ohne die ich nicht weiter gekommen wäre, bedanken und ein kleines Feedback geben.
Nach dem letzten Hinweis von Pumukel habe ich die obere (defekte) Hälfte der Spule abgewickelt, repariert und wieder neu gewickelt.
Zwar besitze ich weder das Fachwissen noch die richtigen Maschinen, doch mit einer Garnrolle, einem Akkuschrauber und unendlich viel Geduld hat es geklappt.
Liebe Grüße Werner W.
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Thema: Aufzugmotor für eine Signaluhr
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