Eigene Elektroinstallation

Diskutiere Eigene Elektroinstallation im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Kollegen, ich bin gelernter Elektroniker für Automatisierungstechnik und bin mit der Elektroinstallation meines neuen Eigenheims (Bj70)...
T

Thorsten123

Beiträge
3
Hallo Kollegen,


ich bin gelernter Elektroniker für Automatisierungstechnik und bin mit der Elektroinstallation meines neuen Eigenheims (Bj70) fast fertig. Da ich es noch nie selbst gemacht habe, hätte ich jetzt doch ein paar Fragen :)

Schnell ein paar Fakten:

Es ist ein kleiner Hager Unterverteiler mit 2 Reihen. Oben 12x 16B LS unten 3x16b kombie für den Herd und 1 RCD 3L+N 63A 30mA in der Zuleitung.jeder Stromkreis hat seine separate Zuleitung 3x1,5 (inkl. Spülmaschine) Herd 5x2,5 , Waschmaschine wird an diesem Unterverteiler nicht angeschlossen. Installationszonen wurden eingehalten.


Ich habe erstmal nur schnell in jedem Stromkreis an der weitesten Steckdose die Schleifenimpedanz und den RCD getestet. Ansonsten hätte ich mit keinem guten Gewissen die Wände und Decken zu machen lassen.

Habe dann in der VDE gelesen das hätte ich wohl gar nicht machen müssen wegen den 30mA vom RCD.


Jetzt wollte ich einfach mal fragen welche Messungen ich noch machen muss. Darf ich das als Fachkraft eigentlich alleine? Ist zwar mein Eigentum und ich bewohne es selbst, aber der Versicherung ist das ja eventuell egal, Bzw. Was ist wenn ich es verkaufen, oder vermieten will.


Bei der Messung ist mir auch ein Spannungsfall von 3-6% aufgefallen. Wenn ich richtig liege ist das noch eine wichtige Messung und 6% sind knapp zu viel :( Es waren aber auch bestimmt 35 C°. Habe die Leerrohre der alten Installation genutzt und daher teilweise in flexiblen Leerrohr unterputz und eben ohne Rohr unterputz und teilweise über abgehängte Decke, maximale Leitungslänge 22m ca. Das mit dem Rohr war glaube keine gute Idee....Verklemmt wurde mit Wago Klemmen in tiefen Schalterdosen und leider auch 2 Abzweigdosen. Diese würde ich gerne hinter der Wand verschwinden lassen. Wäre dann aber extrem ärgerlich wenn nach ein paar Jahren etwas an den klemmen wäre. Aber eigentlich ist Wago zuverlässig wenn man sie nicht überlastet, oder? Und was meint ihr zu den 6% Spannungsabfall


Am Unterverteiler Messe ich an der Zuleitung komischerweise auch nur L1 216V L 220V L 224V, alle anderen Sicherungen waren in der Zeit aus. An der Vorsicherung habe ich noch nicht gemessen. Diese sind zZt übrigens 3x 25A Schraubsicherungen. Habe gelesen der Netzanbieter darf bis zu 10% abweichen und es würde nichts bringen sich zu beschweren.


Würde mich über ernstgemeinte Ratschläge wirklich freuen
 
Netzspannung 230V +-10 % das bedeutet deine Netzspannung kann zwischen 207V und 253V liegen. Wichtigste Messung ist die Netzimpedanz und der Nachweis das der ,die FI rechtzeitig und bei max delta I auslösen. Auch die verbleibende Spannung muss gemessen werden. Noch etwas je höher dein Spannungsfall um so mehr wird Deine Anlage zur Heizung. So und weiter denke ich mal wirst du wohl kaum die Verlegeart berücksichtigt haben . Nicht immer ist 1,5mm² die richtige Wahl des Querschnittes.
Nur 1 FI ist auch nicht gerade sinnvoll!
 
Hallo,
Nur mal aus dem Gedächtnis ohne in Dokumenten zu Suchen
- Sicht Prüfung
- Messung der Niederohmigen Verbindung der Schutzleiter. Messgerät mit min. 200 mA An jedem Anschluss der mit PE Verbunden ist. Auch PA Leiter
- Isolationswiderstand 500 V alle Leider gegeneinander.
- Schleifenwiderstand an Stromkreisen ohne RCD z. B Verteilungsstromkreise
- RCD Prüfungen
- Im TT Erdungsmessung und Berührungsspannung
- Spannungsfall
- Drehfeld
Was vergessen?

Spannungsfall
Spannung am HAK als Referenzwert und dann für jeden Abschnitt mit anderen Querschnitt und Sicherung eine extra Messung.
Spannung zählt die vom Versorger übergeben wird.

2 Abzweigdosen. Diese würde ich gerne hinter der Wand verschwinden lassen.

Lösbare Verbindungen müssen nach VDE Zugänglich sein

Verteiler min. 4 Reihig
Mehrere RCD einbauen

-
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin gelernter Elektroniker für Automatisierungstechnik und bin mit der Elektroinstallation meines neuen Eigenheims (Bj70) fast fertig. Da ich es noch nie selbst gemacht habe, hätte ich jetzt doch ein paar Fragen

...fast fertig ist irgendwie relativ spaet fur solch grundlegende Fragen. Aber wer ein neues Eigenheim aus 1970 besitzt, scheint mit der Relativitaetstheorie und der Zeit sowieso gut befreundet zu sein.

Habe dann in der VDE gelesen das hätte ich wohl gar nicht machen müssen wegen den 30mA vom RCD.

In welcher VDE steht das?

Jetzt wollte ich einfach mal fragen welche Messungen ich noch machen muss.

Ganz einfach: DIN VDE 0100-600:2017-06

Darf ich das als Fachkraft eigentlich alleine?

Duerfen darfst du es schon.

Bei der Messung ist mir auch ein Spannungsfall von 3-6% aufgefallen.

Wie aufgefallen, wie gemessen, bezogen auf was?

Am Unterverteiler Messe ich an der Zuleitung komischerweise auch nur L1 216V L 220V L 224V, alle anderen Sicherungen waren in der Zeit aus.

Wie, womit gemessen?
 
1. Überspannungsschutz wurde vergessen und spätestens deshalb ist der Verteiler zu klein. nach DIN 18015 sind 4 reihige Verteiler angedacht, gibt es mehrere Geschoßverteiler langt da auch 3 reihig pro Etage.
2. Nein Du darfst das nicht, elektrische Anlagen dürfen nur von Eingetragenen Fachfirmen errichtet werden, Elektrofachkräfte dürfen nur Wartung und Reparatur durchführen. (siehe NAV §13)
3. Der Spannungsfall ist auf 3% für die gesamte Strecke Zähler bis weiteste Entfernung zu beschränken.
Das ergbit bei 1,5mm² maximal 18m sofern dafür überhaupt die vollen 3% zur Verfügung stehen.
4. ist das ein Haus oder eine Wohnung? Im Haus wären aus gutem Grund nach DIN 18015 je Etage ein Verteiler vor zu sehen.
5. Das Objekt ist Sinnvollerweise auf mehrere FIs auf zu teilen, hier hätten 40A Varianten gereicht, mit entsprechender Vorsicherung. Ich kenn kein Haus was mehr als 35A benötigt insgesamt (ohne elektrische Heizung und Warmwasser)

Die DIN 18015 ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben es macht aber Sinn diese ein zu halten

Zum Abschluß ist die Messung des Differnzstromes eine Hilfreiche Methode um Probleme zu erkennen.
 
Danke für die vielen Antworten. Also Respekt Leute ihr scheint euren Beruf wirklich ernst zu nehmen.
Es ist eine Wohnung 65m2, aber einzig bewohntes Gebäude auf dem Grundstück und ich bin alleiniger Eigentümer. Es gibt ein noch älteres Haupthaus in dessen Keller sitzt dann auch der Zähler...
Die Wohnung ist ohne viel Schnickschnack. Bis auf in 3 Räumen tv und Internet... nichtmal elektrische Rolläden wollte ich haben. Mein größter Luxus sind die dimmbaren LED Spots. Waschmaschine und Trockner haben mit dem Unterverteiler auch nichts zu tun. Also eigentlich echt keine großen Lasten im Unterverteiler. Die Wohnzimmerwand hat eine separate Zuleitung spendiert bekommen, Strecke 10m 3x1,5 wie immer. Ich habe einfach mehr darauf geachtet wo welche Verbraucher angeschlossen werden und dann eben eine separate Leitung verlegt und nicht den Querschnitt auf 2,5 erhöht wegen der Verlegeart.
Ich habe den Aufbau des Unterverteilers eigentlich 1 zu 1 von meiner jetzigen 8 Jahre alter Wohnung kopiert. Dachte das ist doch mega Safe mit dem allpoligen RCD. Einzig der RCD hat hier nur 40A. Muss sich mit den 2 reinigen dann wohl in der Zwischenzeit geändert haben.
Nach dem ich eure Beiträge gelesen habe, habe ich gleich mal die Facharbeiter eines eingetragenen Meisterbetriebs gefragt welche Messungen sie denn machen, Antwort war R iso und R low bei jedem Stromkreis, bei der weitesten Steckdose. Ich fragte irritiert, mehr nicht? -> Nein. Danach bin ich zum Meister und hab ihn das selbe gefragt-> Antwort war die gleiche. Als ich noch eine Frage stellte meinte er schmunzelnd, du willst es aber genau wissen, bei mir zuhause ist nicht eine Steckdose geprüft^^
Ich werde nach Fertigstellung aber auf jeden Fall diese 2 Messungen machen und den Spannungsfall nochmal richtig messen. Denke damit und dem RCD kann ich ruhigen Gewissens leben.
 
noch älteres Haupthaus in dessen Keller sitzt dann auch der Zähler...
.
Wie weit ist dann eigentlich der Zähler von der UV entfernt,
auf die du deine "Berechnungen" beziehst ?

( Man muss hier wohl wieder einmal zwischen den Zeilen lesen ... )
.
 
Darf ich das als Fachkraft eigentlich alleine? Ist zwar mein Eigentum und ich bewohne es selbst, aber der Versicherung ist das ja eventuell egal, Bzw. Was ist wenn ich es verkaufen, oder vermieten will.
Nach NAV §13 benötigst Du für die Arbeiten eine Eintragung ins Installateursverzeichnis. Da solltest du schnellstmöglich den zuständigen Netzbetreiber anschreiben damit Du diese bekommst.
 
Hallo,
ohne Meister, Techniker ... wird er den Eintrag nicht bekommen.
Facharbeiter reicht nicht.
 
Hallo,
ohne Meister, Techniker ... wird er den Eintrag nicht bekommen.
Facharbeiter reicht nicht.

Das ist nicht richtig, auch Facharbeiter können heutzutage ohne Techniker oder Meister diese Eintragung erlangen. Dazu bedarf es allerdings den Nachweis einer Beschäftigung in leitender Funktion über 4 Jahre durch einen vorherigen Arbeitgeber.
 
Auch als Elektrikergeselle kann man eine Teilkonzession erlangen, ich hatte diese damals 1995 auch gemacht. Kursus mit AUS-Ausbildung und allen Pipapo.
Ich durfte Zähler montieren, Plomben öffnen und hatte eine Plombierzange mit einer Eintragungsnummer der Firma gehabt.
Allerdings ging es nur solange ich bei meinem Arbeitgeber beschäftigt gewesen bin, nach ausscheiden wegen Berentung musste ich diese abgeben.
 
Nach NAV §13 benötigst Du für die Arbeiten eine Eintragung ins Installateursverzeichnis.

Wenn ich die Erlaeuterungen des TE richtig verstehe, moechte er weder am Hausanschluss noch im Vorzaehlerbereich irgendeine Arbeit ausfuehren, sondern seine Elektroanlage aus dem BJ 1970 instandsetzen. Und genau dafuer enthaelt die NAV §13 einen schoenen Satz....
 
Hallo Karo,
der Fragesteller Installiert sein Haus.
Neue Stromkreise .. wie ich es lese.
Das ist keine Instandhaltung mehr.
 
es gibt eine Menge Ausnahmen auf NAV §13. Z.B. wenn man Mitglied in diesem Forum ist.

;-)
 
Thema: Eigene Elektroinstallation
Zurück
Oben