Y-Kondensatoren bei Schutzklasse II Gerät

Diskutiere Y-Kondensatoren bei Schutzklasse II Gerät im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, Ich hätte da mal eine Frage zur Zulässigkeit einer Netzfilter-Ausführung: Es handelt sich um ein Verstärkermodul für eine aktive...
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brater

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Hallo,

Ich hätte da mal eine Frage zur Zulässigkeit einer Netzfilter-Ausführung:

Es handelt sich um ein Verstärkermodul für eine aktive Bassreflex-Box.

Der Netzanschluss ist mit einem Kaltgerätestecker ohne PE ausgeführt.
Das Gerät dementsprechend mit dem üblichen SK-II Zeichen versehen.

Die Aluminium-Frontblende würde ich jetzt mal im Sinne irgendwelcher Vorschriften
als "metallisches Gehäuse" bezeichnen.

Auf der rückseitig montierten Leiterplatte befindet sich ein Schaltnetzteil mit den üblichen Filterbauteilen (stromkompensierte Drossel, x/y-Kondensatoren usw.).
Dass sich auch in einem SK-II Gerät y-Kondensatoren befinden, welche mit metallischen Gehäuseteilen verbunden sind, macht für die Entstörung durchaus Sinn.
Aber müssten dann diese metallischen Gehäuseteile im Sinne der Schutzisolation nicht auch vor Berührung geschützt sein?

Oder soll es tatsächlich reichen die Y-Kondensatoren so zu dimensionieren dass der Ableitstrom klein genug ist, damit das auch ohne Isolation wieder zulässig wird?
 
Ein spannendes Frage, die ich mir auch immer stelle, wenn ich wieder an der Abgangsleitung einer ausgebauten Antennendose eine geballert bekommen habe!
In meinen Augen ist dieses ganze vorgehen höchst fragwürdig!
 
Deshalb ist ja der Ableitstrom bei SK2 Geräten auf 0,5mA begrenzt. Die 0,5 mA bedeuten dabei aber nicht das du da keine gewischt bekommst aber der fließende Strom wird auf "ungefährliche Werte" begrenzt.
Auch ein Gerät mit Metallgehäuse kann durchaus in SK2 ausgeführt sein!
 
Aber nur wenn es irgendwas mit Fernseh etc. zu tun hat. Ansonsten wird sich in die Hose geschissen, wenn irgendwo eine Schraube raus guckt.(zu recht!)
 
Deshalb ist ja der Ableitstrom bei SK2 Geräten auf 0,5mA begrenzt. Die 0,5 mA bedeuten dabei aber nicht das du da keine gewischt bekommst aber der fließende Strom wird auf "ungefährliche Werte" begrenzt.
Auch ein Gerät mit Metallgehäuse kann durchaus in SK2 ausgeführt sein!

Schon, aber ich ging bisher davon aus, dass dann eben eine "innere" Isolation zu erfolgen hat. Bei dem typischen Beispiel Fernsehantennenanschluss ist das ganze wenigstens auf den Anschluss begrenzt. Aber die ganze Frontplatte mal pauschal auf 115V zu legen ist schon merkwürdig. Kleiner Strom hin oder her.

Und falls jetzt zufällig noch ein Schräubchen in den ca. 7mm Spalt zwischen Frontplatte und Leiterplattenrückseite fällt, dann ist es mit dem "kleinem Strom" auch vorbei.
 
Dir ist schon klar was SK2 bedeutet? Wenn nicht Google hilft da weiter.
 
Dir ist schon klar was SK2 bedeutet? Wenn nicht Google hilft da weiter.

Ja, warum fragst Du? SKII: Schutz durch doppelte oder verstärkte Isolierung

Alleine dieser zentrale Kerngedanke der Schutzklasse II ist bei jenem Gerät für mich nicht erkennbar.


Meister Eder
 
Dann solltest du mal nachdenken. Die verstärkte Isolierung soll verhindern das aktive Teile berührt werden können. So und wenn du mal etwas Weiter denkst kannst du dir auch die Spannung ausrechnen die bei 0,5mA über einen R von 1 kohm ansteht! U= 1000V:A*0,0005A= 0,5V und keine 115V ! Auf diese Spannung bricht die Berührungsspannung bei Belastung mit 0,5mA zusammen!
 
Dann solltest du mal nachdenken. Die verstärkte Isolierung soll verhindern das aktive Teile berührt werden können. So und wenn du mal etwas Weiter denkst kannst du dir auch die Spannung ausrechnen die bei 0,5mA über einen R von 1 kohm ansteht! U= 1000V:A*0,0005A= 0,5V und keine 115V ! Auf diese Spannung bricht die Berührungsspannung bei Belastung mit 0,5mA zusammen!

Jaaa, da hast Du natürlich schon recht.

Aber auch wenn irgendwelche VDE Richtlinien erfüllt sein mögen, empfinde ich es als leichtsinnig hinter einer metallischen ungeerdeten Frontplatte unisolierte
Netzspannungsführende Leiter in einem Abstand von nur 7mm anzubringen.

Mit der Argumentation könnte man ja jedes SK-I Gerät in SK-II verwandeln, indem ich bloß keinen Schutzleiter anschließe. (Vorausgesetzt der Ableitstrom ist klein genug)
 
Unser Pumukel hat hier scheinbar ebenso merkwürdige ansichten wie die Hersteller dieser Geräte!
 
Nein auch im Innerem muss sichergestellt sein, das eben keine Aktive Leiter Kontakt zu dem Gehäuse oder der Frontplatte bekommt!
Deshalb ja auch verstärkte Isolierung! Und 7 mm Luft ist eine ausreichende Isolierung bei 230V ! Nur darf eben diese Isolierung nicht Außer kraft gesetzt werden können!
 
Aha. Wenn das so ist, reicht es also deiner Meinung nach aus, 7mm Luft zwischen basisisolierten/blanken Teilen und dem Gehäuse einzuhalten?
 
ja sofern sich eben diese Leiter nicht bewegen können, das gilt auch bei einem möglichem Drahtbruch! Bekanntlich gilt die Oberfläche des Leiters bis 1000 V als Gefährdungspunkt. Siehe SK0! (Schutz durch Abstand) Deshalb sind da 7 mm Luftstrecke mehr als ausreichend.
 
ja sofern sich eben diese Leiter nicht bewegen können, das gilt auch bei einem möglichem Drahtbruch! Bekanntlich gilt die Oberfläche des Leiters bis 1000 V als Gefährdungspunkt. Siehe SK0! (Schutz durch Abstand) Deshalb sind da 7 mm Luftstrecke mehr als ausreichend.

Vermutlich hast Du hinsichtlich der Vorschriften durchaus recht!

Wenn man jedoch bedenkt, dass die potentielle Zielgruppe solcher Verstärkermodule irgendwelche HiFi-Bastler sind, die KEINE Elektriker sind und das Modul nicht weiter gekapselt ist, dann IST diese Ausführung leichtsinnig. Und wenn sich vielleicht irgendeine lasch befestigte Gehäuseschraube löst und in das Modul fällt, dann ist eben auch nicht mehr sichergestellt, dass der aktive Leiter keinen Kontakt zu Frontplatte bekommt.

Mir persönlich stellt sich die Frage warum man diese blöde Frontplatte nicht einfach an den Schutzleiter anschließt.

Ja, ich weiß, SK-II Geräte dürfen per Definition nicht geerdet werden. Im Einzelfall mag das ja auch seinen Grund haben, aber hier
sehe ich beim besten Willen kein Hindernis.

(Es könnte sich noch ein anderes Problem ergeben, was möglicherweise auch Motivation des Herstellers für diese Ausführung war: Man möchte Brummschleifen vermeiden, wenn man das Gerät z.b. an einen ebenfalls geerdeten PC anschließt o.ä.... Aber davon jetzt mal abgesehen.)
 
Ohne wenn und aber der Hersteller muss sicherstellen , dass eben solch ein Gerät sicher ist und wenn er das in SK2 ausführt trägt er auch die Haftung dafür.
 
Auch als Modul hat das Gerät ein Gehäuse und darf auch nur in diesem Gehäuse betrieben werden ! Die Frontplatte ist mit Sicherheit ein Teil des Gehäuses.
 
Ohne wenn und aber der Hersteller muss sicherstellen , dass eben solch ein Gerät sicher ist und wenn er das in SK2 ausführt trägt er auch die Haftung dafür.
Nur solange, bis ein Bastler daran rumgewerkelt hat !
 
Das ist doch nicht mein Problem, eher ein Problem das der Hersteller lösen muss.
 
Thema: Y-Kondensatoren bei Schutzklasse II Gerät
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