Zählung Arbeitswerte

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BenAhrdt

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Hallo, ich habe einmal eine Frage.
Ich habe zu Hause eine 4kW PV-Anlage.
Einen Zähler, das bezogene und eingespeiste Arbeit zählt.
Zählen diese Zähler immer nur die Summe?
Also wenn ich die PV-Anlage auf L1 habe und diese 4kW produziert, das Haus auf L1 2kW abnimmt dann werden ja 2kW eingespeist.
Wenn ich dann jeweils auf L2 und L3 1kW beziehe.... und das alles über eine Stunde läuft. Habe ich dann 0 bezogen und 0 eingespeist? Oder zählt der Zähler dann 2kWh bezogen und 2kWh eingespeist?

wie ist das in der Industrie mit den 15 min werten?
Wenn man dort bspw. Mit einer PV-Anlage 7,5min 100kW produziert und komplett einspeist... dann 7,5min nichts mehr produziert und 100kW bezieht, hat man dann laut Definition in den 15 min Abrechnungen trotzdem alles als Eigennutz verbraucht?
 
Ich bin jetzt leider nicht zu Hause, aber natürlich auf jeden Fall elektronisch. Es wird abwechselnd der bezogene und der eingespeiste Wert angezeigt.
Gibt es denn an dem auswerte/messwertbewertubgsverfahren Unterschiede? Müssten doch alle PV Betreiber (zumindest im privaten Bereich) unabhängig vom Zähler gleich behandelt werden, oder?
 
Zweirichtungszähler


Also Industrie lassen wir mal außen vor. Gehen wir vom einfachsten Fall mal aus, da hast du einen Zweirichtungszähler als Ferraiszähler ( Der alte mit Scheibe) Dieser Zähler kann nur Vorwärts oder Rückwärts laufen, wobei da 2 Zählwerke vorhanden sind. So und wenn du da auf L1 2 kWh einspeist und Gleichzeitig über L2 und L3 je 1kWh beziehst steht der Zähler den +2 kWh -2kWh= 0 kWh Dein Solarstromzähler zählt aber 4 kWh >>> du hast die 4 kWh selbst verbraucht. Nehmen wir an du hast nun auf L3 keinen Bezug dann speist du 1kWh ins Netz den 4 kWh - 2kWh-1kWh = 1kWh ins Netz und der Zähler zeigt das als Einspeisung an.
Der Zähler ist also saldierend.
Ob der elektronische Zähler bei dir saldierend ist kann ich nicht sagen.
Wäre er das Nicht zeigt er 2 kWh als Einspeisung an und 2 kWh als Bezug. Im anderem Fall eben 3 kWh Einspeisung und 1 kWh Bezug. Nachteil für Dich du bekommst für Deine eingespeiste Arbeit weniger Geld. Denn die Vergütung für das Einspeisen ist geringer als der Preis für den Bezug!
 
Also wenn ich die PV-Anlage auf L1 habe und diese 4kW produziert, das Haus auf L1 2kW abnimmt dann werden ja 2kW eingespeist.
Wenn ich dann jeweils auf L2 und L3 1kW beziehe.... und das alles über eine Stunde läuft. Habe ich dann 0 bezogen und 0 eingespeist? Oder zählt der Zähler dann 2kWh bezogen und 2kWh eingespeist?


Dann sind auf dem Einpeisezählwerk 2kWh mehr drauf und am Bezugszählwerk ändert sich nichts. Es ist also egal auf welchen Phasen das läuft. Es wird immer die Summe gebildet. Es ist auch egal, ob das ein elektronischer oder Ferraris-Zähler ist.

Sollte der elektronische Zähler nicht so programmiert sein, betrügt dich der Versorger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man dort bspw. Mit einer PV-Anlage 7,5min 100kW produziert und komplett einspeist... dann 7,5min nichts mehr produziert und 100kW bezieht, hat man dann laut Definition in den 15 min Abrechnungen trotzdem alles als Eigennutz verbraucht?

Nein, ich denke nicht. Für die einspeisenden 7,5 min (sind 12,5 kWh, die am Einspeisezählwerk 2.8.0 auflaufen), bekommst Du z.B. 11 Ct pro kWh bezahlt.
Die reinen Verbrauchs 7,5 min laufen am Bezugszählwerk 1.8.1 mit 12,5kWh auf. Und kosten dich dann z.B. 27 Ct pro kwh.

Würde heissen, der besagte Vorgang spült 2 Euro in die Kasse des Versorgers.
 
So und wenn du da auf L1 2 kWh einspeist und Gleichzeitig über L2 und L3 je 1kWh beziehst steht der Zähler den +2 kWh -2kWh= 0 kWh Dein Solarstromzähler zählt aber 4 kWh >>> du hast die 4 kWh selbst verbraucht

Bist Du da sicher? Ich würde eher meinen, der Solarstromzähler zeigt 2kWh und der Eigenverbrauch ist dann ebenfalls 2kWh.
Das wir uns schaltungsmäßig richtig verstehen: an L1 liegt nur der einphasige Wechselrichter mit einer Leistung von 2kW bei einer Zeitdauer von 1 Std.

An L2 und L3 liegen jeweils Verbraucher mit 1kW Leistung auch eine Stunde lang.
 
Was denkst du warum ich auf saldierender Zähler hinweise. Und bewusst den alten Ferrariszähler als Grundlage genommen habe.
 
Ja wenn er immer die Summe nimmt, dann sollte wie Pumuckl schreibt.... 2 bezogen -2 eingespeist gleich auf dem Zähler 0 ergeben und ich habe 4 Eigennutz.

was passiert denn aber in der Industrie mit den 15 min werten, läuft das da genauso?
Oder wie ist es da?
 
Habe selbst eine Anlage, allerdings mit Drehstromwechselrichter.
Die Abrechnungszähler ermitteln IMMER nur die Summe der Arbeit.
Ist die Summe positiv wird das dem Zähler "Verbrauch" zu gerechnet
Ist die Summe negativ wird das dem Zähler "Lieferung" zu gerechnet.

Also z.B. eine Stunde lang 4kW Lieferung auf L1, 2kW Bezug auf L2, 3kW Bezug auf L3 = 1kWh Bezug
In so fern für den Nutzer positiv, denn sonst würde er für 5kWh je ca 30ct bezahlen und aber für die gelieferten 4kWh nur die 11ct bekommen

So gesehen also 30ct Kosten in der Stunde, anstatt 106ct.
 
So und wenn du da auf L1 2 kWh einspeist und Gleichzeitig über L2 und L3 je 1kWh beziehst steht der Zähler den +2 kWh -2kWh= 0 kWh Dein Solarstromzähler zählt aber 4 kWh >>> du hast die 4 kWh selbst verbraucht. Nehmen wir an du hast nun auf L3 keinen Bezug dann speist du 1kWh ins Netz den 4 kWh - 2kWh-1kWh = 1kWh ins Netz und der Zähler zeigt das als Einspeisung an.

Wo sollen da am Solarzähler 4 kWh herkommen, wenn 2kW Leistung eine Stunde einspeisen? Das wären doch 2 kWh, ebenso 2 kWh der Eigenverbrauch in dieser Stunde.

Lass uns das mal mit Strömen durchrechnen:
Der einphasige Wechselrichter lässt 8,6 A über L1 ins Netz fließen, eine Stunde lang.
An L2 hängt ein Verbraucher, der 4,3 A zieht. Ebenso an L3.
Beim Ferrariszähler liegen die drei Phasenzählwerke auf einer Welle. L1 versucht die Welle nach links zu drehen, mit einem Drehmomentfaktor von 8,6, die beiden anderen um jeweils 4,3 nach rechts. Also steht die Welle. Der richtig programmierte elektronische Zähler muss diese Vorgehensweise ohne bewegte mechanische Teile erfüllen.

Zweirichtungszähler.png
 
was passiert denn aber in der Industrie mit den 15 min werten, läuft das da genauso?
Oder wie ist es da?

Ich gehe davon aus, dass die Viertelstunden-Leistungswerte, die ja dann in die Stromrechnung einfließen, sich von den Ergebnissen der reinen Bezugszählung ableiten.
 
Wäre der Zähler nicht saldierend würdest du Auf L1 von deinen 4 kWh 2 kWh ins netz einspeisen und dafür 22 Cent bekommen. Gleichzeitig ziehst du aus dem Netz 2 kWh und dafür zahlst du rund 60 Cent. Bei einem saldierendem Zähler bekommst du nichts zahlst aber auch nichts . Mit deinem einphasigen Einspeisen versaust du aber für den Netzbetreiber die Phasensymmetrie!
 
Die 15 Minuten Werte sind keine Arbeitswerte sondern Leistungswerte.
Diese werden zur Auslegung des Netzes Herangezogen.
liegt der Verbraucher über der vereinbarten Spitze heißt es zusätzliche Kosten unabhängig von dem Energieverbrauch der auch noch berechnet wird.
Der Spitzenwert wird auch nur als Summe aller drei Phasen berechnet, denn
der Anschlußnehmer ist verpflichtet, seine Leistung gleichmäßig auf alle drei Phasen auf zu teilen.
Bei starken Assymetrien der Belastung droht die Zwangsabschaltung durch den Netzbetreiber.
 
würdest du Auf L1 von deinen 4 kWh 2 kWh ins netz einspeisen

denke ich da falsch, oder wie kommst Du auf 4 kWh? Auf L1 gibt es nur 2 kWh.

Stimmt, einphasige Einspeisung führt zu Unsymmetrie. Andererseits sind auch einphasige Verbraucher bis 20A / 4600 W erlaubt.
Wichtig wäre, dass die einphasigen Solaranlagen in der Nachbarschaft bewusst auf die Außenleiter gleichmäßig verteilt werden.
Der Installateur kann natürlich nicht wissen, wie beim Nachbarn angeklemmt ist. Wenn es die Netzbetreiber stört, könnten sie ja bei der Anmeldung die Symmetrie verwalten und entsprechende Empfehlungen geben.
 
Beitrag 1 die Solaranlage liefert 4 kW eine Stunde lang. Sie Speist über L1 ins Netz! Auf L1 2 kWh , auf L2 1kWh und auf L3 1kWh Verbrauch macht nach EVA Zwerg und Adam Riese 4 kWh Erzeugung und 4 kWh Verbrauch. Das dabei über L1 2 kWh ins Netz gehen und diese 2 kWh über L2+L3 zurückkommen ergibt eben das die 4 kWh Erzeugte Arbeit Selbst verbraucht werden.
 
Die 15 Minuten Werte sind keine Arbeitswerte sondern Leistungswerte.
Diese werden zur Auslegung des Netzes Herangezogen.
liegt der Verbraucher über der vereinbarten Spitze heißt es zusätzliche Kosten unabhängig von dem Energieverbrauch der auch noch berechnet wird.
Der Spitzenwert wird auch nur als Summe aller drei Phasen berechnet, denn
der Anschlußnehmer ist verpflichtet, seine Leistung gleichmäßig auf alle drei Phasen auf zu teilen.
Bei starken Assymetrien der Belastung droht die Zwangsabschaltung durch den Netzbetreiber.

nicht ganz richtig, ab 2021 muss jede energieintersives Unternehmen, welches eeg befreit ist und auch eigene Energie erzeugt einen sogenannten Zählerstandsgang nachweisen. Dieser enthält dann in den 15 min werten auch die Arbeit.

frage mich nun nur, ob die dann auf die 15 min gemittelt wird, da es sonst für mich keinen wirklichen Sinn macht, da doch einfach erzeugt minus eingespeist gleich Eigennutz ist.
Wozu muss ich das im 15 min Raster machen?
 
Du brauchst das nicht Deine 4 kW jucken das Netz noch herzlich wenig . Das sieht anders aus bei Betrieben mit BHKW so um die 1000 kW und höher. Die Können das Netz schon mal zum Wackeln bringen. Unabhängig davon was die Einspeisen und was die Beziehen, da wird ein Lastgang geschrieben und bei Überschreitung der Einspeisewerte oder Bezugswerte bittet der Stromversorger da kräftig zur Kasse . Genauso wie Betriebe auch Blindströme bezahlen. Als Haushaltskunde juckt dich das alles aber gar nicht. Dazu ist deine Anlage zu Klein!
 
Ja das ist mir klar.
Wollte nur wissen, warum ist jetzt ab 2021 zusätzlich zum Lastgang auch noch der Zählerstandsgang nach PTB50.7 für solche Betriebe Pflicht? Also was sollen die 15 min Zählerstände bringen?
 
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