Aufteilung 400V in 3x230V

Diskutiere Aufteilung 400V in 3x230V im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo in die Runde, Dies ist mein erster Beitrag in Eurem Forum, daher eine kurze Vorstellung. Ich bin 52 Jahre alt und mache seit meiner Jugend...
R

RedStoneRanger

Beiträge
5
Hallo in die Runde,

Dies ist mein erster Beitrag in Eurem Forum, daher eine kurze Vorstellung. Ich bin 52 Jahre alt und mache seit meiner Jugend alles an Hauselektrik vor der Sicherung selbst, habe also schon einige Kilometer Strippen verlegt und arbeite sehr gewissenhaft, mit vernünftigem Werkzeug und habe mit meiner Arbeit bisher keinerlei Unfälle verursacht. Nun stehe ich allerdings mit einigen Fragezeichen vor einer Aufgabe und hoffe, dass mir hier geholfen werden kann. Ich weiß, dass zu diesem Thema schon einiges geschrieben wurde, allerdings bleiben trotzdem noch Fragen offen.

Zur Situation: Wir haben vor einigen Jahren einen kleinen Bauernhof gekauft und diesen Winter möchte ich die Elektrik in den Nebengebäuden erneuern. Derzeit wird alles dort über eine einzige 230V/16A Leitung betrieben und vieles im Leitungsnetz ist redundant und teilweise auch nicht aktuell (fehlende Schutzleiter, usw.). Neben der 230V/16A Leitung liegt noch eine 400V/16A Leitung, also drei Außenleiter mit jeweils 16A, welche derzeit nicht genutzt wird. Die 230V Leitung wurde wohl im Hauptverteiler nach dem FI von der 400V abgezweigt, da der FI auf allen Leitungen auslöst.

Ich möchte nun alle vier Außenleiter nutzen und sinnvoll auf die einzelnen Verbraucher aufteilen (Innenlicht, Außenlicht, Steckdose, usw.). Meine erste Idee war ein Baustromverteiler, da dieser vorverdrahtet ist und nur angeschlossen werden muss. Zudem fand ich es praktisch, dass dieser über eigene Sicherungen verfügt, sodass ich im Bedarfsfall nicht ins Wohnhaus muss, wenn eine Sicherung ausgelöst hat.

Nun habe ich aber gelernt, dass diese Art der Absicherung keinen Sinn macht, da zwei LS in Reihe niemals wirklich selektiv arbeiten. Zudem möchte ich gerne den Stromverbrauch auf jedem Leiter mit einem digitalen Stromzähler anzeigen. Schlussendlich überlege ich nun, auf den fertigen Verteiler zu verzichten und alles was ich brauche in einen Verteilerkasten zu montieren.

Jetzt meine konkrete Frage: Kann ich die drei Außenleiter der 400V Leitung einfach so aufteilen oder brauche ich zwingend noch Sicherungen? Sicher wäre es bequem die Sicherungen vor Ort zu haben aber technisch gesehen sind sie meiner Meinung nach nicht erforderlich, da die Leitungen exklusiv nur die Nebengebäude versorgen. Die 400V Leitung ist im Hauptverteiler über drei einzelne LS abgesichert. Brauche ich hier einen 3x16A Block-LS (also einen der bei Kurzschluss auf einem Leiter alle drei trennt)?

Im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe!

Beste Grüße, Michael
 
Ich gehe von einer 5-adrigen Leitung aus. Da diese mit 16A gesichert ist, kannst du das direkt verteilen. Ggf. max. Leitungslänge beachten. Den LSS durch einen 3-poligen ersetzen. Der vorhandene FI muss einen Nennfehlerstrom von 30mA haben.
 
Ich bin 52 Jahre alt und mache seit meiner Jugend alles an Hauselektrik vor der Sicherung selbst, habe also schon einige Kilometer Strippen verlegt und arbeite sehr gewissenhaft, mit vernünftigem Werkzeug und habe mit meiner Arbeit bisher keinerlei Unfälle verursacht.

Das ist, vor allem angesichts der nun folgenden Fragen, erstaunlich.

Neben der 230V/16A Leitung liegt noch eine 400V/16A Leitung, also drei Außenleiter mit jeweils 16A, welche derzeit nicht genutzt wird.

Länge, Querschnitt, Verlegeart verrätst du aber nicht, oder? Welche Netzform hat dein Bauernhof? Wie sind die Gebäude in Hinblick auf Erdung, PA...verbunden?

Zudem möchte ich gerne den Stromverbrauch auf jedem Leiter mit einem digitalen Stromzähler anzeigen.

Den aktuellen Stromwert? Oder die Leistung? Oder alles?
 
Der vorhandene FI muss einen 30mA Nennfehlerstrom haben.

Wenn ich den TE richtig verstehe, gibt es für die 230V Zuleitung (1~) einen RCD. Ob die Drehstromzuleitung sowas auch hat?

"Die 230V Leitung wurde wohl im Hauptverteiler nach dem FI von der 400V abgezweigt, da der FI auf allen Leitungen auslöst." -- Könnte also sein, muss aber nicht.
 
Hallo Werner,
Danke für die Info. Ja, ist eine 5-adrige mit 2,5 mm2 Adern. Der FI hat 30mA und den LS lasse ich von einem Fachmann austauschen.
Eine Frage noch: Ich habe in einem anderen Thread was zum Thema Owerwellen bei unterschiedlichen Verbrauchertypen gelesen.
Da ich sowieso schon einen Verteilerkasten bestücken muss: Würde es Sinn machen den Nullleiter der 400V Leitung dort ebenfalls mit einem LS abzusichern oder muss das dann auch im Hauptverteiler gemacht werden (also 4-Polig statt 3-Polig)?
 
Was hast du denn vor, dort anzuschließen? Im haushaltsnahen Bereich und in der Landwirtschaft sind keine Oberwellenströme in der Größe, dass sie den N überlasten, zu erwarten. Du könntest aber statt des 3-pol. einen 4-pol. LSS setzen lassen.
 
Kurz zu den anderen Beiträgen: Der RCD ist für alle Leitungen zuständig, siehe mein obiger Text. Die Leitungen sind jeweils etwa 12M lang, Querschnitt der Adern ist 2,5mm2.
Welche Netzart der Hof hat weiß ich nicht.
 
Anschließen möchte ich neben dem üblichen Heimwerkerwerkzeug (kein Drehstrom) Licht, Wasserbegleitheizung, Frostwächter, Külschrank.
 
Alles kein Problem.
 
Stopp der N darf nicht einzeln abgesichert werden . Normal benötigst du im N keine Sicherung.
Und wenn dann benötigst du für einen Wechselstromkreis echte 2 polige LS und für einen Drehstromkreis 4 polige LS! Zudem muss bei dem 4 poligem LS der N voreilend sein. Also vergiss ganz schnell die Absicherung für den N.
 
Zudem war hier von der Absicherung des Nulleiters die Rede, das ist der PEN und der darf nicht geschaltet werden!
Der Neutralleiter darf nur mit den Phasen zusammen geschaltet werden.

Ich würde dringend empfehlen hier vor Ort mit einem Kollegen das ganze durch zu sprechen der im Thema ist, also zur Zeit noch damit arbeitet.
Wer weiß ob die bisherige Installation überhaupt so in Ordnung ist?
Die Netzform ist unbedingt wichtig zu wissen!
 
Der Neutralleiter darf nur mit den Phasen zusammen geschaltet werden. Neutralleiter nacheilend abschalten, voreilend einschalten. Solltest Du unbedingt immer erwähnen!!!

Ich würde dringend empfehlen hier vor Ort mit einem Kollegen das ganze durch zu sprechen der im Thema ist, also zur Zeit noch damit arbeitet.
Wer weiß ob die bisherige Installation überhaupt so in Ordnung ist?
Die Netzform ist unbedingt wichtig zu wissen!
 
Es gibt keine Regelung die verpflichtet den Neutralleiter vor oder nacheilend zu schalten.
 
Es gibt keine Regelung die verpflichtet den Neutralleiter vor oder nacheilend zu schalten.
Hallo Moderator, dann überleg mal gar fix, warum das bei vierpoligen FI`s aber so realisiert ist. Dies hat einige Gründe, und die solltest Du kennen!
 
Ob das bei FIs so realisiert ist, kann ich so nicht bestätigen oder widerlegen, es mag auch sein, daß es an der ein oder anderen Stelle sinnvoll ist, es gibt aber so wie ich geschrieben haben KEINE FORDERUNG nach vor- oder nacheilenden Neutralleiterkontakten.
siehe hierzu 0100-530:
"530.3 »Die Schaltkontakte mehrpoliger Einrichtungen zum Trennen und Schalten müssen mechanisch so gekoppelt sein, dass sie praktisch gleichzeitig schließen und gleichzeitig öffnen. Schaltkontakte von vierpoligen Schalteinrichtungen, die für den Anschluss des Neutralleiters gekennzeichnet sind, dürfen vor den anderen Kontakten schließen und nach den anderen Kontakten öffnen"
 
Thema: Aufteilung 400V in 3x230V
Zurück
Oben