Hilfe zur Differenzmessung Sicherungskasten / Smartzähler

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steveohh

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Hallo liebe Experten des fließenden Stroms,

ich suche Euren Rat, da ich momentan nicht mehr weiterkomme.

Folgendes Problem:
Pünktlich mit dem Umstieg auf Smartzähler durch unsere Vermieter haben sich meine Stromkosten um 800 Euro erhöht (Nachzahlung). Da wir weder Durchlauferhitzer (sondern Gastherme) und auch keine neuen Verbraucher haben, stehen wir etwas ratlos da. Der Netzbetreiber fühlt sich genauso wenig zuständig, wie der Stromversorger, klar.

Daher möchte ich von einem Fachmann eine Differenzmessung machen lassen, also an unserem Stromkasten oben in unserer Mietwohnung, und die Ergebnisse dann vergleichen mit den Mondwerten des Smartzählers im Keller.

Da dies vom Fachmann gemacht werden muss und das Messgerät auch passen muss, wollte ich vorher Euren Rat einholen.

Dazu habe ich drei Fragen zu denen Ihr mir eventuell Rat geben könntet:

1. Kann das jeder Elektriker-Fachbetrieb machen?
2. Gibt es eine ungefähre Richtung, wieviel das kosten würde?
(Der Mensch muss ja zweimal vorbei kommen zum An- und Abbau und ich brauche im Falle einer Differenz ein Zertifikat, als Nachweis für den Netzbetreiber)
3. Ist Differenzmessung der richtige Ausdruck? Nur damit ich am Telefon erklären kann, worum es mir geht.

Was wir schon gemacht haben:
- einige Verbraucher wie zB. Kühlschrank und einen Desktop durchgemessen und hochgerechnet
- Hauptsicherung raus, und ja, der Zähler im Keller steht dann auch ordnungsgemäß still

Wir haben bisher bei unserem Abschlag von 40 Euro in einem 3 Personen-Haushalt immer was zurückbekommen, zumal wir wie gesagt noch nicht mal einen Durchlauferhitzer haben und auch die Hezungen über die Gastherme gehen. Außerdem haben wir auch keinen Geschirrspüler und sind Tagsüber gar nicht zu Hause.

Nun liegt unser neuer Abschlag bei 146 Euro im Monat. Das kann vorne und hinten nicht angehen.

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!!

Steve
 
Wir haben bisher bei unserem Abschlag von 40 Euro in einem 3 Personen-Haushalt immer was zurückbekommen
Also 480€ im Jahr für 3 Personen (und Ihr habt noch was zurück bekommen). Hut ab. Das ist ja fast unmöglich. Man geht bei einem 1 Personen Haushalt so rund von 1000-1500 KW aus. RECHNERISCH.
Bei diesem Wert wären die 480€ so gerade plausibel. KW-Preis, EEG-umlage ect ect. Klar, prüfen würde ich es an Eurer Stelle auch. Aber ob da groß was anderes bei heraus kommt? Vielleicht hat der alte Zähler zu EUREN GUNSTEN gezählt. Vorsichtig ausgedrückt.

Setze Dich mit Deinem örtlichen Elektro-Meister in Verbindung. Schilder ihm Dein Anliegen wie hier beschrieben. Der weiß dann schon was zu tun ist. Über die Kosten kann ich keine adäquate Auskunft geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Summen sagen nichts aus, denn die sind vor allem von Deinem vereinbarten Strompreis abhängig.
mal angenommen 0,3€ pro kWh und 10 € Grundgebühr macht das allerdings schon 5400kWh im Jahr, das ist wirklich viel.

Am einfachsten wäre es für Dich wohl an der richtigen Stelle einen geeichten Hutschienenzähler als Referenz einbauen zu lassen.
Geeichter Zähler kostet so etwa 100€ plus Montage vielleicht 200-300€
Der Vermieter muß dem Einbau natürlich zustimmen.
An diesem Zähler kannst Du dann immer die richtige Leistung und kWh ablesen.

Was Du einfach so prüfen kannst:
nimm ein Gerät mit definierter Leistung.
z.B. Backofen (siehe Typenschild, Herstellerangaben, Anleitung)
schalte alles andere aus und notiere den Zählerstand.
dann den Backofen auf volle Leistung ein (Ofentür offen, Heizlampe leuchtet)
Stoppe die Zeit bis am Zähler 1kWh verbraucht wurde (ca 15-20 Minuten je nach Leistung des Herdes)
vielleicht zeigt Dein Zähler auch die aktuelle Leistung in Watt an die sollte dann schon mal sehr genau mit der Herstellerangabe zu deinem Ofen stimmen.
 
Vielen Dank für die Antwort @kurzschlussmichi! Alles klar, das werd ich machen.

Ja, tatsächlich erscheint das wenig – und nun halt etwas zu viel. Hm mal sehen. Wir wurden nur stutzig bei einer Vergleichsrechnung mit Freunden, die auch drei personen sind, zwei elektrische Durchlauferhitzer haben, einen Mitbewohner der rund um die Uhr 3D-Animationen rendert und eine Waschmaschine, die täglich läuft, da sie mit den nachbarn geteilt wird, und die liegen insgesamt bei 700. Bei uns wären es ja 480+800 bzw. 1280 Euro. Das hat uns stutzig gemacht.

Als Laie liest man dann zusätzlich noch etwas über die "bis zu 528% höheren Verbrauchsmessungen mit Geräten die eine Rogowski-Spule haben", und dann ist man verunsichert.

Der Link zu dem Beitrag mit den Rogowski-Spulen ist

www. faz .net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/studie-smart-meter-messen-falsch-kunden-zahlen-14918447.html
(kann leider noch keine externen Links einfügen, das ist erst ab 10 Beiträgen erlaubt)

Viele Grüße und schon mal vielen Dank!
 
(Der Mensch muss ja zweimal vorbei kommen zum An- und Abbau und ich brauche im Falle einer Differenz ein Zertifikat, als Nachweis für den Netzbetreiber)

Nein, für den Preis der zweiten Anfahrt kannst Du auch selbst einen geeichten Hutschienenzähler kaufen.
Der kommt in die Verteilung zu den Leitungsschutzschaltern und kann da bis zum Ende seiner Eichgültigkeit bleiben.

Ein Zertifikat bekommst Du von niemandem, wenn Dein eigener geeichter Zähler eine massive Differenz zum EVU-Zähler hat muss Du für den eine Befundprüfung beantragen.

Ciao
Stefan
 
Die Summen sagen nichts aus, denn die sind vor allem von Deinem vereinbarten Strompreis abhängig.
mal angenommen 0,3€ pro kWh und 10 € Grundgebühr macht das allerdings schon 5400kWh im Jahr, das ist wirklich viel.
????????? Er hat bis Dato 480 pro Jahr bezahlt. wenn ich 120€ für Zählerkosten abrechne bleiben 360 €. Wenn Du 30 Cent zugrunde legst ergibt das rund 1200KW. Ohne EEG....ohne Netzeinspeise-Entgelte. Und er hat Geld zurück bekommen. Wie soll das denn gehen. Jetzt 480€ plus 800€ Nachzahlung, also 1280 bezahlt. Das ist für einen 3 Personen Haushalt eigentlich normal. Und natürlich hängt es von Fall zu Fall vom Einzelverbrauch ab. Es soll Menschen geben die zünden abends eine Kerze an und der TV bleibt aus.
 
Was Du einfach so prüfen kannst:
nimm ein Gerät mit definierter Leistung.

Wow, klasse!

Das ist eine sehr gute Idee. Genau auf so etwas kommt man natürlich nicht. Das ist gut, dann sparen wir uns das Geld, falls es wider Erwarten aus irgend einem grund tatsächlich ein so hoher Verbrauch sein sollte.

Das werd ich heute Abend mal machen. Vielen Dank!
 
Toll, das kann man erst lesen wenn man seinen Ad-Blocker deaktiviert...
Dann mach mal, ich lese das nicht...

Ciao
Stefan

Oh Sorry, bei mir geht's mit Ad-Blocker.

Hier der Artikel per Copypaste:

Intelligente Stromzähler, sogenannte „Smart-Meter“, sind in der Lage, Stromverbrauch sekundengenau zu erfassen. Unter anderem sollen sie Kunden dabei helfen, Strom zu sparen. Doch die Zähler liefern aus technischen Gründen oft starke Messfehler, die die Kunden teuer bezahlen müssen. Das geht aus einer neuen Studie der Universität Twente und der Amsterdam University of Applied Science hervor.

Nach der Umstellung von konventionellen auf intelligente Stromzähler klagen Kunden den Forschern zufolge immer wieder über höheren gemessenen Stromverbrauch und in Folge dessen höhere Stromrechnungen. Um den Grund für diese Abweichungen zu finden, haben die Forscher um Professor Frank Leferink neun handelsübliche und wohl auch in Deutschland installierte Smart-Meter aus den Baujahren 2004 bis 2014 getestet.

Tatsächlich maßen einige Zähler – die mit sogenannten Rogowski-Spulen – einen um bis zu 582 Prozent zu hohen Energieverbrauch. Zähler mit Hall-Sensoren ermittelten um bis zu 46 Prozent zu niedrige Werte. Mehr als die Hälfte der Zähler war von den Messfehlern betroffen. Die Abweichungen waren demnach bei stark nichtlinearen Lasten besonders hoch, also zum Beispiel bei LED- und Energiesparlampen, deren Helligkeit über Dimmer gedrosselt wird. Kunden sollten sich mit ihrem Stromversorger in Verbindung setzen, wenn sie Messfehler befürchten.

In Deutschland sind bereits sechs Millionen Smart-Meter installiert, in den kommenden Jahren sollen es noch deutlich mehr werden. Der Bundestag hatte im Sommer ein Gesetz verabschiedet, das verschiedene Verbrauchergruppen schrittweise zum Einbau verpflichtet. Der Betrieb der Geräte ist jedoch relativ teuer und deshalb umstritten: Kunden mit einem jährlichen Verbrauch von 3000 Kilowattstunden zahlen etwa 35 Euro jährlich, Großkunden entsprechend mehr. Bis 2020 sollen zunächst die Großverbraucher (mehr als 10.000 Kilowattstunden) mit Smart-Metern ausgestattet werden, Privatverbraucher sind vorerst ausgenommen.
 
@Seveohh
Und noch was, Du wohnst zur Miete? Also bevor Du am Zählerschrank/Unterverteilung rummfummel läßt (Hutschienenmontage ect. Da muss ja auch Platz für vorhanden sein) würde ich mich mit dem Vermieter kurz-schliessen. Denn die Anlage gehört IHM und nicht Dir. Damit es keinen Ärger gibt. Soll nur ein gutgemeinter Rat sein. Denn ich lese hier wie die EXPERTEN sich wieder überschlagen.
 
Nein, für den Preis der zweiten Anfahrt kannst Du auch selbst einen geeichten Hutschienenzähler kaufen.
Der kommt in die Verteilung zu den Leitungsschutzschaltern und kann da bis zum Ende seiner Eichgültigkeit bleiben.

Ein Zertifikat bekommst Du von niemandem, wenn Dein eigener geeichter Zähler eine massive Differenz zum EVU-Zähler hat muss Du für den eine Befundprüfung beantragen.

Ciao
Stefan

Danke, das ist ein weiterer nützlicher Tipp!

Ok, puh Befundprüfung, das ist natürlich alles noch Neuland für mich, aber ich bin echt Dankbar, dass ich von Euch schon mal so viele gute Informationen bekomme.

Viele Grüße
 
…mit dem Vermieter kurz-schliessen. Denn die Anlage gehört IHM und nicht Dir. Damit es keinen Ärger gibt. Soll nur ein gutgemeinter Rat sein. …

Alles klar, das mache ich. Guter Hinweis, Danke!!

@all

Vielen Dank nochmal für Eure Hilfsbereitschaft hier. Die Forenszene enttäuscht einfach nie. <3
 
Welchen Jahresverbrauch in kWh hattest du denn laut Abrechnung vorher und jetzt?
 
Moment mal!
Mit der Umstellung auf den Smart Zähler wurde ja erst mal der Stand des alten Zählers abgelesen!
Das heißt das was Du nun an Mehrverbrauch hast ist das was auf dem ALTEN ZÄHLER gemessen wurde.

Das was Dein neuer Zähler ermittelt ergibt sich erst bei der nächsten Ablesung!
 
Problem bei der Geschichte ein simpler Ablesefehler und du blechst! Also Zählerstände vergleichen . Der Stand des alten Zählers muss am Zählerplatz hinterlegt sein. Solltest du tatsächlich einen Vergleichszähler in deiner Hauptverteilung einbauen lassen dann Zustimmung vom Vermieter und Vergleichszähler von einem Notar versiegeln lassen . Bei Streitereien mit dem Messstellenbetreiber ziehst du sonst den Kürzeren. Und unbedingt einen Zähler mit MID verbauen lassen. Zeugen für die Zählerstände sind im Streitfall Gold wert.
 
Notar versiegeln lassen
:D:D:D:D:D:D Das wird ja immer besser hier. Ich würde noch die örtliche Polizei hinzu ziehen. Was ist in Deinem Leben eigentlich schief gegangen? Sorry....aber ´´normal´´ ist das nicht mehr.:cool:
Der TE hat alle Ratschläge die er benötigt
 
@Pumukel: Versiegeln und Co. ist gut zu wissen, aber das würde ich erst in einem zweiten Schritt machen, wenn sich tatsächlich ein Fehler herausstellt und die sich dennoch querstellen. Dann könnte man das schriftlich ankündigen und da die ja wissen, dass sie bei Nachweisbarkeit auf den kosten sitzen bleiben würden, denke ich dass sie von vorneherein kooperativ sind.
 
Thema: Hilfe zur Differenzmessung Sicherungskasten / Smartzähler
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