FI Vorsicherung - 3 Pol. vs. 1 Pol. & LS vs. Schmelssicherung

Diskutiere FI Vorsicherung - 3 Pol. vs. 1 Pol. & LS vs. Schmelssicherung im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Guten Morgen, ich habe mal wieder eine Frage. In einem der Verteiler in meinem Haus, der vor ca. 4 Jahren neu errichtet wurde, befindet sich ein...
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Maikel

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Guten Morgen, ich habe mal wieder eine Frage. In einem der Verteiler in meinem Haus, der vor ca. 4 Jahren neu errichtet wurde, befindet sich ein 63A FI, der im Zählerschrank im Keller eine 50A NH Vorsicherung hat. Soweit so gut.

Wie würde es sich jetzt verhalten, wenn dort ein 40A FI verbaut worden wäre und die NH Sicherungen im Keller bei 50A belassen werden müssten, weil noch weitere UVs da dran hängen?

Damit jetzt Niemand Panik bekommt: Ich möchte nichts umauen, sondern interessiere mich nur für die Theorie.

Bezüglich der Selektivität macht es ja Sinn Schmelzsicherung anstatt zu verwenden. Was ich aber bis jetzt noch nicht verstanden habe ist die Frage, wann allpolig abeschaltet werden muss. Die Zuleitung zur UV ist ja auf Drehstrombasis. So wie ich das verstanden habe, muss bei Drehstromkreisen (z.B. CEE Dosen) allpolig abgeschaltet werden. Müsste das dann bei der FI Vorsicherung nicht ebenfalls so sein? Das wäre dann mit Schmelzsicherungen nicht zu erreichen - Oder gilt die das 3 allpolige abschalten nur für Endstromkreise wie CEE Dosen?
 
Die Betonung liegt auf abSCHALTbar.

Eine durchbrennende Neozed Sicherung ist kein Schaltvorgang. An einer CEE betriebene Drehstromverbraucher müssen bei Ausfall einer Phase eigensicher sein, und selber abschalten. Z.B.: ein Drehstrommotor mittels Motorschutzschalter.
 
1. Wenn man die 50A benötigt kann man eben keinen 40A Fi einsetzen, fertig.
2. Endstromkreise werden anders behandelt als Vorsicherungen.
In Endstromkreisen ist nicht generell davon aus zu gehen, daß diese mit Drehstrom versorgt werden, Absicherungen für Unterverteiler etc sind bis auf wenige Ausnahmen immer mit Drehstrom versorgt.
Zusätzlich kann es bei Maschinen zu defekten oder Problemen führen, wenn hier im Fehlerfall nur eine der drei Phasen auslöst. deshalb ist hier auch die dreipolige Absicherung mit LSS an zu streben.
Einzelne Phasen in Hauptsystemen fallen seltener aus und irgendwo ist halt eben auch mal mit den Möglichkeiten schluß.
 
Hallo,
der FI (RCD) darf nicht über seinen Bemessungsstrom betrieben werden.
Einige Hersteller machen dazu genauere Angaben in den Unterlagen.
Das ist vorrangig zum Schutz der Schaltkontakte die bei einem 40 A RCD nicht 50 A vertagen.

Ein RCD schaltet nicht bei 40 A ab, sondern bei einem Differenzstrom.
Also zum Beispiel bei bei 30 mA.
Der RCD hat eine ganz andere Aufgabe wie die Schmelzsicherung und kann dazu nicht Selektiv sein. .. oder diese Ersetzen. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen.

Die Gemeinsame Abschaltung kenne ich bei aufgeteilten Drehstromkreisen.
Also im Endstromkreis. Das muss dann jedoch nicht die Sicherung sein. Kann auch ein zusätzlicher Schalter sein. Bei einen Drehstromverbraucher wie einen E-Herd sind immer noch 3 einzelne Sicherungen möglich
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Betonung liegt auf abSCHALTbar.

Eine durchbrennende Neozed Sicherung ist kein Schaltvorgang. An einer CEE betriebene Drehstromverbraucher müssen bei Ausfall einer Phase eigensicher sein, und selber abschalten. Z.B.: ein Drehstrommotor mittels Motorschutzschalter.

Danke für die Antwort, allerdings muss ich nochmal nachhaken.

Zitat aus: Allpoliges Abschalten von Drehstrom- Steckdosenleisten

"In der DIN VDE 0100-520 ist beschrieben, daß aus einem Drehstromkreis mit einem Neutralleiter nur dann einzelne Wechselstromkreise gebildet werden dürfen, wenn alle aktiven Leiter des Drehstromkreises durch einen Schalter abgeschaltet werden können".

Bedeutet "ein Schalter" es muss 1 Schalter sein - oder kann es auch ein 3 pol LS sein? Auch wenn es so in der DIN steht, warum muss überhaupt allpolig geschaltet werden zu einer CEE Dose? Wo liegt das Risiko, wenn 3 Einzelnen LS verwendet werde zum Schalten? Etwas das man an einem an der Dose angeschlossenem Gerät arbeitet und vergisst 1 der 3 Phasen auszuschalten?

Weder in der Zähleranlage im Keller, noch in der neuen UV befindet sich bei mir ein Hauptschalter, sondern lediglich der 4 Pol. 63A RCD in der UV. Der kann ja allpolig abschalten aber darf der als Hauptschalter Ersatz dienen?
 
1. Wenn man die 50A benötigt kann man eben keinen 40A Fi einsetzen, fertig.

Wie gesagt hängen bei mir mehre UVs hinter der 50A Vorsicherung. So kann es ja sein, dass eine UV deutlich mehr Strom benötigt als die andere und daher in der kleineren UV (z.B für den Keller) eine 40A langt aber in Summe bei beiden UVs 50A benötigt werden.
 
Die Gemeinsame Abschaltung kenne ich bei aufgeteilten Drehstromkreisen.
Also im Endstromkreis. Das muss dann jedoch nicht die Sicherung sein. Kann auch ein zusätzlicher Schalter sein. Bei einen Drehstromverbraucher wie einen E-Herd sind immer noch 3 einzelne Sicherungen möglich
Hast du unter dem Zähler einen SLS ? Der ist die Vorsicherung und der Hauptschalter
 
"abgeschaltet werden können " ist falsch.

Genauer Text: " dass eine Verrigelungseinrichtung vorhanden ist, die sicherstellt, dass alle betroffenen Stromkreise getrennt werden"
Auch mit Leitungsschutzschaltern darf man schlalten nur sind die eben schneller kaputt wenn man das ständig macht.
Wenn man nur einen Teil der Phasen abschaltet ist das risiko sogar höher wie wenn man gar nicht abschaltet, denn wenn man gar nicht abschaltet ist man sich der Gefahr bewußt.
Was natürlich nicht heißen soll das man nun bewußt unter Spannung arbeiten soll, denn das ist grundsätzlich nur in sehr gut begründeten Ausnahmefällen durch speziell geschlutes Personal zulässig.

Als Hauptschalter darf alles dienen was unter Last geschaltet werden darf und eine sichere Trennung herstellt und Laienbedienbar sind.
dazu gehören neben Lasttrennschaltern auch Sicherungsautomaten und Fehlerstromschutzschalter, brandschutzschalter etc.

In aktuellen Anlagen wird das durch die SLS im Vorzählerbereich sicher gestellt.
An einer Anlage im Haus muß es für den Laien die Möglichkeit geben an einer Schaltstelle die komplette Anlage (Zählbereich) Spannungsfrei schalten zu können.
 
Hallo,
der FI (RCD) darf nicht über seinen Bemessungsstrom betrieben werden.
Einige Hersteller machen dazu genauere Angaben in den Unterlagen.
Das ist vorrangig zum Schutz der Schaltkontakte die bei einem 40 A RCD nicht 50 A vertagen.

Ein RCD schaltet nicht bei 40 A ab, sondern bei einem Differenzstrom.
Also zum Beispiel bei bei 30 mA.
Der RCD hat eine ganz andere Aufgabe wie die Schmelzsicherung und kann dazu nicht Selektiv sein. .. oder diese Ersetzen. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen.

Die Gemeinsame Abschaltung kenne ich bei aufgeteilten Drehstromkreisen.
Also im Endstromkreis. Das muss dann jedoch nicht die Sicherung sein. Kann auch ein zusätzlicher Schalter sein. Bei einen Drehstromverbraucher wie einen E-Herd sind immer noch 3 einzelne Sicherungen möglich

Mir ist klar, dass der FI den LS ersetzt, es sei denn es handelt sich um einen LS / FI - Mir ging es nur darum, wie für einen 40A FI in der UV die Vorsicherung aussehen muss, wenn die Zuleitung eben auf 63A abgesichert ist.

Zitat:
"Der RCD hat eine ganz andere Aufgabe wie die Schmelzsicherung und kann dazu nicht Selektiv sein. .. oder diese Ersetzen. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen."

Mit Selektivität waren die Vorsicherung in einer UV im Bezug zu den Endstromkreis-LS gemeint. Wenn die Zuleitung warum auch immer mit 50A abgesichert (und sich das nicht ändern lässt) ist und ein 40A FI in die
UV soll, muss dieser ja vorgesichert werden direkt in der UV. Würde man da 32A LS nehmen statt Schmelsicherungen könnten diese doch mit auslösen, wenn ein Kurzschluss im Endstromkreis vorhanden ist.
 
Hast du unter dem Zähler einen SLS ? Der ist die Vorsicherung und der Hauptschalter

Nein dort sitzen 3 Stück 50A NH Sicherungen - Mein Haus hat 3 Zaehler mit je 3 NH Sicherungen vor dem Zaheler. Anschließend geht es direkt zu den UVs. An dem einem Zaheler hängen aber 2 UVs (eine davon ist für eine kleine Restaurant-Küche), deswegen die 50A NH - die anderen Zaehler zu Wohnungen sind mit 25A NH vorgesichert.
 
Mir ist klar, dass der FI den LS ersetzt, es sei denn es handelt sich um einen LS / FI -

Wie bitte??? Der FI ersetzt den LS?

Mit Selektivität waren die Vorsicherung in einer UV im Bezug zu den Endstromkreis-LS gemeint. Wenn die Zuleitung warum auch immer mit 50A abgesichert (und sich das nicht ändern lässt) ist und ein 40A FI in die
UV soll, muss dieser ja vorgesichert werden direkt in der UV.

Nein. Der 40A FI muss vor Überlastung geschuetzt werden.

Würde man da 32A LS nehmen statt Schmelsicherungen könnten diese doch mit auslösen, wenn ein Kurzschluss im Endstromkreis vorhanden ist.

Dann nimm eben keine 32A LSS sondern baue deine Verteilung so auf, wie es in der TAR deines Versorgers vorgesehen ist...
 
Der Nennstrom des FIs ist nach der Vorsicherung zu bemessen.
einzige Ausnahme wäre wenn die Summe der Nennströme der nachgeschalteten Sicherungen nicht den Nennstrom des FIs übersteigt.
 
"abgeschaltet werden können " ist falsch.

In aktuellen Anlagen wird das durch die SLS im Vorzählerbereich sicher gestellt.
An einer Anlage im Haus muß es für den Laien die Möglichkeit geben an einer Schaltstelle die komplette Anlage (Zählbereich) Spannungsfrei schalten zu können.

Bei mir kann erst in der jeweiligen UV durch Laien spannungsfrei geschaltet werden. Ich denke der Zaehlerkasten ist 25-30 Jahre alt. War das damals so erlaubt? Oder musste auch damals schon eine Möglichkeit vorhanden sein, ab Vorzählerbereich alles spannungsfrei zu schalten?
 
In diesem Fall würde ich 2 oder mehr 40A RCD vorsehen.
Es ist möglich das der RCD nur mit 2 mal 16 A je Phase, also 6 Leitungsschutzschalter nachgeschaletett wird. Der Schutz wird durch die nachgeschalteten Leitungsschutzschalter gewährleistet. Es kann so nur 32 A je Phase fließen. Oder eben 3 mal 13 A LSS ...
 
Da nimmt man eben keine 32A LSS sondern ein Linocur Element mit 40er Passhülsen und entsprechenden Einsätzen.
Und den setzt man dann auch nicht in die Unterverteilung sondern an den Anschlußpunkt der Unterverteilung, sofern es nicht noch Stromkreise gibt die ohne diesen 40A Fi laufen.
Da es aber 63A Fis käuflich zu erwerben gibt ist diese Frage eigentlich überflüssig.
 
Der Nennstrom des FIs ist nach der Vorsicherung zu bemessen.
einzige Ausnahme wäre wenn die Summe der Nennströme der nachgeschalteten Sicherungen nicht den Nennstrom des FIs übersteigt.

Wenn also hinter einem 40A RCD 3 x 2 Stück 16A Automaten hängen, kann die Vorsicherung 50A betragen, da sicher gestellt ist, dass max. 32A je Phase durch den FI geschleust werden?
 
Wenn also hinter einem 40A RCD 3 x 2 Stück 16A Automaten hängen, kann die Vorsicherung 50A betragen, da sicher gestellt ist, dass max. 32A je Phase durch den FI geschleust werden?

Es ist möglich das der RCD nur mit 2 mal 16 A je Phase, also 6 Leitungsschutzschalter nachgeschaletett wird. Der Schutz wird durch die nachgeschalteten Leitungsschutzschalter gewährleistet. Es kann so nur 32 A je Phase fließen. Oder eben 3 mal 13 A LSS ...
 
ja
auch wenn das nicht so schön ist.
Zudem macht es Sinn die Sicherung nur so hoch zu bemessen wie es nötig ist.
Je geringer die Absicherung um so geringer ist der notwendige Strom diese aus zu lösen, bzw die Zeit bis zur Auslösung wird kürzer.
 
Thema: FI Vorsicherung - 3 Pol. vs. 1 Pol. & LS vs. Schmelssicherung
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