Alter Elektriker benötigt Update

Diskutiere Alter Elektriker benötigt Update im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hi, ich habe mich hier angemeldet, da ich mal etwas Unterstützung für die Ertüchtigung eines EFH benötige. Ich habe vor fast 40 Jahen Elektriker...
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thomasm

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Hi,
ich habe mich hier angemeldet, da ich mal etwas Unterstützung für die Ertüchtigung eines EFH benötige.
Ich habe vor fast 40 Jahen Elektriker in der Industrie gelernt. Erst Elektroanlageninstallateur, dann Energieanlagenelektroniker. Habe dann Elektrotechnik studiert und bin aber nach dem Studium in die IT, wo ich immer noch bin.
Daher ist mein Norm-Wissen leicht veraltet. ;)
Werkzeug technisch bin ich eigentlich auf einem guten Stand, auch wenn mein Duspol noch nicht elektronisch ist. Aber ich habe immer Wert darauf gelegt mit gutem Werkzeug zu arbeiten.

Jetzt zu meinem Projekt. Ich will unsere Hauselektrik mal auf den aktuellen Stand bringen.
Früher war es ein Zweifamilienhaus, daher hatten wir zwei Zähler. von jedem Zähler ging es an einen 63A Lasttrenner und dann in die UV. Wobei die UV im Keller an dem Lasttrenner vom EG dran hängt, und die UV von der Garage an der UV Keller :eek:
Wobei UV da etwas hochtrabend ist, sind beides kleine einreihige Verteilungen.
Die UV im Keller und die in der Garage sollen im Zuge des Projektes komplett neu gemacht werden.

Die UV Wohnung 1 und 2 sind relativ unkritisch, da ist genug Ausbaureserve vorhanden. Bisher ist da nur ein 1P RCD fürs Bad. Der soll weg und je UV 2 RCD, damit die 6 Automaten pro RCD Grenze eingehalten wird.

Die neuen UVs für Keller und Garage sollen entsprechend aufgebaut werden. Das ist eigentlich unkritisch, oder?

Aber meine erste Frage dazu wäre: Wie realisiert man die Trennung von 230V und 12V. Im Keller habe ich noch 12V Trafos, die auch in der neuen UV bleiben. Reicht es da, die Trafos auf eine eigene Schiene zu setzen, oder was ist da zur Trennung vorgeschrieben?

Kommen wir zu meinem Problemkind der HV.
Ich habe vor 4 Jahren eine PV Anlage bekommen, in dem Zuge wurde ein Zähler entfernt, da das Haus nur noch als EFH genutzt wird. Nur der Elektriker hat das seltsam verdrahtet.Der Lasttrenner von der 2. Wohnung ist hinter den Lasttrenner der ersten Wohnung geschaltet. Ich bin davon ausgegangen, dass man vom Zähler an die jeweiligen Lasttrenner pro Unterverteilung geht. So hintereinander, wie jetzt verdrahtet, macht das für mein Elektriker Verständnis keinen Sinn, oder?

Mein Plan war jetzt. die UV Keller und Garage ebenfalls über einen separaten Lasttrenner an den Zähler anzuschließen. Ist das so überhaupt OK?
Wenn ja, beginnen da meine Probleme. Ich habe nicht genug Platz in der HV.
Ich habe aktuell in der HV die beiden Lasttrenner, dann pro Lasttrenner einen 5P Pollmann Klemmbock, dazu noch die Einspeisung der PV-Anlage.

Die Einspeisung der PV-Anlage wollte ich eigentlich aus der HV raus nehmen und in die UV Keller (direkt neben der HV) ziehen. Aber neben der Zuleitung vom Wechselrichter. geht von der Sicherung auch noch eine Leitung an den Zähler. So genau weiß ich es nicht, da die Leitung in den verplompten Bereich geht. Da müsste ich dann die leitung auf drei Klemmböcke führen und dann in die UV Keller verlängern. Wenn ich dann die 5P Klemmböcke (blau und Grüngelb sind nicht belegt) durch 3P Klemmböcke mit 6 Anschlüsse ersetze müsste ich einen Lasttrenner mehr rein bekommen und könnte die UV Keller und Garage daran anschließen.

Oder wie kann man sowas platzsparend realisieren? Das direkte Brücken von Lasttrenner Eingang zu Lasttrenner Eingang ist jedenfalls bei den bei mir verbauten Modellen nicht möglich, da ist nur Platz für einen Anschluss.

Außerdem brauche ich ja noch einen Überspannungsschutz, den bekomme ich niemals auch och in die HV dazu.
Da müsste ich dann in jede UV einen einbauen? Würde ich gerne aufgrund der Kosten vermeiden. Gibt es da einen Tip?
Ohne Lasttrenner von der HV in die UV Keller zu gehen (50cm Abstand) ist ja wohl Murks.

ich bin da gerade etwas überfragt, wie ich das Norm gerecht umsetzen kann.
Bin für jede Anregung dankbar.

Danke Gruß Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Such dir einen Fachbetrieb mit dem Du das angehen kannst. Ohne wird das nix.

Lutz
 
Woher soll diese Regel kommen?
Das hat es tatsächlich mal gegeben. Aber eher nur als Faustregel.
6 LS pro RCD bedeuten 32A Belastung pro Phase nach einem 40A RCD. Mal den Standard 16A LS vorausgesetzt.
Damit konnte man nie einen RCD (unabhängig der Vorsicherung) zu hoch belasten
 
Hat deine PV evtl einen RST, fuer Abschsltung durch das EVU? Extra Steuerkabel...?

Ansonsten waere prinzipiell nach dem Zaehler eine HLK mit 1xAbg. PV, 1xUeSP und 1x Abgang Zaehlerverteilung sinnvoll. In der ZV dann die SiLTS
 
Woher soll diese Regel kommen?
Du kannst 50 LSS hinter einen FI hängen, dann muss halt nur vor dem FI so abgesichert sein, dass dessen Maximalstrom nicht überschritten werden kann...

Ciao
Stefan
da ich noch nicht verlinken kann, Bitte mal in die neue VDE-0100-4102018-10 schauen, steht das so drin. Oder habe ich die falsch verstanden?

Da steht zwei RCD pro UV und max. 6 Automaten.
Und so wie ich die VDE verstehe, gilt die auch für mein Projekt.

Hat deine PV evtl einen RST, fuer Abschsltung durch das EVU? Extra Steuerkabel...?
Ansonsten waere prinzipiell nach dem Zaehler eine HLK mit 1xAbg. PV, 1xUeSP und 1x Abgang Zaehlerverteilung sinnvoll. In der ZV dann die SiLTS

Gibt es den Satz auch ohne Abkürzungen :(
HLK kenne ich nur als Gas, Wasser, Sch...
UeSP ist das der ÜSP?

Und SiLTS LTS? meinst du das was ich mir am Wochenende raus gesucht habe:
ich dachte jetzt daran 4 von den Siemens 5SG7133 in der HV zu installieren.

Da kann ich je zwei über Sammelschiene zusammen schalten und meine 4 UVs anschließen. Dadurch fallen die Pollmann Klemmen weg und der Platz müsste noch für den Überspannungsschutz reichen.

32A 5polig will ich auch in der Garage, da ich wohl in Zukunft eine neue Leitung für den Einbau einer Wallbox ziehen will. Derzeit komme ich mit einem E-Auto noch in der Ladezeit mit 12A einphasig aus, aber man weiß ja nie. Noch halten mich die notwendigen Kernbohrungen für das neue Kabel etwas ab. Aber die neue UV in der Garage wird natürlich entsprechend ausgelegt. ;)

Danke

Gruß thomas.
 
da ich noch nicht verlinken kann, Bitte mal in die neue VDE-0100-4102018-10 schauen, steht das so drin. Oder habe ich die falsch verstanden?

Da steht zwei RCD pro UV und max. 6 Automaten.
Und so wie ich die VDE verstehe, gilt die auch für mein Projekt.

Eigentlich steht da nur, dass Beleuchtungs- und Steckdosenstromkreise im Falle von "Schutz durch Abschaltung" über RCD abgesichert werden müssen. In der Anmerkung wird dann noch die Verwendung von FI/LS-Schaltern empfohlen.

Erlaubst du mir die Frage, was genau du da verlinken wolltest? Guck übrigens mal in die VDE 1000-10 und überleg mal, ob du die Arbeiten wirklich ausführen darfst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mal die entsprechenden Absätze als bild eingefügt.

vde.png
 
Eigentlich hätte ich jetzt die Texte der Norm erwartet, aber wie gesagt: Der Stand der Technik sind FI/-LS-Schalter.
 
In dem zitierten Teil zur Begrenzung der Ableitstroeme steckt ein ganz böser Fehler...die Anzahl der Endstromkreise hinter einem RCD sagt genau garnichts über die Anzahl der Betriebsmittel. Ob Ahnungslosigkeit oder böser Wille (Verkaufsförderung?) dahinter steckt...wer weiss.
 
In der VDE selbst steht auch nur, dass das 0,3-fache des Auslösestroms nicht überschritten werden soll, um unerwünschte Abschaltung zu vermeiden. Deshalb sind solche Texte, bei denen jemand etwas von jemandem abgeschrieben hat, der etwas von jemandem abgeschrieben hat, der sich die VDE durchgelesen und irgendwie interpretiert hat, auch immer mit Vorsicht zu genießen.
 
In der VDE selbst steht auch nur, dass das 0,3-fache des Auslösestroms nicht überschritten werden soll, um unerwünschte Abschaltung zu vermeiden.
Schön ausgedrückt.

In der VDE (oder ähnlichen Publikationen) ist aber auch selten vermerkt daß eigenes Denken nicht erlaubt ist.
(und 3 Kreise a 3,5 mA ergeben eben bereits mehr als besagte 9 mA die nicht überschritten werden sollen).
 
Theoretisch darf der RCD mit 30mA ja erst bei 15mA auslösen, weshalb sogar 4 Betriebsmittel mit 3,5mA gehen würden. Praktisch wären es mit bisher eigentlich nur erlebten 19mA - 22mA sogar noch mehr. Von der Tatsache, dass 3,5mA eigentlich schon ganz schön hoch sind und die tatsächlichen Ableitströme eigentlich weit darunter liegen, ganz zu schweigen. Also mein Wasserkocher hat 0,15 mA.
 
Tja, nun könnte man wieder wunderschön philosophieren ob denn u. a. aus Gründen der Verfügbarkeit vom minimalen oder maximalen Auslösestrom auszugehen ist. ;)
 
Ja man könnte es auch nachlassen und sich einfach an die Empfehlung in der VDE 0100-410 halten und für jeden Stromkreis ein FI/LS-Schalter verwenden. Das steht da nämlich nicht nur drin, weil der Elektriker so viel Geld verdienen soll.
 
Das hat es tatsächlich mal gegeben. Aber eher nur als Faustregel.
6 LS pro RCD bedeuten 32A Belastung pro Phase nach einem 40A RCD. Mal den Standard 16A LS vorausgesetzt.
Damit konnte man nie einen RCD (unabhängig der Vorsicherung) zu hoch belasten
Er redet hier vom EFH. Also gegen Kurzschluß können solche 40er-FI tw. mit 80A vorgesichert werden, also beim normalen Hausanschluß keine weitere notwendig.
Also wäre die Absicherung nur bei einer nicht kurzzeitigen Überlast notwendig, aber die hast du im normalen Haushalt nicht, also kann man ruhig die Reihe mit 8 Automaten vollmachen. Kenne selber auch kein E-Betrieb, die es nicht machen. Wer da Bedenken hat, soll ann doch zwei 10ner nehmen oder die Reihe komplett mit 13ner machen. Wenn dies übrigens alle machen würden, dann wären diese auch nicht doppelt so teuer wie die 16ner.
 
Wobei die Diskussion ja jetzt auch ziemlich ins Philosophische abdriftet. ;)
Wichtig ist für mich letztendlich nur, dass wenn ich zwei RCDs pro UV verbaue, ich keinen Fehler mache. Dass in einem anderen Kontext das Thema Kosten relevant bei der Entscheidung sein kann, ist klar. Aber wir reden hier von knapp 100,-- EUR. Das gönne ich mir :D
 
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