Wie korrekte Erdung durch Messung überprüfen?

Diskutiere Wie korrekte Erdung durch Messung überprüfen? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - In meinem Haus gab es bis vor kurzem eine klassische Nullung. Nun haben wir die Elektroanlage vom Elektriker sanieren lassen. Erder geschlagen...
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Ja eigentlich sollte das schon der Elektriker machen......
 
Nach dem Text der DIN 18014 MUSS es eine konzessionierte EFK machen. Im Entwurf noch enthaltene Bestimmungen mit Anleitung durch EFK sind entfallen, im Protokoll im Anhang steht es allerdings noch drin.

Es gibt Punkte in dieser Norm, die mich deutlich stärker befremden.
 
Ich hab grad mal in meinem Normenhandbuch (ganz frisch von 7/2020) nachgesehen und da steht nur geschrieben, dass die Dokumentation und die Durchgangsmessung vor Einbringen des Betons durch eine Elektrofachkraft oder Blitzschutzfachkraft durchgeführt werden müssen. Also darf der Betonbauer das ja doch noch machen......

Immer diese Falschinformationen in irgendwelchen Zeitschriften! :confused:
 
Ich hab grad mal in meinem Normenhandbuch (ganz frisch von 7/2020) nachgesehen und da steht nur geschrieben, dass die Dokumentation und die Durchgangsmessung vor Einbringen des Betons durch eine Elektrofachkraft oder Blitzschutzfachkraft durchgeführt werden müssen.
Ich kenne keine EFK, die das gemacht hat. Also dokumentieren und Durchgangsprüfung, reinlegen dagegen schon. Deswegen nicht, da es zu dem Zeitpunkt an geeignetem Messwerkzeug fehlt.

Dagegen kenne ich Baustellen wo links der Bagger noch die Gräben aushebt, in der Mitte der Ele mit dem störrische Erder kämpft und rechts der Beton schon reinläuft. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Wenn man über zig Baustellen unterwegst ist, erlebt man immer wieder die kurioseten Dinge.
Erst gestern: Luxeriöses 180m2 EFH mit Solarfeldern auf dem Dach und DLE zur Warmwassererzeugung, da kein Platz für den WW-Speicher vorgesehen ist.
 
Die beiden Autoren von DEHN sind überaus kompetent und obwohl sich der Fachartikel mit Datum 09/2012 auf die abgelöste DIN 18014:2007-09 und nicht die aktuell gültige DIN 18014:2014-03 bezieht, ist er noch lesenswert.

Die zitierte Prüfnorm DIN EN 50164-2 ist abgelöst, aktuell gültig ist die DIN EN 62561-2:2019-02
 
Die beiden Autoren von DEHN sind überaus kompetent und obwohl sich der Fachartikel mit Datum 09/2012 auf die abgelöste DIN 18014:2007-09 und nicht die aktuell gültige DIN 18014:2014-03 bezieht, ist er noch lesenswert.

Die zitierte Prüfnorm DIN EN 50164-2 ist abgelöst, aktuell gültig ist die DIN EN 62561-2:2019-02
Wäre schön, wenn dies verplichtend zur jährlichen Lektüre bei einer von AG finanzierten Fortbildung werden würde. Fakt ist doch, dass Fortbildungen im Handwerksbereich - nicht nur Elektriker - schon immer ein Schattendasein geführt hat und selbst dieses margere Angebot auf Null zusammengestrichen wurde und auch in der Ausbildung neben der Berufsschule wenig passiert. Ich gehe jede Wette mit dir ein das 95% der herzulande praktizierenden EFK's nicht in der Lage sind, den Erder korrekt durchzumessen und 95% davon auch noch nie in die Verlegenheit gekommen sind dies machen zu müssen.
 
... Ich gehe jede Wette mit dir ein das 95% der herzulande praktizierenden EFK's nicht in der Lage sind, den Erder korrekt durchzumessen und 95% davon auch noch nie in die Verlegenheit gekommen sind dies machen zu müssen.
Und wo liegt das Problem?
Ich gehöre auch zu "deinen" 95 Prozent, ich weiß es und ich lass es.

Und nun?
 
Und wo liegt das Problem?
Ich gehöre auch zu "deinen" 95 Prozent, ich weiß es und ich lass es.

Und nun?
Wenn dies - den Erder zu installieren, bzw durchzumessen - zu deinen Aufgaben gehört, dann wäre es ein Problem.
Jeder spezialisiert sich im Laufe seines Berufslebens, man kann nicht alles machen, da auch die Palette gerade im elektrotechnischen Bereich immer breiter wird, aber da sollte man sich auskennen.

Fakt ist aber, der Erder wird - durch wem auch immer - eingelegt, aber gefühlt nie durchgemessen. Ich komme als SV schon fast zwanzig Jahren meist zufällig, d.h. ohne Ankündigung, auf die Baustellen. Ich habe in meinem ganzen Berufsleben als SV noch nie erleben dürfen, dass dort die vier Messsonden gesetzt waren und der Erder durchgemessen wurde - noch nie. Und ob derjehnige, der den Erder setzt, wirklich eine entsprechende Befähigung hat, kann ich auch nicht prüfen, da ich auch die entsprechende Kompetenz nicht habe. Alles was mit dem Erder zu tun hat, bassiert doch eher auf dem Prinzip Hoffnung, dass es passt oder zumindestens über den PEN des VNB in der näheren Umgebung ausreichend funktionierende Erdungsanlagen gibt.

Das was in den dicken DEHN-Ordner über die 475 Seiten steht ist blanke Theorie, wie es sein soll und wird auf den Großbaustellen so gemacht, da dort auch entprechende Überwachung vor Ort ist. Aber gerade bei diesen zahlreichen Kleinbaustellen bis 20WE, welche zu meinem Prüfbereich gehören, wird es nicht gemacht. Da gibt es keinen Maschenplan für den Erder - nichts, ich kann nur hoffen, dass es richtig gemacht wurde, wenn ich die Erdungsstange rausschauen sehe und von Blitzschutz kann ich träumen, aber nicht erwarten. Wir konnten zumindestens gegenüber den Bauträgern durchsetzen, dass nur noch VA als Material eingebaut wird, aber auch da kann ich nur hoffen, dass der unten auch drinnen liegt und nicht der preiswertere Verzinkte. Auf dem Bau geht es mittlerweile um jeden Euro!
Bilder kann ich zwar über den BT/GÜ - für den wir prüfen - anfordern, aber die kommen denn wenn nach der dritten Aufforderung und sind denn meist von einer anderen Baustelle. Und wenn ich was sage interessiert es auch keinen, Hauptsache unser Prüfstempel sitzt hinterher unterm Protokoll. Und ehrlich gesagt, habe weder die Zeit noch die Nerven, mich dahinter zu klemmen und so'n Prüfstempel eines vom BT/GÜ beauftragten SV-Untzernehmen hat doch zwischenzeitlich den gleichen Wert, wie eine Anlageempfehlung eines Promies für den AWD.

Erst gerade letzte Woche reingekommen: Ein Wohnblock mit 18WE, Tiefgarage, Fahrstuhl. Pläne relativ dürftig, Detailzeichnungen kaum größer als das Original und in Mikroschrift. Ich kann mir auf dem PC dies zwar größer skalieren, aber ich weiß nicht, ob ihr schon mal auf der Roh-Baustelle einen Handwerker gesehen habt, der für solche Zwecke dort ein Büroplatz eingerichtet bekommen hat. Und TGA-Planung - Fehlanzeige. Wurde aus Kostengründen eingespart. Das bei solchen Objekt!
Da brauche ich erst gar nicht hinfahren, dass kann ich gleich sagen, dass dort jedes TGA-Werk sein Zeug versucht irgendwie lauffähig hinzupfuschen und aus Erfahrung weiß ich, dass wird so sein. Da darf man keine Wohnung kaufen, ohne dass man seinen eigenen unabhängigen SV von Anfang an dabei hatte. Aber die werden werden erst vermarktet, wenn fast fertig und dann garantiert zu 100% weggehen. Die Leute, die Geld haben kaufen momentan alles, auch zu überteuerten Preisen, da die alle eine irsinnige Inflationsangst haben.
Auch uns gegenüber hat der GÜ (wegen Corona) nochmals die Preise um fast 15% gedrückt und somit sind auch meine Prüfzeiten kürzer. Ich habe im Schnitt 2h/W Zeit, um das Objekt zu prüfen. Mit Anfahrt und Protokollerstellung, d.h. wenn ich mich 5min pro Wohnung aufhalte und 30min für TG, Keller und Algemeinräume, ist schon die Zeit weg, also noch schneller prüfen und möglichs wenig sehen, denn schreiben kostet Zeit.
 
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Sorry für die blöde Frage, aber wofür braucht man 4 Messsonden?
 
Die Leute, die Geld haben kaufen momentan alles, auch zu überteuerten Preisen, da die alle eine irsinnige Inflationsangst haben.
Auch uns gegenüber hat der GÜ (wegen Corona) nochmals die Preise um fast 15% gedrückt und somit sind auch meine Prüfzeiten kürzer. Ich habe im Schnitt 2h/W Zeit, um das Objekt zu prüfen.

Ich weiss nicht, was dein dauerndes Rumgeheule quer über alle Threads bringen soll. Wer in der gegenwaertigen Lage auf dem Bausektor sich Preise diktieren lässt, der ist wahrlich selber schuld. Anscheinend wird eure Prüferei nur als Feigenblatt für den bunten Verkaufsprospekt gebraucht. Das mag bei unbedarften Käufern funktionieren, sollte mal einer der Käufer kritisch nachprüfen, dann wird es interessant. Stichwort verdeckter Mangel...
 

Die gleichen Verfahren stehen (meine ich) in der VDE 0100-600 bzw. der DIN 18014, aber ich habe nie verstanden, wofür ich jetzt diese Erdspieße brauche. Du machst einfach eine Schleifenwiderstandsmessung, der Widerstandswert vom Kupfer fällt unter "Systemfehler" und gut ist. Wenn ich nicht gerade ein TT-Netz habe, brauche ich nicht einmal einen Widerstandswert bzw. ich habe nichts farüber gefunden.
 
Ich weiss nicht, was dein dauerndes Rumgeheule quer über alle Threads bringen soll. Wer in der gegenwaertigen Lage auf dem Bausektor sich Preise diktieren lässt, der ist wahrlich selber schuld. Anscheinend wird eure Prüferei nur als Feigenblatt für den bunten Verkaufsprospekt gebraucht. Das mag bei unbedarften Käufern funktionieren, sollte mal einer der Käufer kritisch nachprüfen, dann wird es interessant. Stichwort verdeckter Mangel...
1: Du nach dem Lockdown gab es erst einmal eine Schockstarre und mein Chef hat sich diesbezüglich dann für neue Prüprojekte von einigen übern Tisch ziehen lassen, da er sicherlich dachte, dass geht bergab. Nachdem es sich etwas beruhig hatte, kaufen gerade Investoren und institutionelle Anleger Häuser wie verrückt. Und die gestiegenen Gewinnmargen streichen sich wenige ein, die Handwerker, die die eigentliche Wertschöpfung produzieren, sehen keinen Cent mehr!

2: Da hast du leider Recht, unsere Prüfstempel sind mittlerweile ein Feigenblatt - war ursprünglich anders. Da hatten wir mehr Zeit zum Prüfen und unsere Hinweise wurden Ernst genommen, die Mängel meist abgestellt. Aber viele Firmen haben denn feststellen müssen, dass die mit dem, was die bekommen, nicht zurechtkommen, wenn ordnungsgemäß gearbeitet wird.
Das ist überall das Gleiche: Ordentliches Arbeiten, ordentliches Prüfen kostet Zeit und Zeit ist Geld.

Vor über 15 Jahren haben viele Häuslebauer noch selber vieles organisiert, da waren die Preise noch kostendeckend, seit dem unterbieten sich die BT/GÜ beim Kunden im Preiskampf und viele von denen haben es nicht überlebt, es sind dann weniger übriggeblieben und die geben den Preisdruck weiter.
Man überlebt letztendlich in dem Bereich nur mit absoluter Spezialisierung.

Das ist eigentlich eqivalent wie im Lebensmitteleinzelhandel. Nicht der Kunde zahlt die Zeche, sondern der Bauer bekommt weniger, bis mal ein Umdenken stattfindet. Nicht nur das Fleisch wird durch Horden Wanderwerksvertragsarbeiter zerlegt, damit der Kunde es günstig an der Abpacktheke bekommt, sondern auch die Wand von solchen hochgezogen, damit die Kakulation stimmt.
Und glaubt jemand wirklich, die Bedingungen der Unterkünfte ist so gravierend anders, als bei denen, die unser Gemüse billigst vom Feld holen oder unser Fleisch aufopfernd bratpfannengerecht zubereiten?

Hinterm Bauzaun - sofern einer vorhanden - war es doch so, als gäbe es Corona nicht. AHA gibt es nicht, die Chemietoiletten bieten den gleichen Hygenestandard wie vor Corona, nur Toilettenpapier war da auch mal etwas knapp. Wer dies nicht glaubt, fährt am WE mal zu einem x-beliebigen EFH-Baugebiet hin und schaut einfach mal rein. Aber den Deckel schnell zumachen, der Anblick ist nicht immer schön und wenn jetzt am WE die Sonne ordentlich raufbrezelt nicht etwas warm, sondern ein wahres Geruchserlebnis.
Die ganze Branche hat doch nur ein Schweineglück gehabt, dass dort keine Fallzahlen aufgetreten sind und der Fokus bei Tönnes und Co liegt. Mag sicherlich auch an dem Produkt Fleisch und den niedrigen Temparaturen in den Betrieben liegen.
 
Wenn du einen Erder ohne Netzversorgung messen willst, brauchst du 2 Hilfserder und musst damit 3 mal die Schleife messen, aus dem sich daraus ergebenden Gleichungssystem kannst du den R des Erdes berechnen. Den die R der Hilfserder fallen bei der Berechnung raus . Beispiel : R1 sei dein zu bestimmender Erder . R2 und R3 die Hilfserder . Erste Messung ergibt R1+R2 , Zweite Messung ergibt R1+R3 und die 3 te Messung ergibt R2 +R3
Das Gleichungssystem kannst du ja mal versuchen selbst aufzustellen . Moderne Messgeräte erledigen diese Messungen und die Berechnung intern und liefern dir den Wert von R1 direkt. So und wenn du direkt die Schleife mist hast du dagegen nie den Wert des gemessenen Erders . Denn du misst immer den Betriebserder und bei einem PEN auch die Verbindung über den PEN mit. Deshalb darf da der PEN zur Messung nicht angeschlossen sein . Das Ergebniss ist aber dann immer die Summe aus Betriebserder und Anlagenerder ! Es gibt aber auch Grenzwerte nach der Norm .
 
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