DDR Sicherungskasten und verschmorte Steckdose

Diskutiere DDR Sicherungskasten und verschmorte Steckdose im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo in die Runde, ich habe in einer alten Gartenlaube (vermutl. aus den 70ern oder 80ern) einen alten Sicherungskasten (siehe Bild), mit dem...
W

Wurstotto

Beiträge
4
Hallo in die Runde,

ich habe in einer alten Gartenlaube (vermutl. aus den 70ern oder 80ern) einen alten Sicherungskasten (siehe Bild), mit dem ich nicht so richtig was anfangen kann. Alle verlegten Kabel sind wohl noch zweiadrig verlegt, soweit mir mein Opa das damals noch sagen konnte.

Herausgefunden habe ich bereits, dass die obere Linke Sicherung eine 16A für Steckdosen und Licht in der Laube und die Rechte aus einer 10A Sicherung vermutlich für Grundwasserpumpe und Poolpumpe bestehen. Was macht aber die untere mittlere Sicherung?

Jetzt zu meinem eigentlichen Problem:
Irgendwann vor einigen Tagen ist die Stromversorgung der Grundwasser und Poolpumpe ausgefallen. Tausche ich die 10A Sicherung aus, bleibt der Strom an den Pumpen trotzdem weg.

Der Aufbau der Pumpen sieht folgendermaßen aus:
Leitung geht zum Sachalter und von dort zu einer einzelnen Steckdose. Von dort zu einer Mehrfachsteckdose in der die Grundwasserpumpe (1300W) und Poolpumpe (250W) stecken. Mit diesem Aufbau hat’s wohl die letzten 10 Jahre immer funktioniert.

Um den Fehler ausfindig zu machen, habe ich die Grundwasserpumpe testweise über ein Verlängerungskabel (25m) in die Steckdose in der Laube angeschlossen. Und dabei hat nach ca. 5 min Betrieb die Steckdose angefangen zu schmoren.

Und jetzt zu meinen Fragen:

1. Wie finde ich heraus, was der Auslöser für Ausfall gewesen sein kann?

2. Warum schmort mir die Steckdose weg? Bei 1300W dürfte das doch eigentlich nicht passieren.

3. Macht es Sinn, den alten Sicherungskasten durch einen neuen Ersetzen zu lassen und dabei eventuell mehrere Sicherungen für den Aussenbereich zu verwenden?

Bitte steinigt mich nicht für diese Anfängerfragen.

Viele Grüße und eine Danke im Voraus aus dem Norden.
 

Anhänge

  • 471BE29A-B264-4509-937A-1EF3CE5A3C8B.jpeg
    471BE29A-B264-4509-937A-1EF3CE5A3C8B.jpeg
    349,1 KB · Aufrufe: 64
Es macht auf jeden Fall sehr viel Sinn diesen alten Kasten und alle Leitungen zu ersetzen.
Mit der Angabe "zweiadrig" ergibt sich automatisch die problematische klassische Nullung.
Zusätzlich wird das in Guter alter DDR Manier in Alu verlegt sein was das Ganze noch anfälliger macht.

Die Steckdose wird deshalb schmoren, da die schraubklemmen dieser sicher die letzten Jahre nicht gewartet wurden somit sich deren Widerstand erhöht und dort dann Hitze entsteht.

Empfehlung: Neue Verteilung mit FI, Automaten und örtlichem Erder.
 
Lag wohl nur an der Steckdose

montiere eine neue dann dürfte sich das Problem erledigt haben

Es ist eine Gartenlaube da muss man realistisch sein.. Die vorsicherung wird nicht allzu hoch sein und der Bedarf auch nicht. Da braucht man nicht 10 Stromkreise. 2Reichen da aus.
 
Es macht auf jeden Fall sehr viel Sinn diesen alten Kasten und alle Leitungen zu ersetzen.
Mit der Angabe "zweiadrig" ergibt sich automatisch die problematische klassische Nullung.
Zusätzlich wird das in Guter alter DDR Manier in Alu verlegt sein was das Ganze noch anfälliger macht. ]
Nö, nicht zwangsläufig klassische Nullung. Gab bis Mitte der 80er in Ost-Berlin zB noch das alte Netz mit 2 Phasen auf 220V. Wenn dann irgendwann auf 220V L-N umgebaut wurde, gabs auch keine klassische Nullung, wenn wer zu faul war, neue Steckdosen zu montieren. Ich hab Anfang der 90er jede Menge Wohnungen ohne Nullung saniert. Und gerade Gartenlauben wurden nach dem Motto betrieben- "Geht doch alles"

Und die Uraltkästen sehen genau danach aus.
 
Dann wäre es noch schlimmer, da dann überhaupt keine Schutzmaßnahme mehr vorhanden wäre.
 
Okay, vielen Dank erstmal für die flotten Antworten. Dass es so schnell geht hätte ich nicht gedacht.
Vielleicht hilft zum besseren Verständnis die Verdrahtung in der Steckdose weiter. Dort ist nämlich eine Leitung (schwarz) direkt am Kontakt der Steckdose. Der andere (gelb oder grün-gelb, kann’s nicht genau erkennen) am PE Kontakt. Von dort ist er zum anderen Kontakt der Steckdose gebrückt. Aber das eigentliche Problem habe ich wohl woanders gefunden. Im Bild erkennt man den ursprünglichen Schalter, welcher im Pumpenschacht verbaut war. Hab den einfach mal geöffnet um zu sehen wie es darin aussieht. Natürlich nach dem Entfernen aller Sicherungen.
Kann mir jemand verraten, was das für ein Schalter ist? Mir scheint es, als wäre da zusätzlich noch eine Sicherung vorhanden. Das Ding ist aber so uralt, dass die Kontakte stark koordiniert sind und Kontakt zwischen der „Spule“ und Verschraubung besteht auch nicht mehr.

Ich denke, jetzt ist der Moment einen Elektriker einzuschalten. Aber rein interessehalber würde ich gern die Funktion dieses Schalters verstehen. Vielleicht kann sich ja jemand Erbarmen.
 

Anhänge

  • 38543636-8981-49CF-A896-E7F6CFF8D1AD.jpeg
    38543636-8981-49CF-A896-E7F6CFF8D1AD.jpeg
    384,9 KB · Aufrufe: 51
das ist ein motorschutzschalter. Das ist sowas wie eine einstellbare Sicherung. Man stellt den Strom ein, den der Motor im Betrieb max. zieht. Wird der überschritten (wegen Überlast oder Blockieren), wird abgeschaltet.

Aber du hattest doch gesagt, mit Anschluss via Kabeltrommel lief die Pumpe?!

Was du da mit der Steckdose schreibst, ist klassische Nullung.
 
Ja, über die Verlängerung aus der Hütte lief die Pumpe. Also wird der Motorschutzschalter durch Korrosion wohl einfach das Zeitliche gesegnet haben.

Ich weiß, dass ganz früher eine alte Kolbenpumpe verbaut war. Für heutige Förderpumpen wird doch so ein Schalter nicht mehr unbedingt benötigt oder?

Wobei eine extra Absicherung für beide Pumpen bestimmt sinnvoller wäre.

ich spreche am Montag mal mit einem Elektriker. Mal sehen, was der sagt.
 
Wenn er nen Arsch in der Hose hat sagt er Raus und komplett neu, Inklusive RCD.
 
Wenn er nen Arsch in der Hose hat sagt er Raus und komplett neu, Inklusive RCD.

Die Formulierung mit dem Arsch in der Hose finde ich etwas daneben.

Wenn du hinfährst, das für ihn machst, bezahlst und den Dreck wegmachst, wird er sicher nicht nein sagen. Wir brauchen auch nicht drüber zu diskutieren, dass die Installation hoffnungslos veraltet ist. Aber immer noch zulässig.

Die Selbstgefälligkeit, die manche hier an den Tag legen "mach mal alles neu", da könnte man meinen das würde alles kein Geld kosten und kein Dreck verursachen.

@Wurstotto:
Wenn alles noch 2-Draht ist, dann bedeutet komplette Modernisierung nicht nur neuer Verteilerkasten mit FIs, sondern auch komplett neue Kabel. Ich rate auch langfristig dazu. Solltest du gerade sanieren, da erledige das mit. Solltest du gerade frisch tapeziert haben, dann behalte es im Hinterkopf. Außer die Kabel liegen alle in Leerrohren. Dann kann man noch einen Draht dazuschieben.

Ich habe das mit einigen Wohnungen hinter mir. In der Regel bin ich so vorgegangen, immer wenn ein Zimmer neu gemacht wurde, wurden auch die Kabel erneuert. Als letztes kam der Flur und der Verteiler dran.
 
Eine Gartenlaube kannst du nicht mit einer Wohnung vergleichen. Der Aufwand da einen neuen Verteiler zu setzen und neue Leitungen auf Putz inklusive neuer Schalter und Steckdosen hält sich da im Rahmen. Der Gewinn an Sicherheit ist nicht zu verachten. Denn die Anlage ist dann auf aktuellem Stand und nicht auf dem Stand von vor über 40 Jahren! Und noch etwas mit Arsch in der Hose meine ich das eine Instandsetzung da rausgeworfenes Geld ist und auch das muss der Ausführende dem Kunden Klar machen oder eben den Auftrag ablehnen.
 
Wenn man Den Pumpenmotor vor Überlast schützen will macht ein Motorschutzschalter durchaus Sinn.
Der vorhanden scheint mir aber dort wo er sitzt nicht hin zu gehören denn der ist nicht für außen gedacht.

Wenn die Pumpe selbst einen eigenen Überlastschutz mitbringt braucht man natürlich keinen externen Motorschutz mehr.
 
Im Privat Bereich kauft man ja eher selten einen Motor-Pumpenkombi und die Steuerung separat, sondern kauft ein fertiges Produkt.
Da gibt es durchaus auch welche mit Überlastschutz. Entweder mit einfachem Motorschutz oder auch mit Temperatursensor im Motor.
Andere gibt es auch völlig ohne jeden Schutz.
 
So, heute war der Elektriker da. Er hat den Motorschutzschalter vorerst rausgenommen und baut mir im Laufe der Woche einen Leitungsschutzschalter ein. Erstmal nur für die Leitung zur Pumpe. Da wir eh irgendwann vorhatten die Laube zu renovieren, werde ich wohl in dem Zuge auch gleich alle Leitungen erneuern und diese dann den Elektriker anschließen lassen.

Ich danke euch für die vielen und schnellen Antwort. Ihr seid Top...
 
Thema: DDR Sicherungskasten und verschmorte Steckdose
Zurück
Oben