Es gibt bei vielen Produkten eine Differenz zwischen den (nackten) Herstellkosten, Großhandelspreisen und Endverbraucherspreisen.....
Das sollte auch nur verdeutlichen wie hoch schon jetzt der Anteil an Steuern auf dem Strom lasten, und wenn der Verbrenner, wenn auch sukzessive, durch den Stromer ausgetauscht wird, muss die damit ausfallenden Steuern wie zb. MwSt und Mineralölsteuer irgendwie kompensiert werden. Folglich kann mit dem "Abschaffen" des Verbrenners die Endkundenpreise für Strom nicht sinken, zumal dieser durch wirtschaftlich und vorallem gewinnorientierte Unternehmen hergestellt, verteilt und vertrieben wird. Würde der Staat die Energie herstellen, verteilen und vermarkten, wäre dies vielleicht sogar machbar, aber das wird nunmal nie (mehr) passieren.
S. Beitrag 18 / 22. Korrigiert ca. 15 Gigawatt notwendig bei kompletter PKW Umstellung auf E-Antrieb. Ist das viel?
Solche Aufrechnungen hinken leider immer ein wenig. Zumal man auch in dem Bereich nicht mit einer linearen Belastung rechnen kann, sondern es zu Stosszeiten kommt wo dann die Leistung einfach da sein muss. Ähnliche Probleme haben zb. auch Trinkwasserversorgungen. Die Pumpleistungen müssen immer auf die Stoßzeiten skalierbar sein, nicht auf den Durchschnittsverbrauch. Was mit Wasserpumpen vielleicht noch realtiv einfach umsetzbar ist, wird bei Strom schon zum Problem.
Ich teile aber auch die Meinung in #18, dass eine "flache" Versorgung der E-Fahrzeuge, also das sagen wir mal "Low-Level-Laden", die Problematik entscheidend entschärfen würde. Allerdings auch nicht beseitigen, da es wie man so schön sagt immer anders kommt als man denkt. Zumal müsste dann zum einen beim Arbeitgeber wie auch "zuhause" eine Steckdose unmittelbar am Parkplatz vorhanden sein, was teilweise technisch überhaupt nicht umsetzbar ist.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es relativ wenig (intakte) Infrastruktur. Hat man auch aufgebaut, oder? Oder gab es bei der Umstellung von der Pferdekutsche auf den Benziner schon im Voraus zigtausende Tankstellen?
Naja, der Vergleich hinkt aber schon ziemlich
Es ist schon ein Unterschied ob man Strassen und Städte wieder aufbaut, oder das bekannte Energieversorgungssystem einmal auf links drehen will. Zumal der Wiederaufbau auch nicht in 10-15 Jahren abgeschlossen war, aber das nur am Rande...
Was die Pferdekutschen und die Benziner betrifft, ja die gab es, nämlich die Apotheken, denn da wurde in den Anfangszeiten der Verbrenner der Kraftstoff verkauft. Diese Apotheken gabe es auch damals schon in jeder Stadt und fast jedem Dorf. Allerdings war da eine Reichweite von über 500km mit einer Tankfüllung auch nicht das "Muss".
Auch lief der "Wechsel" Pferdekutsche auf Verbrenner ja nun auch nicht gerade in 5-10 Jahren, zumal man da auch nicht 50 Millionen Pferdekutschen austauschen wollte.
Übrigens, wie du auch sicherlich weißt, war vor dem Verbrenner der Stromer populär, hat sich aber aus ähnlichen Gründen wie heute auch nicht durchsetzen können. Ein Schelm wer böses denkt...
Die EU plant 850 mrd Euro zu investieren um 300 Gigawatt Leistung aus Offshore-Windkraft zu erstellen. Die 15 Gigawatt scheinen mir deswegen nicht das allergrößte Problem.
Tja, mal abgesehen von der irrsinnigen Förderung ansich, verstehe ich immer noch unter Offshore etwas auf dem Meer. Es wird zwar immer wieder behauptet der Chiemsee wäre auch ein Meer, aber das zweifele ich persönlich immer noch an
Somit ist doch südlich von Schleswig-Holstein, Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern ziemlich mau mit Meer und Offshore. Also musste die Energie ja erstmal nach Süden schaffen. Was die Landesregierungen ja schon seit Jahrzehnten versuchen, bislang nur mit mässigen Erfolg. Und das soll dann in den nächsten paar Jahren klappen, na ich weiß nicht...
Dann ist auch noch das Ding mit dem europäischen Verbundnetz, doofe Sache, da darf man national nicht einfach so werkeln wie man will.
Sind es nicht gerade die Briten, die als erste den Benziner/Diesel verbieten wollen?
Kann ich dir nicht sagen, nur ist Großbritannien nunmal ne Insel und sehr stark urbanisiert. Ist schwer mit zentraleuropäischen Ländern wie Deutschland oder Frankreich zu vergleichen. Am ehesten noch mit Ländern wie Schweden oder Norwegen, wo übrigens die E-Mobiliät einen ganz anderen Stellenwert hat.
Zumal der Bezug meiner Aussage mehr auf die entstehende Kostenlast und zukünftiger "Weltverbesserungen" der EU bezogen.
Kehren wir doch erstmal vor der eigenen Haustür (oder gehen mit gutem Beispiel voran)
Auch hier leider ein...tja...es juckt keinen wenn wir hier alle nur noch singend und klatschen durch die autofreien Städte tanzen, vorallem nicht das Weltklima. Das ist traurig, aber nunmal nicht zu ändern.
Wäre die EU das was man sich unter einer, vorallem wirtschaftlichen, Staatengemeinschaft verstehen würde, dann würde die EU ihre Möglichkeiten ausnutzen und Druck auf die großen Umweltverschmutzer ausüben. Doof ist nur, das will die EU, oder besser gesagt das KANN die EU halt nunmal nicht. Der EU-Bürger, und ganz vorne die Deutschen, ist das aber auch nicht recht, weil man will ja immer noch die neuste Technik, die billigeste Kleidung und vorallem will man den "Dreck" ja nicht hier haben.
Ja, ich gebe dir Recht, erstmal vor der eigenen Haustür kehren, aber nicht nur Bäume umarmen und Freitags morgens die Kids zur FFF-Demo schicken, sondern auch mal das ganze Konsumdenken ansich hinterfragen. Sich auch mal selbst fragen obs der billigen Naturstein aus China sein muss, oder ob es nicht doch auch mal was europäisches oder gar deutsches sein darf. Oder vielleicht auch mal statt dem argentinischen Black-Angus-Steak mal eins vom hiesigen Simmertaler vom lokalen "Tiertöter". Kann man zwar nicht mehr bei seinen Gästen glänzen, verhindert aber sinnlose halbe Weltumrundungen bis das Zeuch hier ist. Die Liste läßt sich beliebig ergänzen.
Es langt halt nicht wenn man sich ein E-Auto in die Doppelgarage stellt, die PV-Anlage auf dem Dach des Einfamilenhaus und nur noch Bio beim Aldi zu kaufen. Da gehört schon ein wenig mehr dazu, und man muss es sich halt auch leisten können...
Fazit
Hab ich Lösungen? Ja
Würden diese funktionieren? Ja
Könnte man die umsetzen? Nein
So ist das nunmal, wenn man im großen Sandkasten mit einer kleine Schaufel hinten in der Ecke sitzt wo immer die Hunde hinka*ken, viel Meinung und keinen interessierst ^^