Kochfeld & Backofen in Altbauwohnung: Absicherung

Diskutiere Kochfeld & Backofen in Altbauwohnung: Absicherung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich stehe vor folgendem Problem: ich würde gerne den alten Elektroherd in meiner Wohnung gegen ein Induktionskochfeld & Backofen...
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Daniel82

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Hallo zusammen,

ich stehe vor folgendem Problem: ich würde gerne den alten Elektroherd in meiner Wohnung gegen ein Induktionskochfeld & Backofen austauschen, habe aber ein paar Fragen bzgl. der Sicherungen und dem Anschluss.

Vorhandene Sicherungen sind:
1 x 25A für E-Herd (einphasig)
1 x 16A für alle Steckdosen in der Küche
1 x 16A für Licht in der Küche
Warum das Licht eine eigene SIcherung hat, erschließt sich mir nicht so ganz, ist aber so. Stark- oder Drehstomanschluss nicht vorhanden.

Die Idee war nun, das Kochfeld natürlich an den mir 25A abgesicherten Stomkreis anzuschließen (kann 1phasig angeschlossen werden). Bei maximaler Leistungsaufnahme würde das die Sicherung auslösen, das sollte aber (meiner Meinung nach) in der Praxis eher nicht passieren, da ich selten mehr als zwei Platten benutze und meines Wissens nach die max. Leistung nur kurzzeitig beim Aufheizen gezogen wird. Falls es doch mal die Sicherung auslöst, müsste ich eben damit leben, da ich in einer Altbau- Mietwohnung keine Chance sehe, irgendwas an den Gegebenheiten zu ändern.

-Ein Sicherheitsrisiko sollte dass ja nicht sein, oder?

Zweites Problem ist der Backofen:
Den würde ich eher an eine der Steckdosen anschließen (ist auch einphasig). Von der Gesamtleistung her dürfte das gehen (sonst keine großen Verbraucher in der Küche). Dazu aber einige Fragen:
-Ist ein Anschluss mit normalem dreiadrigem Stromkabel auf Schukostecker möglich? Also dass ich den einfach an eine Steckdose anschließe? ich wüßte spontan nicht was dagegenspricht, allerdings hätte ich es so noch nie irgendwo gesehen und bin auch kein Experte.
-Falls nein, was sind die Alternativen?
-Etwaige Sicherheitsrisiken im Betrieb? Meiner Einschätzung nach kann auch hier natürlich die Sicherung auslösen, falls doch insgesamt mehr Leistung gezogen wird als die Sicherung abkann (wie beim Kochfeld).

Zum Anschluss: Normalen einphasigen Stromanschluss an den Geräten kann ich selbst, falls irgendwas an Sicherungskasten oder Steckdosen zu machen wäre, würde ich natürlich eine Fachkraft beauftragen.

VIelen Dank im Voraus
 
Letztendendlich hast du m. E. bereits die Problematik erkannt und auch deine persönliche "Gefährdungsbeurteilung" mitgeliefert.

Also entsprechend handeln und "wo kein Kläger da kein Richter"

PS: Die Inquisatoren kommen noch. ;)
 
Zulässig ist ein maximaler Anschluß von 4,6kVA einphasig.
Somit kannst Du nur einen Herd verwenden dessen Leistung sich darauf beschränken lässt. Von Neff gibt es da meines Wissens nach welche die das können.
Die 25A Absicherung ist schon unzulässig und wäre gegen 20A zu ersetzen.

Wenn Du einen Standard Herd mit Ofen verwenden willst ist die Anlage auf Drehstrom um zu rüsten.

Jegliche Arbeiten an der Elektrik sind NUR durch Fachkräfte zulässig und das aus gutem Grund.
Daß Du das kannst ist, eine Überschätzung deiner Fähigkeiten, denn spätestens bei der Prüfung fehlen Dir garantiert schon die passenden Meßgeräte.
 
Danke schonmal für die Antworten:

@leerbua: Das vermutlich nicht direkt das Haus abbrennt ist mir auch klar, ich will aber auf jeden Fall eine langfristig sichere Lösung. Danke trotzdem für die Antwort.

@Octavian1977: Ja, Anschluss werde ich vom Elektriker machen lassen, ist besser so. Mir geht es im ersten Schritt eher darum keine Geräte zu kaufen die ich am ENde nicht verwenden kann.
Rein interessehalber: Warum ist die 25A Absicherung unzulässig? Solange der Leiterquerschnitt passt, sollte das doch gehen, oder? Ich frage deswegen, weil ich zwar im Altbau generell immer misstrauisch wäre bei allen vorhandenen Installationen, aber das Haus hier wird von einer Immobilienverwaltung betreut und bisher wurden hier immer alle Arbeiten von Fachbetrieben erledigt. Ist das sicher Pfusch?

Wäre schön wenn noch jemand was zu der Backofen Problematik sagen könnte.

Danke und Gruß
 
Eben aus dem Grund, daß Geräte über 4,6kVA an Drehstrom an zu schließen sind und das ergibt maximal 20A für Wechselstromkreise.

Je größer die Firmen die so was verwalten um so billiger muß alles werden. Sieht man auch am Wechselstromkasten, Anzahl der Sicherungen und fehlenden FI Schutzschaltern.
Möglicherweise auch klassischer Nullung, Schraubautomaten?
Hier ist seit mindestens 40 Jahren nichts gemacht worden.
 
OK, habe mal dem Hausmeister hier ne E-Mail geschrieben, bin auf die Antwort gespannt.
Generell macht das alles hier auf den ersten Blick keinen allzuschlechten Eindruck. Acht Sicherungen + FI für 2 Zimmer Wohnung. Sicherung sind "normale" LS-Schalter.
Klassische Nullung ist doch, dass Schutzleiter nicht gesondert ist, sondern einfach mit N-Leiter verbunden wird? Ist hier (zumindest in der Herdanschlussdose) auch nicht der Fall, wie es im SIcherungskasten aussieht weiß ich nicht.
 
Zweites Problem ist der Backofen:
Den würde ich eher an eine der Steckdosen anschließen (ist auch einphasig). Von der Gesamtleistung her dürfte das gehen (sonst keine großen Verbraucher in der Küche). Dazu aber einige Fragen:
-Ist ein Anschluss mit normalem dreiadrigem Stromkabel auf Schukostecker möglich? Also dass ich den einfach an eine Steckdose anschließe?
Ja, das ist möglich, da die Anschlussleistung sicher unter 3600W ist.
 
Ist ein Anschluss mit normalem dreiadrigem Stromkabel auf Schukostecker möglich

Du wirst lachen: An Backöfen ist die Zuleitung mit Schukostecker in der Regel schon fest angeschlossen.

Die Regel mit den maximal 4600 W als Wechselstromverbraucher wurde erfunden, um große Lasten gleichmäßig auf die drei Außenleiter zu verteilen.
Dabei ist es in der Summe dem Stromnetz egal, ob es 30 Wechselstromherde gibt (je 10 pro Phase), oder ob es dreißig Drehstromherde gibt. Die statistische Verteilung der Stromstärken auf die drei Phasen bleibt die gleiche.
 
Klingt nach Studentenbude. Mache bitte mal ein Bild von deiner Verteilung. Evtl sollte die mal von fachlicher Seite gechekt werden
 
Hallo zusammen,
da gewünscht, hier ein Blick in den Sicherungskasten:
IMG_20201217_105041.jpg
1/2 Bad
5 Herd
6 Schlafzimmer
8 Wohnzimmer
9 Küche Licht& Steckdosen linke wand
10 Flur
11 Küche Steckdose rechte wand
 
Das Bad muß auch auf einer der Sicherungen liegen, links ist nur der FI fürś Bad.

Scheint wohl nur Wechselstrom zu sein, der LS mit 25A ist auf jeden Fall zu hoch Der Herd darf hieran nur bis 4,6kVA angeschlossen werden.

Ist das Dein Eigentum?
Dann lass mal ein paar Dinge machen:
Drehstrom einrichten.
FIs für den Rest der Wohnung nachrüsten
Regelmäßige Prüfung der Anlage (alle 4 Jahre )
 
also findest Du das Prüfen einer Anlage als überflüssig?

Es ist sogar vorgeschrieben, da für elektrische Anlagen die VDE Regelungen an zu wenden sind.
In der VDE 0105 sind dabei regelmäßige Prüfungen unverzichtbar.
Die von der BG angegebenen Prüffristen für eigentlich gewerblich genutzte Dinge (DGUV-V3) sind dabei durchaus gute Richtwerte.
 
Das ist ja schlimmer als zu Zeiten des Zunft(un)wesens im Mittelalter . . .

So langsam befürchte ich, dass du wirklich glaubst, dass sich irgendein Privatmann damit befasst ?

Ich will jetzt nicht diesen anderen Thread zitieren, in dem sich andere Leute geäußert haben . . .
 
Danke für die Antworten, es wäre aber schön, wenn ihr beim Thema bleiben würdet.

Also zuerstmal handelt es sich um eine Mietwohnung. Prüfung und Instandhaltung sehe ich da in der Verantwortung des Vermieters.
Ebenso eigentlich die Sache mit der 25A Sicherung. Wenn die hier verbaut ist, dann sollte ich eigentlich schon davon ausgehen können, dass die Leitungen das abkönnen und auch dass es für den Netzbetreiber i. O. ist (Ort ist Berlin, falls es da regionale Unterschiede gibt). Werde nochmal nachhaken, mal sehen.
Angeschlossen ist (seitens des Vermieters) momentan übrigens ein Kombi-Plattenherd mit 7.5 kW Anschlusswert (kein gutes Argument, ich weiß).
 
Alles über 4,6kVA(kW) darf in Deutschland ausschließlich an Drehstrom angeschlossen werden. Desweiteren ist etwas, nur weil es so gemacht ist, automatisch richtig.

Das haben wir schon immer so gemacht ist ein geläufiger Ausdruck dieses Zustands. Früher hat man solche Sachen öfter gemacht. Heutzutage sind sie aus gutem Grund nicht mehr gestattet.

Dies alles bringt dir aber nichts. Du musst letztlich damit leben was vorhanden ist.
 
Noch ne Frage: Wenn ich ein Kochfeld mit Anschlusswert 4600w nehme sollte es ja passen. Auch wenn die Summe der Einzelleistung der Platten höher ist? Also aus meiner Sicht macht das nur Sinn wenn die Platten im Zweifelsfall runterregeln, sonst müsste der Anschlusswert ja die Summe der Einzelleistung sein, oder verstehe ich was falsch?
 
Ein Kochfeld mit 4,6kVA Anschluß wert hat kaum Platten deren Leistung zusammen mehr als diese Leistung aufbringen.
Ausnahme sind solche mit integrierter Leistungsbegrenzung, das gibt es für Felder mancher Hersteller die eigentlich für Drehstrom gedacht sind.
 
also findest Du das Prüfen einer Anlage als überflüssig?

Es ist sogar vorgeschrieben, da für elektrische Anlagen die VDE Regelungen an zu wenden sind.
In der VDE 0105 sind dabei regelmäßige Prüfungen unverzichtbar.
Die von der BG angegebenen Prüffristen für eigentlich gewerblich genutzte Dinge (DGUV-V3) sind dabei durchaus gute Richtwerte.
VDE ist ein privater Verein. Die Vorschriften sind nur gegen Bezahlung einzusehen. wie sollten diese für Otto normal Verbraucher gelten?
 
Für den Otto Normalverbraucher gilt das Energiewirtschaftsgesetz, was Ihm die Arbeit an elektrischen Anlagen verbietet.
 
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