Altersschwacher Herdanschluss: Neue Zuleitung verlegen oder nicht?

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obstbraende

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Hallo zusammen,

Ich habe schon viele ähnliche Threads gelesen, aber es scheint da verschiedene Meinungen zu geben:

Situation: In meiner Mietwohnung (Altbau aus den 80ern) liegt ein einphasiger Herdanschluss mit 3x2.5mm^2 und 20A-Schutzschalter. Natürlich will ich jetzt eine Küche einbauen mit üblichem Kochfeld + Backofen. Ich muss also entscheiden, ob ich was an der Anschlusssituation ändern lasse bevor ich Geräte bestelle, oder eben nicht.

Von zwei Elektrikern vor Ort und am Telefon habe ich widersprüchliche Meinungen gehört: Einer meinte "Stellt Euch nicht an, das Problem haben alle in Berlin, ruft an wenn die Geräte da sind dann klemmen wir die an". Der andere sagte "Keine Chance, völlig unzulässig, da muss erst ein neuer Anschluss her"... Deshalb bin ich jetzt hier bei Euch gelandet.

Neben der Herddose gibt es zwei 16A-Stromkreise. Drehstrom ist leider nicht in Sicht. Könnte es eine Lösung sein, eine zusätzliche 3x4mm^2-Leitung legen zu lassen fürs Kochfeld? Backofen dann an den alten Herdanschluss. Ist das Overkill? Oder das notwendige Minimum? Oder Quatsch? :D

Ich hab natürlich erst im Forum gesucht bevor ich gepostet habe. Was ich bisher gelernt habe:

- Einige hier im Forum sind pragmatisch und betonen den Gleichzeitigkeitsfaktor: Man könne zumindest ein Kochfeld auch an 20A anschließen obwohl "7.5kW" draufsteht, weil die Spitzenleistung im Alltag kaum je abgerufen wird; und wenn doch dann sei das keine Gefahr sondern dann springt halt mal der Sicherungsautomat. Einige würden vielleicht sogar den Backofen mit draufklemmen und ein bisschen extra aufpassen (aber eventuell wäre er separat per Schuko besser aufgehoben).

- Andere Foristen sind härter und erklären, dass die nominelle Spitzenleistung des Geräts die abgesicherte Leistung nicht übersteigen darf und Basta. Damit wäre mein Anschluss mit 20A*230V ~= 4.6kW ja sicher raus - schon die billigen vierzonigen Kochfelder aus Schweden liegen alle drüber (beginnen ab 7.5kW Max bei Induktion, ab 6.5kW Max mit Ceran). So war auch die Einschätzung der Schweden selber, die mir nichts verkaufen wollen.

- Andere weisen darauf hin, dass die Netzbetreiber es in ihren Anschlussbedingungen verbieten, wenn ein Wechselstromverbraucher über 4-5kW angeschlossen wird, weil dadurch zuviel Last an einer Phase hängt. Das würde ja bedeuten, dass mir strenggenommen eine zweite Zuleitung auch nichts hülfe - egal wie dick die Leitung in der Wohnung ist, es wäre demnach sowieso schon untersagt, ein übliches 4-Zonen-Kochfeld auf eine Phase überbrückt anschließen zu lassen, denn die liegen ja alle drüber. Betrifft mich das in der echten Welt?

Bei dieser ganzen Verwirrung möchte ich deshalb jetzt gerne in die Runde fragen: Würdet Ihr an meiner Stelle hier jetzt ein zusätzliches 3x4mm^2-Kabel legen lassen, bevor Ihr die Elektrogeräte bestellt? Oder das Kochfeld allein an 20A und den Backofen per Schuko an einen Stromkreis, an dem auch die Deckenlampe und der Kühlschrank hängen? Oder einfach alles auf eine Dose klemmen lassen und 'bisschen aufpassen'? Für alle Varianten hätte ich Elektriker die's tun würden... o_O
 

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Bei 4500 W ist Schluss mit dem einphasigem Betrieb das sind 230 V *20 A mehr ist nicht erlaubt . Du kannst da durchaus einen 7,5 kw Herd dran betreiben aber eben mit Einschränkungen. Es ist aber nicht verboten mehrere Geräte mit 4,5 kW an unterschiedlichen Sicherungen zu betreiben .
 
Bei 4500 W ist Schluss mit dem einphasigem Betrieb das sind 230 V *20 A mehr ist nicht erlaubt . Du kannst da durchaus einen 7,5 kw Herd dran betreiben aber eben mit Einschränkungen. Es ist aber nicht verboten mehrere Geräte mit 4,5 kW an unterschiedlichen Sicherungen zu betreiben .
Hi! Nur für die Langsamen unter uns: Das heißt, selbst eine neue Leitung mit größerem Querschnitt darf nie mit mehr als 20A abgesichert sein - oder in anderen Worten, wer in seiner Wohnung jemals eine einzelne 25A oder 32A-Sicherung findet wurde schlecht beraten..?
 
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Hi! Nur für die Langsamen unter uns: Das heißt, selbst eine neue Leitung mit größerem Querschnitt darf nie mit mehr als 20A abgesichert sein - oder in anderen Worten, wer in seiner Wohnung jemals eine einzelne 25A oder 32A-Sicherung findet wurde schlecht beraten..?
Sollte man nicht machen, es drohen heftige Strafen von bis zu 25000,-€, wenn der Bezirkselektriker die bei seiner jährlichen Kontrolle dies feststellen sollte.
Außer du bereitest die Anlage schon auf Drehstrom vor und lässt in der Küche eine 32er CEE-Anschluß montieren, dann liese sich dieser Anschluß nutzen. L2 + L3 ist natürlich nicht belegt.
 
Sollte man nicht machen, es drohen heftige Strafen von bis zu 25000,-€, wenn der Bezirkselektriker die bei seiner jährlichen Kontrolle dies feststellen sollte

Wer soll das sein????


Und was machen die Leute, die ihren anschluß seinerszeits auf 25A nach TAB errichtet haben. Alle ins Gefängniss????
 
32er CEE-Anschluß montieren, dann liese sich dieser Anschluß nutzen. L2 + L3 ist natürlich nicht belegt.
Das ist nicht erlaubt.
Wenn eine STECKDOSE einen L2 und L3 hat, muss dieser auch angeschlossen sein. Lediglich in STECKER darf man weniger Adern (eben nur die benötigten) anschliessen, als vorhanden sind.
 
Wenn bekannt ist, das es in der Mietwohnung nur Wechselspannung 1~ gibt, warum schaut man dann nicht auf die Vorsicherung der Wohnung (Leistung, die zur Verfuegung steht) und waehlt seine Geraete entsprechend aus?

Es kaeme doch auch kaum jemand auf die Idee, im 6qm Badezimmer ein Schwimmbecken mit 25m Bahn einrichten zu wollen.
 
Das mit den mehreren Stromkreisen haut so nicht hin... Dann müssten auch mehrere einzelne Zuleitungen gezogen werden.

Der maximale Anschlusswert, wenn das Gerät heute, oder innerhalb der letzten paar Jahre, angeschlossen wurde ist max 4,6KVA bei Wechselstrom!
Das begrenzt man mit einer 20A Sicherung.
Danach legt man dann die Zuleitung aus.

Die kann je nach Situation bei 3x2,5 beginnen und nach oben gibt es theoretisch keine Grenzen.
Faktoren sind die Art der Leitungsverlegung und der max. zulässige Spannungfall.

Bei 20A kann man nach Strombelastbeit zwar noch locker 2,5qmm nehmen... Ab 15m Leitungslänge, und die sind schnell erreicht, müsste man aber schon auf 4qmm gehen.
Zumal hier nicht mehr von einem Gleichzeitigkeitsfaktor unter 1 ausgegangen werden kann.
4,6KW sind ja fast immer gegeben, wenn mehr als eine Platte oder nur der Ofen benutzt wird.
Und außer Tiefkühlpizza oder Spiegelei fällt mir jetzt spontan kein Gericht ein, wo man nicht wenigstens 2 Dinge am Herd gleichzeitig braucht.

Wenn es meine Wohnung wäre würde ich ein 5x4qmm legen lassen.

Dein Vermieter ist aber eigentlich in der Pflicht dir einen haushaltsüblichen Herdanschluss zur Verfügung zu stellen.
 
Dein Vermieter ist aber eigentlich in der Pflicht dir einen haushaltsüblichen Herdanschluss zur Verfügung zu stellen.

Nun ist aber die Frage: Was ist üblich?
Wenn in Deutschland in zigg Millionen Haushalten E-Herde an Wechselstromanschlüßen betrieben werden, ohne das es zu nennenswerten Problemen führt, kann man das dann nicht als "üblich" bezeichnen?
 
Da gibt es bestimmt Präzidenzfälle.

Solange solichere 4,6kVA zur Verfügung stehen wird nicht viel zu machen sein.

Bei 3x2,5qmm sehe ich das nicht gegeben.
Ich kenne Wechselstrom Anschlüsse noch aus meiner Lehrzeit.
Da haben wir immer 3x4qmm gelegt.
 
Am besten, Du suchst dir einen Elektriker, der ein neues 5x4mm² verlegt zum neuen Kochfeld. Muss natürlich mit dem Vermieter abgesprochen werden. Der Backofen soll ein separates vom Kochfeld unabhängiges Gerät sein und kommt an die vorhandene 3x2,5 Zuleitung.

Der Elektriker muss natürlich überprüfen, ob die vorgeschalteten Anlagenteile: Unterverteilung, Zähler, Hauptleitungen usw. bezüglich Zustand und Leitungsquerschnitten dafür geeignet und betriebssicher sind.

Die neue 5x4 Zuleitung wird einphasig mit 20A abgesichert. (Wenn der Eli das verantworteten will, soll er 25A nehmen. Wäre bei nur zwei belasteten Adern von der Verlegeart normalerweise kein Problem.)

Mit dieser Konfiguration könntest Du die Kochgeräte recht gut nützen.

Und sollte es passieren, dass die Hausanschlusssicherung als Folge dieser hohen einphasigen Belastung auslöst, bekommt der Vermieter endlich eine Motivation, seine Anlage mal auf Drehstrom umzurüsten.

Sollte da jemand Ärger machen, von wegen zu hoher einphasiger Leistung, kannst Du dich jederzeit auf deinen Eli berufen, denn Du als elektrotechnischer Laie kannst dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Wenn dann Drehstrom kommt, bist Du mit deinen Küchenzuleitungen ja bestens gerüstet.

Das neue 5x4 wird dann mit 3x16A abgesichert und versorgt das Kochfeld dreiphasig. Neuere Kochfelder werden tatsächlich mit drei Außenleitern angespeist.
Und das Backrohr bleibt wie gehabt auf der alten 3x2,5 Zuleitung.
 
Auch wenn ich es schon sehr oft geschrieben habe:
Aufgrund der üblichen gleichzeitigkeiten reicht ein 20A Anschluß 230V zum betreiben eines Herdes in der Praxis aus!
 
.... wenn man nicht auf allen 4 Platten gleichzeitig und mit voller Leistung kochen möchte.
 
Altbau aus den 80-ern?
Aber wenn das so ist dann hätte man schon Drehstromanlagen auch in kleinen Wohnungen verlegt, jedenfalls hier in Hamburg und auch in SH. machte man es so. In Berlin nicht? kann ich mir jedenfalls schlecht vorstellen. Jedenfalls im West-Berlin aber in Osten da kommt es hin.
Ich besitze ja nun eine weitere ETW von 1978 und da ist der Herdanschluss in 5x2,5 und der Zähler in Drehstrom.
Man braucht ja nur nach den Aderfarben zu sehen, wenn diese noch Schwarz-Grau-Rot sind dann ist der Bau vor 1965 erstellt worden.
Und da waren Herdleitungen in 3x2,5 noch obligatorisch gewesen aber auch in einem Haus von 1971 hatte ich diese noch gesehen.
Aber später dann nicht mehr.
 
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Hallo, danke für die vielen Antworten!

Was ich jetzt von Euch mitgenommen habe:

- Wenn ich eine zweite Zuleitung lege, darf auch die nur mit max 20A abgesichert sein, wegen der 4.5kW-Grenze für Wechselstromverbraucher. Dennoch dürfte ich dort ein Kochfeld anschließen lassen das 7.5kW Spitzenlast erreichen kann. (Danke Pumukel, Www, schUk0, EBC41, ego1). Die Meinungen gehen auseinander, ob das im Alltag eine Einschränkung wird oder nicht, also.. wird schon gehn.

- Falls ich trotzdem eine neue Zuleitung lege könnte sinnvoll sein, sie direkt luxuriöser auszulegen: Direkt 5 Adern als "Vorleistung" falls der Vermieter das Haus updatet (haha), und gleich 4mm^2 um wegen der Länge auf der sicheren Seite zu sein. (danke schUk0, EBC41)

- Den Vorschlag von Www, den verlegten 5 Adern _doch_ eine 32er Absicherung zu spendieren muss ich falsch verstanden haben, scheint kontrovers zu sein.

- (...Es ist übrigens Westberlin. Ich war auch entsetzt, Baujahr 84. Leider scheinen die Pflichten der Vermieter nicht so weit zu reichen dass sie da tätig werden müssten, nach allem was ich finden kann)

Unter diesem Eindruck komme ich natürlich auf die Idee: Einen 20A-Herdanschluss hab ich ja schon. Was wäre, wenn ich den doch fürs Kochfeld nutze und den Backofen separat per Schuko anschließe? Ich habe ein Modell mit bescheidenen 2.7kW im Auge.

In der Küche gibt es eine separat abgesicherte Steckdose für den Geschirrspüler, die restlichen Steckdosen sind an einem allgemeinen Kreis der bis in Flur und Bad rausreicht. An die Geschirrspülerdose soll ein Geschirrspüler - leider finde ich keine Daten zur spitzenmäßigen Leistungsaufnahme, aber es wäre ein kleines 45cm-Modell mit A+++-Label. Es erscheint mir so, dass der Backofen sich in der Praxis kaum mit dem Geschirrspüler beißen würde -- wann spült man schon, während der Backofen noch vorheizt, wohl etwa genauso häufig wie man alle 4 Zonen am Herd voll aufdreht. Also keine neue Zuleitung, sondern flink die GS-Dose verdoppeln lassen und beides dort dran? Die Frage ist halt, ob das zulässig und vernünftig wäre. :confused:
 
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Eine Neue Zuleitung zum Herd mit 5x2,5mm² würde ich trotzdem vorsehen, auch wenn weiterhin, wegen fehlendem Drehstrom, daran nur ein 4,6kW Herd angeschlossen werden darf.

Es gibt Herde deren Leistung sich begrenzen lässt.
 
...auch wenn weiterhin, wegen fehlendem Drehstrom, daran nur ein 4,6kW Herd angeschlossen werden darf.
Moment, das ist neu - ich hab die anderen so verstanden, dass ein Kochfeld mit über 4.6kW Anschlussleistung durchaus angeschlossen werden darf (was auf jedes vierzonige Kochfeld zutrifft das ich finden konnte) - es gibt dann halt nur die praktische Einschränkung, dass der Sicherungsautomat schält wenn man langanhaltend mehr als 2-3 Zonen voll aufdreht (was einen aber selten tatsächlich erwischt, meist takten die ja niedrig vor sich hin während man leise was köchelt). Jedenfalls erlaubt sei das. Stimmt das nicht?
 
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Thema: Altersschwacher Herdanschluss: Neue Zuleitung verlegen oder nicht?
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