230V + 12V - CEE "Landanschluss" im Camper

Diskutiere 230V + 12V - CEE "Landanschluss" im Camper im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, ich bin gerade dabei den "Landanschluss" mittels CEE im Campingbus nachzurüsten. Würde jemand kurz einen Blick auf den Schaltplan...
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Kerberos90

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Guten Tag,

ich bin gerade dabei den "Landanschluss" mittels CEE im Campingbus nachzurüsten. Würde jemand kurz einen Blick auf den Schaltplan werfen? Ich entschuldige mich für die Laienhafte Darstellung, hoffe aber es ist verständlich.


- Beim FI ist 16A oder 25A egal, solange er nicht überlastet wird - korrekt?

- Macht es ggf. Sinn den Neutralleiter ebenfalls durch einen Sicherungsautomaten abzusichern? Der CEE Stecker ist eigentlich Verpolungssicher, jedoch könnte es auf Campingplätzen ja durchaus mal vorkommen dass die Installation verdreht ist... ?

Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Kerberos90

Bildschirmfoto 2021-03-06 um 19.29.46.png
 
Dein Landanschluss ist generell über einen 2 poligen LS auszuführen (L und N werden abgesichert ) und dein Wechselrichter darf auf keinen Fall in das Landnetz einspeisen !
 
@Pumukel

Du scheinst dich mit der Materie ja auszukennen, wäre ein Kombi-LS/FI Schalter wie der ABB DS201A-B16 in Ordnung? (Ich darf leider noch keine Links posten)
 
Nein der beinhaltet nur einen LS im L Zweig der N -Zweig wird aber mit geschaltet
Danke! Ja das war auch meine Sorge bei diesem Gerät, bei falscher Verkabelung am Campingplatz wird der ja nicht unterbrechen.

Andere Frage: Ein 3 poliger LS wäre in Ordnung, oder? Den hätte ich noch liegen, einfach einen Anschluss ungenutzt lassen?

Gibts die denn auch mit LS in beiden Leitern?
Das ist die Frage, wäre für Tipps dankbar.
 
einen 3 poligen LS kannst du auch 2 polig nutzen .

Super, das klingt doch gut.

Eine letzte (Anfänger-)Frage noch, versprochen die letzte ;) Macht es Sinn den PE Leiter durch den unbelegten 3. Anschluss mit abzusichern? Oder anders: Schadet es? Dann hätte man die komplette Elektrik von außen getrennt.
 
Dein Landanschluss ist generell über einen 2 poligen LS auszuführen (L und N werden abgesichert )

Der Begriff "Landanschluss" wurde hier ja bereits in Anführungszeichen gesetzt. Es handelt sich hier nicht um ein Boot, sondern um ein Wohnmobil. In der einschlägigen 0100-721 sehe ich auf Anhieb nur die Forderung nach Überstrom-Schutzeinrichtungen, die alle aktiven Leiter des Stromkreises abschalten.

In der Realität sehe ich es aber so:
1. Die elektrischen Anlagen auf manchen Campingplätzen sind katastrophal, teilweise selber gebastelt.
2. CEE-Steckdosen sind mittlerweile immer öfter zu sehen, was gut ist (und seit wieviel Jahren vorgeschrieben?).
3. Die Besucher haben jedoch erkannt: Blaue, runde Steckdose am Stromverteiler. Blauer, runder Stecker am Wohnmobil. Na, da kaufe ich doch eine 25m-Kabeltrommel vom Baumarkt und baue mir aus Leitungsabfällen zwei CEE-auf-Schuko-Adapter dazu.

Da schreiben die Normen mal etwas Sinnvolles vor und den Nutzern fällt nichts Besseres ein, statt der Nutzung eines vernünftigen Kabels nochmal ein paar potentielle Fehlerstellen zusätzlich einzubauen. Bravo.

Einem Freund und Camper habe ich ein Anschlusskabel mit PRCD-S gebaut - das stellt m.E. den besten Zusatzschutz dar.
 
Na, da kaufe ich doch eine 25m-Kabeltrommel vom Baumarkt und baue mir aus Leitungsabfällen zwei CEE-auf-Schuko-Adapter dazu.
Stimmt, wobei auf guten Campingplätzen mittlerweile wohl darauf geachtet wird, ebenso ob Schutzeinrichten wie LS/FI im Wohnmobil verbaut sind. In meinem Fall habe ich 10m H07BQ-F 3x2,5mm² Kabel (umgangssprachlich "Panzerkabel") als Verlängerung, ohne Trommel. Die entsprechende DIN-VDE schreibt (meines Wissens nach) wohl H07RN-F oder gleichwertig vor.
ein Anschlusskabel mit PRCD-S gebaut
Schöne Sache, kannte ich auch noch nicht.
 
Der N ist ein aktiver Leiter und deshalb wird der auch über einen 2 poligen LS geführt also befindet sich je eine Sicherung im L Zweig und eine im N Zweig bei Kurzschluss oder Überlastung werden beide Zweige gleichzeitig geschaltet . Die normalen FI/ LS haben aber nur eine Sicherung im L Zweig ! Das der N mit geschaltet wird spielt da keine Rolle ! Deshalb auch die Kennzeichnung P +N . Noch ein wichtiger Hinweis der PE oder PEN darf nicht geschaltet werden , da du sonst den Schutz aus hebelst . Die Ausnahme PRCD-S wurde ja schon genannt und der erlaubt kein Zuschalten bei fehlendem PE ! Für den Schutz würde ich grundsätzlich einen 10 mA PRCD-S statt einem normalem FI einsetzen !
 
Der N ist ein aktiver Leiter und deshalb wird der auch über einen 2 poligen LS geführt

Könntest du mir _bitte_ die Norm nennen, die das für Wohnmobile fordert?
Schaden tut das ja nicht - aber ich finde schlicht und ergreifend keine diesbezügliche Aussage in der Norm.

H07BQ-F 3x2,5mm² Kabel (umgangssprachlich "Panzerkabel")

H07-BQ-F verkaufe ich gerne für Anwendungen in Werkstätten. Hält definitiv länger als H07-RN-F, weil das so "zäh" ist. Gilt auch als mindestens gleichwertig zu H07-RN-F, darf demnach auch an Baustellen benutzt werden. Geiles Zeugs.

"Panzerkabel" kenne ich als umgangssprachliche Bezeichung für "AT-N07 V3V3-F", eine in Österreich genormte Baustellenleitung aus PVC mit verstärktem Mantel.
In Deutschland als Baustellenleitung nicht zulässig, weil dem Ho7-RN-F unterlegen.
 
VDE 0100-721.430.101: "Jeder Endstromkreis muss über eine Überstrom-Schutzeinrichtung, die alle aktiven Leiter des Stromkreises abschaltet, geschützt sein"

Wichtig dazu sicher auch gleiche Norm Punkt 721.537.2.1.1:" Für jede unabhängige elektrische Anlage muss ein eigener Haupttrennschalter vorgesehen werden, der alle aktiven Leiter abschalten muss, und der so angeordnet sein muss, dass eine Bedienung im Caravan leicht möglich ist. In einer Anlage mit nur einem Endstromkreis darf als Trennschalter die Überstrom-Schutzeinrichtung verwendet werden, vorausgesetzt, diese erfüllt die Anforderungen für das Trennen."

Dem Laien kann ich dabei nur raten die Finger an sich davon zu lassen, denn da gibt es noch einige Punkte in der Norm die er sicher noch nicht auf dem Schirm hat.
 
Da lese ich jetzt aber noch nicht raus, dass auch der N überwacht werden muss.
Zudem, wenn wir mal kurz ans erste Lehrjahr zurück denken, der Strom in einer Reihenschaltung ja überall gleich sein sollte.
 
der Strom in einer Reihenschaltung ja überall gleich sein sollte.

Nun, ich bin zwar Laie, aber was wäre denn bei Kabelbruch hinter dem LS? Angenommen N führt Spannung und kommt beispielsweise mit der Fahrzeugmasse in Berührung, ohne Rückfluss (?) über die Phase. Dann steht nur der FI noch zwischen dem Unglück, oder sehe ich das falsch?
 
Thema: 230V + 12V - CEE "Landanschluss" im Camper
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