Alte Gasleitung als Potentialausgleich nutzen

Diskutiere Alte Gasleitung als Potentialausgleich nutzen im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Gemeinde, was spricht eurer Meinung nach, gegen einen Potentialausgleich, wenn die Messung den gewünschten Widerstand hätte, die früher...
  • Ersteller dreiphasenkasper
  • Erstellt am
Ich gehe pauschal mal davon aus, das das Verbot in D so formuliert ist, das außer einem gesetzten Erder nichts anderes verwendet werden darf, egal ob es eine Wasserleitung, Fernwärmeleitung, Gasleitung, Abflussrohr für Scheiße ist.
 
@Richie, es ist ja keine Gas- oder Wasserleitung mehr, sondern ein in der Erde steckendes Metallrohr. Ob du das nun senkrecht in die Erde kloppst (Tiefenerder) oder waagerecht einbuddelst (Ringerder) kommt auf's gleiche raus.
Meine Bedenken hatte ich oben schon geschrieben.
 
Wenn es kein massives Rohr ist, man seine Elektrische Leitfähigkeit nicht kennt, ist es Korrosionsbeständig, ist es für diesen Zweck geeignet, sollte dies zuerst mal geprüft werden.
 
Soll es jetzt als Potentialausgleich(sleiter) oder als Erder verwendet werden?
 
Die Überschrift ist falsch!
Hast du eine Glaskugel die dir das verrät?
Wieso kann es nicht sein, das ein altes unbenutztes Gasrohr von Kellerraum 1 zu Kellerraum 2 geht. Im Kellerraum 1 ist die Schutzpotentialausgleichsschiene und im Raum 2 brauche ich einen Anschluss z.B. für die Heizung oder den Kabelfensehanschluss?
Normal kann man PA mit 50mm² Stahl machen, ist nur die Frage, ob Fittinge auch Durchgang haben. Wenn die Leitung gerade liegt ohne viele Winkel oder man die Winkel aufsägen kann, kann man auch eine Kupferleitung durch das Rohr ziehen.
 
Eine Gasleitung darf nicht als Erder benutzt werden.

Ein Rohr, welches kein Gas mehr führt und dafür auch nie mehr benutzt werden wird ist keine Gasleitung, sondern ein altes Rohr.

Um in einem Bestandsbau mit TN-Netz die Erdung zu verbessern - oder überhaupt erst eine zu schaffen - spricht nichts gegen einen natürlichen Erder aus dafür nicht vorgesehenen Werkstoffen. Alles ist besser als nichts. Und "nichts" ist ja genau das, was dereinst mal vorgeschrieben war.

Im TT-Netz würde ich nicht eine Sekunde auf so eine Idee kommen. Da ist ein Erder am Haus nicht fakultativ, sondern essentieller Bestandteil des Schutzes und muss dauerhaft sicher niederohmig bleiben.

Mein eigenes Haus ist Bj 1927, TN-Netz. Als wir Kellerraum für Kellerraum den Lehmboden durch Beton ersetzten (über Jahre hinweg in Eigenleistung), kam immer ein vz Bandstahl herein. Mittlerweile sind überall Betonböden drin, fünf völlig normwidrige Erder parallel geschaltet, aber immerhin zusammen bei knapp unter 5 Ohm.
 
Das wird nur dann im TN ein Problem, wenn der EVU seinen PEN nicht Niederohmig halten kann, er wird dir das auch niemals per Anwalt beglaubigen lassen, das er das bis zu deiner Rente so halten kann, daher ist es bei Neubauten zur Plicht geworden einen Erder zu setzen. Und nachträglich in Altbauten diesen zu setzen, als PEN-Stütze kann durchaus Sinn machen. Mein Motto, wer sich auf andere verlässt zieht in der Regel früher oder später immer den kürzeren. :)
 
Hast du eine Glaskugel die dir das verrät?
Wieso kann es nicht sein, das ein altes unbenutztes Gasrohr von Kellerraum 1 zu Kellerraum 2 geht. Im Kellerraum 1 ist die Schutzpotentialausgleichsschiene und im Raum 2 brauche ich einen Anschluss z.B. für die Heizung oder den Kabelfensehanschluss?
Wie schon aus meinem Einwand zum Titel hervorgeht, sind meine Glaskugel und ich davon ausgegeangen, dass ein Gasrohr in der Erde als Erder und nicht ein funktionsloses Gasrohr als Leiterersatz für Potentialausgleich genutzt werden sollte. :)

Als Erder wäre ein nicht isoliertes feuerverzinktes Rohr bedingt zulässig. Falls das Rohr auch als Antennenerder genutzt werden soll, müsste der Anschluss blitzstromtragfähig nach Klasse H = 100 kA ausgeführt sein, was mit einem NIRO-Staberder einfacher sein kann.

Normal kann man PA mit 50mm² Stahl machen, ist nur die Frage, ob Fittinge auch Durchgang haben.
Das ist ein Grund für das Verbot Wasser- und Gasleitung als PA-Leiter nutzen zu dürfen, ein anderer, dass es bei Arbeiten an Rohrnetzen auch schon Stromunfälle gab und Korrosion kann auch verstärkt werden.
Wenn die Leitung gerade liegt ohne viele Winkel oder man die Winkel aufsägen kann, kann man auch eine Kupferleitung durch das Rohr ziehen.
So ein Altrohr gehört möglichst demontiert und zum Schrott. Wenn es nicht stört, kann man es auch belassen und als Leerrohr nutzen. Jede unnötige Schnittstelle ist eine potentielle Sollbruchbruchstelle zu viel, weshalb ich ein stillgelegtes Rohr auch dann nicht als Leiterersatz nutzen würde, wenn es einteilig und niederohmig wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon aus meinem Einwand zum Titel hervorgeht, sind meine Glaskugel und ich davon ausgegeangen, dass ein Gasrohr in der Erde als Erder und nicht ein funktionsloses Gasrohr als Leiterersatz für Potentialausgleich genutzt werden sollte.
Davon stand in der Frage aber kein Wort
 
Ich gehe pauschal mal davon aus, das das Verbot in D so formuliert ist, das außer einem gesetzten Erder nichts anderes verwendet werden darf, egal ob es eine Wasserleitung, Fernwärmeleitung, Gasleitung, Abflussrohr für Scheiße ist.
Dann belege doch bitte mal ganz unpauschal wo man das nachlesen kann.

Die ungeklärte Kernfrage ist, ob feuerverzinkter Stahl noch zulässig ist. Wo feuerverzinkte Erder noch erlaubt sind, sind auch Rohre erlaubt, die den Mindestanforderungen entsprechen.

Davon stand in der Frage aber kein Wort
Dann habe ich die Frage falsch interpretiert. Das kommt dann beim Jüngsten Gericht, wenn es denn mal eines gibt, zu meinem Sündenregister dazu. :(
 
Die ungeklärte Kernfrage ist, ob feuerverzinkter Stahl noch zulässig ist. Wo feuerverzinkte Erder noch erlaubt sind, sind auch Rohre erlaubt, die den Mindestanforderungen entsprechen.

Dann habe ich die Frage falsch interpretiert. Das kommt dann beim Jüngsten Gericht, wenn es denn mal eines gibt, zu meinem Sündenregister dazu. :(

Ist schon schlimm genug das man sich nichtmal einigen kann, welches Material als Erder taugt. Unverzinkt ist es Rostanfällig, wenn es Verzinkt ist geht man von 10 Jahren aus gegen Durchrostung, z.B bei Autos. Dann wäre da noch Niro es rostet nicht und ist Säurebeständig. Mischungen mit hohen Zementanteil, sofern er durch ein Wasserschaden feucht wird, vertragen sich nicht mit allen Metallen und reagieren damit. Aber dann wäre die Frage ist es den Erdfühlig genug. Wenn man es nicht weiß kann man auch die Erdung von einem Stahlträger der in den Erdboden reingeht verwenden, funktioniert mit einem 8000V Weidezaungerät sehr gut, um eine sehr große Weide unter Spannung zu setzen, das Pferde nicht ausbrechen können, oder alternativ einen stabilen massiven Kreuzerder wie einige Bauern den so rumliegen haben, direkt in die Matschwiese stecken. Erzielt den gleichen Effekt. Lediglich im Sommer wenn der Boden trocken ist und nicht mehr so gut leitet, weil er nicht tief im Boden versenkt ist, ist der Stahlträger die bessere Lösung. Der ist massiv genug und rostet nicht durch. Das sollte DEHN und VDE und Co sich mal zusammensetzen und dieses Thema ausreichend behandelt werden um sich dann festzulegen was 2025 dann Werkstoffbezogen erlaubt ist und was nicht. Die Zeit bis dahin sollte ausreichend sein.
 
, wenn der EVU seinen PEN nicht Niederohmig halten kann

Mit einem Behelfserder ist es dann immer noch besser als ganz ohne Erder, was ja auch erlaubt WAR und nicht geändert werden muss, so lange nichts geändert wurde.

Im Falle eines Schadens gilt ja als Notnagel noch das Produkthaftungsgesetz. Gut, davon hat man nicht viel, wenn man sich Radieschen von unten anschauen muss.
 
Sich auf andere Verlassen wird langfristig nicht nur beim EVU zum Problem werden. :)
Beim TT-System kann es auch passieren, das der Fundamenterder seine Funktion nicht mehr erfüllen kann, wenn der Boden zu trocken und damit der Erdwiderstand steigt. Ist nur die Frage was zuerst Eintritt wenn man die R-Theorie mal anwendet. :D
 
Ist schon schlimm genug ....
Du erzählst viel Mist, wenn der Tag lang ist. :rolleyes:
Es geht hier nicht um Autos und nicht um Stahlträger (die rosten genauso) und "Niro" rostet auch in der entsprechenden Umgebung.

Ich kenne hier in der Gegend Böden, wo ein verzinktes Rohr in ein paar Jahren weggerostet ist und auch Böden, wo du ein verzinktes Rohr nach 50 Jahren wie neu aus dem Boden ziehen kannst.
 
Also ich kennen keinen Fall, wo Niro durchgerostet ist. Was ist so schwer daran ein Werkstoff zu finden der so ziemlich Witterungsfest fest ist, gute Leitfähigkeit unter Unterschiedlichen Bedingungen hat. Macht ja kein Sinn wenn es Normen gibt, wie man sie anwendet und dann nach wenigen Jahren die Funktion nicht mehr gegeben ist. Überall entwickelt man sich weiter, nur wohl im E-Handwerk nicht, das man sich nicht festlegen kann, welches Material als Erder langfristig verwendet werden kann. Und ein Gebäude kann 100 Jahre oder länger halten. Ist schon ein Armutszeugnis. :oops:
 
wenn es Verzinkt ist geht man von 10 Jahren aus gegen Durchrostung, z.B bei Autos.

Dann wäre da noch Niro es rostet nicht und ist Säurebeständig.

Erst einmal werden im Fahrzeugbau verzinkte Bleche eingesetzt, die Schnittstellen sind aber dann nicht mehr verzinkt und werden nachbehandelt......und genau dort fängt der Rostfrass an.
Das Niro nicht rostet sehe ich beim Rundgang auf meinem Schiff etwas anders.
Nur so nebenbei ;)
bicho
 
Verzinkt ist geht man von 10 Jahren aus gegen Durchrostung, z.B bei Autos.
Du verwechselst galv. Verzinkt und Feuerverzinkt. In meinem Garten steht eine Feuerverzinkte Gieskanne, die hat mein seit langen verstorbener Vater von seinem Vater geerbt, der 1945 gefallen ist und diese Gießkanne ist noch immer frei von Rost. Einzig Porsche hat damals den 911er Feuerverzinkz und 2/3 der 911 fahren immer noch. Und das eine Drittel hat sich sicher um einen Baum gewickelt aber ist nicht wegen Rost ausgefallen.
 
Ein Verwandter hat einen Grill aus Niro gemacht. Der hat immer draußen gestanden bei Jedem Wetter, hat nach gefühlten 10 Jahren nicht einen einzigen Rostfleck drauf. Weiß aber nicht mehr welche Güte das Niro hatte. Niro ist nicht gleich Niro. Hat ja im Metallbau gearbeitet. :)
 
Thema: Alte Gasleitung als Potentialausgleich nutzen
Zurück
Oben