Alte Gasleitung als Potentialausgleich nutzen

Diskutiere Alte Gasleitung als Potentialausgleich nutzen im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Gemeinde, was spricht eurer Meinung nach, gegen einen Potentialausgleich, wenn die Messung den gewünschten Widerstand hätte, die früher...
  • Ersteller dreiphasenkasper
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Ach Gott. Worum diskutiert Ihr hier.

Es gibt eine Norm, die definiert aus welchem Material ein Erder für gewisse Anwendungen bestehen darf.
Sollte diese Norm mehrere Materialien definieren, kann der Häuslbauer aufgrund von Preis und/oder Vor- und Nachteile sich für eine Material entscheiden.

Wurscht, ob ein Griller nach 10 Jahren versostet ist, oder nicht.
 
Nee bigdie alles unter Kontrolle. Deine Giesskanne wurde als fertiges Teil verzinkt. Die Verschiedenen Galvanisierungsarten sind mir berufsbedingt bekannt. Wir hatten Serpentine heiss verzinken lassen, hauchdünne Bleche würden sich bei diesen Temperaturen verziehen. Schrauben werden wieder anders verzinkt. In einem Land heisst das Galvanisierung , in anderen Verzinken. Allen ist aber gemein, das man das zu verzinkende Teil mit Säure fettfrei macht und eine Zinkschicht aufbrennt.
Das Problem bei feuerverzinkten Rohren ist das Gewinde, es wird nachgeschnitten, oder neu geschnitten. Klar kann man dann Kaltverzinken, das ist aber eine Zinkfarbe.
ot, ich weiss, aber vielleicht trotzdem unterhaltsam :D
bicho
 
Von "Durchrostung" habe ich nicht gesprochen. Und "Niro" gibt es nicht.
Wenn schon, dann mit Werkstoff-Nr. Z.B. 1.4571; und selbst das ist bei Brackwasser manchmal ungeeignet (siehe @bicho).

Klar gibts " Niro ", genau so wie es Knirps gibt. Niro ist ein geschützter Name der Firma Krupp anfänglich für V 2 A und V4 A, Materialnummer stehen im Friedrich
bicho
 
Bleche würden sich bei diesen Temperaturen verziehen. Schrauben werden wieder anders verzinkt. In einem Land heisst das Galvanisierung
Das heißt galvanisieren, weil elektrisch in einem Bad eine hauchdünne Zinkschicht auf den Stahl aufgebracht wird. Beim Feuerverzinken wird das Zink geschmolzen und der Stahl eingetaucht,
 
Und wenn so ein Erder zu schnell vergammelt, kann es auch sein das die falschen Werkstoffe kombiniert wurden. Nennt sich dann auch Elektrochemische Kontaktkorrosion, bei Wasserleitungen gibt es dann Lochfraß. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist eine Gasleitung, die seit mindestens 10 Jahren außer Betrieb ist und an der Grundstücksgrenze getrennt ist.

Es besteht keine Verbindung zum Gasnetz.

Ich weiß nur dass das Ende unter der Treppe aus verzinktem Metal ist. Wie viel Meter aus welchem Material noch kommen, weiß ich nicht. Kunststoff war damals aber nicht aktuell.

Das Rohr ist in sehr feuchtem Boden verlegt. Es wird dort niemals trocken.

Das Rohr ist noch nicht gemessen, ich komme zur Zeit nicht in die Firma um ein Messgerät mitzunehmen. Ggf kommt die Tage ein Elektriker zum messen.

Idee ist, wenn Widerstand ausreichend gering, an für Leitung einen Poti-Bock anzubauen und in das Stromnetz, laut Vorschriften, zusätzlich zu integrieren. Die Hauptverteilung ist keine drei Meter von dort entfernt.

Wenn vor dem Haus Mal die neue Treppe kommt, dann kann ich noch einen NiRo-Stab in den Boden treiben und grundsätzlich noch was an der Erdung machen. Wir die Treppe metallisch, dann ist das eh zu machen.
Das ist aber frühestens 2023 so weit.
 

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und in das Stromnetz, laut Vorschriften, zusätzlich zu integrieren

Es gibt Stromnetze, da sind Erder dringend notwendige Pflicht. Wer dort einen unzuverlässigen Erder benutzt, macht sich strafbar.

Es gibt Stromnetze, da sind Erder keine Pflicht gewesen. Wer dort freiwillig einen unzuverlässigen Erder anschließen will, darf das.

Klartext:
TN-System im Altbau, für den noch kein Fundamenterder vorgeschrieben war? Dann mach. Alles ist besser als nichts.
TN-System eines neueren Bauwerk, für das ein Fundamenterder vorgeschrieben war? Auch da ist "Alles besser als nichts."
TT-System? -> Hier steht es überhaupt nicht zur Diskussion, dass ein zuverlässiger, guter Erder unbedingt erstellt werden muss. Ein altes Rohr kommt nicht in Frage.
 
Das sollte DEHN und VDE und Co sich mal zusammensetzen und dieses Thema ausreichend behandelt werden um sich dann festzulegen was 2025 dann Werkstoffbezogen erlaubt ist und was nicht. Die Zeit bis dahin sollte ausreichend sein.
Zur Erderkorrosion gibt es reichlich frei verfügbare Sekundärliteratur. Diskrepanzen zwischen nationalen Normen wie dem Oldie DIN VDE 0151:1986-06, der trotz längst überfälliger Revision noch immer lesenswert ist, betreffen primär Abmessungen.

Zulässige Materialien ergeben sich aus der DIN 18014 und DIN VDE 0100-540. Wer die intus hat ist durch harmonisierte IEC-Normen nicht zu verwirren, die im Erdreich bei St/tZn bedingt noch großzügiger sind.

Im Erdreich ist man mit austenitischem NIRO, Werkstoffnummer 1.5471 o. g. (V4A, in CH INOX), stets auf der sicheren Seite, in nicht schwefelhaltigem Erdreich auch mit Kupfer. Die Vertauschung der Anschlusssfahnen zwischen den Ausgaben von DIN 18014:2007-09 und DIN 18014:2014-03 hätte man uns ersparen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zutreffend hatte ich zwar angenommen, dass das Gasrohr als Erder genutzt werden soll. Dabei aber an ein innen an der Wand oder irgendwo außen abgetrenntes einteiliges Rohr gedacht. Ein durch die Bodenplatte ohne Korrosionsschutz eingeführtes Rohr mit mind. einem verschraubten Rohrbogen im Erdreich lag außerhalb meiner Vorstellung.

Nachdem in der Anhangsansicht nur der Draht zu sehen war, habe ich mir das Bild heute erstmals in voller "Pracht" angesehen.
  • Für Oberflächenerder von Antennenerdungen für Blitzschutzsysteme sind mind. 5 m erdfühliger Länge in mind. 0,5 m Frosttiefe gefordert.
  • Wie bei der schon lange untersagten Nutzung "aktiver" Rohrsysteme als PA- oder Erdungsleiter ist auch bei diesem Rohr mit vermutlich. einem verschraubten Rohrbogen im Erdreich die Durchgängigkeit unklar und nur nach Aufgrabung und Messung an der anderen Schnittstelle messtechnisch nachzuweisen..
  • 16 mm² Cu genügt auch für blitzstromtragfähige Antennenerdungen. Die für Verbinder geforderte Blitzstromtragfähigkeit von 100 kA ist bei Bastelanschlüssen mit einem zur Öse gebogenen Kupferdraht an einer feuerverzinkten Rohrschelle definitiv nicht erfüllt und zudem an Rohrverschraubungen nicht nachweisbar.
  • Rohre aus St/tZn gehören ebenso wie feuerverzinkte Erder oder Anschlussfahnen an der Austrittsstelle aus dem Beton als Korrosionschutz isoliert.
Der Kupferdraht sollte unverzüglich zunderfrei mit einer für 16 mm² Cu konzipierten KS-Klemme, DEHN Art.-Nr. 540122, oder wenigstens mit stabilen Unterlagscheiben und M10-Schraube aus NIRO korrosionsverträglich an die feuerverzinkte Rohrschelle angeschlossen werden. Wie es unter der Rohrschelle aussieht, sollte auch geprüft werden.

Eine Dauerlösung sollte dieser Erder aber auch ohne Nutzung für eine Antennenerdung nicht werden.

NACHTRAG ZU:
Wenn vor dem Haus Mal die neue Treppe kommt, dann kann ich noch einen NiRo-Stab in den Boden treiben und grundsätzlich noch was an der Erdung machen. Wir die Treppe metallisch, dann ist das eh zu machen.
Das ist aber frühestens 2023 so weit.
Eine metallische Treppe müsste nur bei Gebäuden mit einem LPS, von dem bislang keine Rede war, geerdet werden. Getrennte Erder sind gefährlich und müssen - mit und ohne LPS - miteinander und der HES verbunden sein.
 
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Gasmeister und Strommeister der Stadtwerke kennen das Problem und temporäre Vorhaben und haben keine Probleme mit der "Lösung".
Die alte Gasleitung ist definitiv während des Straßenbaus von der Hauptleitung getrennt worden.

Allerdings habe ich gelernt, dass die alten Leitungen z. B. in Teerwickel eingewickelt waren und ich möglichweise eine entsprechende Isolierung dieser Art habe.
Somit ist das Messergebnis entscheidend.

Perspektivisch wird in Zukunft wohl ein "Tiefenerder" mehr oder weniger Waagerecht in den Hang zum Nachbarn getrieben, weil senkrecht nicht viele Meter möglich sind wegen des Felsens unter dem Viertel.
Von den Stadtwerken weiß ich nun, dass viele Häuser des Viertels waagerechte Erder haben, als über die Jahrzehnte immer Mal wieder die Drainage im Berg angefasst wurden. Ca. die Hälfte der Häuser hat gar keine Erder!

Wird noch ein spannendes Thema.
 
Vor allem besteht die Gasleitung maximal aus verzinktem Stahlrohr was als Erder auf Dauer untauglich ist, wenn auch wohl noch an sich zulässig.
Erder direkt in Erde errichtet man heute in V4A.
 
Es ist ja nicht für die Ewigkeit.
2022/oder 23 ist dieser Teil des Grundstücks dran.
 
Provisorien leben meist länger als anfangs gedacht.....
 
Diese Beobachtung habe ich auch oft genug gemacht und zu verantworten.

Dennoch wird in naher Zukunft an der Ecke des Grundstücks sehr viel Erde bewegt und dann eine Fläche von 30-40qm geöffnet, dass ermöglicht neue Maßnahmen bezüglich Erdung und Potentialausgleich.
 
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