Erdung in der Praxis

Diskutiere Erdung in der Praxis im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich arbeite in einer Fachpraxis für Innenohrerkrankungen. Dort führen wir u.a. Audiometrien (Gehörmessungen) durch mit einem...
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Reinbäcker

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Hallo zusammen,

ich arbeite in einer Fachpraxis für Innenohrerkrankungen. Dort führen wir u.a. Audiometrien (Gehörmessungen) durch mit einem mobilen Audiometer. Betagt, aber zuverlässig. Es gibt nur folgendes Problem:
Ca. 1x/Jahr fällt das Gerät aus, fängt an zu "spinnen", die digitalen Anzeigen flackern. Der Entwickler sagt, dies läge an einer statischen Überladung (Fußbodenbelag, Schuhsohle etc.) und wir als Behandler sowie der Patient sollen uns vor der Messung erden.

Ich suche jetzt eine praktische Möglichkeit, wie ich die Erdung in der Praxis durchführen kann. Die Patienten an den Heizkörper fassen zu lassen, finde ich keine elegante Lösung. Weiß jemand etwas im wahrsten SInne des Wortes "praxistaugliches" zum Erden?

Danke vorab, Grüße
Boris
 
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In Industrie Anlagen welche elektronische Bauteile löten und bearbeiten, bekommen die Mitarbeiter ein Klettband, welches an den PA angeschlossen ist, um das Handgelenk.
 
Der Entwickler muss sein Gerät so aufbauen, dass es zu keinen derartigen "statischen Überladungen" kommen kann.
Wenn dieses betagte Gerät so unzuverlässig ist, sollte man es "in die Tonne" hauen ! :mad:
 
Die Klemme für die Erdung wird an eine Potentialausgleich Buchse angeschlossen, die zuvor von einer Elektrofachkraft installiert wurde.
Es ist dabei äußerst wichtig, daß die Elektrische Installation in Ordnung ist und nicht noch z.B. auf klassischer Nullung beruht.
Für gewerblich genutzte Anlagen ist allerdings generell eine Anpassungspflicht auf aktuelle Sicherheitsstandards vorhanden. (siehe Arbeitsschutzgesetz)
 
Die Klemme für die Erdung wird an eine Potentialausgleich Buchse angeschlossen, die zuvor von einer Elektrofachkraft installiert wurde.
Es ist dabei äußerst wichtig, daß die Elektrische Installation in Ordnung ist und nicht noch z.B. auf klassischer Nullung beruht.
Für gewerblich genutzte Anlagen ist allerdings generell eine Anpassungspflicht auf aktuelle Sicherheitsstandards vorhanden. (siehe Arbeitsschutzgesetz)
Dort am besten eine extra Leitung vom PA verlegen lassen.
Es gibt auch leitfähige Arbeitsunterlagen und sicherlich auch Bodenbeläge.
Diese könnten auch helfen.

Falls das Problem wirklich in der statischen "Überladung" liegt.
Was ja auf Grund der Fehlerbeschreibung eigentlich unwahrscheinlich ist.
 
Danke für den reichhaltigen Input! Das ist ja schon ein größeres Thema für mich als Elektro-Laien.
Die Patienten bekommen einen Kopfhörer aus Kunststoff, den sie sich auf den Kopf setzten, sowie einen Knopf aus Plastik in die Hand, den sie drücken, wenn sie einen Ton vernehmen.
Mal ganz dumm gefragt: Gesetzt den Fall, statische Ladung ist hier wirklich der Quell des Übels - genügt es denn nicht, wenn nur wir als Behandler uns erden (Heizkörper berühren), da der Patient das Gerät gar nicht berührt und nur Plastikkomponenten in die Hand bekommt? Das wäre machbar, da der Heizkörper in unmittelbarer Nähe steht.
 
Poste doch mal ein Foto vom Gerät und vom Schukostecker des Gerätes. Also das mit der statischen Aufladung glaube ich nicht.
Als ziemlicher terrischer Mensch bin ich schon oft vor so einem Gerät gesessen, und das warne immer SK1 Geräte und entsprechend das Gehäuse geerdet. Der Kopfhöhrer und der Drücker des Patienten können solch Störungen nicht hervorrufen.
 
Zudem kann der Patient sich auch entladen, wenn er eine Metallfläche die über den Erdungsstecker mit dem Schutzleiter verbunden ist berührt !
 
Poste doch mal ein Foto vom Gerät und vom Schukostecker des Gerätes. Also das mit der statischen Aufladung glaube ich nicht.
Als ziemlicher terrischer Mensch bin ich schon oft vor so einem Gerät gesessen, und das warne immer SK1 Geräte und entsprechend das Gehäuse geerdet. Der Kopfhöhrer und der Drücker des Patienten können solch Störungen nicht hervorrufen.
 

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Der Fehler liegt schon an dem Gerät, denn das ist SK2 ohne Anschluss an den Schutzleiter ! Eine statische Ladung kann da gar nicht abfließen !
 
Wenn das Gerät durch elektrostatische Aufladungen stirbt ist das ein sicheres Zeichen das diese Ladungen nicht abgebaut werden können und das ist ein Konstruktionsfehler des Herstellers . Diesen Fehler wird er wohl bei den Nachfolgemodellen beseitigt haben . Dazu reicht es aber nicht da einfach einen Anschluss für den Schutzleiter am Gerät anzubringen !
 
Als ziemlicher terrischer Mensch bin ich schon oft vor so einem Gerät gesessen, und das warne immer SK1 Geräte und entsprechend das Gehäuse geerdet.

Ehmm...nochmal auf deutsch bitte?

Der Fehler liegt schon an dem Gerät, denn das ist SK2 ohne Anschluss an den Schutzleiter !

Prinzipiell spricht nichts gegen Geraete der SKII in medizinisch genutzten Bereichen.

Eine statische Ladung kann da gar nicht abfließen !

Hier sollte man aber mal schauen, woher denn diese Statische Ladung kommt, also wo entsteht diese, was laedt sich auf... Das Geraet selbst wird keine statische Ladung erzeugen. Die Kombination aus Kunststoffteilen (Kopfhoerer, Drueckertaster...) und Benutzer (Synthetische Kleidung...) sowie Mobiliar (Stuhl, Bodenbelag...) duerfte hier der entscheidende Faktor sein.

Wenn das Gerät durch elektrostatische Aufladungen stirbt ist das ein sicheres Zeichen das diese Ladungen nicht abgebaut werden können und das ist ein Konstruktionsfehler des Herstellers .

Jein... Eine (Aus-)Wirkung bekaempft man am besten direkt an ihrer Ursache. Sprich, elektrostatische Aufladungen durch Mobiliar, Raumfeuchte, Bodenbelag weitestgehend vermeiden.
 
Der Entwickler muss sein Gerät so aufbauen, dass es zu keinen derartigen "statischen Überladungen" kommen kann.
Wenn dieses betagte Gerät so unzuverlässig ist, sollte man es "in die Tonne" hauen ! :mad:
Das geht hier wohl eher um das Bedienpersonal, was sich statisch auflädt. Leicht zu reinigen Boden mit hohem Kunststoffanteil, rutschhemende Schuhe, zu trockene gefilterte Raumluft, dazu leicht schlürfender Gang. Und schon ist die regelmäßige statische Aufladung da.
Das sieht man auch dadran, dass das Bedienpersonal die Alutüren in solchen Einrichtungen mit dem Ellenbogen öffnen. Nicht aus Hygienegründen, sondern weil ein regelmäßiger Stromschlag an den geerdeten Bauteilen sie dazu konditioniert hat.

@Reinbäcker. Nur die Anfangs genannte Fehlerbeschreibung (1x im Jahr) und die Erklärung des Herstellers passt gar nicht dazu.
Ist das Gehäuse aus Metall? hat dieses noch eine externe Erdungsklemme, die an einem Erdungsfestpunk anzuschliessen wäre
 
Zuletzt bearbeitet:
Ehmm...nochmal auf deutsch bitte?
Also ziemlich (terrisch) schwerhöriger Mensch, bin ich schon oft in den Genuss der Gehörtests gekommen. Soweit ich mich erinnere, waren das immer SK1 Geräte. Zumindest bei meinem HNO sieht man den Schukostecker.
 
OK- laut Bild eine SK1 gerät OHNE Erdung. Hier was dazubasteln währe falsch.

Ich würde das Gerät auf eine Erdungsmatte stellen, und die Erdung über die 2. Schukosteckdose holen. Dann legst Du die Hände vor der Untersuchung links und rechts neben das gerät, um Dich zu entladen.
z:b:: https://www.reichelt.at/at/de/esd-a...281776.html?&nbc=1&trstct=lsbght_sldr::281774

Dass der Patient die Störung über Kopfhöhrer und Fernbedienung auslöst, glaube ich nicht. Bei meinem HNO sitze ich da in einer schalldichten Kabine (nur Blickkontakt zum Arzt) Eventuell eine Antistatischen Bodenbelag in die Kabine einbauen.
 
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