Nordsee-Windstrom für Bayern

Diskutiere Nordsee-Windstrom für Bayern im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, Nebenbei bastele ich an einem Excel-Sheet um die Verlustleistung von Leitungen, max. Kabellängen, etc. zu veranschaulichen. Ich hatte das...
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alzerJung

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Hallo,

Nebenbei bastele ich an einem Excel-Sheet um die Verlustleistung von Leitungen, max. Kabellängen, etc. zu veranschaulichen. Ich hatte das ja schon in einem anderen Beitrag gezeigt. Die berühmten 18,91mtr bei 1,5qmm und 16A hatten wir ja schon öfters.

Jetzt ging mir die Frage durch den Kopf, wie sieht das mit Fernleitungen aus? Wie ist das z.B., wenn ich Strom von der Nordsee nach Bayern bringen will?

Also habe ich mal die Werte eingeben:
Cu-Leitung
380KV (einphasig)
1000km
1GW
Spannungsfall 3%

Dann kommt man auf einen Cu-"Draht" von 100mm Durchmesser!!! Überraschung muss ich sagen.

Das bringt mich dann zu der Frage:
Mit welchen Verlusten rechnet man bei der Übertragung von den Kraftwerken zu den Verbrauchern?
Wieviel elektrische Energie geht auf den Leitungen in D verloren?



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Soweit ich weiß sind das so 10 bis 15%, weil du (bei Hochspannungsmasten) sog. parasitäre Kapazitäten hast. Die Luft zwischen Leitung und Boden wirkt als Dielektrikum. Vermeiden ließe sich sowas übrigens mit Gleichspannung. Und bei Dreiphasenwechselspannung hast du auch nur einmal die Leitungslänge.
 
Die Leiterseile in der Hochspannung sind nicht mal Kupfer. Die haben ein Alukern und außen drum hast eine Stahlummantelung. Der Spannungsabfall von 3% wäre dort gar nicht einzuhalten. Man berechnet es ehr nach der Wirtschaftlichkeit nicht nach den Spannungsfall. Verlustenergie ist ja von sämtlichen Abgaben befreit, heißt der VNB zahlt den Börsenstrompreis. Irgendwann werden wir auch in Deutschland HGÜ bauen/umrüsten, die frage ist nur wann.
 
Ich habe jetzt mal noch die Werte für Alu (0,02650) eingesetzt. Dann kommen 125mm Durchmesser bei raus. Und bei 10% Verlust ca. 70mm Durchmesser. Ich hatte mit Cu gerechnet, da ich den Wert griffbereit hatte. Allein die Materialkosten für so eine Leitung, da kommt einiges zusammen.

Wenn ich mir die üblichen Hochspannungsmasten anschaue, dann sind die Querschnitte einiges dünner und ich habe nur mit einem 1GW gerechnet. Ich frage mich, wie weit wird Strom durchschnittlich transportiert?

Die Rechnung ist auch in anderer Hinsicht interessant: Es gibt ja Überlegungen, Norwegens Fjorde zu riesigen Pumpspeicherkraftwerken umzubauen. Die Leitung dahin müsste ja noch einiges mehr als 1GW transportieren.

Supraleitende Kabel wären da schon eine geile Sache.

Vielleicht melden sich noch ein paar Kraftwerker hier.
 
Guck dir mal (auf YouTube z.B.) an, was die da Querschnitte verlegen und vor allem wie viele es tatsächlich sind.
 
So mal zum Nachdenken warum werden da wohl 380000 V verwendet ? Und schau dir mal an wo da entsprechende Umspannwerke stehen , dann hast du auch die Leitungslängen . Und noch etwas die Seile bestehen aus einer Stahlseele und darum Alu . Stahl ist ein schlechterer Leiter als Alu und hier kommt es auch auf den Skineffekt an . Der Querschnitt der Leitung wird auch nicht umsonst auf mehrere Seile verteilt . Und 10 % Leitungsverluste sind da Pinatz denn diesen Verlust trägt der Kunde indirekt über den Strompreis . Und deine Rechnung beinhaltet schon mal einen gravierenden Fehler den die Hochspannungsleitungen sind als Drehstromsystem in Dreieckschaltung ausgeführt !
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Strom von Deutschland nach Norwegen wird über HGÜ Übertragen.

Der Strom auf solchen Hochspannungstrassen ist im Verhältnis zur Spannung relativ gering. Wenn man von unten auf so eine Freileitung guckt sehen die Querschnitte sehr klein aus, wenn man es aber auf der Kabeltrommel sieht wo die Leiterseile kommen dann sieht das nicht mehr so dünn aus. Einen Genauen Querschnitt kann ich dir da Spontan auch nicht sagen. Die Hochspannungstrassen sind in der Regel auch N-1 Sicher auf so ein Mast sind auch mehre Leitersysteme Verbaut.
 
Also habe ich mal die Werte eingeben:
Cu-Leitung
380KV (einphasig)
Alu und Drehstrom wäre richtiger. Die Leitung, die mal bei uns an der A9 entlang gehen sollte, war HGÜ also Gleichspannung geplant. Da geht noch mehr und noch weiter allerdings nur als 2 Punkt Übertragung nicht wirklich ein vermaschtes Netz, wie bei Drehstrom. Bei HGÜ gibt es auch welche, bei denen man zumindest zeitweise die Rückleitung über Erde praktiziert. Das spart Material.:D
Pacific DC Intertie – Wikipedia
 
Einen Genauen Querschnitt kann ich dir da Spontan auch nicht sagen.

Hochspannungsseile im beschriebenen Aufbau mit Stahlkern haben in der Regel einen Durchmesser von gut 22mm.
Früher haben wir oftmals auch mit 20,5mm gerechnet, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.
 
Die werden aber in der Erde verlegt. Da gabs mal nen schönen Bericht drüber, wo sich die Leute in Bayern alle aufgeregt haben, dass da jetzt 4m von ihrem Acker fehlen und dass sich die Würmer von dem Magnetfeld gestört fühlen könnten. o_O
 
Klar doch .:p Gerade die Bayern wollen Strom und Handy aber keine Masten oder Erdtrassen und keine Funktürme .
Die billigste Lösung ist der Ausbau bestehender Trassen und nicht der Aufbau neuer Trassen . Und auch der Bau von HGÜ -Trassen ist eine neue Trasse .
 
Klar, aber irgendwann kannst du an einen Mast nicht noch mehr Leiter hängen. Und wenn so eine Trasse, wie bei uns, entlang der Autobahn verlaufen sollte, also kaum zusätzliche Natur zerstört wird, kann ich durchaus damit leben. Und HGÜ hat den Vorteil, die kannst du auch ganz oder zumindest Streckenweise in die Erde legen z.B. an Stellen wo ein Ort nahe der Autobahn ist. Aber nun soll die Trasse wohl ganz in die Erde und wird deswegen nochmal neu geplant und geht woanders entlang. Aber wie schon geschrieben, selbst dagegen wird demonstriert.
 
ist ja wohl auch klar wenn die völlig unnötige Umwege nimmt weil der kürzere Weg wegen Protesten auf Widerstand trifft .
 
Hochspannungsseile im beschriebenen Aufbau mit Stahlkern haben in der Regel einen Durchmesser von gut 22mm.
Früher haben wir oftmals auch mit 20,5mm gerechnet, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.

22mm? Danke für den Beitrag zum Thema.

Ich würde dann nach Abzug des Stahlkerns mit 300qmm rechnen. Im Viererpack wären dann das 1200qmm...
 
Die haben ein Alukern und außen drum hast eine Stahlummantelung. Der Spannungsabfall von 3% wäre dort gar nicht einzuhalten. Man berechnet es ehr nach der Wirtschaftlichkeit nicht nach den Spannungsfall. Verlustenergie ist ja von sämtlichen Abgaben befreit, heißt der VNB zahlt den Börsenstrompreis. Irgendwann werden wir auch in Deutschland HGÜ bauen/umrüsten, die frage ist nur wann.
Wie @Pumukel schon anmerkte ist dort eine Stahlseele mit Aluseilen ummantelt. Der höhere Leitwert von Alu wurde auch schon genannt, dann spielt das geringere Gewicht eine Rolle, nur für die Zugkräfte benötigt man den Stahl. Die Eindringtiefe beträgt bei ALU bei 50Hz ca 11,5mm, dass ist nicht viel, deswegen, aber nicht nur aus diesen Grund nimmt man Bündelleiter, auch schon im Urlaub sechfach Bündel gesehen. Trotzdem wäre es immer sinnvoller, den Strom vor Ort zu produzieren, zumal die den Strom brauchen, auch gerne die negativen Effekte tragen dürfen.
Freie unverbaute Sicht in die Natur und gut bezahlte Industriearbeitsplätze vor der Haustür hat doch jeder gerne, darum Windkraft für Bayern nicht von der Nordsee, sondern aus den Alpen. Da weht es stellenweise auch kräftig.
 
Ein Berechnungsbeispiel für eine 400kV-Leitung ist hier: .....
Also ich habe nichts konkretes gefunden, dafür dieses hier: „Andererseits sind Erdkabel in der Regel um ein Mehrfaches teurer als Freileitungen, was ihren Einsatz meist auf besonders sensible Gebiete beschränkt.“ Antwort: Söderland ist besonders sensibel, besonders gegen optische Umweltverschmutzung.
 
Thema: Nordsee-Windstrom für Bayern

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