Benötigt eine Wallbox immer einen eignen FI?

Diskutiere Benötigt eine Wallbox immer einen eignen FI? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin moin. Ich überlege mir einen Hybrid anzuschaffen und denke daher über die Installation einer 11 kW Wallbox nach. Nötig wäre sie nicht...
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Callidus89

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Moin moin.

Ich überlege mir einen Hybrid anzuschaffen und denke daher über die Installation einer 11 kW Wallbox nach. Nötig wäre sie nicht unbedingt (beim Wunschauto geht das Laden über die Wallbox nur etwa 1h schneller als über die Schuko-Steckdose), aber ich ich möchte es nicht unüberlegt lassen, solange es noch die Förderung gibt.

Die Wallbox soll in der Garage an der Wand montiert werden. Der Vermieter hat beim Bau des Hauses (2003) schon eine Drehstromleitung in die Garage verlegt. Diese ist seither unbenutzt.

Die Leitung ist wie folgt abgesichert:
- Leitungsschutzschalter Nennstrom 16 A, B Charakteristik, 3 polig
- Fehlerstomschutz erfolgt über den FI der Erdgeschossetage vom Wohnhaus, Typ A, Nennstrom 63 A, Auslösestrom 30 mA

Ich würde mich bei den Wallboxen nach einer umschauen, die nur einen FI von Typ A erfordert. Ich bin nun verunsichert, ob die Wallbox einen eigenen FI braucht oder ob eine Absicherung über den Haus-FI auch ausreichend ist.
Ich habe dazu zwar schon ein paar Bedienungsanleitungen verschiedener Wallboxen studiert, aber für mich kam dabei nie eine klare Aussage zustande, ob die Zuleitung mit einem eignen FI oder einfach nur einem FI abzusichern ist.

Sollte dem so sein, das wirklich ein eigener FI nötig ist, würde ich mich gezielt nach entsprechenden Wallboxen umschauen, die bereits einen integrierten FI haben. Denn im Sicherungskasten ist es sehr eng und ich sehe da nur mit viel Aufwand die Möglichkeit noch einen FI nachzurüsten.

Danke für eure Aufklärungsarbeit!

Schöne Grüße
 
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Mir ist im Moment keine pauschale Forderung nach einem eigenen FI für die Wallbox bekannt (lasse mich aber gern eines Besseren belehren).
 
Ich hab hier mal einen Auszug aus einer Bedienungsanleitung:

Der Stromkreis muss durch einen Fehlerstromschutzschalter (RCD) vom Typ A mit einem Auslösestrom von 30 mA geschützt werden.
Ok. Heißt für mich erstmal, dass der FI im Haus ausreicht, denn dieser schützt ja auch den Stromkreis zur Wallbox. Es geht aber noch weiter:

Dieser Fehlerstromschutzschalter ist in der Hausverteilung vor der Zuleitung zur Wallbox zu installieren.
Auch das wäre erfüllt, da der FI im Haus ja stets als erstes kommt und die ganzen Abgänge erst dahinter kommen. Und nochweiter heißt es dann:

Jeder Ladepunkt muss mit einem separaten Fehlerstromschutzschalter ausgeführt sein.
Und da ist der Knackpunkt. Erstmal verstehe ich es so, dass für jede Wallbox ein FI vorhanden sein muss. Hätte ich also zwei Wallboxen, müsste ich zwei FIs haben, was letztendlich heißt, dass mindesten die zweite Wallbox einen eigenen FI hätte. Was für mich dann eben die Frage aufwirft, ob es immer so sein muss, dass bei einer Wallbox kein weiterer Stromkreis durch den gleichen FI geschützt werden darf.

In anderen Anleitungen heißt es oft nur "Separater FI Typ A erforderlich". Separat deswegen, weil die Wallbox intern keinen FI hat. Aber auch hier geht für mich nicht klar hervor, ob der bereits vorhandene FI im Haus gemeint sein soll oder ob ein eigener zusätzlicher FI nur für die Wallbox gemeint ist.
 
Bei uns an der Ecke ist ein Restaurant und auf dessen Hof steht ein Elektroauto.
Aufgeladen wird es über ein Elektrokabel das in dessen offenstehenden Küchenfenster verschwindet.
Wie das wohl funktioniert-- keine Ahnung, vielleicht an einer Steckdose?
 
Da geht es lediglich um die " Anlagenverfügbarkeit" . Kein Grund zur Sorge.

Leprechaun
 
Doepke schrieb:
Für jeden Anschlusspunkt (Steckdose) ist nach DIN VDE 0100-722 eine eigene
Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsfehlerstrom I∆n ≤ 30 mA
vorzusehen.
https://www.doepke.de/uploads/media/doepke_5900229_dfs4ev_inf_web_de.pdf

Nach einen der Bilder geht es mit weiteren Steckdosen wennTyp EV in der Ladesäule.
Technisch könnte dann jedoch die 6 mA Auslösung nicht ausreichen, wenn andere Betriebsmittel auch Gleichfehlerströme erzeugen
 
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Wie das wohl funktioniert-- keine Ahnung, vielleicht an einer Steckdose?

Die einfachste Art, E-Autos zu laden, läuft über eine normale Schukosteckdose. Ja nach Fahrverhalten ist diese Methode durchaus für viele ausreichend. Meine Schwägerin fährt den i3 eines bayerischen Herstellers und kommt damit seit über zwei Jahren problemlos zurecht. Beim Laden fließen etwa 11 A . Man braucht keine extra Wallbox. Der serienmäßig mitgelieferte Ladeadapter wird einfach an die Wand gehängt, sein Schukostecker in die nächste Dose gesteckt. Es ist aber durchaus sinnvoll, hier keine x-beliebige Steckdose zu verwenden, deren Zuleitung schon durch fünf Abzweigdosen geschleift wurde, sondern eine einzelne Stichleitung von der Unterverteilung zu dieser Steckdose zu ziehen, ebenso, wie man es auch bei einer Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler macht. Natürlich sollte heutzutage in der speisenden Unterverteilung ein 30mA A RCD sitzen. Wenn an der Unterverteilung relativ wenig hängt, würde ich keinen separaten RCD fürs Auto vorsehen.

Ok, viele Besitzer von E-Autos werden vorhandene allgemeine Steckdosen nutzen, auch welche ohne RCD. Aber man hat eben dann ein gewisses Risiko, dass an alten Klemmstellen mal was kokeln kann.


Ich würde mich bei den Wallboxen nach einer umschauen, die nur einen FI von Typ A erfordert.

Ja, das ist in diesem Fall die richtige Methode. Dann würde ich es einfach ausprobieren, ob die Sache an dem vorhandenen Allgemein RCD funktioniert. Hängt immer davon ab, wieviel da insgesamt schon dranhängt, sprich, wie viel "normaler" Fehlerstrom sich schon zusammenaddiert hat.

Stellt sich die Frage, woher die Forderung nach separaten RCDs für jede Ladestation kommen? Gute Lobbyarbeit oder wirklich begründete Angst, dass die Gleichfehlerstromerkennung in der Ladeschaltung im Ernstfall versagt, der allgemeine A RCD betäubt wird und damit der Schutz für die anderen Stromkreise an dieser Verteilung dann ausgehebelt wäre???
 
Ich habe zwar einen Stellplatz vor dem Haus aber dort eine Leitung hin verlegen ist unmöglich weil dort der Wohnweg zwischen ist.
Und vom Anschlusspunkt im Keller wo mein Zähler ist sind so geschätzte 50 Meter.
Also kurzum, nicht machbar wie auch bei anderen Nachbarn die sich E-Mobilität überlegen.
Zumal auch ein erheblicher Leistungsverlust wenn lange Leitungswege erforderlich sind.
 
Haben viele Wallboxen keinen eigenen FI? Für den Preis, was solche Kiste Dank der KfW-Förderung kostet, darf man doch etwas Technik erwarten!

Ich habe zwar einen Stellplatz vor dem Haus aber dort eine Leitung hin verlegen ist unmöglich weil dort der Wohnweg zwischen ist.
Und vom Anschlusspunkt im Keller wo mein Zähler ist sind so geschätzte 50 Meter.
Also kurzum, nicht machbar wie auch bei anderen Nachbarn die sich E-Mobilität überlegen.
Zumal auch ein erheblicher Leistungsverlust wenn lange Leitungswege erforderlich sind.
Das wird sowieso noch ein spannendes Thema, wie in Städten mit den ganzen Laternenparkern bezüglich E-Moblität verfahren wird. Besonders die Überlegung der Politik, die Vermieter zu verpflichten ihren Mietern entsprechende Lademöglichkeiten anzubieten. Also ich wäre dafür, dass die Erdgeschosswohnungen in den zugeparkten Straßenzügen zu Garagen mit Wallbox umgebaut werden, damit einfach Platz für Radfahrer gewonnen wird. Alternativ liesen sich auch die begrünten Hinterhöfe zupflastern und ein Begleitgrün an der Straße anlegen.

Welcher Miet- oder Pachtpreis wäre überhaupt für solchen Stellplatz angemessen?
 
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Stellt sich die Frage, woher die Forderung nach separaten RCDs für jede Ladestation kommen?

Wie immer, wenn ein Gerät intern Gleichspannungen erzeugt, haben die Herren vom VDE unglaubliche Angst, dass es zu einem ansteigenden Fehlerstrom kommt, der als Gleichstrom einen vorgeschaltete Typ A FI nicht zum Auslösen bringt und sogar dafür sorgt, dass dieser keine AC-Fehlerströme mehr erkennen kann. (Der Summenstromwandler geht in die Sättigung).

Daher haben viele Ladepunkte eine DC-Fehlerstromerkennung, die über 6mA die Ladung unterbrechen.
6mA ist die Grenze, aber der man davon ausgeht, dass der FI "erblindet".
Stellt dir nun zwei Ladepunkte vor, bei denen jeweils ein fehlerbehaftetes Auto mit langsam ansteigendem DC-Fehlerstrom auf knapp unter 6mA geladen wird.
Dann wird der FI mit vielleicht 11mA Gleichfehlerstrom beaufschlagt. Wenn nun noch ein dritter Fehler hinzukommt, zum Beispiel die in den Pool gefallene Steckdosenleiste, kommt es zu keiner FI-Auslösung mehr.
 
Hier wird im Zusammenhang mit einer Wallbox immer so ein Hype um den FI gemacht - kann ich gar nicht verstehen. Wenn es um DLE oder E-Herd geht sucht man aufwendig nach Möglichkeiten, den FI zu umgehen.

Hängt doch einfach einen 40/0,03 Typ A davor und gut ist (kostet nur 25,-€). Natürlich nur, wenn die Wallbox eine DC-Fehlererkennung eingebaut hat.
 
Naja es ist halt vor allem erforderlich, den richtigen FI zu wählen.
Nicht jede Box hat eine vertrauenswürdige Gleichfehlerstrom Abschaltung.
 
Das kann man nur mit baufschlagung von Gleichfehlerströmen ermessen, aber ich habe grundsätzlich mehr Vertrauen in einen Typ B FI eines Markenherstellers als das was da in diversen Billig Boxen als Überwachung angeboten wird.
 
Aber das baut ja so keiner... Also ist die Argumentation von @Carsten1972 ein bisschen weit hergeholt.

Die meisten Hersteller setzen ein FI TypA vorraus.
Und darüber läuft dann natürlich nur die eine Wallbox.
 
Und darüber läuft dann natürlich nur die eine Wallbox.
Das würde ich jetzt nicht so unterschreiben, dass das immer so ist.
Beispiel:
Vorhandene CEE-Steckdose, die über den allgemeinen FI läuft. Kunde steckt Wollbox ein, fertig.
 
Thema: Benötigt eine Wallbox immer einen eignen FI?
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