@Tulpe1955
Also der Ring auf der Bodenplatte, den du vermisst, muss nicht aus blanken verzinkten oder V4A-Material bestehen, sondern kann auch aus normalen Baustahl mit min 10mm Stärke bestehen, also Teil der Bewehrung sein. Und ich sehe da genug Stahl, der an vielen Stellen untereinander verrödelt ist, also elektrisch gesehen ein flächendeckendes engmaschiges Netz in der BoPla ergibt. Erfahrungsgemäß werden die Kellersohlenplatten viel sauberer unterander verrödelt, als normale Bodenplatten. Dort werden die Matten oft nur lose reingekegt und es ist viel weniger Stahl vorhanden.
Dies müsste nur an mehreren Stellen mit den außen liegenden Ringerder verbunden werden, was an Hand deiner Bilder nicht geprüft werden kann.
So wäre die Auslegung der DIN 18014, aber ...
(gelöscht wegen Beleidigung. werner_1)
Wenn diese Verbindungen fehlen, was kann passieren? Einige behaupten hier Spannungsverschleppung bis hin zu Schrittspannung.
Wenn wir die Bewehrung elektrisch als eine dünne Stahlplatte betrachten, wo soll da eine Spannungsverschleppung oder sogar eine Schrittspannung herkommen?
Nun liegt deine Bodenplatte in ca 3m Tiefe auf Folie (Untersohlendämmung kann ich nicht erkennen). Die wird denn oft mit Bitumen gegen aufsteigende Feuchte abgeschweißt, darauf kommt Estrichstyropor, darauf Estrich, der irgendwann trocken ist. Wenn du ein Multimeter hast, kannst du ja mal den Widerstand einer Betonplatte ausmessen. Vorher aber zwei gegenüberliegende Seiten mit Metall einkleiden.
Da wären die gestellten Außenwände beim WU-Keller interessanter. Die werden im Werk mit Zwischenbewehrung so vorgefertigt und auf der Baustelle so gestellt, dass die senkrechten Eisen im Hohlraum liegen. Dazu werden Dachlatten auf die BoPla als Führung gedübelt. Das passt nicht immer und denn wird schnell eine Reihe von dem Eisen abgeflext und passend gemacht. Und das abgeflexte Eisen so hingelegt, dass nicht davon zu sehen ist. Wenn die Wand steht sieht es keiner mehr.
Das auf den Bild zu erkennen betumierte Blech / Dichtblech soll verhindern, das Feuchtigkeit an der Nahtstelle durchdringen kann. Um dies beim Verfüllen der Hohlräume sicher und vollständig mit Beton zu umschliessen, darf dies nicht zu weit anliegen. Um dies kontrollieren, muss man an der schon verankerten Wand von der Leiter aus von oben reinleuchten und prüfen. Wird nur gemacht, wenn da ein SV auf dem Bau steht und es macht. Auch müssen an den Stößen der Platte diese Bleche eingebaut sein - wird auch nicht immer gemacht.
Elektrisch gesehen hat die Bewehrung in den Platten wenn nur rein zufällig Kontakt zur geerdeten Bewehrung der BoPla. Dies ist auch laut DIN nicht gefordert, wäre aber im Aspekt Spannungsverschleppung viel interessanter als die BoPla selber, die hier wie ein goldenes Kalb behandelt wird. Die Außenwände des Kellers sind nach innen nicht isoliert und beim Befestigen von irgendwas kann auch die Bewehrung angebohrt werden, so dass eine elektrische Verbindung zu dieser nicht ausgeschlossen werden kann.
Unten zu BoPla kann man keine Verbindung herstellen, da kommt man nicht heran, wenn die Wände stehen, also bliebe nur oben in die Wände eine Ringverbindung aus Erdungsstahl reinzulegen und dieses mit jeder Platte mit zugelassen Verbindern zu verbinden. Dies Erdungsstahl müsste dann entweder in V4A regelmäßig herausgeführt oder anschließend mit der Geschossplatte verbunden werden, die wiederum im Potienalsausgleich einbezogen wird.
Also ich laufe als SV schon fast 20 Jahre über den Bau, schon unzählige WU-Kellerbauten betreut, aber noch nie gesehen, dass dies so gemacht wurde oder irgendjemand das so haben wollte und kenne auch keine Irgendwie geartete Forderung dies so zu machen. Aber auf den Funktionspotentialausgleich der BoPla reiten alle herum. Wichtiger wäre die Decken und evtl. Stahlträger oder Stahlstützen in den Potentialausgleich einzubinden, denn da bohrt man von unten eher in die Bewehrung rein, als durch den Estrich (mit den ganzen Leitungen) in die BoPla.
Hinweis für
@patois : Dies ist ein Sermon zum „mal logisch nachdenken“, denn nicht alles auf dem Bau macht Sinn, wie es ausgeführt wrd.