LSS Schalter Typ H

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thecookie17

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Hallo Leute,
Da es mich interessiert hat, wie gefährlich die Hausbrand Charakteristik ist, habe ich Mal ein Experiment durchgeführt, indem ich einen AEG Elfa H16 LSS an 12V zwischen einen Bleiakku und Wechselrichter geschalten habe und den Auslösestrom mit einem B16 verglichen habe.
12V daher, weil ich nicht unnötig Leistung verschwenden wollte.
Die Ergebnisse waren:
Test 1:
19,7A
H16: 1min40s
B16:59s
Test 2:
20,7A
H16: 1m
B16: 30s
Test 3:
24,4A
H16:36s
B16:26s
Was meint ihr dazu? Sind die Ergebnisse vielleicht nicht reproduzierbar da Gleichstrom bei 12V verwendet wurde oder macht das für den LSS von der Erwärmung des Bimetalls keinen Unterschied.
Am Rande noch eine Bemerkung:
Obwohl es ein H Automat ist habe ich es nicht geschafft mit einem Staubsauger den Magnetauslöser auszulösen. (Natürlich bei Netz-230V)
 
Deine Messergebnisse zeigen nur das der H -Automat im Überlastbereich deutlich langsamer ist , was ja auch bei H gewollt wurde!
 
Das Ergebnis zeigt tendenziell die langsamer Auslösung von H bei Überlast gegen B.

Allerdings sind mir die Zeiten doch etwas zu schnell. Mag eventuell am Gleichstrom liegen?

Laut Auslösekennlinie ist die Ausschaltzeit beim 1.5 fachen Nennstrom > 1min
Und 20A dürften ihn eigentlich gar nicht jucken.
 
Ich hab mir auch gedacht dass sie etwas zu schnell sind.
Bei den Ergebnissen halte ich die Bezeichnung Hausbrand noch nicht für angebracht.
Bei 20A für eine Minute wird ein 1,5 qmm vielleicht Handwarm.
 
Die Kennlinie ist in dem Bereich schwer auszulesen, da relativ steil.
Beim 1.5 fachen Nennstrom (24A) kann sie irgendwas zwischen 60sec und 400sec sein.

Beim 1.13 fachen Nennstrom (18A) müsste die Auslösezeit >1 Stunde sein
Beim 1.45 fachen Nennstrom (23,2A) müsste die Auslösezeit <1 Stunde sein
 
Zusätzliches Problem der alten Automaten ist häufig eine auf Grund des Alters beschädigte Funkenlöschkammer. (Gebrochene Kunststoffteile durch versprödung)
Bei Kurzschlüssen mit hohen Strömen kann das beim Abschalten dann dazu führen, daß Funken aus dem Automatengehäuse heraustreten.
 
Ein B Automat kann Ströme von In *1,4 bis zu 60 min führen. Der H Automat dagegen Ströme von In *1,5 bis 1,75 bis zu 60 min. Das bedeutet der B16 kann 16A*1,45= 23,2 A bis zu 60min führen und der H 16 16A *1,5= 24 A bis 28 A für eine Stunde. Er ist also im Überlastbereich deutlich Träger dafür im Kurzschlussbereich schneller denn der fängt da schon beim 2 fachen In an und endet beim 3 fachen In. Oder In Zahlen H16 löst wegen Kurzschluss bei 32 A bis 48 A aus und der B16 bei 48A bis 80 A
 
Vermutlich war das Bimetall bei „Test 2“ von „Test 1“ noch warm.
 
Es ist aber völlig egal wie die Werte sind.
Ein H16A Automat oder höher gehört in keinen Haushalt oder anderen Anlagen mehr hinein.
Ebenso wenig auch die L-Automaten die später aufkamen.
 
Es ist aber völlig egal wie die Werte sind.
Ein H16A Automat oder höher gehört in keinen Haushalt oder anderen Anlagen mehr hinein.
Ebenso wenig auch die L-Automaten die später aufkamen.
Natürlich, das ist klar.
Allerdings sind auch die Auslösezeiten für den B-Automaten verblüffend kurz.
 
Ich hatte auch mal einen Test mit B16 Automaten verschiedener Hersteller gemacht, um zu schauen, wie lange die thermische Auslösung braucht..

Bei 32A DC (vom Labornetzteil), d.h. bei 2xIn, lösten die LSS zwischen 28 Sekunden und 1 Minute aus.
(hatten vorher Zimmertemperatur.)

Die Zeiten vom TE kommen mir auch extrem kurz vor, die sind erheblich träger normalerweise, auch die B-Charakteristik.
Bei echten 19,7A sollten die aus Zimmertemperatur eine gute Stunde oder länger brauchen.
 
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Das ist halt das Problem mit der Theorie und der Praxis. Mal unabhängig davon das , wie schon geschrieben, H und L LS natürlich nicht ersetzt oder gar neu eingebaut gehören, spielen so viele Faktoren dabei eine Rolle.
Kennlinien erzeugt man im Labor unter fest definierten Bedingungen, ansonsten wären sie einfach nicht vergleichbar. In der Praxis draussen spielen aber viele Faktoren eine Rolle, so das man mit Sicherheit nie sagen kann, wann ein LS nun genau auslöst. Selbst wenn man dies meßtechnisch ermitteln würde, beim Austausch eines chargengleichen LS würde etwas anderes heraus kommen, da bin ich mir sicher. Natürlich spielt auch, wie schon @Octavian1977 geschrieben hat, das Alter eine Rolle. EIn 30 Jahre alter B16, an dem zb. Waschmaschinen betrieben wurde, wird sicherlich anders auslösen (und anschliessend aussehen) wie ein 5jähriger an dem nur eine Flurleuchte hing.

Deswegen sind in meinen Augen, und natürlich meiner Meinung nach, zb. Diskussionen ob 13A oder 16A LS in der Hausinstallation grundsätzlich unnötig, was den Kurzschluss- wie auch den Überlastbereich betrifft. Viel mehr sollten die Normen nur ein Werkzeug der Fachkraft sein, und nicht umgekehrt.
 
Meine Messungen scheinend irgendeinen Haken gehabt zu Haben.
Da es mich doch interessiert hat, habe ich an einen kalten H16 erst 25A für 5 Minuten und dann 26A für 5 Minuten Gehängt und nach 10:07 Minuten hat er dann ausgelöst. Gemessen mit Zangenampermeter. Jetzt aber auch an 230V.

Natürlich alles unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen.

PS: Wenn jemand noch H LSS rumfliegen hat nehme ich die sehr gerne, da ich sie gerne empirisch Überprüfen würde bzgl Überlast und Kurzschlussauslöser.
Der Verwendete hier ist ein AEG Elfa E7 H16A, und der meckert nichtmal über einen riesigen Hilti Winkelschleifer, oder sonstige Sachen.
Mich würde interessieren wie das bei anderen LSS Typ Hs ist.
 
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Leider sind die alten LSS schon lange entsorgt.
Ich habe eine Sammlung von RCD von alt bis neu Verkabelt auf 4 mm Buchsen
Zum Testen mit dem VDE Prüfgerät:)
 
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Leider sind die alten LSSS schon lange entsorgt.
Schade. Vorallem die alte Siemens W Reihe hätte ich gerne mal getestet, denn der Sagt man ja nach, dass die selbst beim Einstecken eines Schaltnetzteils auslösen.
Das kann ich von diesem uralten AEG nicht bestätigen.
Im Gegenteil, egal welches Gerät ich anstecke, der magn. Auslöser löst einfach nicht aus.
Das mit dem höchsten Einschaltstrom dürfte der große Winkelschleifer gewesen sein.
 
Das Problem dieser Teile ist halt nicht nur die Charakteristik sondern eben auch das hohe Alter.
Die Mechanik kann sich auch festsetzen über die Zeit, oder träger werden.
Problematisch sind oftmals zerbröselte Funkenlöschkammern.
 
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Fairerweise muss man aber auch sagen, dass sich die Überlastauslösung bei meinem Test sogar im Bereich der B Kennlinie befindet.
 
auch bei 1,45x In? das wäre der kritische wert da sollte der Typ H erst bei 1,7 bis 1,9 fachen Nennstrom auslösen, je nach Nennstrom
 
Thema: LSS Schalter Typ H
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