Schüler und Bewerber

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meister001

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Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe vor 10 Jahren die Firma meines Vaters übernommen. Wir sind ein Betrieb mit 31 Mitarbeiter in NRW. Unsere Auftragsbücher sind voll und stehen wirtschaftlich sehr gut da.(Wir bauen größere Schaltanlagen) Nun zu meinem/unserem Problem.

Wir bilden eigendlich jedes zweite Jahr aus. Nun ist es leider so dass wir fast gar keine geeigneten BEwerber mehr finden. Bei uns bewerben sich leute die kaum multiplizieren können die eigendlich kein Deutsch können usw..

Als Reaktion darauf haben wir uns entschieden vorher mit den "engeren" Bewerbern ein Praktikum durchzuführen. In den letzten Jahren misslingt das aber auch mehr und mehr. Die Berwerber sind zum teil frech und kommen oft nicht zum Praktkum.

Habt ihr da ähnliche Erfahrungen?

was sind bei euch absolute must haves und absolute nogos bei Bewerbern.

Letztes Jahr wollten wir eigendlich Ausbilden haben es jedoch dann gelassen.
 
Ach Leute....

Ja, dass Niveau sinkt tatsächlich gewaltig von Jahr zu Jahr.
Kein Allgemeinwissen, kaum Deutsch-Kenntnisse, kaum Mathematik-Kenntnisse.
Was passiert mit unserem Schulsystem?

Meine Firma lädt zu einer mehrtägigen (und bezahlten) Schnupperlehre.
 
Keine Ahnung. Müsste ich im Personalbüro nachfragen. Hat sich aber bis jetzt keiner beschwert. Waren ja alles Schüler mit ~15 Jahren.
Wahrscheinlich der aliquote Anteil der offiziellen monatlichen Lehrlingsentschädigung.
 
Naja und ein Praktikum ist da wohl auch nicht hilfreich.
Ich persönlich würde kein Praktikum anfangen, solange mir die Ausbildungsplätze in anderen Firmen nachgeworfen werden.
Und derzeit ist das eben so.
 
Wir selbst bilden nur Kaufleute aus, wir haben für Facharbeiter Technik keine Stellen.
Mindest Ausbildungsgrad ist Meister bei uns.
Trotz attraktivem Arbeitsplatz ist es für uns schwer welche zu bekommen.
Suchen derzeit einen Meister oder Techniker aus dem HLSK Bereich.
 
Ich weiss gar nicht warum man sich jetzt beschwert, ist es nicht genau das was das Elekrohandwerk...räusper...die Fach-Verbände und -Vereine des Elektrohandwerk schon immer wollten?

Also die gesiebte Elite der jungen Handwerksanwärter, diejenigen die mehr drauf haben als Zahnbelag. Dafür hat man doch Berufszweige munter wild zusammengewürfelt und alles in "Elektroniker" umgetauft. Sozusagen der Supermann, der alles aber auch wirklich alles kann, vom Schlitzekloppen bis haushohe Schaltanlagen zusammenzimmern. Mathematisch ein Ass, wissensdurstig und den unabdingbare Ehrgeiz jeden Tag seinen Mann/Frau/Divers zu stehen auf den Baustellen der Republik....

Ok, veilleicht hätte man vorher bedenken können, dass von 100 Schulabgängern (Abituriienten mal ausgenommen) im Schnitt vielleicht 5 die Anforderungen erfülen würden. Die sind aber halt auch clever genug, um eben gerade nicht ins Handwerk zu gehen, denn die merken halt sehr schnell das da oftmals nur Schall und Rauch ist, aber nirgens auch nur ein Feuerchen brennt.

Es ist schade fürs Handwerk, aber das ist nunmal das was in den letzen 20 Jahren mitunter durch Fach-Verbände/-Vereine, aber auch ganz "schlaue" Handwerksbetriebe, angerichtet wurde. Die wenigen Handwerksbetriebe die wirklich ausbilden wollen, um mitunter auch den Status quo zu erhalten, bleiben leider leider auf der Strecke.

Wie man gute Auszubildende findet?...mit viel viel Glück :cool:
 
Wir verwenden teils Hauptschulaufgaben in Einstellungstests und selbst dass Schaffen Sie nicht. Ausgelernte Fachkräfte sind auch schwer zu bekommen. Ich denke wir müssen dieses Jahr wieder eine Nullrunde bei den Azubis fahren. Das tut mir eigendlich im Herzen weh.
 
Ich denke das,daß eher an den Ansichten und der Einstellung der Jugendlichen,ja oftmals sind es auch noch Kinder,liegt.
Die haben gar keine Vorstellung vom Berufsleben und wissen auch oft gar keine Richtung die sie wählen würden. Das was in den Schulen gelehrt wird, reicht oftmals nicht mal für einen Handwerksberuf aus.
Mein Sohn war auch mit Bewerbungen zugange und brachte aus der Schule einen USB-Stick mit,auf dem sich eine Bewerbung befand. Hab ich mir angeschaut und für total untauglich und überholt befunden. Also einmal neu.
Wenn in den Schulen soviel sinnfreies Zeug, was später keiner mehr gebrauchen kann vermittelt wird, dann sind doch auch die Eltern in der Pflicht die Sprößlinge in die Spur zu bringen.
Da hilft dir kein Insta und Fazzebook. Und richtig körperlich zu arbeiten, dazu haben wohl nicht viele Lust.
Mein Sohn lernt Chemikant,allerdings in der Industrie. Aber der macht Contischicht, heißt 2Tage Früh,2Tage Mittag, 3 Tage Nachtschicht,dann 2 Tage frei und wieder von vorne. Dafür wird er auch gut bezahlt und als Facharbeiter erst recht,aber in der Ausbildung müssen die Azubis genauso malochen wie die Gesellen.
Also ich denke die Schulen müssten die Kids besser aufs " wirkliche" Leben vorbereiten, anstatt irgendwelche mathematischen Gleichungen mit x,y und unbekannten lösen zu lassen.
 
Ich denke das,daß eher an den Ansichten und der Einstellung der Jugendlichen,ja oftmals sind es auch noch Kinder,liegt.

Das ist mir auch aufgefallen. Ichhabe mich auch mit der Agentur für Arbeit in Verbindung gesetzt dass ich auch kein Problem mit "älteren" Lehrlingen habe. Aber da kam bisher wenig rein.
 
Wir verwenden teils Hauptschulaufgaben in Einstellungstests und selbst dass Schaffen Sie nicht. Ausgelernte Fachkräfte sind auch schwer zu bekommen. Ich denke wir müssen dieses Jahr wieder eine Nullrunde bei den Azubis fahren. Das tut mir eigendlich im Herzen weh.
Das ist das Problem heutzutage in vielen Handwerksbetrieben. Einerseits wachsen die Anforderung an der theoretischen Ausbildung - bei Strom wird ja später auch mit komplexen Zahlen gearbeitet. Andererseits werden die Arbeiten in der Praxis immer stupider da immer mehr gleiche Arbeiten ausgeführt werden. Die Handwerksbetriebe müssen sich auch immer weiter auf bestimmte Sachen spezialisieren, um am Markt bestehen zu können, bzw ihre Teams auf bestimmte Aufgaben ausrichten.

Beim E-Handwerk bedeutet dies, es gibt kaum noch Betriebe wo Aufgaben für Einzelne, die von der Planung von Neubauten, über Arbeiten in Bestandsbauten bis hin zur Reparatur von Haushaltsgeräten reichen. Gerade die Haushaltsgerätesparte wurde durch aggressive Marketing der „Geiz-ist-geil“-Gruppe plattgemacht und abgestoßen. Und dies hat sich denn später fotgesetzt.

Ich kenne eigentlich fast nur noch hochspezialisierte Handwerksbetriebe im Neubausektor auf den Markt, die machen nur noch sowas. Die sind in ihrem Bereich sehr gut, sehr schnell und können ihre Dienstleistung trotz guter Marge günstig anbieten und verdrängen dadurch die Universalfirmen. Die einen machen eine Betondecke nach der anderen - jeden Tag eine auf einer anderen Baustelle. Morgens kommen - abends fertig. Bei größeren Objekten denn vielleicht zwei.
Ausgebildete EFK-Teams ziehen einen Neubau nach dem andern durch. Einer schäumt oder gipst die Dosen ein, andere ziehen Leitungen ein und takern diese fest. Durchgeschlitzt haben vorher schon andere. Nach paar Wochen nochmal hin, verdrahten, Verteilung setzen und Geräte einbauen, was nicht unbedingt die gleichen machen. Nächster Bau!
Ausgebildete Kaufleute, sitzen beim Discounter am Fließband und ziehen eine Ware nach der anderen über den Scanner, zwischendurch dürfen die sich etwas bewegen in dem die die Regale auffüllen. Wäre es nicht so, wäre des Discounter kein Discounter und teurer.

Für die Ausbildung vieler Handwerksberufe werden heutzutage meist gute mathematische Kenntnisse, analytisches Denken und gutes Lese- und Auffassungsvermögen benötigt, bei Kundenkontakt idealerweise auf Deutsch, um diesen Beruf auch erfolgreich abschliessen zu können. Also Leute die ihr Gehirn nutzen wollen und können und auch müssen. Und jetzt kommen die in einen Beruf, wo die eigentlich dies nicht benötigen, aber ihr Gehirn verlangt weiter Futter.
Für mich wäre es die absolute Höchststrafe, beim Discounter am Kassenband zu sitzen und endlose Kundenströme abzuarbeiten oder auf dem Fußboden herumzurobben, um dort endlose Leitungsbündel zu ordnen und festzutackern. Und die Krux ist doch, je interessanter der Job, um so weniger direkten Druck hat man, um so besser wird dieser bezahlt - und das in ganzzahliegen Größenordnungen. Dies müsste umgekehrt sein, aber ist in den letzten Jahren bei den Einstiegsgehältern eher anders herum erfolgt und das in einer solch starken Weise, dass selbst der früher verschmähte ÖD heutzutage trotzt Verschlechterung der Einstiegsgehälter bei der Umstellung vom BAT auf TÖVD besser bei besseren Rahmenbedingungen bezahlt.

Wundert es überhaupt noch jemanden hier, wenn die zahlenmäßig immer kleiner werdende Anzahl an Intelligenz abwandert? Auch wenn die Jugendlichen in der Gesamtheit immer unbrauchbarer werden*, sind die heutzutage sehr gut vernetzt und unterhalten sich und wissen über das Sonntagsgerede auf div. Azubi-Stellenplakaten und Burufsbildungsmessen.



*) Für die Nennung der tatsächlichen Ursachen müsste ich mich stramm in die rechte Ecke stellen oder so wie Sarah Wagenknecht die Finger in die Wunde der Gesellschaft legen.
 
Dann geht man halt zur Bahn. So aggressiv wie die werben nehmen die sicher jeden auch die "schlechten" und bei der Bahn soll es ja entspannt zugehen ;)
 
Die richtigen Leute zu finden ist natürlich sehr schwer, grade in der Zeit. Mittlerweile musst du mehr bieten, unsere Azubis bekommen ein durchschnittliches Gehalt andere Betriebe zahlen zwar mehr aber bei uns hast du ebbend noch ein paar nette Extras.
Mach ein Führerschein in der Ausbildungszeit und krieg dafür 500 Euro
Ein Dienstrechner und ein iPhone gibt es beim Lehrjahresanfang
Du kriegst ein Auto für die ganze Woche wenn du auf Baustellen oder in einen anderen Standort eingesetzt bist, natürlich darfst du es mit Nachhause nehmen, Arbeitszeit Beginnt mit einsteigen ins Auto und Endet wenn du wieder zuhause bist.
Dazu ein 13 Monatsgehalt oben drauf, Corona Prämie gab es auch, am Mitarbeiteraktienprogramm was bezuschusst ist dürfen unsere Azubis auch teilnehmen.

Wir haben ein Onlinetest der Recht komplex ist die meisten fallen da schon raus, somit hast du in den Bewerbungsgesprächen eigentlich Leute sitzen die Interessant sind. Die dürfen dann im Bewerbungsgespräch den Heißen Draht bauen, da siehst du eigentlich recht schnell ob die schonmal ne Zange und ein Seitenschneider in der Hand gehabt haben.
 
Thema: Schüler und Bewerber
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