Klemmen Richtig Anziehen

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cool20

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Mahlzeit Leute,

es gibt ja immer die Hervorragende Diskussion ob man Schraubklemmen mit Drehmoment oder Handfest Anziehen sollte. Ich Persönlich habe eins gelernt beim VNB, der Drehmomentschlüssel ist dein bester Freund.
In der normalen Hausinstallation habe ich es bis jetzt immer Handfest Angezogen bis es ebbend nicht mehr ging.
Klar die Hersteller schreiben nicht ohne Grund ein Drehmoment fest aber was sind da eure Erfahrungen?


Falsches Drehmoment Verwendet
Ein programmierter Brandausbruch

Fachzeitschrift
https://www.fbz-e.de/downloads/info/2018-05-02_MP-A.pdf
 
Da ich schon zu faul bin zig Schraubendreher mitzuschleppen nutze ich die Bits des spannungsfesten Drehmomentschlüssels . Das führt automatisch dazu auch das Drehmoment richtig einzustellen. Zugegeben die Drehmomentschraubendreher sind teuer aber ihr Geld allemal wert. Im Spannungsfreiem Zustand bzw bei der Montage in der Werkstatt kommen auch Stabschrauber mit Drehmomenteinstellung zum Einsatz.
Ein Elektriker der von sich behauptet die Schrauben mit der Hand richtig anzuziehen ist da in 90% aller Fälle auf dem Holzweg.
 
Praktisch habe ich es noch nie mit Drehmoment auf einer Baustelle gesehen.
Wenn ich selber einen Betrieb hätte, würde ich so einen Schraubendreher anschaffen.
Besonderes im Verteiler ergibt das Sinn.
Privat ist mir das zu teuer für eine Anwendung 2-mal im Jahr.

Müssen die dann auch alle Jahrelang zur Kontrolle der Werte kalibriert werden?
Drehmoment-Kalibrierung
 
mal so gesagt ich habe den Vorteil meine mit kalibrierten zu vergleichen . In Firmen werden die nach 1Jahr kalibriert. Iso 9001 läst grüßen.
 
Interessante Frage :)

Ich würde, persönlich gesehen, die Auswahl Dremoment oder "Handmoment" mitunter auch vom Anwendungsfall abhängig machen.
Leitungsschutzschalter, Schütze und ähnliches haben meist so um die 3-4Nm als Herstellervorgabe. Andere Schaltgeräte wie zb. Eltakos oder ähnliche Relais meist sogar nur 2-3 Nm. In dem normalen Installationsbereich haben wir ja jahrzehntelange Erfahrungen auch ohne einen Drehmomentschrauber, da würde ich es nicht unbedingt als ein Muss ansehen. Da sind wir dann aber wieder bei der Geschichte mit dem Handwerk und handwerklicher Ausbildung ;)
Auch andere Bereiche wie zb. Anschlußschrauben von Tiefenerdern, Schrauben von Erdungsschellen oder ähnliches sehe ich auch persönlich nicht kritisch an. Wie gesagt, für die Installation per se haben wir ja sehr viel Erfahrungen. Wie an anderen Stellen schon öfters erwähnt, lag meine Ausbildungszeit in der Ära, wo die Steckdosen noch Schraubklemmen hatten und man noch lernte wie man NYIF über Kopf auf Ortsbeton nagelte, Hand-Werk halt :D

Anders würde ich das zb. im Schaltschrankbau sehen. Dort sind bzw waren meist sehr viele Schrauben vorhanden, und da macht es schon Sinn diese mit motorischer Unterstützung mit Drehmoment festzuziehen. Ebenso dort, wo Schraubverbindungen Extremen ausgesetzt sind, wie Vibrationen, Temperaturschwankungen oder ähnliches.

Natürlich und insbesondere in Bereichen wo mit richtigen Strömen gearbeitet wird, sollte das auch gang und gebe sein mit Drehmomenten zu arbeiten. Es ist halt nunmal eine völlig andere Geschichte ob man ein Eltako anschliessen, einen 32A LSS, eine Punktschweisszange oder gar einen 1000A Leistungsschalter.

Bei mechnaischen Themen bin ich aber, bis auf ganz wenige Ausnahmen, Pro Drehmoment. Liegt aber an meiner beruflichen Prägung :cool:
 
53,38 € Kalibrierung + Steuer Werksprüfprotokoll also noch nicht mal ISO.

Neu
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Wie gesagt privat reicht mir der Vergleich, als Firma sieht das anders aus und die bekommen auch andere Preise . die Menge machts nun mal . Wenn du da viele Schrauben und mit unterschiedlichen Drehmoment anziehen musst liegst du mit dem in der Hand montiertem Drehmoment sehr schnell daneben . Zu fest ist genau so falsch wie zu locker. Ich habe 2 davon der Kleine 0,1 Nm -0,6 Nm und den Großen mit 0,8Nm bis 5 Nm . Damit ist der notwendige Bereich gut abgedeckt . Einziger Nachteil die Bits sind doch recht teuer .
 
Wir machen bei uns ja auch alles mit Drehmoment, aber in der Hausinstallation ist es mir noch nie so wirklich aufgefallen das jemand das mit Drehmoment macht, ich selber verzichte auch drauf.

Ich hatte letztens nur eine Diskussion erlebt das jemand behauptet hat das die Messwerte zu schlecht waren als es mit den Richtigen Drehmoment Angezogen hat und als er es Handfest nachgezogen hat war dann alles bestens. Nachprüfen kann ich es leider nicht, dazu fehlt mit das nötige Messgerät.

Schraubverbindungen sind ja eh nicht Wartungsfrei, ich bin schon am überlegen ob ich mal ein LS Schalter mit Drehmoment Anziehe und einen Handfest und diese einfach in der Ecke Verschwinden lasse. Und nach ein paar Monaten gucke was passiert ist.
 
Schraubverbindungen sind ja eh nicht Wartungsfrei, ich bin schon am überlegen ob ich mal ein LS Schalter mit Drehmoment Anziehe und einen Handfest und diese einfach in der Ecke Verschwinden lasse. Und nach ein paar Monaten gucke was passiert ist.
Ich würde vermuten wollen das du da keinen Unterschied feststellen wirst. Des fehlt ja die thermische Belastung der Schraubverbindung, wobei die halt auch im normalen Umfeld in der Installation ja nicht besonders groß ist.
Der große Vorteil der Federzugklemme ist ja gerade die "dynamische Anpassung" bei thermischer Belastung, was eine Schraubverbindung vom Grundsatz her nicht leisten kann. Ich hab auf die schnelle keine passenden Daten gefunden, würde aber vermuten das der Anpressdruck einer Federzugklemme geringer ist als der einer Schraubverbindung.
 
Drehmomentschlüssel das würde mir gerade noch einfallen :D
 
In den Herstellervorgaben stehen die Drehmomente mit denen die Schrauben angezogen werden sollen meist drin.
Nur werden die selten eingehalten. Bzw sind sie vielen Elektrikern noch nicht mal bekannt.
 
Federzugklemmen werden sicher die Zukunft werden.

Aber auch das sehe ich kritisch wer garantiert mir das die Federzugklemme in 10 Jahren noch den gleichen Klemmdruck hat wie als ersten Tag.


Ich hatte es auch schon das die Federklemmen in einer Steckdose nach 4 Jahren breit waren.
 
Wir haben damals immer Im Hausanschlüssen und Zählerschrankschienen die Schrauben mit Steckschlüsseln angezogen und da gab es nie Ärger mit.
Natürlich alles mit Gefühl denn jeder kannte es ja, nach fest kommt ab.
 
Zu diesem Thema fällt mir noch eine Episode aus meiner Lehrzeit ein.Im Jahre 1958 begann ich meine Lehre bei einem Elektroinstallateur im Dorf.Zu unseren Aufgaben gehörte auch die Instandhaltung des Gemeinde eigenen Ortsnetzes.So kam es vor das zeitweise eine lose Klemmverindung an irgend einer Dachständereinführung auftrat. Unser Lehrmeister tobte dann rum,so was kommt nur vor,da ihr die Klemmen nicht richtig festzieht.Mit der Kombizange mit der Kombizange,von euch hat noch niemand eine Klemme abgerissen,mit der Komizange mit der Kombizange, Bei der nächsten Störung nahm ich mir 2 Ringschlüssel und zog die Klemmen fest.So kam es was kommen musste ich riss die Schraube ab.Als ich mir eine neue Klemme holte schrie mich der Meister an: Du Ochse du Ochse mit Gefühl.
 
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