Hausstrom Erdung auf steinigem Boden

Diskutiere Hausstrom Erdung auf steinigem Boden im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag liebe Forummitglieder, zu den guten alten Zeiten als noch alles Möglich war hatte mein Großvater unser Haus selbst erbaut, allerdings...
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Danny94

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Guten Tag liebe Forummitglieder,
zu den guten alten Zeiten als noch alles Möglich war hatte mein Großvater unser Haus selbst erbaut, allerdings war die Wahl des Standorts vermutlich unklug da das gesamte Haus auf Gestein errichtet wurde. Anhand alter Fotos scheint das Gestein auch tief zu sitzen.

Unglücklicherweise wurde vermutlich deshalb bis jetzt keine Erdung installiert und es kommt immer wieder zu Entladungen beim Berühren von Spüle/Geschirrspüler (auch mein gitarrenverstärker macht unschöne Geräusche).

Direkt am Stromkasten befindet sich zunächst Gestein dann unser Zuweg(Straße) der vermutlich nur eine dünne Schicht Erde besitzt, anschließend unser Stadel.

Gibt es trotzdem eine Möglichkeit den Hausstrom zu erden?
Vielen Dank.
 
Bei alten Gebäuden ist es üblich, dass keine lokale Erdung existiert. Wenn es, von dem ich ausgehe, ein TN -System ist, sind die metallischen Gehäuse der Geräte über den PEN - Leiter des Versorgers geerdet. Der PEN ist regelmäßig an den Trafostationen geerdet. Bei Freileitungsnetzen oft auch am letzten Mast vor dem Haus. Man könnte natürlich, falls überhaupt möglich, einen Tiefenerder einschlagen, der hätte dann einen Ausbreitungswiderstand von etwa 20 bis 50 Ohm je nach Bodenverhältnissen. Das bringt aber nicht viel Nutzen. Im Haus wäre es aber sinnvoll einen Potentialausgleich zu errichten, bei dem man metallische Rohrleitungen und Gebäudeteile, mit dem PEN am Hausanschlusskasten oder Zählerschrank verbindet.

Solange der PEN - Leiter deiner Zuleitung vom Versorger in Ordnung ist, wird auch nichts passieren.

Zu den geschilderten Entladungen an Geschirrspüler / Spüle: Ist das nur ein kurzer Schlag von einer statischen Entladung oder kribbelt das dauerhaft? In diesem Fall sollte man schnellstens einen Elektriker drüber schauen lassen, ob nicht der Schutzleiter unterbrochen oder nicht angeschlossen ist.
 
@EBC41 Vielen Dank für die rasche Antwort. Werde mir morgen die Antwort genauer durchlesen, da ich nicht alles Verstanden habe.

Zu der Frage, ich denke eher einen kurzen Schlag habe leider keinen Vergleich. Wenn man beides berührt (Spüle & Geschirrspüler) gibt es eigentlich immer einen Schlag.

Wie tief wäre denn der Tiefenerder ? Entladungen würde es trotzdem geben ?
Könte man auch mehrere meter mit einem Draht fahren ? Oder eventuell ein Gitter in die das bisschen Erde setzen und darüber betonieren ?
 
Wie tief wäre denn der Tiefenerder ? Entladungen würde es trotzdem geben ?
Tiefenerder wäre zum Beispiel 4 Meter. Aber bei felsigem Boden schwierig zu setzen. Natürlich könnte man auch Banderder oder ähnliches vergraben. Gegen wirklich nur statische Aufladungen und deren Schläge hilft das alles nichts. Wie gesagt, der Schutzleiter an den Metallgehäusen der E-Geräte ist über den Nullleiter des Versorgers sowieso geerdet, wenn er in Ordnung ist.

Wenn man beides berührt (Spüle & Geschirrspüler) gibt es eigentlich immer einen Schlag.

Hast Du zufällig ein Meßgerät, um eine Spannung zwischen Spüle und Geschirrspüler zu messen? Ich meine zum Beispiel so ein preiswertes Multimeter aus dem Baumarkt.
 
Ob es unklug war, das Gebäude auf Stein zu bauen?! Zu Mindestens wird dies von der Bibel her als kluger Bauher empfohlen sein Haus auf Fels zu bauen und niht in den Sand.

Wie alt ist denn die Elektroinstallation denn. Evtl. liegt auch eine klassische Nullung vor, wo eine faule Klemmstelle ist, die dringlich behoben werden müsste. Ob eine Erdung im Gestein was bringt, liegt auch an den Gesteinsschichten und deren Kapilarhaltigkeit. Denn reines festes Gestein ist ein Isolator. Liegen denn Bohrkerne des Gesteins vor, bzw wurde dies schon mal geologisch untersucht? Wenn Einschlagen nicht geht, kann man alternativ ein Loch von 10m bohren und untersuchen lassen. Wird allerdings nicht ganz billig.
 
@EBC41 ok danke. Es stimmt wir hatten noch nie kaputte elektro Geräte, deshalb könnte es sein dass der Nullleiter vom Versorger in Ordnung ist. Nur meine E-Gitarrenverstärker rauscht ganz übel und hört damit nur auf wenn ich eine Saite oder Metallstücl berühre. Werde gleich verschiedene Steckdosen probieren.

Ja ich habe ein Multimeter, welche Einstellung soll ich verwenden wechselstrom ? (Gleichstrom, ampere, ohm...) Vermutlich gibt es nur einen kurzen Ausschlag, bin mir nicht sicher ob ich es schaffe den zu messen.

@Www Die Elektroinstallation ist denk ich gleich alt wie unser Haus und purer Pfusch. Ich nehme an die Elektriker hier am Land waren nicht besonders qualifiziert damals, gab auch keine Schulen dafür in der Nähe.
Nein keine geologische Untersuchung.
 
Wenn du ein Ground Lift Schalter am Verstärker hast Drücke diesen einfach mal, diese Trennt die Singalmasse vom Schutzleiterpotential.
Könnte eine Lösung sein, solltest du keinen solchen Schalter haben, ist es leider so.
 
Habe gerade nachgeschaut im obersten Stock(mein Bereich) ist nirgends ein Nullleiter eingezogen und bei den meisten Steckdosen in den unteren Stöcken kein Nullleiter angeschlossen.
Habe beim Schaltkasten versucht herauszufinden ob wenigstens der Nullleiter vom Versorger angeschlossen wurde kenne mich aber leider zu wenig aus.

@cool20 nein habe leider keinen Ground lift Schalter.

Edit: habe den Gitarrenverstärker bei einer Steckdose mit Nullleiter probiert, hat leider auch nichts geholfen.
 
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Nur weil es alt ist, muss es nicht unbedingt Pfusch sein, sondern kann den damaligen Regeln entsprochen haben. Und übrigens haben die früher sauberer gearbeitet als heute.
@EBC41@Www Die Elektroinstallation ist denk ich gleich alt wie unser Haus und purer Pfusch. Ich nehme an die Elektriker hier am Land waren nicht besonders qualifiziert damals, gab auch keine Schulen dafür in der Nähe.
… und die Qualifikation ist heute auch nicht in jedem Fall gegeben - bekomme ja genug zu sehen.

Und wenn erneuert werden sollte, empfehle ich immer wieder sich auch den Rest der Leitungen (Heizung, Sanitär etc) anzuschauen und zwar genau. So ein erebtes Altgebäude ist nicht immer ein Geschenk. Je nach Zustand kann man sich über das große Grundstück freuen und den Rest weg oder kernsanieren. Da vorsichtig anzufangen, bedeutet oft ein Jahrzehntelanges Wohnen auf einer Teilzeitbaustelle.
 
@Www Mein Vater und Großvater haben immer von Pfusch gesprochen. Viele Steckdosen für Geräte sind mit Lichtstrom gespeist anstelle von Kraftstrom und es wurden nur mit Isolierband isoliert und manchmal auch gar nicht in Steckdosen. Ich glaube einmal ist beinahe ein Lichtregler(Helligkeitsregler) abgefackelt, wenn dieser lange Zeit auf mittelt war usw.
 
@Danny94 du solltest mal einen Elektriker damit beauftragen deine Elektroinstallation zu überprüfen. Dann werden sich da mit Sicherheit noch ganz andere Fehler herausstellen.
 
welche Einstellung soll ich verwenden wechselstrom ? (Gleichstrom, ampere, ohm...)

Wenn man an Netzspannung messen will braucht mach Wechselspannung (AC), Bereich maximal 300 Volt.. Darauf achten, dass die Messspitzen in Ordnung sind, also gut isoliert und in den richtigen Buchsen am Gerät stecken. Normalerweise die schwarze in Com die rote in V A Ohm. Wenn unklar, bitte Foto posten. Bedienungsanleitung beachten.

Dann eine Spitze an die Spüle halten, die andere an den Geschirrspüler (an blanke metallische Teile)
 
Habe beim Schaltkasten versucht herauszufinden ob wenigstens der Nullleiter vom Versorger angeschlossen wurde kenne mich aber leider zu wenig aus.

Der Nullleiter (heute PEN genannt) vom Versorger wird sicher angeschlossen sein, sonst würde nichts funktionieren. Das Problem wird sein, wie Du schon geschrieben hast, dass an einigen Steckdosen kein Schutzleiter angeschlossen ist. Da ist es wirklich sinnvoll, einen professionellen Elektriker drüber schauen zu lassen. Möglichst schnell, damit nicht noch was passiert.

Kurz zur Erklärung der Aderbezeichnungen:
Als Nullleiter (heute PEN) bezeichnete man früher die gemeinsame Funktion des betriebsmäßigen "Rückwegs" des Stromes (Neutralleiter, N) und des Schutzleiters (PE), in einer Ader. Heute versucht man aus Sicherheitsgründen die beiden Funktionen, so weit wie möglich mit getrennten Adern zu realisieren.
 
Edit: habe den Gitarrenverstärker bei einer Steckdose mit Nullleiter probiert, hat leider auch nichts geholfen.

Ist das wirklich ein Rauschen? Oder Brummen / Surren? Kann auch sein, dass in dem Audiostecker der Schirm abgebrochen oder nicht richtig angelötet wurde?
Hat der Verstärker Schukostecker?
 
@EBC41 Ja werde ich morgen einmal probieren. Danke.

Ich kenne den Nullleiter nur als Erde, ansonsten Masse und Strom. Ich habe heute Mittag ein Foto von unserem Kasten gemacht, sollte das Helfen könnte ich das wenn möglich privat versenden.
Nein der Audiostecker ist in Ordnung, habe einen neuen bestellt und das Problem habe ich bei 4 Kabel. Ja ist Schuko. Edit: Habe zwei Gitarren und der Verstärker macht die Geräusche bei beiden Gitarren.

@Leprechaun Ich kann dir darauf leider keine Antwort geben, da ich nicht einmal genau weis wovon die Rede ist ;D. Der Strom kommt aber vermutlich über Dachständer, aber gegen Ende durch den Boden. Die Netzform könnte aber bei uns etwas anders sein da ich aus Südtirol - Italien komme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, kannst mir das Foto über die Funktion "Unterhaltungen" des Forums auch senden. Würde es dann mit deiner Erlaubnis hier öffentlich posten, wenn Du das willst?
An dem Foto kann man evtl. erkennen, ob das bei dir ein TT oder TN-System ist?


Ich kenne den Nullleiter nur als Erde, ansonsten Masse und Strom

In diesem Bereich der Elektrotechnik nennt sich das heute:

PE Schutzleiter
N Neutralleiter
L Aussenleiter (Phase)

Es gibt zahlreiche Videos auf Youtube, die das gut erklären. Zum Beispiel:

Alle Netzsysteme / Netzformen ausführlich erklärt TT- / IT- / TN-S / TN-C-S-System im Vergleich - YouTube
 
Thema: Hausstrom Erdung auf steinigem Boden
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