Nachträglicher Einbau FI-Schalter Küche aber nicht Bad

Diskutiere Nachträglicher Einbau FI-Schalter Küche aber nicht Bad im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich bin was Elektrik angeht leider ein absoluter Laie. Ich wohne in einem Altbau zur Miete. Bei mir wurden vor Kurzem die...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
C

Chris27

Beiträge
8
Hallo zusammen,

ich bin was Elektrik angeht leider ein absoluter Laie. Ich wohne in einem Altbau zur Miete. Bei mir wurden vor Kurzem die Stromkreise in der Küche erneuert (Vorher klassische Nullung) und mit FI abgesichert. Ich hab auch schon getestet welche Stromkreise der FI Schalter abdeckt und der Stromkreis an welchem das Bad hängt sowieso der Stromkreis an den das Schlaf- sowie das Wohnzimmer dran hängen, haben noch die Klassische Nullung. Der Stromkreis im Bad wird auch nicht unterbrochen, wenn ich auf die Prüftaste drücke im Sicherungskasten, sondern nur alle Stromkreise innerhalb der Küche, die erneuert worden sind.

Meine Frage ist nun, hätte der Vermieter nicht auch den Stromkreis im Bad erneuern müssen (Klassische Nullung) mit FI Schalter, weil der Bestandsschutz wurde ja aufgehoben oder sehe ich da was falsch?

Vielen Dank und Gruß
Chris
 
Leider muß nur Neues aktuellen Normen entsprechen.
Der Neu errichtete Stromkreis in der Küche ist nach aktueller Norm über FI 30mA zu führen, was ja auch passiert ist
Die Alten Stromkreise dürfen leider so bleiben sie sie sind, solange sie der damals gültigen Norm entsprechen.

Leider ist es nun aber trotzdem so, daß die klassische Nullung seine sehr gefährliche Sache ist und in diesen Kreisen keine FIs eingesetzt werden können und dürfen.

Ich würde unbedingt mal mit dem Vermieter über eine generelle Sanierung der klassisch genullten Anlage sprechen.
Dieser überalterte Murks ist gefährlich und bereitet auch gerne Schäden an PC und Co.
 
Danke Octavian für deine schnelle Antwort.
Es wurde auch ein neuer Sicherungskasten eingebaut (nur die beiden alten Sicherungen 20A sind noch drin).
Ich habe mich mal mit einem Freund, der sich bisschen mit Elektro und Stromkreisen auskennt, unterhalten. Er meinte auch, das wäre auch Murks. Mein Vermieter möchte gerne das Bad renovieren (Stromleitung etc), aber erst nach unserem Auszug. Ich hab im Internet bisschen gestöbert und da hab ich was gelesen von "bei tiefgreifenden Änderungen an der Elektrik, verfällt der Bestandsschutz an Altbauten" was die Stromleitungen betrifft.
Ich möchte eig keinen Konflikt mit meinen Vermieter, aber wie sieht es rechtlich aus bei einer solchen Angelegenheit. Wäre ich im Recht, wenn ich das durchsetzen möchte?
 
Kurz und knapp nein. Alles Andere dazu wurde schon gesagt.
 
So einfach ist das nicht zu sagen.
nach techischen Erkenntnissen ist so eine Anlage einfach nur Schrott und auf dem Stand von vor über 50Jahren.
Die Gerichte sehen das jeweils sehr gespalten.
Auf der Einen Seite wird eingestanden, daß einem Mieter eine Anlage zur Verfügung zu stellen ist, an der "heute übliche Geräte" ohne Einschränkung betrieben werden können, auf der anderen Seite wird dann aber trotzdem oft entschieden, daß auch klassische Nullung zu akzeptieren ist, obwohl gerade für vernetzte Geräte und Elektronik da durchaus die Möglichkeit von Schäden und Störungen besteht.

Wenn Du das vor Gericht bringst kann also beides heraus kommen.

Auch stellt man immer wieder fest die VDE sei ein zu halten, wenn es aber um Prüfungen der Elektrik geht, die in der VDE eindeutig verpflichten festgelegt sind, meinen die Gerichte üblicherweise daß in Wohnungen nicht geprüft werden müsse...
 
Danke für eure Antworten.

Der neue Sicherungskasten sieht so aus, dass die neuen Sicherungen alle Links angeordnet sind und dann kommt der FI Schalter und rechts daneben sind die alten 20A Sicherungen drin belassen worden, die einmal Wohnzimmer und Schlafzimmer und einmal das Bad und noch ein weiteres Zimmer versorgen. Nur die Küche hat entsprechend neue Leitungen erhalten.
Laut dir Werner ist das jetzt gefährlich? Warum eig?
Sorry ich bin ein kompletter Laie was sowass angeht.
 
nabend,

ein Bild der neuen Unterverteilung wäre vielleicht hilfreich um die Sachlage besser einschätzen zu können, am besten mit geöffneter Abdeckung (sofern du dir das zutrauen möchtest). Ich kann mir auch nur schwer vorstellen das da 20A-Automaten für Licht-/Steckdosenstromkreise verbaut sind/waren, aber unmöglich ist das natürlich nicht ^^
 
Hallo Peter,

ja das kann ich gerne machen.
Warum könnt ihr euch das schwer vorstellen, dass da 20A Sicherungen verbaut worden sind?
 

Anhänge

  • Sicherungskasten.jpg
    Sicherungskasten.jpg
    124,1 KB · Aufrufe: 43
a das kann ich gerne machen.
Danke fürs Bild :)

Warum könnt ihr euch das schwer vorstellen, dass da 20A Sicherungen verbaut worden sind?
Man hat zwar früher schon die eine oder andere "Besonderheit" zusammen geschustert, aber 20A für normale Licht- und Steckdosenstromkreisen sind doch eher selten ^^

Aber was das Bild betrifft...da hat die Fachkraft zumindest nicht die alten Leitungsschutzschalter verwendet, ist schonmal gut. Allerdings ist die gesamte Konstellation...naja ich sag mal so....nicht sehr schlüssig.
Wenn der 3polige 20A Leitungsschutzschalter der E-Herd sein sollte, aber dann nur ein 2poliger RCD/FI, das passt nicht wirklich zusammen. Auch wenn nur die drei einzelnen Stromkreise über den RCD/FI geführt werden, ist das nicht wirklich sinnvoll für eine neue Unterverteilung.
Ebenso, wenn ich das mit dem RCD/FI sehe, kommt mir so der Verdacht auf, das nur Wechselstrom und kein Drehstrom zur Verfügung steht. Wenn das der Fall wäre...nunja, dann sollte die Fachkraft vielleicht ihre berufliche Wahl überdenken.

Kurz gesagt, das ganze passt nicht so wirklich zusammen. Ohne allerdings die Verdrahtung der Unterverteilung zu sehen, kann man nicht sagen ob es einfach nur Murks oder ob es wirklich unmittelbar gefährlich ist.

Achja, auf deine Frage wegen des Austausches der Leitungen im Bad. Grundsätzlich gibt es keinen "Bestandschutz" für elektrische Anlagen. Es gibt, wie @Octavian1977 schon erwähnte, keine Nachrüstpflicht. Somit kann, sofern der Zustand dies zuläßt, die alte elektrische Installation weiterhin so bleiben.
Ich kann auch den Vermieter verstehen, das er eine Badsanierung erst im Leerstand ausführen möchte. Das läßt darauf schliessen, dass eine wirkliche Sanierung erfolgen soll. Das heisst aber in der Regel auch, das ein Bad in so einer Sanierungsmaßnahme wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum nicht oder nur sehr eingeschränkt genutzt werden kann. Ob man das als Mieter so haben möchte, wage ich zu bezweifeln. Je nach Fortschritt kann da auch mal mehrere Tage kein funktionierendes WC vorhanden sein, um nur mal ein Beispiel zu nennen.
 
Es stellt sich nun die Frage nach einem Drehstromzähler für die Wohnung.
Erst dann wäre es mit den 3x20 LS für dem E-Herd angebracht obwohl 3x16A auch gelang hätten.
Zudem müssen festangeschlossene Geräte im TN-Netz nicht unbedingt über einem RCD zusätzlich geschützt werden.
20A-Absicherungen für die bestehenden Altanlagen kann ich mir schlecht vorstellen.
 
Danke für die Antwort.
Es ist tatsächlich Wechselstrom :)
Der Elektriker meinte damals, dass es nicht anders ginge, weil nur eine Phase vorhanden sei.
Er meinte auch, dass das Trotzdem sicher sei was da gemacht worden ist und dass wir uns keine Sorgen machen brauchen.
Jedenfalls hatte ich dann mal Besuch von einem Freund, der Elektriker war und der meinte dass wäre Murks und hat sich geärgert warum man nicht gleich eine 3 adrige Leitung ins Bad gezogen hat.

Mit dem Bad, da hast du natürlich völlig Recht, dass das mit erheblichen Einschränkungen verbunden ist. Wir würden jedoch über die Tage entsprechend Weg Fahren oder anderweitig unterkommen. Das würde schon gehen nur hat der Vermieter klar signalisiert, dass er die Sanierung erst nach Auszug vornehmen möchte.

Eig geht es uns nur um die eine Steckdose im Bad (haben wirklich nur eine im Bad).
Wir sind immer so verfahren, dass wir bei stehendem Wasser in der Badewanne oder Waschbecken keine elektrischen Geräte benutzen. Nur rein aus Vorsicht. Gibt es denn eine Möglichkeit dass für die eine Steckdose nachzurüsten?
 
Ich weiß leider nicht welcher Leiterquerschnitt in den alten Leitungen verbaut ist, die mit 20A abgesichert sind.
Kann ich drauf bestehen, dass da 16A Sicherungen eingebaut werden sollen?
Bei dem Nachbar sind auch 20A verbaut worden in den alten Leitungen.
 
Üblicherweise 1,5mm²
Für die Leitung ist das in Unterputz (ohne Rohr) mit 20A kein Problem, aber für den Rest.
Schuko-Steckdosen und Lichtkreise dürfen nicht höher als 16A abgesichert werden, sehr wahrscheinlich auch schon zum Errichtungszeitpunkt dieser veralteten Stromkreise.

Bestehe auf jeden Fall auf eine Änderung auf 16A
Auch beim Herdanschluß wäre die Absicherung zu prüfen, bei Drehstrom ist 20A mit 1,5mm² NICHT zulässig, da wäre dann mindestens 2,5mm² nötig.
 
Laut dir Werner ist das jetzt gefährlich? Warum eig?
Weil alle Leitungen, Steckdosen, Schalter, Geräte in Steckdosen- und Lichtstromkreisen auf eine Absicherung von max. 16A ausgelegt sind. Bei 20A droht eine Überlastmöglichkeit mit Brandgefahr.
 
...und keiner hat was zu 3poliger 20A LS und Wechselstromzähler anzumerken? Bin ja fast enttäuscht :rolleyes::)

@Chris27
wie schon angedeutet ist ohne Ortskenntnis, oder zumindest einen verstohlenen Blick auf die Verdrahtung der neuen Unterverteilung, eigendlich unmöglich eine wirklich passende Prognose zu stellen.
Das Problem mit den 20A bei Licht- und Steckdosenstromkreisen haben @Octavian1977 und @werner_1 ja schon angesprochen.

Das Problem mit dem 3poligen Leitungssschutzschalter ist folgendes. Wenn dieser für den E-Herd und allpolig angeschlossen ist, dann wird der Neutralleiter massiv überlastet. Das ist bei 16A schon "brandgefährlich", bei 20A wird das natürlich nicht besser.
Ist ein Drehstromzähler vorhanden, gibt es drei verschiedene Aussenleiter, so fließt bei gleichmässiger Belastung aller drei Aussenleiter kein Strom im Neutralleiter, da diese sich gegenseitig aufheben. Selbst bei einer einseitigen Belastung nur eines Aussenleiters, kann im Neutralleiter kein zu hoher Strom fliessen.
Bei einem Wechselstromzähler sind, bei einer allpoligen Belegung des 3poligen Leitungsschutzschalters, jedoch keine verschiedene Aussenleiter sondern nur 3x der gleiche Aussenleiter vorhanden. Die Ströme im Neutralleiter addieren sich hierdurch, und es kann ein sehr hoher Strom fliessen, der im schlimmsten Fall zu einem Kabelbrand führen kann.
Ich hoffe ich konnte das einigermaßen transparent erklären ^^

Eig geht es uns nur um die eine Steckdose im Bad (haben wirklich nur eine im Bad).
Wir sind immer so verfahren, dass wir bei stehendem Wasser in der Badewanne oder Waschbecken keine elektrischen Geräte benutzen. Nur rein aus Vorsicht. Gibt es denn eine Möglichkeit dass für die eine Steckdose nachzurüsten?
Grundsätzlich gibt es eine Möglichkeit, diese ist allerdings mit der aktuellen Normenlage nicht vertretbar. Kurz gesagt, technisch möglich, aber nicht normkonform.
 
Erstmal Danke für eure zahlreichen Antworten.
Leider verfügt meine Altbauwohnung nicht über Drehstrom. Elektriker meinte, dass nur 1 Phase Strom führt.
Für den Herdanschluss habe ich einen Elektriker beauftragt der mir gesagt hat, dass er das Fachgerecht angeschlossen hat, sodass in jedem Fall die Sicherung anspringt und es zu keiner Überlastung komme. Wie er das gemacht hat weiß ich nicht genau. Er hat den Herd Ein-Phasig angeschlossen und entsprechend abgesichert laut seiner Meinung.
Er meinte mehr gibt die Altbauwohnung nicht über, weil dann müsste ein Drehstromzähler eingebaut sein und eine Zuleitung vom Keller nach Oben (wohne im 2 Stock) führen usw. Das wäre nur der Fall wenn der Vermieter eine Komplettsanierung des ganzen Hauses vornehmen würde, was er aber 99,9% nicht machen würde.

Zu der Steckdose im Bad. Da habe danke dir Werner nach diesem schuckostecker mit integriertem FI gesucht und bin fündig geworden, jedoch ist der Einwand von Peter natürlich auch zu beachten. Ich glaube mich erinnern zu können dass ich was gelesen habe, dass zwar bei einem PEN Strom auf dem Gerät bzw auf der Dose liegt, aber im Falle einer Berührung würde kurzzeitig Strom abfließen und die Differenz würde den FI Stecker dazu veranlassen die Stromzufuhr zu unterbrechen.
Natürlich ist das viel schlechter als wenn bei einem PEN die Dose erst gar nicht Strom führt.
Vlt habe ich auch einen Denkfehler und ich erzähle Unsinn.

Das mit den 16A Absicherung. Da werde ich gleich nächste Woche mich an den Elektriker wenden, ob das auch so seine Richtigkeit hat.

Danke nochmal für eure Antworten
 
Nachtrag:
Die neue Zuleitung zum Herdanschluss wurde mit einem 5 Adrigen Kabel (2,5mm stand drauf) gemacht. Weiß nicht inwiefern das euch weiterhilft.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Nachträglicher Einbau FI-Schalter Küche aber nicht Bad
Zurück
Oben