Erdung durchschleifen?

Diskutiere Erdung durchschleifen? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe seit mehreren Tagen 2 Fragen im Kopf, die ich bislang noch nicht klären konnte. Ich hoffe, dass hier jemand eine Antwort...
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SBond

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Hallo zusammen,

ich habe seit mehreren Tagen 2 Fragen im Kopf, die ich bislang noch nicht klären konnte. Ich hoffe, dass hier jemand eine Antwort weiß.

1. Wenn ich im Keller Gas-/Wasser-/Heizungsrohre mit der Haupterdungsschiene verbinden möchte, reicht da ein einzelnes Kabel (H07V-U 1x6mm²) aus, welches ich ohne zu trennen durchschleife? Damit würde ich viele Kabelstrecken sparen, die in dem selben Raum enden würden. Gibt es eine VDE-Norm, die so etwas verbieten würde?

2. Viele alte Rohrleitungen wurden getauscht und sind nun aus Kunststoff. ...muss hier noch was geerdet werden und wenn ja, wie? ..Als Beispiel wäre da der Wasseranschluss. Bis auf dem Zähler selbst ist alles Kunststoff. Bin daher verunsichert.

lieben Gruß
 
zu 1. natürlich darfst Du das mit einer Leitung verbinden, diese muß nicht unterbrechungsfrei sein, darf aber keine Fremdgewerke als Leiter nutzen.
also von Anschlußklemme zu Anschlußklemme brücken und nicht das Rohr als PA Leiter verwenden.

zu 2. elektrisch nicht leitfähige Teile brauchst Du nicht erden. Die Wasseruhr würde ich allerdings anschließen, ersten ist Wasser selbst ja begrenzt leitfähig und mögicherweise macht man in Zukunft ja doch mal wieder ein Stück Metallrohr an den Anschluß.
 
Die Wasseruhr würde ich allerdings anschließen, ersten ist Wasser selbst ja begrenzt leitfähig und mögicherweise macht man in Zukunft ja doch mal wieder ein Stück Metallrohr an den Anschluß.
Eine Wasseruhr zu erden ist ganz sicher überflüssig; dann müsstest du auch deine Spültisch-Mischbatterie erden, denn da ist sogar ein Stück Metallrohr(schlauch) dran.
 
Von der Größe her schon, nur wenn später mal ein Installateur doch was aus Kupfer oder VA dran anschließt, macht der sich über den PA garantiert keine Gedanken.
Und die Wasserwerke meckern meist auch wenn der PA an der Uhr fehlt, gibt sogar welche die wollen den immer noch vor und hinter der Uhr trotz des Zählerbügels.
 
Also das die Leitungen hinter der Wassruhr später mal komplett wieder gegen Leitfähige getauscht werden, halte ich für stark konstruiert.
 
…. Die Wasseruhr würde ich allerdings anschließen, ersten ist Wasser selbst ja begrenzt leitfähig ….
Sehr begrenzt leitfähig. Und zwar so seht das DLE Blankdrahtheizungen haben, d.h. die haben keine Isolierung, es liegt volle 230V gegen Erde an. Deswegen ist auch so wichtig, dass diese richtig geerdet werden - steht in/an jedem Gerät dran. Und trotzdem bleibt der FI drin.
 
Das kann man sehen, wie man es will.

Leprechaun
 
Selbstredend muss die Leitung ungeschnitten sein. Ist ja auch kein Problem.

Lutz

Ist das jetzt ein Widerspruch zu Oktavians Aussage oder verstehe ich unter "ungeschnitten" was anderes?

zu 1. natürlich darfst Du das mit einer Leitung verbinden, diese muß nicht unterbrechungsfrei sein, darf aber keine Fremdgewerke als Leiter nutzen.
also von Anschlußklemme zu Anschlußklemme brücken und nicht das Rohr als PA Leiter verwenden.

......

Ich bin zugegeben maximal verwirrt.
 
Oh Entschuldigung, wusste nicht das kein anderer dazu was schreiben darf.
Ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob ich dann den Thread überhaupt lesen durfte. Habe dazu leider auch nichts in den Forumsregeln gefunden.
Aber du kannst mich dazu sicherlich aufklären.
 
Zu der Aussage "ungeschnitten" gibt es keine Angabe in der Norm.
diese dürfen an der Klemme durchaus unterbrochen sein, prinzipiell kann man durchaus das ungeschnitten als Verbesserung annehmen, da hierbei für folgende Teile keine Klemmstelle dazu kommt, gefordert wird es allerdings nicht.
 
Mein Eli sagt die 1x16mm2 muss von der UV zur PAS ohne Unterbrechung durchgehen, extra geführt (also nicht mit anderen Leitungen verlegt) und muss offen geführt werden (also nicht in z. B. Kanal). = TT-Netz ohne selektive 300mA RCD (noch). Daher mein Interesse und auch meine Nachfrage. Ich dachte zumindest eine verdeckte Verlegung ginge auf jeden Fall (ggf. mit Kennzeichnung)
 
Sofern es sich nicht um Blitzstromtragende Leitungen handelt, beispielsweise die Dachantenne, können die PA Leitungen selbstverständlich normal verlegt werden.
 
Also auch mit anderen Leitungen im Kanal?
Übrigens nur PA, kein Teil der Blitzschutzanlage (zumindest nicht in der EG-UV).
Das wäre super, denn dann müsste ich nicht umverlegen. Habe Zuleitung zur UV, ein 7x1,5mm2 wie vom Eli gewünscht und eben den Schutzleiter zum PA ineinem Kanal gelegt, schön mit gleichmäßigen Abstand, aber eben in einen 100er Kanal. Hast du da eventuell noch eine Fundstelle?
Wäre das dann in der OG-UV was anderes (wegen ca. 14m Zuleitung möchte ich da noch einen extra Ableiter). Ein Typ 1+2 ist ja bereits im Zählerschrank (=auch die Hauptverteilung).
 
Diese separate Verlegung des Schutzleiters im TT Netz ist schon seit einigen Jahren aus guten Grund aus der Norm gestrichen worden.
Der Schutzleiter ist Grundsätzlich in der gleichen Leitung wie die anderen Adern zu ziehen, auch schon deshalb um den heute vorgeschriebenen Überspannungsschutz nicht zu beeinträchtigen.

Für einen Schutz-PA Leiter galt noch nie die Regel der Verlegung auf anderem Wege.
Für eine Unterverteilung ist zudem kein separater PA überhaupt zu ziehen, nur vom Hausanschlußkasten oder vom Zählerschrank ist ein einzelner PA Leiter bis zur PAS zu ziehen.
 
Wie ich im Oktober da nachgefragt hab, war das mit NYM-O 4x und getrennt verlegten 1x16mm2 von UV zu Zählerschrank bzw. PA noch vollkommen Usus im TT-Netz.
So geben es auch die Anschlussübersichten des Netz Betreibers wieder (die aber zugegen in der vorherigen Tab drinnen waren (alternativ 5x mit 300mA RCD).
In der jetzigen TAB wird nur noch auf die aktuelle VDE-AR-N 4100:2019-04 verwiesen. Dort sollte das der Abschnitt 8 sein. Da ich kein Eli bin, habe ich logischerweise keine VDE rumliegen. Wer hat den nun recht? Es geht hier schließlich um eine Menge Geld.
Noch sind die Leitungen offen und das Ganze würde vermutlich so 400 € und zwei Stunden Arbeit kosten... Noch, denn wenn alles zu ist und verputzt wirds echt heftig.
 
Nein das sind VDE Regeln aus den 80ern bis 90ern.
Der Schutzleiter ist egal bei welcher Netzform schon seit Jahren in jeder Leitung mit zu führen.
Allein schon weil ein getrennt verlegter Schutzleiter kaum noch zuordnenbar ist.
Schnell ist der mit einem PA verwechselt und bei einer Renovierung mal abgeklemmt und umverlegt, da der Bezug zu einem Stromkreis nicht mehr erkennbar ist.

Die Ar-n egal welcher Nummer ist keine eigenständige Norm sondern eine Regel wie die vorhandenen Normen umgesetzt werden sollen.
in der 4100 geht es dabei nur darum wie eine Anlage an das öffentliche Netz angeschlossen wird, nicht aber wie die Netzform im Haus um zu setzen ist.
Beschrieben sind dort Hauptleitungen und Zählerplätze und HAK usw.
im endeffekt eine Art TAB.

Zum Schutzleiter sagt die 0100-540 folgendes:
"
543.8 Anordnung von Schutzleitern
Wenn Überstrom-Schutzeinrichtungen für den Schutz gegen elektrischen Schlag verwendet werden, muss der Schutzleiter in demselben Kabel bzw. in derselben Leitung integriert sein wie die aktiven Leiter oder in unmittelbarer Nähe zu diesen verlegt sein."

Hier könnte man nun annehmen, daß bei Verwendung von Fis, wie im TT Netz auch für UV Zuleitungen üblich, das nicht an zu wenden ist, ein selektiver FI mit 100 oder 300mA Auslösestrom ist aber kein Schutz gegen elektrischen Schlag, sondern die Maßnahme um die Abschaltzeiten bei Erdschluß ein zu halten.
 
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