Erdung durchschleifen?

Diskutiere Erdung durchschleifen? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe seit mehreren Tagen 2 Fragen im Kopf, die ich bislang noch nicht klären konnte. Ich hoffe, dass hier jemand eine Antwort...
"Mein Eli ist ja nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht unbedingt auf dem aktuellsten Stand."

Der Satz ist ein Widerspruch in sich.
Ein Elektriker der sich nicht mit den aktuellen Normen auskennt und sich nicht mit denen auseinandergesetzt hat ist eben doch schlecht.
In diesem Beruf ist es essentiell auf aktuellem Stand zu sein.

Der PE hat in der Leitung mit geführt zu werden, Bei Einzeladerverlegung (hier eher nicht an zu treffen) muß er in direkter Nähe verlegt sein.
Einen PA kann ich verlegen wo ich will, dieser ist vollkommen unabhängig von der Versorgungsleitung.
Für einen Überspannugnsschutz in einer Unterverteilung, braucht man im Wohnungsbau sicher keinen zusätzlichen PA an zu schließen, auch wenn das nicht falsch ist.
Der Anschluß an dem Ableiter für den PA ist dazu da im bei komplexeren Installationen einen zusätzliche Verbindung zu einem näher gelegenen PA Anschluß zu realisieren um vor Ort einen Ausgleich der Überspannung zu erhalten.
Eine einfache weitere Verbindung zur gleichen PA Schiene und auf selber Länge wie der PE hilft da nicht viel weiter.
 
Wenn es dir dabei aber um die Abschaltbedingungen geht, müsste der selektive FI vor den Zählerschrank und nicht hinter den Zähler

Ja, das ist im Prinzip richtig. Um in der Praxis die Gefahr im Zählerschrank selbst zu minimieren, hat man die Hinweise " zusätzliche Isolation des PE im Bereich der Sammelschienen" und " PE Schiene isoliert" eingefügt. Damit ist diese Gefahr auch weitestgehend gebannt.

Aber einen TAB - Schaltplan ohne RCD vor der Zuleitung zur Unterverteilung herauszugeben halte ich für äußerst bedenklich. Man muss jederzeit damit rechnen, dass ein Nagel in eine solche Leitung geschlagen wird oder ein Bohrer eindringt, der einen L-PE - Schluss verursacht. TT_Unfug.png
 
Und wo ist da das Problem? oder wo ist da eine zusätzliche Gefahr? Wenn du nur den L triffst und den Nagel angreifst bist du auch tot.
 
Und wo ist da das Problem? oder wo ist da eine zusätzliche Gefahr?

Bei einer Verbindung L zum lokalen PE im TT-Netz zieht es die gesamte Hauserdung etwa auf L - Potenzial hoch.

Am Beispiel einer Erdung mit 6 Ohm Ausbreitungswiderstand würde eine 35A SLS nie abschalten. Der lebensgefährliche Zustand dauert ständig an.
 
Und wo ist das Problem war die Frage? Bei einem Blitzeinschlag geht die ganze Erdung auf 5000V oder mehr hoch. Wenn du im gesamten Haus Diese Spannung hast, ist es kein Problem Außerdem hast du heute je im TT-Netz den Kombiableiter Im Zählerschrank. Und bei TT gehen 3 Ableiter von den Phasen zum N und vom N zum PE geht einer mit niedrigerer Durchbruchspannung. Und dieser schaft es den SLS auszulösen wenn 230V auf dem PE sind
 
Bei einer Verbindung L zum lokalen PE im TT-Netz zieht es die gesamte Hauserdung etwa auf L - Potenzial hoch.
:rolleyes:
Im TT hast du einen FI! Und der schaltet "etwas früher" ab, als bei 35A.
Ich arbeite nahezu 60 Jahre im TT-Gebiet und habe schon genug Nägel in Leitungen gesehen, aber keinen auf 230V hochgezogenen PE. :eek:
 
Im TT hast du einen FI! Und der schaltet "etwas früher" ab, als bei 35A.
Ich arbeite nahezu 60 Jahre im TT-Gebiet und habe schon genug Nägel in Leitungen gesehen, aber keinen auf 230V hochgezogenen PE

Wir haben hier gerade das Problem, dass eben kein FI schützt, wenn keiner der Leitung vom Zähler zur Unterverteilung vorgeschaltet ist, wie in dem Plan aus der TAB.

Und ich sprach von einem Nagel in dieser Leitung.

Nochmals zur Verdeutlichung den Plan:

TT_Unfug.png
 
Und wo ist das Problem war die Frage? Bei einem Blitzeinschlag geht die ganze Erdung auf 5000V oder mehr hoch. Wenn du im gesamten Haus Diese Spannung hast, ist es kein Problem Außerdem hast du heute je im TT-Netz den Kombiableiter Im Zählerschrank. Und bei TT gehen 3 Ableiter von den Phasen zum N und vom N zum PE geht einer mit niedrigerer Durchbruchspannung. Und dieser schaft es den SLS auszulösen wenn 230V auf dem PE sind

Wenn 230 Volt am lokalen PE gegen Erde dauerhaft stehen, Hast Du im Haus eher kein Problem, aber spätestens, wenn man ein Gerät mit Schutzklasse I draußen auf der Wiese betreibt.

Ich weiss nicht, welche Kombiableiter Du im TT-Netz verbaust, aber, die ich kenne, werden mit 230Volt auf der Strecke N-PE nicht leitend. Dürfen sie auch gar nicht.
 
Und die Hersteller der Zählerschränke liefern für das Bayernwerk(und andere TT-Gebiete?) wirklich Zähleplätze mit isolierter PE-Schiene und verstärkt isolierten PE-Abgängen aus? Hat da mal wer ein Foto von wie das aussieht?
Mir fehlt der glaube!

Ich bleibe dabei:
PE im TT-System separat verlegen.
Wenn auf TN umgestellt werden soll, wird eben eine Verbindung zwischen HAK und HES eingefügt, fertig!
 
Der PE darf im TN Netz nicht über die HES geschliffen werden, sondern hat direkt vom ZEP zu kommen.
 
"Der Satz ist ein Widerspruch in sich.
Ein Elektriker der sich nicht mit den aktuellen Normen auskennt und sich nicht mit denen auseinandergesetzt hat ist eben doch schlecht.
In diesem Beruf ist es essentiell auf aktuellem Stand zu sein.
Bei der Bezahlung im Bauhandwerk, ist doch kein Wunder, dass die Leute so tun, als könnten die nichts. Warum sollte einer sein Wissen einsetzen, wenn er wie eine bessere Hilfskraft bezahlt wird. Erwartet auch keiner, dass er eine Hilti für den Preis einer Voltcraft bekommt!
 
Nuja andererseits warum sollte sich einer in seinem job anstrengen wenn er ohnehin an jeder Ecke einen neuen findet?
 
Hallo zusammen. Vielen Dank für die Antworten und die interessanten Abschweifungen :D.
Die ursprüngliche Frage ist je schon geklärt worden.

Es ist mir schon etwas peinlich, da ich den Beruf ja gelernt habe. Allerdings habe ich diesen seit knapp 13 Jahren nicht mehr ausgeübt und seither hat sich ja auch von den Normen und Anforderungen einiges getan (Rauchmelderpflicht, Überspannungsschutz, Smart Metering, APZ-Felder, ...). Ich habe da noch 2 Fragen und hoffe dass ihr mich nicht zerreißt:

1. ist PAS und HES das selbe und der Begriff "Haupterdungsschiene" hat "Potentialausgleichsschiene" ersetzt? Oder ist das etwas, was ich noch nicht kenne und eine andere Funktion erfüllt?

2. Bei den Bildern in der TAB kam mit eine Frage beim TN-Netz. Dort ist eine Verbindung von der HES in den HAK (PEN in PE/N getrennt und mit HES verbunden). Dann geht es fünf-adrig weiter in den Zählerschrank. Ist es zulässig, wenn die Verbindung von PE mit der HES erst im Zählerschrank erfolgt? (siehe Bild).
tn-regelausführung.jpg tn-alternativ.jpg

lieben Gruß
-sbond-
 
Ist es zulässig, wenn die Verbindung von PE mit der HES erst im Zählerschrank erfolgt? (siehe Bild).

Ja, das ist unter bestimmten Bedingungen zulässig. Zum Beispiel, wenn die Hausanschlusssicherungen draußen, an der Grundstücksgrenze, liegen oder sonst irgendwie der Hausanschlusskasten, sehr viel weiter entfernt von der Potentialausgleichschiene liegt. Sollte aber immer vorher mit dem Netzmeister des Versorgers abgesprochen werden.
 
ist PAS und HES das selbe und der Begriff "Haupterdungsschiene" hat "Potentialausgleichsschiene" ersetzt? Oder ist das etwas, was ich noch nicht kenne und eine andere Funktion erfüllt?

Der Schutzpotentialausgleich ist der Potentialausgleich zwischen allen in ein Gebäude führenden fremden leitfähigen Teilen (wie metallenen Wasserleitungen, Abwasserleitungen oder Gasleitungen (mit Isolierzwischenstück)) sowie „fremden leitfähigen Teilen im Gebäude“ wie metallenen Leitungen, Klimaanlage, Heizung und „leitfähigen Teilen im Handbereich von Personen“ und der Haupterdungsschiene (Hauptpotentialausgleichsschiene).

Alle diese Teile sind mittels Schutzpotentialausgleichsleitern mit der Haupterdungsschiene zu verbinden.
 
super.
wieder vielen Dank für die Hilfe. Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende :D
 
Die HES ist die Schiene an der auch der Gebäude Erder angeklemmt ist.
PA Schienen kann es in einem Gebäude durchaus mehrere geben.

Ist irgendwie auch eher ein Begriff den man nur im Wohnbau verwenden kann, denn in Industriegebäuden gibt es nicht nur eine Schiene die mit irgendeinem vermaschten Erder verbunden ist.

Die Verbindung zur HES erfolgt vor allem dann erst im Zählerschrank wenn die Hauptleitung (HAK-ZP) nur als TN-C ausgeführt ist.
Der PEN ist bis zur Aufteilung isoliert zur führen.
 
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